Beiträge von Iceman

    Gute Ausländer können praktisch alle Klubs holen. Wenn sie wirklich einschlagen, kann man sie möglicherweise einfach nicht halten. Bei den CH-Spielern der „Business-Class“ trennt sich die Spreu vom Weizen. Die sind ebenso knapp wie teuer, weil sie Spiele und sogar PO-Serien praktisch im Alleingang entscheiden können. Man denke da an Malgin-Andrigetto vor nicht allzu langer Zeit, welche das Team erstaunlich lange durch die PO‘s trugen. Natürlich können auch die nicht hexen, wenn vom Rest nichts kommt. Dass aber der ZSC fast immer einen Weg zum Sieg findet, selbst wenn man nicht brilliert, hängt auch mit der überdurchschnittlichen Qualität der CH-Spieler zusammen. Und dass die in grösserer Anzahl vorhanden sind als bei den meisten Konkurrenten. Wenn da mal ein paar Spieler einen schwachen Abend einziehen sind immer noch andere da, welche es richten.

    Einen ausländischen Torhüter als Nr. 2 auf das Matchblatt zu setzen hat für mich sowieso noch nie Sinn gemacht, wenn eine Mannschaft mehr als 6 Ausländer hat. Entweder Nr. 1 oder Tribüne. Rest ist relativ sinnlos.

    Handkehrum sagt es aus, dass Bern offenbar verdammt unzufrieden mit Corban Knight ist. Bern hat ja 8 Ausländer - Nemeth war letztes Spiel gesperrt. Trotzdem setzte Tapola letzten Match Reideborn als 2. Goalie ein - d. h. Tapola bevorzugt mehr Reideborn als 2. Goalie anstatt Knight als Feldspieler. In diesem Spiel war Reideborn überzählig, weil Nemeth nicht mehr gesperrt war. Wäre Nemeth immer noch gesperrt gewesen, so hätte Tapola vermutlich wieder Reideborn als 2. Goalie aufgelistet.

    Ich bewundere Tapola ja schon. Verdammt kommische Entscheide, die selten wirklich jemand nachvollziehen kann, aber zumeist geht es auf. Kindschi geholt von Kloten, Frk die ganze Zeit überzählig bis er ging, Kummer aus dem B geholt, Honka an Genf ausgeliehen etc etc. Den SCB aus einer desolaten Lage wieder zu einem standhaften Club gemacht.

    Für mich ein richtig geiler Trainer, auch wenn Bern Game 7 verlieren sollte.


    Zu Knight: War die ganze Saison eine Enttäuschung, ausser am Bully oder im Powerplay nur wenig Einfluss. Es geht das Gerücht, dass er sich bereits in der Vorbereitung eine gröbere Verletzung zugezogen habe. Was insofern plausibel wäre, als dass er in der KHL MVP gewesen ist, was nur schlecht zum Niveau passt, dass er diese Saison zeigte.

    Zu Wüthrich: Wurde letzte Saison Opfer eines miserablen Goali-Managements, und stand ab Weihnachten pausenlos im Einsatz. Am Ende der Saison unterlief ihm dann der eine oder andere Lapsus, nachdem er vorher die Chaoten vor ihm x-mal im Spiel gehalten hatte. Diese Saison war er mehrere Monate verletzt, womit Reideborn dann zum Marathon-Man wurde. Dieser schwächelte letzthin etwas, aber im Prinzip werden er und auch Wüthrich immer mal wieder im Stich gelassen, und sehen dann entsprechend "schlecht" aus.

    Hui und Pfui liegen nahe beieinander beim SCB, stabil wäre anders. Nach den letzten paar Chaos-Saisons aber wenigstens mit Fortschritten.

    Vielleicht ändert sich ja etwas, wenn mal ein Schadenersatzprozess über die Bühne gegangen ist. Wenn ich mich nicht täusche, ist einer zwischen Blum und Herzog am laufen, wegen des seinerzeitigen Checks gegen den Kopf. Da dieser mit erhobenen Ellbogen und frontal gegen den Kopf von Blum ausgeführt worden ist (Puck längst nicht mehr bei Blum), ist die Aktion ein gutes Beispiel für grobe Fahrlässigkeit. Das Argument, es sei halt im Kampf um die Scheibe unglücklich gelaufen, entfällt in diesem Fall.

    Erst wenn es finanzielle Konsequenzen hat, bzw. eine Versicherung auch mal Rückgriff nimmt auf einen Täter wegen grober Fahrlässigkeit, wird sich etwas ändern. Beim Verband wird zwar viel geredet, aber offenbar ist man nicht in der Lage, grobfahrlässige, gesundheitsgefährdende Frustaktionen ohne Zusammenhang mit dem Spielgeschehen entsprechend zu sanktionieren.

    Das Frauenhockey muss sich ein "eigenes" Publikum erarbeiten. Kann es mir nicht so recht vorstellen, dass der durchschnittliche Hockey-Stadionbesucher einfach ein weiteres Mal ins Stadion reist, um ein Spiel live anzuschauen. Der Markt an potentiellen Zuschauern ist begrenzt, ebenso derjenige an Sponsoren.

    Die Diskussionen von wegen Geldverdienen und medialer Aufmerksamkeit - derzeit zwar eher im Fussball als im Eishockey geführt - sind teilweise ideologisch gefärbt. Dass etwa der Verdienst weitaus geringer bzw. meist gar nicht vorhanden ist, wird als Diskriminierung und "Ungerechtigkeit" dargestellt, womit aus reiner Böswilligkeit die Frauen benachteiligt würden. Ist aber wohl auch dem Zeitgeist geschuldet, der täglich neue diskriminierte Gruppen identifiziert, welche Anrecht auf Sonderbehandlung, Rücksicht und vor allem Zahlungen und Entschädigungen reklamieren.

    Homosexualität wird halt nach wie vor als Beleidigung verwendet, auch wenn mit Strafmassnahmen dagegen vorgegangen wird. So wurden kürzlich österreichische Fussballer von den nächsten Nationalmannschaftszusammenzügen suspendiert, weil sie anlässlich einer Siegesfeier entsprechende Fangesänge mitgegrölt oder selber intoniert hatten. Wenn aber nicht Einzelpersonen, sondern ganze Fankurven Schmähgesänge vom Stapel lassen, wird es mit Strafen schwierig.

    Erstaunlich ist die Diskrepanz zwischen den verschiedenen "Milieus" - in einigen davon ist oder war es geradezu chic, sich zumindest als "bi" zu outen, wobei dieser Trend nun eher durch Befindlichkeiten zur geschlechtlichen Identität abgelöst wird. Komplett anders verhält es sich in Sportarten, in welchen traditionell Härte markiert wird, und wo Homosexualität mit dem Gegenteil assoziiert wird. Deshalb ist es wohl auch selten, dass sich dort Sportler outen.

    Tja, ein komisches Spiel, bei welchem Glanz und Elend nahe beieinander lagen. Im 2en Drittel der SCB mit einem Absturz, der schier unrettbar wirkte. Im letzten Drittel dann verkehrte Welt. Spielerisch liess der EVZ seine Qualitäten aufblitzen, konnte aber nicht durchziehen, der SCB hielt mit Kampf dagegen. Soweit also nicht viel neues.

    Etwas unklar, wie sich der ZSC oder der SCB der Offenlegung der Zahlen entziehen sollten.

    Ausser natürlich im einzureichenden Jahresabschluss bzw. Budget zuhanden der Liga wäre die Erfolgsrechnung soweit "eingedampft", dass kaum ein Schluss über den Personalaufwand gezogen werden könnte. Aufgrund der Buchführungsvorschriften sind dem aber Grenzen gesetzt. Wenn etwa in einer Position "Aufwand erste Mannschaft" neben dem Lohnaufwand noch zig anderes enthalten ist, kann man trotzdem davon ausgehen, dass die Löhne den grössten Teil ausmachen. Man kann daher die Sache höchstens etwas "intransparent" machen, mit halbwegs gesundem Menschenverstand sind aber Rückschlüsse für mit der Materie vertraute Personen trotzdem möglich.

    Viele Journalisten und "Chronisten" sehen in Ambri, Langnau, Kloten etc. eine heile Welt, welche der Kundschaft verkauft werden kann wie ein beruhigendes "Guetnachtgschichtli". Vor lauter Rührung darüber, dass in den besagten Orten und Klubs die Welt noch (vermeintlich...) in Ordnung ist, geht ab und an die kritische Distanz etwas verloren. Trotz der gegen aussen gezeigten "gallisches Dorf" Haltung werden sich Cereda / Duca plus der eine oder andere hochgelobte und nicht billige Spieler (Pestoni, Heim etc.) kritische Fragen gefallen lassen müssen. Selbst wenn die bekannten Limiten entlastend einbezogen werden.

    Die Bieler haben wieder etwas von der spielerischen Leichtigkeit versprüht, die sie im Vorjahr weit getragen hat. Habe ihnen den Sieg gegen Servette nicht zugetraut, aber in Genf hat man die Saison offenbar schon vor längerem abgehakt. Das soll aber die Leistung des EHCB nicht schmälern. Und Ambri musste in den letzten Wochen und Monaten zu vieles mit generösen Efforts wettmachen - irgendwann sind die Tanks dann halt leer. In den Spielen gegen Biel häuften sich die Fehler und die unnötigen Scheibenverluste, was den Bielern regelmässig Konter und Grosschancen eröffnete.

