Beiträge von Dani8

    Aus dem Tagi von heute:

    Die Zone vor dem Tor ist Suters Büro

    Der ZSC-Stürmer hat gute Chancen, am Samstag Liga-Topskorer zu werden – als Schweizer Nachfolger von Damien Brunner. Das könnte nicht die einzige Parallele bleiben.
    Treffsicher wie nie: Pius Suter hat schon 29 Tore erzielt.

    Es war nur eine Randnotiz, als Pius Suter im Sommer 2015 zu den ZSC Lions stiess. Ein eigener Junior, der aus Übersee zurückgekehrt war und sich in der ersten Mannschaft etablieren wollte. Die Schlagzeilen gehörten einem anderen Teenager: Auston Matthews. Das US-Wunderkind enttäuschte nicht, verzückte die Liga einen Winter lang und machte sich dann auf, die NHL zu erobern. Inzwischen ist Matthews nur noch eine Fussnote in der Geschichte der ZSC Lions, die in jener Saison gegen den SC Bern im Viertelfinal mit 0:4 untergingen. Suter hingegen ist bei den Zürchern zur Schlüsselfigur geworden.

    Als ihn Marc Crawford damals in die erste Mannschaft beorderte, war der Walliseller für seine 19 erstaunlich frühreif. Mit 23 ist er nun auf gutem Weg, als erster Schweizer nach Damien Brunner (2012) und Guido Lindemann (1982) Topskorer der National League zu werden. Suter ist ein ausgeprägter Teamspieler, spricht lieber von «uns» als von «ich» und sieht das bevorstehende Wochenende im Zeichen des Kampfes um den Qualifikationssieg gegen den EV Zug. Aber er kann nicht verhehlen, dass ihm die Auszeichnung des besten Punktejägers einiges bedeuten würde.

    Von 9 auf 29 Tore

    Zwei Runden sind noch zu spielen, mit seinen 51 Punkten hat er drei Vorsprung auf seinen Sturmpartner Garrett Roe und vier auf Berns Mark Arcobello. Und sein zusätzlicher Trumpf ist: Nach Toren führt er klar, bei Gleichstand nach Punkten wäre er also vorne. Dass er zum Goalgetter geworden ist, seine Ausbeute von 11 und 9 Toren in den beiden Saisons zuvor auf aktuell 29 gesteigert hat, zeigt seine Vielseitigkeit. «Als ich mit Pettersson spielte, der ein exzellenter Schütze ist, suchte ich meist den Pass. Mit Roe ist es nun umgekehrt, da muss ich die Lücken erspähen und hineinfahren, damit er mich anspielen kann.»

    «Die Verteidiger haben ihre Tricks, um einen spüren zu lassen, dass sie einen vor dem Tor weghaben möchten.»

    Sonst ein ruhiger, besonnener Mensch, der sich nicht in den Vordergrund drängt, tut er nun auf dem Eis genau dies. Mit seinen 174 Torschüssen ist er die Nummer 2 hinter Arcobello (182), und keiner hat auch nur annähernd so oft aus dem «Slot» geschossen wie er (119 Mal), aus der umkämpften Zone unmittelbar vor dem Tor. Dort, wo man gemäss Jargon blaue Flecken einstecken muss. «Ja, davon habe ich schon einige», sagt Suter schmunzelnd. «Die Verteidiger haben ihre Tricks, um einen spüren zu lassen, dass sie einen dort weghaben möchten. Am Oberarm treffen sie mit ihren Crosschecks recht gut.»

    Doch auch Suter hat seine Tricks. Er ist mit seinen 77 oder 78 Kilo («ich war schon lange nicht mehr auf der Waage») kein Muskelprotz, der die Gegner vor dem Tor wegdrängt. Er schlägt sie mit List und Tempo. «Der Verteidiger kann nicht immer den Puck und den Gegenspieler im Auge behalten», sagt er. «Und wenn du den Puck hinters Tor spielst, muss er sich drehen. Das erschwert es ihm zusätzlich, die Übersicht zu bewahren.» Meist geht es um Sekundenbruchteile. Suter prescht nach vorne, und schon ist der Puck im Tor.

    Dass er ein Allrounder auf sehr hohem Niveau ist, aber kein Blender mit einer einzelnen Fähigkeit, die einem sofort ins Auge stechen würde, ist ein Grund für seine kontinuierliche Entwicklung. Er musste immer Lösungen suchen, um sich durchzusetzen. «Wenn du mit 14, 15 einen Kopf grösser bist als deine Gegner, musst du gewisse Dinge gar nicht tun, um zu reüssieren», sagt er. «Die musst du dir dann später aneignen. Ich war als Junior immer gefordert, zumal ich meist einen Jahrgang höher spielte. Und wenn du Profi wirst, musst du dich nochmals auf ein ganz anderes Spiel einstellen.»

    Viel profitiert habe er auch von seinen zwei Juniorenjahren in Kanada bei Guelph. Nach dem ersten Testspiel auf einem besonders kleinen Feld, als er viermal heftig aufs Eis gewuchtet wurde, habe er den nächsten Flieger besteigen und gleich wieder nach Hause zurückkehren wollen. Er besann sich eines Besseren.

    «Wie er das Spiel liest, ist unglaublich!»

