Neben den spielerischen Eigenschaften, die ein Ausländer mitbringen soll, erwartet man von ihm auch Leadership, was mit psychischen Problemen schlecht vereinbar ist in aller Regel. Von daher braucht er wohl vor allem viel, viel Zeit, alles andere ist sekundär. Und die Zeit hat er im Spitzensport definitiv nicht.
Es war ja bekannt, dass Brulé schon mit Sportpsychologen zusammen gearbeitet hat bevor man ihn verpflichtet hat. Auch wusste man, dass er trotz seinem Riesen-Potential (#6 Draft overall 2005) selten konstante Leistungen in der NHL gebracht hat. Von daher war die Verpflichtung von Brulé ein grosses Risiko und ich gehe davon aus, dass Zahner, Salis & Co. dies auch gewusst haben. Man wird diese Woche am Plan B arbeiten und ich rechne nicht unbedingt damit, dass Brulé kurzfristig zurückkehrt. Auch wäre es ein grosses Risiko, ihn gegen Ende der Saison wieder zu holen, in der Hoffnung, dass alle Probleme, die er in den letzten Jahren hatte, nun in den nächsten Monaten gelöst sind.
Wenn man eines bei Depressionen nicht voraussagen kann, dann ist es die zeitliche Komponente. Kurzfristige Lösunge gibt es schon gar nicht. Ich gehe mal davon aus, dass man nicht auf den Lockout-Zug aufspringen wird und wenn, dann einen "fulltime"-Ersatz verpflichten wird. Aber in der momentanen sportlichen Situationen sind wir ja zum Glück auch nicht unter Zeitdruck.