Beiträge von Iceman

    Zu vieles war abhängig von zu wenigen - das wäre das klassische und verständliche Layout bei einer durchschnittlich besetzten Mannschaft. Bei einem derart teuer und prominent besetzten Team wie dem ZSC müssten aber auch andere mal entscheidendes bewirken können, wenn das magische Duo die Sache nicht in extremis aus dem Feuer reissen kann. Und das haben Andrighetto / Malgin fast die ganzen Playoff's über getan, ganz sicher aber ab dem Moment, wo Grönborg - wohl etwas verzweifelt - seine besten Kräfte in einer Linie vereinigte. Dass dies nicht erst im Final in einer entscheidenden Spielphase passiert ist, kommt einem nachträglich wie ein erstes Wetterleuchten vor. Gewirkt hatte die Massnahme zwar, und die Gegner verzweifelten darob, dass sie kurz vor Schluss entweder den Siegtreffer des ZSC kassierten, oder den Treffer zum Ausgleich - um dann in der Verlängerung gleich nochmals kalt geduscht zu werden. Auch der EVZ schien ein Opfer dieses Schemas zu werden, konnte aber den Sweep mit etwas Glück vermeiden, und mit dem neu gewonnenen Selbstvertrauen die Serie "cheere".

    Die Ausländer, Bodenmann, Schäppi, Pedretti, Baltisberger, Weber + andere hat man die ganzen Play-off's über zu wenig gesehen. Es müsste eine Stärke eines so gut besetzten Teams sein, dass es für den Gegner unberechenbar ist, dass stets andere den Unterschied machen können, und dass man sich deshalb nicht auf eine Linie konzentrieren kann. Dieses gute Blatt hat der ZSC zu wenig ausspielen können, als die beiden Asse plötzlich nicht mehr stachen.

    Bisher machen die Exploits von einzelnen Spielern die Unterschiede in den engen Partien - der ZSC profitierte bereits in der Serie gegen Biel von den Qualitäten von Andrighetto / Malgin, welche ihren Höhenflug gegen den EVZ nahtlos weiterführten. Damit wäre die Devise "die besten (...und teuersten...) Spieler müssen im entscheidenden Moment auch die Besten sein" erfüllt.

    Von den zauggschen "Fundamentalanalysen" nach jedem Spiel halte ich wenig. Solche wären angebracht, wenn sich deutliche Unterschiede auftäten, und man das Coaching, den Formstand oder sonstwas eindeutig identifizierbares "zerlegen" könnte. Aber die Partien stehen jeweils derart auf Messers Schneide, dass Glück, Zufälle + Tagesform eine grosse Rolle spielen.

    Nachdem die "Atom-Linie" mit Andrighetto + Malgin ordentlich Eiszeit hatte, wäre es beim ZSC nun an der Zeit, dass andere in die Bresche springen. Denn einfach so auf Abruf können auch die Wunderkinder nicht immer punkten..

    ...wenn einem Top-Scorer ein paar Meter vor dem Tor ein mustergültiger Pass auf die Kelle gespielt wird - auch wenn dies durch einen gegnerischen Spieler geschieht - so spielt die tiefenpschologische Wokeness und die Feinfühligkeit keine überragende Rolle. Die Wahrscheinlichkeit, dass aus solchen Fehlern ein Tor entsteht, ist auch sonst sehr hoch. Ebenso führt Antti Törmännen keine rituellen Beschwörungen an der Bande auf, die spezifisch auf den ZSC gerichtet wären.

    Biel spielt so, wie sie schon die ganze Saison gespielt haben. Ebenso der ZSC, bei dem man schon die ganze Saison rätseln konnte, weshalb eines der teuersten und hochkarätigsten Ensembles der helvetischen Hockeygeschichte es regelmässig und gegen jeden beliebigen Gegner fertigbringt:

    a) unerklärlich zu schwächeln

    b) nach Gegentreffern komplett aus der Spur zu geraten

    c) sich durch eigene Fehler in Rücklage zu bringen

    * die richtige Lösung kann mehr als eine Antwort umfassen

    Wenn schon in der Mannschaft ein grösserer Umbruch ansteht, so kann man die Gelegenheit auch noch für weitere Rochaden nutzen. Der Rückzug in den "strategischen" Bereich von ML wurde durch dessen gesundheitliche Probleme einfach etwas beschleunigt. Seine neuen Aufgaben - beispielsweise das Stadionprojekt - werden zwar nicht weniger fordernd sein, aber die sportliche Alltagshektik ist nicht mehr so präsent. Und für den Klaus ist nun auch endlich klar, was es mit dem "Obersportchef" genau auf sich hatte.