    ZSC-Coach Rikard Grönborg findet, Suter habe durchaus eine überragende Qualität: «Wie er das Spiel liest, ist unglaublich! Er ist gedanklich immer zwei Schritte voraus. Das kann man kaum beibringen.» Zudem schätzt der Schwede sehr, dass Suter kein eindimensionaler Skorer ist, sondern in allen Situationen einsetzbar. «Er übernimmt auch im Boxplay Verantwortung, bei 3 gegen 5 Feldspielern. Und er erwartet das auch von sich. Er fühlt sich mitverantwortlich für den Erfolg der Mannschaft. Solche Spieler liebe ich.»

    Und inzwischen kann Suter sogar brillieren. Sein Sololauf in der Overtime in Bern vor zwei Wochen, als er alle drei Gegenspieler düpierte und traf, war das Tor der Saison. «Ja, so eines hatte ich noch nie geschossen», sagt er leicht verlegen lächelnd. Wenn das Selbstvertrauen stimmt, gelingen einem auch solche Dinge. Suter wäre aber nicht Suter, wenn er nicht gleich anfügen würde, dass ihm das laufbetonte System unter Grönborg eben sehr entgegenkomme. Und dass alles nur möglich sei dank guten Mitspielern.

    Trotz seines NHL-Traums will er kein Gewicht zulegen, weil sonst sein Tempo leiden würde.

    Nebst seinem hohen Hockey-IQ ist der Speed sein herausragendstes Merkmal. Und den will er sich auch bewahren. Trotz seines NHL-Traums will er kein Gewicht zulegen, nur kräftiger, aber nicht massiger werden, weil sonst sein Tempo leiden würde. Der Zürcher Thomas Roost, der für das Central Scouting Bureau der NHL Spieler einstuft, findet das plausibel. «Natürlich ist Suter für die NHL ein Leichtgewicht. Aber so, wie sich das Eishockey entwickelt hat, gibt es inzwischen mehr Platz für leichtere Spieler. Und wer an Masse zulegen will, sollte das nicht auf einen Schlag tun, sondern kontinuierlich.»

    Suters Vertrag bei den ZSC Lions läuft zwar bis 2023, doch er hat eine Ausstiegsklausel für die NHL. Roost ist überzeugt, dass er in diesem Sommer eine Chance erhalten wird. «Er wird von mehreren Clubs sehr genau beobachtet», weiss der NHL-Scout. «Jedes Jahr gibt es Europäer in seinem Alter, die in der NHL ausprobiert werden. Und es wird ihm helfen, dass der vormalige Schweizer Topskorer Dominik Kubalik in Chicago so eingeschlagen hat. Das zeigt, dass die National League gute Spieler hervorbringt.»

    Detroit als NHL-Destination?

    Wo könnte Suter also landen? 2017 besuchte er das Camp Ottawas, 2018 jenes der New York Islanders. Roost tippt aber auf Detroit: «Die Red Wings sind im Neuaufbau und haben ein Flair dafür, nicht so bekannte Spieler zu entdecken. Zudem spielten die Detroit-Stürmer Robby Fabbri und Tyler Bertuzzi im kanadischen Junioreneishockey mit Suter. Eine Franchise holt viele Meinungen ein, sie hört nicht nur auf den Scout X oder Y. Wenn du Spieler hast, die mit jemandem gespielt haben, hilft das, ihn einzuschätzen. Und Suter ist ein guter Typ mit einer exzellenten Arbeitsethik.»

    Vielleicht wiederholt sich die Geschichte ja. Damien Brunner, der letzte Schweizer Topskorer, wechselte im Jahr danach zu Detroit und präsentierte sich dort in der wegen des Lockouts verkürzten Saison exzellent. Danach entschied er sich für einen Wechsel zu New Jersey, was wohl ein Fehler war. Bei den Red Wings würden sich Suters Wege mit Matthews übrigens wieder kreuzen – dessen Toronto Maple Leafs spielen in der gleichen Division.


    ui, nein, gibt nicht wenige, welche seit 1998 gar nicht mehr oder nur am anfang noch regelmässig in der halle waren. aber spätestens seit mitte 00-er jahren zu reinen modefans und playofftouristen moutiert sind. klar, spreche ich hier hauptsächlich für mich, bin aber nicht der einzige! und das publikum das seither angezogen wurde ist definitiv aus einem anderen holz geschnitzt als das zsc publikum der 70-90-er jahre! was jetzt keine wertung bezüglich „besser“ oder „schlechter“ sein soll! höchstens eine in „lauter/stimmungsvoller“ und „leiser“...

    ABER: meine idee ist tatsächlich eine sk in der neuen halle. mind. das erste jahr um mir das ganze mal anzusehen. ausserdem steht dann die halle endlich in zürich! wer in zürich nord hockey sehen will, für den gibts ja chloote! :mrgreen:


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    Ich bin gespannt ob es dann in der neuen Halle noch SK für Newbies gibt. Der Run wird gross sein......

    Die Sirupkurve bei uns macht nicht wirklich weniger Stimmung als die Bubis auf den Stehplätzen in KLOten. Es fühlt sich nur so an, da in der Halle die Entfernung viel grösser ist. Da braucht es einfach mehr bis der Funke überspringt. Lass den Z im Schlumpfweg spielen und es machen auch alle mit (siehe CHL in Rappi).

    Auf den Rängen ist es ruhig....dann musstest Du dich ja auch nicht gross umgewöhnen. Kennst Du ja aus der Halle.
    Am Freitag lassen wir hoffentlich Euren Fusionspartner GC hinter uns. Zähe Burschen die Jungs und Liniger ein absoluter Sympathieträger.

    Oha, da hat wohl jemand den Abstiegsfrust immernoch nicht verdaut. Wünsche weiterhin viel Spass in der Farmteamliga, möget ihr noch lange dort bleiben :winke: