Beiträge von Supreme

    Im Lausanne spielt faktisch mit 4 Verteidigern:


    Pilut 24.20
    Djoose 23.32

    Glauser 25.21
    Heldner 18.51


    Kukan 20.39

    Geering 19.23

    Interessant, aber bei Verteidiger spielt es weniger eine Rolle.
    Wenn ich mich recht erinnere, dann war bei Servette in der Meistersaison Tömernes ständig bei 25-30Min. Hat es auch durchgezogen ohne Probleme.

    Frage an die Experten.

    Das Gegentor beim Konter wo Marti den Puck verliert, müsste da Hrubec den Pass von der Ecke auf den einzigen Spieler in der Mitte nicht antizipieren?

    Oder zumindest auf den Füssen schneller verschieben?

    Meine Herren auf dem Eis, ruhig Blut bewahren. Genau jetzt müssen wir uns auszeichnen, wenn mal eben alles gegen uns läuft. Scheibe vertendeln, Horst schiesst Crafword ab, Fehlpässe. Das hier ist jetzt unser Charaktertest.

    Lehtonen ausgeschieden. Balcers mit temporärem Hirnaussetzer 🙈

    Toll recherchiert, momol

    Beim ZSC gibt es mit den Gebrüdern Baltisberger, den Verteidigern Patrick Geering und Christian Marti sowie den Angreifern Simon Bodenmann, Denis Hollenstein, Reto Schäppi und Yannick Zehnder acht Akteure, die bereits Meister waren.

    :schtrunz::facepalm:

    Was erwartest du denn? Seitdem er aus dem Zscfans-Forum geschmissen wurde, hat er keine qualifizierten Quellen mehr zur Verfügung. :mrgreen:

    Pilut mit über 28 Minuten. Eiszeit. Bei uns Lehtonen 23 Minuten. Rest alle ganz knapp über 20 oder drunter.

    Top 5 ZSC:
    Mikko Lehtonen 23:11
    Christian Marti 20:48
    Patrick Geering 18:51
    Derek Grant 18:01
    Yannik Weber 17:56

    Top 5 LBC:
    Lawrence Pilut 28:50
    Andrea Glauser 22:44
    Lukas Frick 21:31
    Ken Jäger 19:53
    Michael Raffl 18:16

    Ich denke wenn Djoos wieder zurück ist, wird sich die TOI bei Pilut und Glauser entsprechend senken.

    Langsam! Glaube nicht das es eine lockere Serie wird…

    Auf Sporttip sind die Quoten für heute folgend:

    ZSC 1.91, Lausanne 3.38!

    Eine solch hohe Quote des Gegners gab es gegen Zug kein einziges Mal. Sprich sie schätzen Lausanne schlechter ein.

    Empfinde ich jetzt persönlich nicht der Stärke entsprechend.

    Disclaimer: Ich weiss, Wettquoten richten sich nicht nur nach der Stärke der Teams, aber es gibt immerhin eine Indikation.

    Warum Ajoie die besseren Ausländer als Zug und der SCB hat

    Die zwei besten Skorer der finnischen Liga wechseln zu Ajoie. Nie zuvor hat ein NL-Schlusslicht so gute Ausländer verpflichtet. Ajoie ist auf dem Weg, das Überraschungsteam der nächsten Saison zu werden, und mit Marco Maurer ist auch eine defensive Verstärkung angedacht. Wie ist das «finnische Wunder» möglich?

    11.04.2024, 18:5212.04.2024, 13:59

    Klaus Zaugg

    Klaus Zaugg

    Ajoie hat zum dritten Mal in Serie die Meisterschaft auf dem letzten Platz beendet. Nun haben die Jurassier ein Transfer-Feuerwerk gezündet. Sie haben für nächste Saison die beiden besten Skorer (Oula Palve, Jerry Turkulainen) und den fünftbesten Torschützen (Julius Nättinen) der höchsten finnischen Liga verpflichtet. Für solches ausländisches Offensiv-Personal würden die Fans nicht nur in Bern und Zug den Hockeygöttern auf Knien danken.

    Drei Spieler aus Finnland bedeuten auch einen Kulturwandel: Bisher hat Ajoie in der Regel auf nordamerikanische – und wenn möglich frankofone – Ausländer gesetzt. Zum ersten Mal in seiner Geschichte hat der Klub nun zumindest in der Offensive eine finnische DNA.

    XXKEIKKAXX, 231111, Tampere, Finland, Karjala turnaus EHT, Suomi - Tsekki, Jerry Turkulainen, Petri Saarelainen / AOP *** 20231111 Tampere, Finland: Euro Hockey Tour EHT Ice hockey, Eishockey match Fi ...

    Auch Jerry Turkulainen …bild: imago/all over press finland

    220324 V

    … und Julius Nättinen verstärken Ajoie.bild: http://www.imago-images.de

    Trainer Christian Wohlwend sagt, warum er in seiner zweiten Saison auf die finnische Karte setzt. Er spricht von «Nordic Players». «Stürmer aus Schweden oder Finnland sind taktisch noch besser ausgebildet und haben ein besser ausgebildetes Defensiv-Bewusstsein als Nordamerikaner. Wir sind darauf angewiesen, dass unsere ausländischen Stürmer auch defensiv arbeiten. Was nützt uns, wenn sie ein Tor erzielen, aber bei mehreren Gegentreffern auf dem Eis stehen? So kommen wir nicht weiter. Wir haben letzte Saison so viele Spiele mit nur einem Tor Unterschied verloren, dass wir neue Wege gehen müssen, um Fortschritte zu erzielen.»


    Wo Ajoies Trainer recht hat, da hat er recht: Seine Mannschaft hat in der soeben abgelaufenen Qualifikation nicht weniger als 13 Partien mit nur einem Tor Unterschied verloren und in acht Spielen beim Versuch, ohne Torhüter den Ausgleich zu erzielen, einen Treffer ins leere Tor kassiert. Es fehlte nicht viel. Aber es fehlte halt etwas.

    Die unpolemische Statistik der letzten Saison mag zeigen, dass die Defensivarbeit der ausländischen Stürmer aus Nordamerika eine ungenügende war.

    • Daniel Audette: -23
    • Frédérik Gauthier: -21
    • Guillaume Asselin: -16
    • Johnathan Hazen: -13
    • Philip-Michaël Devos: -10

    Wo wäre Ajoie, wenn diese Stürmer Minus-Bilanzen im einstelligen Bereich erreicht hätten? Oder einzelne gar eine positive Bilanz? Wir wollen nicht grübeln.

    Die Frage ist aber noch nicht beantwortet, wie es Ajoie gelingen konnte, so hochkarätige finnische Stürmer zu verpflichten. Hat Kult-Präsident Patrick Hauert neue Geldgeber gefunden? Nein. Es ist Sportdirektor Julien Vauclair, Trainer Christian Wohlwend und seinen beiden finnischen Assistenten Petteri Nummelin und Juha-Pekka Hytönen gelungen, das Elsgau (deutsche Bezeichnung für die Ajoie) gut zu verkaufen. Perfektes Standortmarketing sozusagen.

    HC Ajoie Cheftrainer Christian Wohlwend waehrend dem Eishockey-Meisterschaftsspiel der National League zwischen den Teams SC Rapperswil-Jona Lakers und HC Ajoie am Samstag, 2. Maerz 2024, in Rapperswi ...

    Christian Wohlwend hat einen klaren Plan.bild: keystone

    Vier Faktoren spielen eine Rolle.


    1. Romantik: Die finnische Kolonie im Jura zählt nun fünf Mann: die zwei Trainer-Assistenten und die drei Stürmer. Da ist auch Romantik dabei: weniger Heimweh und ein gemeinsames Hockey-Abenteuer im Ausland.
    2. Weniger Erwartungsdruck als bei einem Grossklub: Es ist zweifelsfrei schwieriger, die Erwartungen in Zürich, Bern oder Lugano als bei Ajoie zu erfüllen.
    3. Geld: Bei Ajoie verdienen die Ausländer gut 30 Prozent weniger als in Bern, Zug, Zürich oder Lugano. Aber Punkt 2 ist zu beachten, und am Ende der Saison hat ein finnischer Hockey-Profi bei einem Nettogehalt in Ajoie erheblich mehr Geld auf dem Konto als bei einem Brutto-Spitzensalär in der heimischen Liga. Kommt dazu: Wer mit Ajoie die Liga-Skorerliste rockt, kann mit einem lukrativen Angebot eines Titanen rechnen.
    4. Ajoie wird mit sechs Ausländern in die Saison starten. Jeder hat also seine Rolle im Team und kann in jedem Spiel antreten. Die frustrierenden und letztlich den Teamfrieden störenden Verbannungen auf die Tribüne sind nicht zu befürchten.

    Kommt dazu: Pruntrut liegt zwar aus Sicht der Deutschschweiz hinter den sieben Jurabergen. Aber Paris ist mit dem Zug in 3 Stunden und 20 Minuten erreichbar. Die Gattin oder die Freundin kann problemlos mit der Eisenbahn zum Einkauf in den Modeboutiquen nach Paris fahren. Christian Wohlwend spürt einen gewissen Sarkasmus in dieser Bemerkung und ergänzt: «Auch Biel und Delsberg sind nicht weit …»

    Ajoie beginnt die nächste Saison also mit den drei neuen Stürmern Oula Palve (32), Jerry Turkulainen (25) und Julius Nättinen (27). Verteidiger T. J. Brennan (USA, 35) sowie die beiden kanadischen Kultstürmer Jonathan Hazen (33) und Philip-Michaël Devos (33) bleiben.

    Ajoies PostFiance Top Scorer Jonathan Hazen, rechts, und Ajoies Philip-Michael Devos, links, reagieren beim Eishockey Meisterschaftsspiel der National League zwischen dem HC Ajoie und dem HC Fribourg- ...

    Bleiben Ajoie erhalten: Jonathan Hazen und Philip-Michaël Devos (l.).bild: keystone


    Ajoie hat seine offensive Feuerkraft auf dem Ausländer-Transfermarkt also signifikant, ja spektakulär erhöht. Benötigt wird allerdings auch noch ein wenig Wasserverdrängung, Einschüchterungspotenzial und Erfahrung in der Verteidigung. Auch da ist ein guter Transfer aufgegleist: Marco Maurer (36), 2023 Meister mit Servette und während der Saison nach Bern ausgeliehen, kann mit einer NHL-Postur (189 cm/97 kg), Schlauheit, viel Erfahrung und erstaunlich schnellen Füssen dafür sorgen, dass seine Mitspieler weniger herumgeschubst werden. «Ja, er ist definitiv ein Kandidat», bestätigt Christian Wohlwend.

    Bessere ausländische Stürmer, als Zug und der SCB diese Saison hatten – die Chancen stehen gut, dass Ajoie im Frühjahr 2025 die Qualifikation erstmals seit dem Wiederaufstieg nicht auf dem letzten Platz beenden wird. Möglicherweise auf Kosten von Kloten, das auf dem besten Weg dazu ist, ein «urbanes Ajoie» – also eine urbane Version dieses Klubs im sportlichen Zustand der vergangenen drei Jahre – zu werden.

    So kam es zur heissesten Fehde des Schweizer Hockeys

    Ab Dienstag stehen sie sich im Playoff-Final gegenüber. ZSC Lions gegen Lausanne – da war doch mal was?

    Publiziert: 12.04.2024 um 14:48 Uhr

    Zwischen Lausannern und Zürchern ging es in den Playoffs 2021 rund.

    Als die ZSC Lions und Lausanne 2021 das letzte Mal in den Playoffs aufeinandertrafen, artete die Serie komplett aus. Es entstand die heisseste Fehde des Schweizer Eishockeys. Jetzt treffen die Teams wieder aufeinander und man kann nur hoffen, dass der Frieden hält, der seit dem Abgang des mehrfachen Übeltäters Mark Barberio Einzug hielt.


    Kribbeln, Wechselduschen, Routinen und Vertrauen

    Wie hat damals alles begonnen? Die Gemüter erhitzten sich bereits im zweiten Spiel des Viertelfinals im Hallenstadion. ZSC-Verteidiger Christian Marti checkt den damaligen Lausanne- und aktuellen Lions-Star Denis Malgin hart, aber korrekt. Der Nati-Stürmer, der das erste Spiel in der Verlängerung entschieden hatte, verletzt sich dabei. Lausanne dreht darauf im roten Bereich, schlägt nach allem, was sich bewegt. So verpasst Barberio seinem ehemaligen WG-Kollegen Sven Andrighetto einen Crosscheck.


    Nicht zur Beruhigung trägt ein Video der ZSC Lions am folgenden Tag auf Twitter bei. Darin sind Martis Check und dessen Knaller zum 2:0 mit dem Text «The Big Bang Theory, by #54 Christian Marti» zu sehen.


    Im dritten Spiel, das die Lions 3:0 gewinnen, tritt dann Barberio erneut auf den Plan. Er verpasst Garrett Roe einen üblen Stockschlag. Der bleibt ungeahndet – auch im Nachgang, weil die Zürcher die Szene auf dem Video zu spät entdecken.

    «Es war gemein, absichtlich, kriminell»

    In der nächsten Partie, welche erneut an die Lions geht, eskaliert die Serie. Barberio attackiert in der Endphase erneut seinen Kumpel Andrighetto. Erst erwischt er ihn mit einem Stockstich, und kurz darauf stösst er ihn von hinten in die Bande. ZSC-Coach Rikard Grönborg spricht von «Kopfjagd» auf seine Spieler. Die Liga sperrt Barberio für sechs Spiele.


    «Stelled de vom Feld!»: ZSC-Baltisberger verliert am Mikrofon die Nerven(00:37)

    In Game 5 besinnt sich Lausanne dann aufs Spielen und verkürzt in der Serie auf 2:3. Diesmal ist es ein Zürcher, der die Nerven verliert: Andrighetto versetzt Charles Hudon, mit dem er einst in Hamilton (AHL) zusammenspielte, einen Crosscheck in den Nackenbereich. Eine üble Szene, die Andrighetto einen Restausschluss einbringt.


    Foul und Schimpftirade: Hier zeigt Löwe Andrighetto zu viel Biss(00:28)

    Als der Zürcher nur für ein Spiel gesperrt wird, verbreiten die Waadtländer ein Video mit Justitia, der Göttin der Gerechtigkeit, und der Frage: «Sind alle gleich?» Dabei werden drei Szenen mit dramatischer Musik gezeigt, bei denen Spieler für Attacken gegen den Nacken-/Kopf-Bereich gesperrt wurden: Jene von Lausanne-Verteidiger Joël Genazzi (2 Sperren), eine des damaligen Zug-Verteidigers Jesse Zgraggen (3) und jene von Andrighetto. In einem Interview mit «24 heures» sagt der damalige LHC-Boss Petr Svoboda: «Es war gemein, absichtlich, kriminell. Dieses Urteil ist inakzeptabel.» Derweil kritisiert Lions-CEO Zahner das Video gegenüber dem «Tages-Anzeiger»: «Das ist Kindergarten.»

    Ohne Andrighetto machen die Lions im sechsten Spiel den Sack zu. Danach soll es gemäss «NZZ» noch zu einem Wortgefecht zwischen Zahner und Lausanne-Coach Craig MacTavish gekommen sein.

    Seit Barberio weg ist, hat sich die Lage beruhigt

    Als es sieben Monate später erneut knallt, hat John Fust längst MacTavish ersetzt – und Barberio spielt wieder. Der Kanadier bricht Garrett Roe mit einem üblen Crosscheck den Kiefer, es kommt zu Schlägereien und Lions-Coach Rikard Grönborg beschimpft Fust und fordert ihn zum Kampf auf.


    Jetzt sind es die Zürcher, die ein Video veröffentlichen. Dieses zeigt die vier schwerwiegenden Fouls von Barberio. Der Wiederholungstäter wird für acht Partien gesperrt und in die KHL zu Kasan transferiert. Inzwischen spielt er bei Tscherepowez.


    Schlammschlacht gegen Lausanne: Diese Barberio-Fouls stellt der ZSC auf Youtube(00:47)

    Grönborg entschuldigt sich darauf per Mail bei Fust, und Barberio richtet sich per Social Media an Roe, nachdem ihm niemand die Nummer des Amerikaners geben will. Und Liga-Direktor Denis Vaucher sagt: «Wir haben mit beiden Klubs gesprochen und wollen, dass sich die Lage beruhigt.» Tatsächlich sind seither die Löwen-Duelle relativ friedlich verlaufen.

    Bleibt es auch in diesem Final so? Inzwischen stehen mit Mark Crawford und Geoff Ward auf beiden Seiten ehemalige NHL-Trainer an der Bande.

    ZSC-Helden in Partylaune <

    An der Street Parade trafen sie sich nach zwölf Jahren zufällig wieder

    Derek Grant hat in Zürich den Spass am Eishockey wiedergefunden. Und seinen früheren Weggefährten Roman Wick. Der stellte den kanadischen Goalgetter vor ein fast unlösbares Problem.

    Simon Graf

    Simon Graf

    Publiziert: 12.04.2024, 19:41


    Gut gelaunt: Derek Grant hat im Playoff in acht Spielen schon achtmal getroffen.

    Gut gelaunt: Derek Grant hat im Playoff in acht Spielen schon achtmal getroffen.

    Foto: Ennio Leanza (Keystone)

    Roman Wick verbrachte gerade sechs Wochen Ferien in Costa Rica mit seiner Jungfamilie – die Tochter ist nun 20 Monate alt. Aus der Ferne hielt sich der zweifache ZSC-Meisterstürmer (2014, 2018) auf dem Laufenden, wie sich die Zürcher im Playoff schlagen. Er schaute sich die Highlights an und sah, wie Derek Grant Tor um Tor schoss. Das registrierte er mit Freude, denn er kennt den Kanadier schon lange und teilt mit ihm eine besondere Erinnerung: 2011 wurden sie mit den Binghamton Senators gemeinsam Meister in der American Hockey League.


    Grant stiess damals als 20-Jähriger mitten in der Saison von der Michigan State University zum Team. «Es war ein Kommen und Gehen», sagt Wick. «Für mich war das sehr ungewohnt. Die Spieler wurden rauf- und runtergeschickt. Nicht nur hoch in die NHL, sondern auch runter in die East Coast Hockey League. Du wusstest jeweils nicht, welche Spieler am nächsten Tag im Bus sitzen.»

    Wick erfüllte sich in jenem Winter den Traum von der NHL und bestritt sieben Spiele bei Ottawa, ehe er in die Schweiz zurückkehrte. Grant biss sich danach in der besten Liga fest und kam auf 446 Partien für sieben verschiedene NHL-Teams. Hätte ihm das Wick zugetraut? «Absolut», sagt der. «Ehrlich gesagt, hatte ich sogar gedacht, dass er in der NHL noch eine offensivere Rolle spielen könnte. Denn er war mega talentiert.»

    Champions mit Binghamton: Roman Wick mit Schnauz (obere Reihe, 6. v. l.) und Derek Grant (obere Reihe, 5. v. r.).

    Champions mit Binghamton: Roman Wick mit Schnauz (obere Reihe, 6. v. l.) und Derek Grant (obere Reihe, 5. v. r.).

    Foto: American Hockey League

    Seine Kreativität lebt Grant nun bei den ZSC Lions aus. «Ich habe hier die Freude am Eishockey wiederentdeckt», sagt er. «Schon bald sagte ich zu meiner Frau: ‹Es macht so viel Spass hier!› Ich fühle mich als wichtiger Teil dieses Teams, und erstmals seit längerem spiele ich in einer guten Mannschaft. Wir haben hier eine richtig gute Gruppe von Jungs. Ich freue mich jeden Tag, zur Eishalle zu kommen.»

    Natürlich sei es ein Traum eines jeden, in der NHL zu spielen. «Aber wenn du ein Rollenspieler in der dritten oder vierten Linie bist und immer darum bangen musst, ob du spielst oder nicht, zermürbt dich das mental. Ich musste eine andere Rolle spielen als im College, um mich in der NHL durchzusetzen.» In Zürich kann er endlich wieder meine Offensivinstinkte ausspielen. «Diese Fähigkeiten verlernst du nicht. Das ist wie Velofahren. Ich hatte schon immer eine ziemlich gute Übersicht. Und wir haben hier viele intelligente Spieler, das erleichtert das Zusammenspiel.»

    Crawford lotste ihn nach Zürich

    Marc Crawford lotste Grant nach Zürich. Er kennt ihn, seit dieser ein Teenager war, als er in Vancouver zusammen mit Crawfords Sohn Dylan spielte. «Ich hatte das Gefühl, er würde uns guttun», sagt der ZSC-Coach. «Ich mochte ihn charakterlich sehr, und er ist körperlich gut in Form. Zudem war er in anderen Ligen ein guter Skorer. Bei uns ist er ein zentraler Bestandteil des Teams, was er schon länger nicht mehr erlebt hatte. Ich vertraue in allen Situationen auf ihn: Er spielt Boxplay, Powerplay und führt eine sehr gute Sturmreihe an. Ich habe das Gefühl, das geniesst er.»


    Grant strahlt eine ansteckende Ruhe aus. Wenn er mit seinen 1,91 Metern den Puck am Stock führt, kann ihm den kaum jemand wegnehmen. Und er hat in der härtesten Liga schon so viel erlebt, dass er sich kaum aus der Fassung bringen lässt. Als ihm Jan Kovar am Montag in Spiel 4 in Zug den Handschuh mehrmals ins Gesicht rieb, liess er das einfach geschehen. Der Tscheche musste auf die Strafbank, die ZSC Lions schossen im Powerplay das 2:0.

    Er steckt ein – und jubelt

    Schmunzelnd sagt Grant dazu: «Wir sind ja alle emotional dabei in diesen Spielen. Aber manchmal musst du die Situation einschätzen können. Es war wichtiger, ein Powerplay zu bekommen, als ihn ins Gesicht zu schlagen. Natürlich, manchmal muss man zurückschlagen, um sich zu behaupten. Aber das war da nicht der Fall. Ehrlich gesagt, war es ja auch nicht so schlimm, was er getan hat. Es war keine schmutzige Attacke. Wir skorten im Powerplay und brachten das Spiel nach Hause. Also alles tipptopp.»

    Auch neben dem Eis geniesst Grant das Leben. Seit seine Frau Alexa, die in Kalifornien als Immobilienmaklerin arbeitet, im Dezember nach Zürich kam, haben sie schon eine Menge Sightseeing gemacht. Sie waren in Zermatt, in Davos am Spengler-Cup, in Grindelwald, in Luzern, und immer dabei ist ihr Australischer Schäferhund.


    Da die ZSC Lions den Viertel- und den Halbfinal in jeweils vier Spielen erledigten, blieb auch während des Playoff Zeit für Ausflüge. Zuletzt hatten sie Besuch von Verwandten, denen sie Zürich zeigten. Er sagt: «Im Hinterkopf hast du immer dieses Ziel. Aber manchmal musst du komplett abschalten und dich erholen, damit du frisch bist für die nächste Serie. Denn es wird je länger, desto schwieriger.»

    Roman Wick reflektiert im «Eisbrecher»-Podcast vom Juli 2021 seine Karriere.

    In Zürich traf er auch auf Wick, seinen früheren Teamkollegen. Und zwar zufällig an der Street Parade im vergangenen August. «Andrighetto, Bodenmann und ein paar andere vom Team waren auch dabei», erzählt Wick. «Ich freute mich, Grant wiederzusehen. Wir tranken ein Bier und plauderten. Ich erzählte ihm, wie es hier so ist. Und ich hatte ja auch lange unter Crawford gespielt und ihn sehr geschätzt.» Sie blieben danach lose in Kontakt, schrieben sich ab und zu.

    Wenn er etwas vermisst vom Eishockey, dann ist es die Playoff-Zeit: Roman Wick.

    Wenn er etwas vermisst vom Eishockey, dann ist es die Playoff-Zeit: Roman Wick.

    Foto: Urs Jaudas

    Zurück aus Costa Rica, werde er im Final die ZSC-Spiele in der Swiss-Life-Arena schauen, sagt Wick. «Die Playoff-Zeit vermisse ich am meisten.» Der 38-Jährige, der 2021 zurücktrat, entwirft in seinem Leben nach dem Eishockey unter anderem Escape-Rooms. Zusammen mit seiner Schwester und ihrem Mann gründete er die Firma Next Level Escape. In den Themenräumen (Orient Express, Narcos, Secret Tales) in Kloten muss man in 75 oder 90 Minuten ein komplexes Rätsel lösen, um wieder hinauszufinden.

    Auch Grant versuchte es schon, zusammen mit einigen ZSC-Kollegen und den Partnerinnen. Und, schaffte er es? Er schmunzelt. «Wir kamen wieder heraus, aber wir brauchten ein bisschen Hilfe.» Dafür findet er den Weg zum Tor problemlos.