wieder emal zürcher stadion frag...

  • bin zwenig politisch dihei und wohne au nöd i de Stadt, aber chönt mer jetzt nöd zbsp e Petition iereiche, damit i gwüsse Fäll d'Unterschrifte für es Referendum ebe höcher als die lächerliche 2k sie müesst?
    wahrsch gäbt's öppis anders, han aber auf die schnelle nüt gfunde und finde: mer müesst mal ändlich öppis gäge de Quatsch underneh!

    Uszug vo da https://www.stadt-zuerich.ch/portal/de/inde…che_rechte.html
    Petition

    Eine Petition ist eine schriftliche Bitte, Anregung, Beschwerde oder ein Gesuch an eine Behörde. Die Behörde muss diese entgegennehmen und innert sechs Monaten eine Rückmeldung machen. Sie ist allerdings nicht dazu verpflichtet, darüber hinaus aktiv zu werden.

    Eine Petition muss keine Vorgaben bzgl. Inhalt oder Form einhalten und kann von einer beliebigen Anzahl Personen unterzeichnet sein.
    Wer darf eine Petition einreichen und unterzeichnen?

    Jede urteilsfähige Person – auch ohne Stimm- und Wahlrecht in der Stadt Zürich – kann eine Petition einreichen. Die Petition kann direkt bei der zuständigen Behörde eingereicht werden.


  • bin zwenig politisch dihei und wohne au nöd i de Stadt, aber chönt mer jetzt nöd zbsp e Petition iereiche, damit i gwüsse Fäll d'Unterschrifte für es Referendum ebe höcher als die lächerliche 2k sie müesst?
    wahrsch gäbt's öppis anders, han aber auf die schnelle nüt gfunde und finde: mer müesst mal ändlich öppis gäge de Quatsch underneh!

    E Petition zum politischi Rächt i Einzelfäll z‘beschränke gaht definitiv nöd... Wie ich scho mal gschribe han, mer chan e Initiative lanciere für e Änderig vode Gmeindeordnig. Das gilt dänn aber für alles, e Regelig wo die 2‘000 nur gälted wos eim passt und susch isch d‘Zahl höcher wär au en Witz

  • danke!
    nei, natürlich nöd: nur wo‘s eim passt.

    aber zbsp de ganz prozäss so ahpasse, dass nachemne volksentscheid (generell) viel meh als die 2k brucht + de demokratisch entscheid nöd so eifach chan zumichte gmacht werde.

    so isch die ganz abstimmig für d‘füchs und drum gönd so lüüt wie ich gar nüme go abstimme: sie mached nachher eh was wännd!
    ob dur verzögerig oder anderi mittel...

    • Offizieller Beitrag

    Das Rosengarten-Projekt ist nur eines von vielen Bauvorhaben, das auf der Abschussliste von Knauss und Petri gelandet ist. Sie reicht von der ZKB-Seilbahn, der Gleisüberbauung Eurogate beim Hauptbahnhof, dem Polizei- und Justizzentrum, drei verschiedenen Stadionprojekten auf dem Hardturm-Areal bis hin zu einer ganzen Reihe von Einkaufszentren im Kanton – alles wurde angefochten, verhindert oder verzögert. Laut eigenen Aussagen haben sie in den letzten dreissig Jahren im Kanton Zürich über 170 Rechtsfälle eingeleitet. Den beiden haftet deshalb längst das Image der Nein-Sager und Verhinderer an. Als «Spielverderber», «Öko-Terroristen», «Parkplatzzähler» oder gar «Staatsfeinde» wurden sie von politischen Gegnern schon bezeichnet.(NZZ)

    Wer glaubt nach der nächsten Abstimmung würde das Stadion dann einfach so gebaut der irrt sich gewaltig! Das Spiel wird wie schon beim CS Stadion weiter gehen!

  • Zitat von Larry

    Das Rosengarten-Projekt ist nur eines von vielen Bauvorhaben, das auf der Abschussliste von Knauss und Petri gelandet ist. Sie reicht von der ZKB-Seilbahn, der Gleisüberbauung Eurogate beim Hauptbahnhof, dem Polizei- und Justizzentrum, drei verschiedenen Stadionprojekten auf dem Hardturm-Areal bis hin zu einer ganzen Reihe von Einkaufszentren im Kanton – alles wurde angefochten, verhindert oder verzögert. Laut eigenen Aussagen haben sie in den letzten dreissig Jahren im Kanton Zürich über 170 Rechtsfälle eingeleitet. Den beiden haftet deshalb längst das Image der Nein-Sager und Verhinderer an. Als «Spielverderber», «Öko-Terroristen», «Parkplatzzähler» oder gar «Staatsfeinde» wurden sie von politischen Gegnern schon bezeichnet.(NZZ)

    Wer glaubt nach der nächsten Abstimmung würde das Stadion dann einfach so gebaut der irrt sich gewaltig! Das Spiel wird wie schon beim CS Stadion weiter gehen!


    wenn der gestaltungsplan, gegen den ja das referendum von knauss und kollegen ergriffen wurde, an der urne angenommen wird, dürften die rechtsmittel der verhinderer ausgeschöpft sein. sprich: das stadion wird dann tatsächlich „einfach so gebaut“...

    nehme ich jedenfalls an, kenne das baurecht auch nicht wirklich. mushu könnte hier evt. mit klärenden worten etwas beitragen! :nick:


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    NieUsenandGah

    • Offizieller Beitrag

    Chasch dänke!

    https://www.nzz.ch/finanzen/einsp…hbar-1.18430794

    Wie gesagt, es kann wie beim CS Stadion bis vor Bundesgericht gehen! Damals haben sie nie Recht bekommen aber die Bauherren (CS) damit zermürbt so das diese schliesslich aufgegeben haben! Dito beim Stadion in Aarau, dort war es ein (1) Querulant! Auch dort hat der Bauherr entnervt aufgegeben!

    • Offizieller Beitrag

    Zürcher Stadionprojekt unter Druck

    Überraschende Wende: SP sagt doch Nein zum Stadion

    Obwohl sie Stimmfreigabe angekündigt hatte, empfiehlt die SP die Ablehnung des neuen Fussballstadions. Trotzdem beklagen sich die Stadiongegner über mangelnde linke Unterstützung.

    Beat Metzler (TA)

    Die SP will sich trotz Nein-Parole im Abstimmungskampf nicht engagieren. Diese mangelnde Unterstützung von linker Seite enttäuscht die Stadiongegner.

    Linker Slalomkurs

    Dabei hatte für sie alles gut angefangen. Anfang März beschlossen die Mitglieder der Stadtzürcher AL die Nein-Parole, als erste linke Partei. Die AL-Stadtparlamentarier hatten noch Ja gesagt zum Stadion. Die Parteimitglieder hingegen vermochte das Projekt Ensemble mit zwei Hochhäusern, einer Genossenschaftssiedlung und einem Fussballstadion nicht zu überzeugen.

    Nur ist die frühe Positionierung ohne Wirkung geblieben. Während die Logos der Grünen, der jungen Grünen und der Juso das Werbematerial der Gegner zieren, fehlt das AL-Signet. Die Partei enthält sich im Abstimmungskampf.

    Beim Referendumskomitee, das vor allem aus Anwohnerinnen und Nutzern der Stadionbrache besteht, kommt das schlecht an. «Die AL-Parteileitung hat uns verboten, das Logo zu verwenden. Und das, obwohl die Basis mit grosser Mehrheit auf unserer Seite steht. Das scheint mir nicht sehr demokratisch», sagt Komitee-Sprecherin Lisa Kromer.

    Die zweite Abstimmung zum gleichen Projekt

    Infos einblenden

    Kromer führt das Verbot auf den Einfluss der beiden Fraktionspräsidenten im Gemeinderat und Kantonsrat zurück. Andreas Kirstein und Markus Bischoff sitzen im fünfköpfigen Parteivorstand und befürworten das Ensemble-Projekt. Kirstein ist zudem Vizepräsident der Genossenschaft ABZ, welche die gemeinnützigen Wohnungen für rund 500 Menschen auf dem Areal bauen würde.


    AL geht auf Distanz

    Andreas Kirstein weist die Kritik zurück. «Die Vollversammlung hat nur die Parole festgelegt. Über die Unterstützung des Nein-Komitees haben wir nicht gesprochen.» Die Parteileitung habe den Gegnern auch nicht verboten, das Partei-Logo zu verwenden. Die AL beteilige sich einfach nicht an den Aktivitäten des Nein-Komitees.


    Diese Zurückhaltung sei in der Partei akzeptiert, auch unter den Ensemble-Gegnern, sagt Andreas Kirstein. «Die Begeisterung für das Vorgehen und die Argumente des Referendumkomitees sind nicht mehr so gross.» Kirstein spielt auf einen Facebook-Beitrag an, in dem dieses den Fussball als «Corona-verseucht» bezeichnete. Die Kritikerinnen innerhalb der AL verfolgten zwar das gleiche Ziel wie das Referendumskomitee, sagt Kirstein. «Aber sie tun dies aus anderen Gründen.»

