HC Freiburg-Gottéron | 18.12.2012
Für Monnet schliesst sich der Kreis
Unlängst gab Gottéron die Verpflichtung von Thibaut Monnet auf die nächste Saison hin bekannt. Für den Topskorer der ZSC Lions ist es eine Rückkehr zu seinen Anfängen. Heute kommt es zum Duell gegen seinen alten und neuen Club.
Thibaut Monnet trägt ab kommender Saison nach den Jahren 2001 bis 2003 sowie 2006 und 2007 zum dritten Mal das Trikot von Gottéron. Ging der Walliser 2007 bereits als Topskorer aus Freiburg weg, kehrt er als gestandener Nationalspieler, zweifacher Schweizer Meister (2008 und 2012) sowie Sieger der Champions League und des Victoria Cups mit den ZSC Lions an die Saane zurück.
Thibaut Monnet, Sie sind in Zürich Publikumsliebling und Topskorer. Weshalb haben Sie sich entschieden, die Lions zu verlassen?
Ich habe gespürt, dass es für mich an der Zeit ist, einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Die Diskussionen mit Gottéron-Trainer Hans Kossmann und Sportdirektor Raphaël Berger waren sehr gut. Das Projekt, welches sie mir vorgestellt haben, hat mich überzeugt. Gottéron wird in den kommenden Jahren ein kompetitives Team stellen.
War Gottéron die einzige Option, oder gab es auch andere Interessenten?
Sicher gab es auch andere Möglichkeiten. Aber das Angebot von Gottéron hat für mich gepasst. Zudem kenne ich den Club ja bereits aus der Vergangenheit.
Ist die Tatsache, dass Sie den Verein bereits kennen, ein Vorteil?
Ein Stück weit sicherlich. Aber Gottéron hat sich in den vergangenen Jahren zum Positiven hin entwickelt. Aus der Distanz betrachtet ist unübersehbar, dass alles professioneller wurde. Dies hat meinen Entscheid natürlich erleichtert. Zudem ist der Club ambitionierter geworden, was für mich ein wichtiges Argument gewesen ist.
Auf viele bekannte Gesichter aus der damaligen Zeit werden Sie nicht mehr treffen. Sind Sie dennoch mit Spielern wie Alain Birbaum oder Julien Sprunger in Kontakt geblieben?
Mit vielen jetzigen Gottéron-Spielern habe ich tatsächlich nie zusammengespielt. Trotzdem gab es immer wieder Gespräche und Kontakte, speziell mit jenen, welche ich in der Nationalmannschaft getroffen habe.
Welche Rolle hat Gottéron in Ihrer Entwicklung gespielt?
Sicher eine wichtige. Mein Debüt in der Nationalliga A habe ich zwar noch mit dem HC La Chaux-de-Fonds gegeben. Aber in Freiburg habe ich den zweiten Schritt getan und mich in der höchsten Spielklasse etabliert. Ich habe damals viel Glück gehabt, bei Gottéron als junger Spieler auflaufen zu können. Ich erhielt zu jener Zeit sehr viel Eiszeit. Das hat meiner Karriere enorm geholfen. Auch deshalb liegt mir dieser Verein am Herzen.
2007 wechselten Sie als einer der wenigen Romands nach Zürich. Wie wichtig war dieser Entschluss für Ihre persönliche Entwicklung?
Das war sehr wichtig. Es hatte zu dieser Zeit wirklich nicht viele Romands in Zürich. Aber ich habe mich gut und schnell in der neuen Umgebung akklimatisiert und eine neue Sprache gelernt. Zudem hatte ich das Glück, dass ich mit den ZSC Lions so viele Erfolge feiern konnte. Und auch neben dem Eishockey habe ich mich in Zürich wohl gefühlt. Es ist eine tolle Stadt. Sie im Sommer verlassen zu müssen, wird sicherlich nicht einfach.
Als Spieler sind Sie aber mehr oder weniger der gleiche geblieben, ein Skorer.
Das Toreschiessen ist nach wie vor meine primäre Aufgabe. Dennoch denke ich, dass ich nun ein kompletterer Spieler bin als noch vor einigen Jahren. Ich habe beim ZSC vieles dazugelernt. Auch mit der Nationalmannschaft habe ich gelernt, defensiv solider zu spielen. Als junger Spieler war das für mich noch nicht so wichtig. Und auch jetzt arbeite ich jeden Tag hart daran, ein bessere Spieler zu werden.
Bevor Sie Gottéron 2007 verliessen, trugen Sie mit Ihren Toren enorm viel dazu bei, dass der Club die Playouts gegen die SCL Tigers erfolgreich überstand. Heute steht Gottéron an der Spitze der Tabelle. Überrascht Sie diese Entwicklung?
Nicht wirklich. In Freiburg war schon immer Qualität vorhanden. Es ist aber im Sport meist so, dass es die richtigen Leute am richtigen Ort braucht. Seit einigen Jahren wird in Freiburg nun sehr gute Arbeit abgeliefert. Die Halle ist immer voll, und es wurde eine solide Organisation aufgebaut, Schritt für Schritt.
Sie wurden mit den ZSC Lions bereits zweimal Meister. Ich nehme an, Sie wollen als dreifacher Meister nach Freiburg kommen.
Sicher, das ist mein Ziel. Aber in erster Linie kehre ich nach Freiburg zurück, um mit Gottéron etwas zu gewinnen.
Vergangene Saison stiegen die Lions als Siebte in die Playoffs und holten den Titel. Ist die Qualifikation also gar nicht so wichtig?
So würde ich es nicht gerade formulieren. Je mehr Spiele du gewinnst, umso schneller bist du in den Playoffs. Aber die letzte Saison hat gezeigt, dass es im Grunde egal ist, an welcher Position du in die K.-o.-Runde gehst, Hauptsache, du bist dabei. Denn die Liga ist sehr ausgeglichen, alle Teams werden immer stärker.
Das letzte Aufeinandertreffen mit Gottéron verloren die Lions klar mit 4:7. Was erwarten Sie am Dienstag im Hallenstadion für ein Spiel?
Wir wissen, wie Gottéron spielt. Es ist eine sehr solide Mannschaft. Wir dürfen nicht die gleichen Fehler begehen wie damals. Denn wenn man gegen Gottéron einmal in Rückstand liegt, ist es hart, noch einmal in die Partie zurückzukehren.