    Da im berühmten "flow" und erlöst vom Anti-Antti, sind die Bieler nicht zu unterschätzen. Nehme aber nicht an, dass der "Z" so abgelöscht wie Genf oder so ausgelaugt wie Ambri auf's Eis kommen wird. Dauert es, bis der Z den Flugrost abgeschüttelt hat und gelingen den Bielern frühe Tore, könnten sie allenfalls für Nervosität sorgen. Die souverän gespielte Saison des "Z" lässt jedoch nicht viel Spielraum für Spekulationen im 1/4-Final.

    Biel hätte mit den Chancen den Sieg holen müssen - und die 3 Imports in der Ambri-Defensive waren kaum einem grossen strategischen Geistesblitz geschuldet, sondern der banalen Tatsache, dass Cereda - ausser Fohrler - kaum einen halbwegs NLA-tauglichen Verteidiger mehr hat. In der Abwägung hat man einem ausländischen Verteidiger mehr auch den Vorzug vor dem ausländischen Goali gegeben. Immerhin, Conz hat dicht gehalten, so dass die Sache für Ambri weitgehend aufgegangen ist.

    Verletzungspech bei Servette ist das Eine, dazu kann man auch noch etwas für die zusätzliche Beanspruchung durch die CHL rechnen. Dass es so allenfalls nicht gerade für die Top 3 oder 4 reicht, wäre verständlich. Wenn ein meisterliches und entsprechend teures Team als Sieger der CHL allerdings die Quali mit 3 Punkten mehr als die SCL Tigers abschliesst, so wird es etwas schwierig mit den Argumenten. Selbst wenn man berücksichtigt, dass die Tigers eine gute Saison gespielt haben. Es scheint eher so, als habe es verschiedentlich auch an der Motivation gefehlt, in der Meisterschaft den Ausfall von wichtigen Spielern - etwa Winnik - durch Extraschichten von anderen, ebenfalls hochbezahlten Akteuren wettzumachen.

    Wenn ich mir vorstelle, was der "Chronist" schon alles an Kritik rausgehauen hätte, wenn es um andere Klubs ginge...

    Genf gibt schon Rätsel auf - natürlich ist die CHL eine zusätzliche Belastung, aber dass man mit einem solchen Team über eine ganze Saison lang so auftritt, dass man sich am Ende mit 3 Punkte Vorsprung auf die Ilfis-Tigers in's Play-In rettet, kann nicht der CHL-Teilnahme angelastet werden. Beim EHC Biel ist man auch wie ausgewechselt, nachdem man den strengen Finnen losgeworden ist, obwohl nicht 6 verletzte Leistungsträger ins Line-up zurückgekehrt sind, oder Stoney die Linien verändert hätte. Mal schauen, wie weit die Euphorie die Bieler trägt, oder ob sich die Laune ebenso schnell wieder dreht.

    Für's Militär fehlt aber noch ein "Merkspruch", so à la GABI, damit nicht nur jeder AdA (Angehöriger der Armee), sondern auch die dAdA (dumme Angehörige der Armee) nix falsch machen. Bezogen auf die Befehlsausgabe in Fribourg wäre das dann so etwa TISID (T ragen sie... / I mmer mit... / S ingen... / I n die Hände... / D as Handy...)

    Auch hier wieder steht, dass der ZSC der eigentliche Krösus der Liga sei was die Saläre betrifft.
    Ich finde, solange niemand konkrete Zahlen nennen kann, ist dies alles nur Wunschdenken des Journalisten. Facts bitte!

    Aus meiner Sicht geht es im Artikel weniger darum, wer genau nun das höchste Lohnbudget hat, sondern dass relativ viel Kohle "von aussen" in die Liga fliesst. Damit wird die stete Kostensteigerung begründet, welche jenseits dessen liege, was die Klubs auch unter optimalsten Bedingungen selber erwirtschaften könnten. Aber eben, bislang brummt das Geschäft, wobei man gewisse Entwicklungen (Swiss League) und deren mittel- bis langfristige Folgen schon etwas auszublenden scheint.

    Was mir in den Spielen von Bern gegen Genf und Lausanne aufgefallen ist, ist die Physis, mit der die beiden welschen Teams ausgestattet sind, und mit der sie wortwörtlich "ungebremst" auf den Gegner losgehen. In einer Play-off Serie dürfte dies noch zunehmen, und ich erwarte deshalb in den entsprechenden Serien eine ordentliche Holzerei. Natürlich zieht man sich mit zu vielen Strafen eher früher als später selbst den Stecker, aber die Gegner benötigen eine genügende Kadertiefe, um die "Verluste" auszugleichen. Würde mich beispielsweise wundern, wenn Damien Brunner mehr als 2 Spiele gegen Genf verletzungsfrei überstehen würde.

    Die Wundertüte ist Servette, wo man sich trotz nach wie vor starkem Kader offenbar nie so recht motivieren konnte für die Meisterschaft. Evtl. geht's nun mit erhöhtem Druck besser. Physisch gehen sie ganz schön ran, da sind verletzungsanfällige Spieler wie etwa Brunner bei Biel gefährdet. Dort scheint man die spielerische Leichtigkeit wieder gefunden zu haben, nachdem man den bärbeissigen Finnen doch noch losgeworden ist.

    Es müsste noch andere Möglichkeiten geben, Spieler in Erinnerung zu behalten, als dass man die Trikots gleich unter's Dach ziehen und die Nummern nicht mehr vergeben würde. Etwa in einer Art "Klub-Museum", mit Photos und einem kurzen, hockeymässigen "Lebenslauf". Weiss nicht, ob es im neuen Stadion in Zürich (geeigneten) Platz dafür gäbe, in Bern fehlt dieser vorläufig. Aber so könnte man das Hallendach für die wenigen Auserwählten reservieren, welche den üblicherweise strengen Kriterien genügen. Nehme mal an, in der NHL ist dies ähnlich, obwohl dort die Erinnerungskultur weitaus ausgeprägter ist als hierzulande. Trotzdem dürften dort kaum inflationäre Tendenzen herrschen unter den Hallendächern. Das müssten aber die NHL-Kenner ausführen.

    Da muss ich wohl etwas dazu sagen, bzw. die aus meiner Sicht verzerrte Optik der NZZ zurecht rücken:

    Kann sein, dass ein paar Hardcore-Fans es dem Phippu Furrer nie verziehen haben, ausgerechnet zu Gottéron gewechselt zu haben. Die grosse Mehrheit der Fans hat(te) damit jedoch kein derart grosses Problem. Es gehört in der heutigen Hockeywelt einfach dazu, und Spieler wie Seeger, Bidu Gerber etc. sind zunehmend exotische Ausnahmen.

    Das Problem ist die Ehrung bzw. das Hochziehen des Leibchens unter das Stadiondach. Dafür gibt es bestimmte, relativ strenge Voraussetzungen. Nicht dass man beim SCB diese in der Vergangenheit nicht das eine oder andere Mal "geritzt" hätte. Aber wenn ein Spieler nicht bloss eine letzte Saison "auswärts" absolviert, sondern in Lugano wie auch bei Gottéron eine geraume Zeit seiner Karriere verbringt, so ist das ganze Brimborium eines Abschiedsspiels vor dem Publikum in Bern völlig grotesk, vom Hochziehen des Leibchens unter's Dach gar nicht zu reden.

    Das Gros der Fans hat keine Probleme mit Furrer als Person, oder wenn der beispielsweise eine Funktion im Klub übernehmen würde. Hassbotschaften sind ein Unding und abzulehnen. Man kann aber nicht einmal von fehlendem "Fingespitzengefühl" reden bei Furrer oder bei den SCB-Oberen, derart holzhammermässig daneben ist das Ansinnen, unter den gegebenen Umständen diese Ehrungen durchzuziehen.

    Der mit dem Stadion in Genf dürfte mit Unterstützung der "Stiftung" auch einfacher werden. Und bei den Imports haben sie schon echte "Kracher" verpflichtet, und gleichzeitig ist auch beim CH-Personal Qualität vorhanden. Warum es aber vornehmlich in der CHL hinhaute, und in der Meisterschaft nicht, ist wohl ein mentales Problem. Zwar wirken die Genfer physisch und spielerisch oft überlegen, machen aber zu wenig daraus, oder verblöden durch individuelle Fehler und geistig vorzeitiges unter die Dusche schlurfen schon fast sicher geglaubte Siege. Allerdings: Sollten sie es in die PO's schaffen + würde ein Titel winken, so wären wohl die "Motivationsprobleme" beseitigt.

    Sehe ich ähnlich - man ist extrem auf Exploits von einzelnen Spielern angewiesen. Sehr oft ist dies der Goali Reideborn, dann schiesst mal einer einen Hattrick oder Kahun macht 4 Punkte in einem Spiel. Ausgeglichen ist das Ganze nicht. Aber man hat wenigstens wieder einen Trainer, der die Defensive organisieren kann. Ohne das würden auch die individuellen Highlights nicht reichen.