    AL-Gemeinderätin Andrea Leitner, die das Ensemble-Projekt skeptisch beurteilt, versteht diese Zurückhaltung. «Beim Stadion gehen in der AL die Meinungen weit auseinander.» Ein einseitiges Engagement würde diese Vielfalt nicht widerspiegeln.

    Die SP tut sich schwer

    Enttäuscht zeigt sich das Referendumskomitee auch vom Vorgehen der SP. Diese hat sich lange nicht festgelegt, auf der Website wurde die Stadionfrage bis anhin nicht erwähnt. «Die Sache scheint der SP unangenehm geworden zu sein», sagt Lisa Kromer. Von der grössten Partei in der Stadt dürfe man aber eine klare Haltung erwarten.

    Grund für die späte Positionierung seien die Einschränkungen wegen des Coronavirus, sagt der städtische SP-Co-Präsident Oliver Heimgartner. Diese hätten eine Delegiertenversammlung mit richtiger Debatte verhindert. Anstelle der Delegierten entschied deshalb der Parteivorstand in Eigenregie. Die SP macht es nun ähnlich wie die AL. Sie empfiehlt ein Nein, beteiligt sich aber nicht an der Abstimmungsdebatte. «Wir finden das Projekt nach wie vor schlecht. Aber der Kampf ist geführt», sagt Heimgartner.

    Vor der ersten Ensemble-Abstimmung versuchte die SP mit grossem Einsatz, das Stadion zu verhindern. Nach der Niederlage vom November 2018 kündigten Parteivertreterinnen an, das Volks-Ja zu akzeptieren. Bei der Diskussion über den Gestaltungsplan im Gemeinderat enthielt sich die SP-Fraktion.

    Aus der Partei kam aber Druck für eine Nein-Parole. Das Referendumskomitee zitiert auf seiner Facebook-Seite Auszüge aus einem Schreiben, in dem Juso- und SP-Mitglieder von der Parteileitung eine Ablehnung fordern.

    «Linker Flügel» fürs Stadion

    In allen linken Parteien gibt es neben den Stadiongegnerinnen auch Befürworter. Diese haben sich zu einem eigenen Pro-Komitee namens «linker Flügel» zusammengetan. Gerade hat diese Gruppe mit einer Pressekonferenz für das Stadion geworben. Das Hauptargument: Fussball sei der «Integrationsmotor schlechthin» und brauche daher ein «echtes Zuhause». Die Gegner finden, dass «wahre Integration» auf der Stadionbrache stattfinde

    • Offizieller Beitrag

    KOMMENTAR

    Bitte nicht in meinem Garten: Die Einwände gegen das Zürcher Stadion zeugen von Eigennutz und mangelndem Realitätssinn

    Zum zweiten Mal innert zwei Jahren muss Zürich über ein Stadion abstimmen. Dieses Mal wird von den Gegnern ins Feld geführt, es sei unökologisch. Das ist an den Haaren herbeigezogen. Das jetzige Projekt ist das beste, das in der realen Welt zu haben ist.

    Michael von Ledebur (NZZ)

    Keine zwei Jahre ist es her, dass die Zürcher Stimmberechtigten Ja zu einem Stadion gesagt haben. Was in Luzern oder St. Gallen, in Thun oder Schaffhausen längst umgesetzt ist, schien endlich auch in der grössten Schweizer Stadt zu gelingen. Heute erscheint er weit weg, dieser Tag im November 2018, als die Präsidenten von GC und FCZ gemeinsam in die Luft sprangen und die SP ihre Niederlage eingestand. Seither ist die grüne Welle durch die Schweizer Politiklandschaft gerollt. Die Zürcher Stimmberechtigten versenkten mit dem Rosengartentunnel ein grosses Infrastrukturprojekt auf städtischem Boden. Die Corona-Pandemie veränderte den Blick auf vieles, auch auf den Fussball, der ohne Zuschauer glanzlos über den Bildschirm flimmert. Hat sich auch die Perspektive der Stadtzürcher Stimmberechtigten auf das Stadionprojekt verändert?

    Die Gegner von «Ensemble», dem Stadionprojekt mit zwei Wohntürmen und einer Genossenschaftssiedlung, hoffen es. Es waren Einzelne, die das Referendum erzwungen haben, doch nun stellen sich sämtliche linken Parteien gegen das Vorhaben. Sie repräsentieren zumindest auf dem Papier eine Mehrheit der städtischen Stimmberechtigten. Viele von diesen werden sich fragen, weshalb sie überhaupt nochmals an die Urne gehen müssen. Technisch gesehen lautet die Antwort, dass der Stadionbau einen privaten Gestaltungsplan voraussetzt, dass ein solcher im Stadtparlament verhandelt wird – und dass man dagegen das Referendum ergreifen kann.

    Die Gegner von «Ensemble» sagen, es sei noch gar nicht über die Gestaltung der Verbauung diskutiert worden (obwohl 2018 bereits alle Fakten auf dem Tisch lagen). Es werden nun neue Argumente ins Feld geführt. Nach angeblichen Luxuswohnungen und Fragezeichen bei der Finanzierung ist es nun die Ökologie, die vorgeblich gegen das Vorhaben sprechen. Und es sei die letzte Chance, eine verunglückte Stadtplanung zu korrigieren.

    Zwischen Bienenhaus und Baumschaukel

    Die Gegner des Vorhabens sind im Umfeld der Stadionbrache zu verorten, die anstelle des 2008 abgerissenen Hardturmstadions entstanden ist. Die einen betrachten den Ort als landschaftsarchitektonisches Experiment, andere sehen sich an die Tristesse einer rumänischen Provinzstadt erinnert. Auf einem Drittel des Areals wurde eine verwunschene Gartenlandschaft gestaltet – man kann darin eine typisch städtische Romantisierung ländlichen Lebens erkennen. Das ist ein wenig kitschig, aber durchaus liebevoll gemacht, übrigens mit finanzieller Unterstützung der Stadt, die das Vorhaben mit jährlich 30 000 Franken alimentiert.

    Der städtisch unterstützte Verein Stadionbrache ist gehalten, sich politisch neutral zu verhalten, und grenzt sich ab von der Interessengemeinschaft (IG) Freiräume, die das Referendum gegen «Ensemble» ergriffen hat. Aber es ist offensichtlich, dass es personelle Überschneidungen gibt und dass für manche der Erhalt der Brache das vordringliche Ziel ist. Jedes Jahr Verzögerung bedeutet etwas mehr Schonfrist für Bienenhaus und Baumschaukel. Das ist Gärtchendenken im sprichwörtlichen Sinn. Auf der Brache herrscht die für die Zürcher Alternativszene oft typische Insider-Mentalität – aller propagierten Offenheit zum Trotz und trotz all den vielgepriesenen Aktivitäten, von Yoga bis zum Kletterkurs für Flüchtlinge. Quantitativ ins Gewicht fällt all dies nicht angesichts der geplanten Wohnnutzung für über tausend Leute.

    Vermeintliche Umweltsünden

    Es ist schon bemerkenswert: Da stellt die Stadt ein Landstück temporär zur Verfügung – und ein Jahrzehnt später soll ein schützenswertes Naturparadies entstanden sein. Das Argument, es werde Grünraum vernichtet, widerspricht allerdings den Angaben des Umweltverträglichkeitsberichts. Die für «Ensemble» gerodeten Bäume werden demnach ersetzt und müssen, anders als behauptet, nicht über einer Tiefgarage, sondern im Erdreich wurzeln. Selbst für bedrohte Tierarten sind Lösungen vorgesehen, unter anderem Nistkästen für Falken an den Wohntürmen.

    Im selben Bericht ist zu lesen, dass der Bau so gut wie keine Auswirkungen auf das Mikroklima habe. Dies widerspricht der Behauptung von einer fatalen Erhitzung des Quartiers an heissen Sommertagen, illustriert durch alarmistische Grafiken in Rot. Der lasche Umgang mit Fakten korrespondiert leider mit Stillosigkeiten, die im Abstimmungskampf zum Markenzeichen der Stadiongegner rund um die IG Freiräume geworden sind. Da werden andere Meinungen als Lügen gebrandmarkt, da wird ein Schüler, der sich für das Stadion einsetzt, öffentlich mit zweifelhaften Vorwürfen persönlich angegriffen, da ist man sich nicht zu schade, vom «Corona-kranken Fussball» zu reden.

    Jedes Argument scheint recht

    Vor allem aber entsteht der Eindruck, es würde jedes erdenkliche Argument gegen das Stadionprojekt herangezogen. Beispielsweise stellen sich auch Vertreter des Klimastreiks gegen das Stadion. Natürlich, bauen ist per se klimaschädlich, und «Ensemble» ist nicht in erster Linie ein Ökoprojekt. Aber es wird immerhin Recyclingbeton verwendet, es werden Dächer begrünt, und Fassaden dienen der Solarstromerzeugung. Konsequenterweise müssten die Klimastreikenden fortan auch den Bau von Schulhäusern und Genossenschaftssiedlungen bekämpfen, denn auch da wird Beton verbaut, und es werden Tiefgaragen erstellt. Dies wird selbstredend nicht passieren. Was verdeutlicht, dass das Landstück in Zürich-West als Projektionsfläche herhalten muss – und dass die Ablehnung ideologisch begründet ist.

    Von den linken Parteien wird wie bereits 2018 ins Feld geführt, es dürfe nicht sein, dass die Credit Suisse als private Firma Rendite auf städtischem Land erwirtschafte. Dabei ist es gerade diese Rendite, die den Stadionbau und -betrieb ermöglicht, weil der Mietertrag aus den Türmen das Stadion querfinanziert. Andere Finanzierungen sind gescheitert: das Modell Mantelnutzung mit Einkaufszentrum 2009 nach einer Rekursschlacht und ein städtisch finanziertes Stadion 2013 an der Urne.

    Das Foul der SP

    Von den Parteien verhält sich die SP unredlich. Mit ihrer Nein-Empfehlung hat die Parteileitung ihr im Herbst 2018 abgegebenes Versprechen gebrochen, dem Stadion «keine Steine mehr in den Weg» zu legen. Sie missachtet den Volkswillen und ignoriert das Votum der eigenen Wählerinnen und Wähler, von denen sich manche fragen dürften, warum sich die Parteispitze gegen ein genossenschaftliches Wohnprojekt stelle.

    Schliesslich gibt es noch den städtebaulichen Einwand. Kritik an der Entwicklung in Zürich-West ist legitim. Das Quartier wirkt an manchen Ecken wenig belebt. Doch aus Sicht des Fussballs tönt das Argument hohl, es gelte die Sünden der Vergangenheit auf dem Hardturm zu heilen. Das Areal ist ein Überrest eines viel grösseren Sportareals, das sich bis südlich der heutigen Autobahn erstreckte. Natürlich müssen neue Nutzungen möglich sein, wenn sich die Bedürfnisse ändern. Doch die Idee, dem Fussball seinen Platz gänzlich abzusprechen und ausschliesslich Wohnungen zu bauen, ist anmassend. Zürich ist Wohnstadt, das ist positiv. Aber sie muss auch Platz für andere Funktionen bieten.

    Auch «Ensemble» ist in erster Linie ein Wohnprojekt mit einem bescheiden dimensionierten Fussballstadion für 18 000 Zuschauer. Dank der geplanten Genossenschaftssiedlung mit 173 Wohnungen würde das Quartier aufgewertet. Es gibt langjährige Quartierbewohner, die den Bau deshalb geradezu herbeisehnen. Städtebaulich ist das Projekt ein Gewinn, inklusive der beiden Hochhäuser mit 570 Wohnungen. Grundsätzlich muss man sich fragen, ob es nach zwanzig Jahren Planung nochmals der Zeitpunkt ist, eine Grundsatzdiskussion zu führen.

    Es geht nicht um den «Kessel», sondern um Einnahmen

    Es besteht auch eine gewisse Dringlichkeit. Die schlechte Verfassung der Zürcher Fussballklubs spricht gerade nicht gegen das Vorhaben, sondern dafür. Es geht beim Stadionbau nicht um den vielzitierten «Hexenkessel» und ein bisschen mehr Stimmung ohne Tartanbahn. Es geht darum, dass FCZ und GC die Einnahmen aus der Gastronomie bitter nötig haben, die sie im Letzigrund nicht erwirtschaften können.

    Aber selbst wer felsenfest davon überzeugt ist, dass es für dieses Landstück eine bessere Lösung gäbe, muss sich den Realitäten stellen. Die Idee einer reinen Wohnsiedlung ohne Stadion ist eine Seifenblase. Bekanntlich kann die CS das heute städtische Land zurückkaufen, wenn kein Stadion gebaut wird. Das täte sie zweifellos. Die 50 Millionen Franken wären für die Bank ein Klacks. Schon heute hat das Land den geschätzt sechsfachen Wert. Entsprechend tief müsste die Stadt in die Tasche greifen, wollte sie die Verpflichtung zum Stadionbau ausradieren und das Land definitiv kaufen. Aber so oder so wäre die CS zu einem solchen Handel kaum bereit. Es wäre töricht, auf eine derartige Anlagemöglichkeit zu verzichten.

    Kein Stadion? Für die CS eine lukrative Alternative

    Die CS könnte auf 40 000 Quadratmetern zonenkonform mit hoher Ausnützung bauen. Das dürften dann zahlreiche 19 Meter hohe Blöcke sein, die nebeneinanderstehen. Die Öffentlichkeit könnte nicht mehr mitreden. Weder der Fussball noch genossenschaftliches Wohnen werden in einem solchen Projekt Platz haben.

    Der andere Weg bei einem Nein wäre ein neues Stadionprojekt. Aber wer hätte darauf noch Lust? Das jetzige Modell ist ein typischer Schweizer Kompromiss – das Resultat der Lehren, die man aus zwei gescheiterten Anläufen gezogen hat. Seit zwei Jahrzehnten arbeitet sich die Politik am Stadionbau ab, alle möglichen Varianten hat sie durchgespielt. Die Stimmberechtigten werden zum vierten Mal an die Urne gerufen. Es wird Zeit, dieses Kapitel endlich abzuschliessen

    • Offizieller Beitrag

    Neue Gefahr für Hardturm

    Lärm lässt Stadion-Türme erzittern

    Die jüngste Verschärfung des Lärmschutzes könnte das «Ensemble»-Projekt bedrohen. Gemäss einem Gutachten wäre es in über 100 Wohnungen zu laut.

    Beat Metzler (TA)

    Die neuen Lärmschutzregeln haben die Sprengkraft von Dynamit. Eine geplante Zürcher Siedlung nach der anderen lassen sie zusammenkrachen.

    Auch das Hardturm-Projekt «Ensemble» könnte es erwischen. Durch die strengere Anwendung der Lärmschutzverordnung wird das Vorhaben aus Fussballstadion, zwei Hochhäusern und einer Genossenschaftssiedlung wohl ein juristisches Problem bekommen.

    Die zwei Hochhäuser liegen am Spickel zwischen zwei Einfahrtsrouten. Die Pfingstweidstrasse erreicht mit 82 Dezibel fast das Lärmniveau der Rosengartenstrasse (83,6 Dezibel), der wohl lautesten Schneise der Stadt.

    Die entscheidende Frage ist einfach: Wie viel dieses Motorendröhnens kann man den Bewohnerinnen zumuten?

    Die Antwort fällt komplizierter aus. Lange galt in der Stadt die Regel, dass der Lärm in einem Raum nur an einem einzigen Fenster die gesetzliche Limite einhalten muss. Ein solches «Lüftungsfenster» lag meistens abgewandt von der lauten Seite. «Diese Praxis gewährt mehr Freiheit bei der Anordnung der Räume, ohne dass die Wohnqualität darunter leidet», sagt Urs Spinner, Departementssekretär des städtischen Hochbauamtes.

    Auf Anraten der kantonalen Lärmschutzstelle wandten auch die Architekten der Hardturm-Hochhäuser diesen Trick an. An den lärmigsten Fassaden der lärmigsten Stockwerke planten sie Loggien. Dadurch entsteht ein Fenster, an dem der Krach unter dem Grenzwert bleibt.

    Ein Projekt nach dem anderen fällt

    Das Problem dabei: Schon 2016 erklärte das Bundesgericht die Lüftungsfenster-Methode für illegal. Zumindest fast. Man dürfe nur zu ihr greifen, wenn alle anderen Mittel – etwa Lärmschutzwände aus Glas – nicht funktionierten.

    Daran halten sich nun die Zürcher Gerichte. Kürzlich haben sie zwei grossen Wohnprojekten die Bewilligung verweigert. Begründung: Der Lüftungsfenster-Ausweg sei nicht angebracht, es blieben andere bauliche Möglichkeiten. Beide Bauherren – ein Immobilienfonds und eine Genossenschaft – haben das «Nein» angefochten (mehr dazu lesen Sie hier).

    Dem «Ensemble» könnte es ähnlich ergehen. Das sagen zumindest Gegner des Projekts, die anonym bleiben wollen, weil sie Parteien angehören, die sich im Abstimmungskampf zurückhalten wollen.

    Die Gegnerschaft hat einen Spezialisten damit beauftragt, die strengere Praxis auf das «Ensemble» anzuwenden. Dieser kommt zu folgendem Schluss: Mit der neuen Rechtslage entsprächen im Hochhaus West 92 Wohnungen nicht den Vorschriften, im Hochhaus Ost 12 Wohnungen und in der ABZ-Siedlung 15 Wohnungen. Es bestehe die Gefahr, dass das Projekt am Lärm scheitere.

    Martin Looser, Lärmspezialist der Zürcher Anwaltskanzlei Ettlersuter, hat für den «Tages-Anzeiger» die Untersuchung der Gegner geprüft. Er hält sie für plausibel. «Die Einwände, die aufgeworfen werden, sind berechtigt», sagt Looser. Die Bauherrschaft müsse sich fragen, wie sie mit den veränderten Bedingungen umgehe.


    Ein anderer Experte sagt, dass Hochhäuser in Sachen Lärmschutz eine besondere Herausforderung darstellten. Ihnen fehle, im Gegensatz etwa zu einer Blockrandbebauung, ein ruhiger Innenhof. Beim Hardturm komme erschwerend der Lärm des Stadions dazu.

    Kleiner Spielraum bei Wohnanteil

    «Bei der Planung haben wir selbstverständlich die geltenden Lärmvorschriften berücksichtigt», sagt Hans Klaus, Sprecher des Baukonsortiums. «Die Sache macht uns keine Sorgen.» Es würden ständig bessere Techniken entwickelt, um den Lärmschutz zu verbessern. Solche könnten beim Bau noch einfliessen.

    Eine Möglichkeit bestünde auch darin, an den exponierten Lagen auf Wohnungen zu verzichten. So hat die Investorin Credit Suisse bereits die unteren Geschosse wegen der Lärmvorschriften ohne Wohnungen geplant. «Das Verhältnis Gewerbe und Wohnen ist allerdings wichtig für die Finanzierung. Hier besteht nur marginal Raum für Anpassungen», sagt Klaus.

    Für konkrete Vorschläge sei es aber noch zu früh. Erst gelte es abzuwarten, wie sich die Rechtsprechung entwickle.

    Warten auf das Bundesgericht

    Vieles hängt vom Bundesgericht ab. Es berät momentan über das abgeschmetterte Swisscanto-Projekt an der Bederstrasse. Auf dieses Urteil warten Investoren und Behörden. «Bei der Behandlung künftiger Gesuche hat die Bewilligungsbehörde (also die Stadt) solche Entscheide zu berücksichtigen», sagt Urs Spinner vom Hochbaudepartement.

    Als «sehr schwierig» bezeichnet Thomas Gastberger die jetzige Situation. Er arbeitet für die kantonale Fachstelle Lärmschutz, welche Ausnahmen wie Lüftungsfenster-Lösungen bisher bewilligte. «Die Gerichte haben unsere Praxis jahrelang gestützt. Jetzt soll das alles nicht mehr gelten.» Gastberger hofft auf einen «weitsichtigen Entscheid» des Bundesgerichts, einen Entscheid, der die Situation in den Städten mitdenke. «Sonst können wir dort strassenseitig nur noch tote Fassaden ohne Fenster bauen.»

    Vor einigen Tagen hat die Fachstelle ein neues Merkblatt herausgegeben. Es soll Investoren helfen, vor den Gerichten präziser für ihre Lärm-Ausnahmen zu argumentieren. «Mehr können wir derzeit nicht tun», sagt Gastberger.

    Auch bei der Stadt Zürich ist man nicht glücklich. Niemand solle gesundheitsschädigendem Lärm ausgesetzt sein, sagt Urs Spinner. Die Stadt bevorzugt aber in vielen Fällen eine «Reduktion an der Quelle». Das bedeutet: Tempo 30 auf den Lärm-Strassen. «Das Problem lässt sich nicht allein über die Bauvorschriften abhandeln», sagt Spinner. Gegen eine Verlangsamung wichtiger Achsen wie der Pfingstweidstrasse wehrt sich allerdings der Kanton.

    Warten auf ein neues Gesetz

    Klarheit könnte ein neues Gesetz bringen. Schon 2016 hat der Aargauer GLP-Nationalrat Beat Flach eine Motion eingereicht, um die Lüftungsfenster-Praxis vollständig zu legalisieren. National- und Ständerat unterstützten das Anliegen, derzeit berät der Bundesrat darüber. «Die Antwort könnte jeden Tag eintreffen», sagt Flach.

    Beat Flach möchte auch die Art der Lärmmessung ändern. Bislang muss diese am offenen Fenster stattfinden. «Dort sitzt an lauten Strassen aber sowieso niemand», sagt Flach. Daher müsse es erlaubt sein, den Lärm bei geschlossenem Fenster zu ermitteln. «Wichtig ist, dass jede Wohnung ruhigere Rückzugsgebiete bietet.»

    Wann das Bundesgericht entscheidet, wissen die Betroffenen nicht – und bis ein neues Gesetz debattiert, verabschiedet und in Kraft ist, dauert es Jahre. Vielleicht wird das Dynamit entschärft sein, bevor die Credit-Suisse-Türme gebaut werden. Vielleicht auch nicht.

  • scho „lustig“ i wellerä Wält gwüssi Lüüt läbed & überall gmeinnützigi Wohnige (uf choste vo de andere) forderet; siehe Tele Züri mit em Lisi & Canepa...

    finds no krass, i welli Schublade d‘Wältverbesserer mit ihre Argumänt griefed!

  • <woltlab-quote data-author="larlf" data-link="https://forum.zscfans.ch/thread/1231-wieder-emal-z%C3%BCrcher-stadion-frag/?postID=126817#post126817"><p>scho „lustig“ i wellerä Wält gwüssi Lüüt läbed &amp; überall gmeinnützigi Wohnige (uf choste vo de andere) forderet; siehe Tele Züri mit em Lisi &amp; Canepa...</p><p><br></p><p>finds no krass, i welli Schublade d‘Wältverbesserer mit ihre Argumänt griefed!</p></woltlab-quote><p></p><p>das stadion dürfte in weiter ferne sein. selbst bei einem ja am 27.9.</p><p><br></p><p>zu den leuten in der lustigen welt: ich lebe in der genau selben welt. in einer neoliberalen nur auf gewinnmaximierung ausgerichteter welt, einer welt, in der jede ecke der stadt gentrifiziert wird. in der die 83-jährige oma seit 60 jahren in der selben wohnung lebt, am schluss für 950.-. nach der renovation kostet die selbe wohnung 2800.-</p><p><br></p><p>da musst du dich nicht wundern, wenn bezahlbarer wohnraum gefordert wird. in meinen augen völlig zurecht! aber gehört eigentlich nicht in diesen fred bzw. dieses forum. sorry! <img src="https://forum.zscfans.ch/cms/images/smilies/icon_mrgreen.gif" class="smiley" alt=":mrgreen:" height="17"></p><p><br></p><p><br></p><p>Gesendet von iPhone mit Tapatalk</p>

    NieUsenandGah

  • <woltlab-quote data-author="Larry" data-link="https://forum.zscfans.ch/thread/1231-wieder-emal-z%C3%BCrcher-stadion-frag/?postID=126766#post126766"><p>...die Credit-Suisse-Türme gebaut werden...</p></woltlab-quote><p></p><p>a propos: wie läuft das eigentlich, wenn es die cs in der heutigen form nicht mehr gibt? konkurs, fusion mit ubs etc.? <img src="https://forum.zscfans.ch/cms/images/smilies/nixweiss.gif" class="smiley" alt=":nixwiss:" height="15"></p><p><br></p><p><br></p><p>Gesendet von iPhone mit Tapatalk</p>

    NieUsenandGah

  • <woltlab-quote data-author="larlf" data-link="https://forum.zscfans.ch/thread/1231-wieder-emal-z%C3%BCrcher-stadion-frag/?postID=126817#post126817"><p>scho „lustig“ i wellerä Wält gwüssi Lüüt läbed &amp; überall gmeinnützigi Wohnige (uf choste vo de andere) forderet; siehe Tele Züri mit em Lisi &amp; Canepa...</p><p><br></p><p>finds no krass, i welli Schublade d‘Wältverbesserer mit ihre Argumänt griefed!</p></woltlab-quote><p></p><p>es geht im fall noch irrer mit argumenten gegen das stadion...<img src="https://forum.zscfans.ch/cms/images/smilies/rofl.gif" class="smiley" alt=":rofl:" height="15"></p><p><br></p><p>obwohl, wie erwähnt, das argument von bezahlbaren wohnungen ist durchaus nachvollziehbar, aber folgendes...:</p><p><br></p><p>Zürcher Stadion-Abstimmung immer irrer: Jetzt gehts um Sex und Schwulenhass!</p><p><br></p><p><a href="https://www.blick.ch/-id16103979.html?utm_source=whatsapp&amp;utm_medium=social_user&amp;utm_campaign=blick_app_iOS">https://www.blick.ch/-id16103979.ht…n=blick_app_iOS</a></p><p><br></p><p><br></p><p>Gesendet von iPhone mit Tapatalk</p>

    NieUsenandGah

  • herrlich, aber je abstruser die Argumente der Gegner werden, desto mehr müssten eigentlich die Befürworter davon profitieren!
    ich bin ja selber Trainer eines Mädchen Teams, bei uns gibt es sogar schon F-Juniorinnen: so fest boomt es momentan...
    Zudem hat es auf dem Hardhof & im Letzi sehr viele Frauen-/Mädchen-Teams!
    Aber das ist halt, wenn man keine Ahnung hat & sich vorher nicht informiert.

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