    Die Leistungsträger beim HCD - insbesondere die Ausländer - schwächeln schon etwas. Und der junge Aeschlimann im Tor zahlt möglicherweise etwas "mentales" Lehrgeld, bzw. ist nicht auf dem Niveau, welches er in der Quali ausspielen konnte. Mit dem muss man aber rechnen wenn, wie allseits stets gefordert, den "Jungen" das Vertrauen geschenkt wird.

    Schwach ist natürlich die öffentliche Lageanalyse von Wohlwend; diese wäre in der Kabine und in Einzelgesprächen angesagt, aber doch nicht in Interviews. Da stärkt man den Spielern auch bei den dümmsten Fehlern den Rücken, insbesondere einem Goali, der natürlich zu wenig unterstützt wird von seinen Mitspielern (...völlig egal, ob es so gewesen ist oder nicht...). Als Trainer hat man öffentlich das gewohnte Repertoire an Standard-Floskeln abzuspulen, den starken Gegner zu rühmen, Analysen und Verbesserungen anzukündigen, etc. etc. +++ Warum Wohlwend das nicht endlich einsieht, nachdem er in der letzten Saison schon Goali Mayer desavouiert und faktisch zum Abgang gedrängt hatte, ist eigenartig.

    Die DNA des SCB wird nun wirklich stark verändert. Und alle Klubs, welche wegen Corona auf Heulsuse gemacht haben, können

    nun doch wieder gute Transfers tätigen.

    Dann kommen noch ehem. KHL Spieler dazu - es läuft was in unserer Liga. Nur die Zuschauer hat man noch nicht alle zurückgewinnen

    können. Mal schauen wie's nächste Saison aussieht.

    Die Vertragsauflösungen kosten zwar Geld, aber man ist aus verschiedenen Gründen der Meinung, dies "lohne" sich. Offenbar begann es ob der Diskrepanz zwischen Lohn und Leistung auch manschaftsintern etwas zu gären. Bei Sanierungen von Unternehmen ist es keine schlechte Idee, das nicht scheibchenweise zu tun, und die Gelegenheit zu nutzen, um "tabula rasa" zu machen. Weder Praplan noch Andersson sind "schlechte" Spieler, hatten aber nie den Einfluss, den ein Spieler in dieser Gehaltsstufe haben müsste. In ihrem Lohn war eine erhoffte Weiterentwicklung (Andersson) bzw. der erhoffte Schub an Spielintelligenz und offensiver Kreativität (Praplan) bereits "im voraus" bezahlt, die Gegenleistung liess leider zu wünschen übrig. Natürlich ist es nicht der Fehler der Spieler, wenn man ihnen "zuviel" bezahlt. Andererseits ist auch klar, wie es seit 3 Jahren tönen würde, wären einem Andersson damals abgeluchst worden, oder hätte man einen Praplan nicht verpflichtet. In der zauggschen Logik und derjenigen des Pöbels gäbe es für die Krise nur 2 Gründe: Der Lüthi war damals zu geizig, um in den Sport zu investieren, und 2 Leistungsträger vom Format eines Andersson oder Praplan zu halten / zu verpflichten....

    Ob die Nachfolger von Chatelain / Schelling ein glücklicheres Händchen haben bei ihren Transfers wird sich weisen.

    ...evtl. nicht nur von Übel, dass es nun mal auch ohne Malgin gehen muss. Ganz abgesehen davon, dass der ZSC noch ein paar andere Spieler in der Mannschaft hat, welche sinnbildlich für Talent, technische Skills, Spielübersicht und Kreativität stehen (...müssten). Evtl. wird durch das Fehlen von Malgin der Fokus weniger auf die schnellsten Rushes, die stupendesten Stocktricks und die schönsten Hockeybögen von ganz Oerlikon gerichtet, sondern darauf, den Puck ins Tor zu murksen, koste es, was es wolle. Bisweilen entsteht der Eindruck, die Mannschaft warte zuerst einmal ab, was denn mit dem künstlerischen Element zu erreichen sei. Um erst dann andere Saiten aufzuziehen, wenn es unbedingt sein muss. Diese Dringlichkeit könnte nun von Beginn weg in den Köpfen sein, und dem Team mehr Schub verleihen, als es durch die Absenz Malgins verloren hat.

    Die Substanz und die Qualität ist beim ZSC vorhanden, allerdings kann man offenbar die Launenhaftigkeit auch in den Play-off's nicht abstellen. Das wirkt immer etwas wie ein übersensibles Grüppchen von Hochbegabten, bei welchem Genie und Wahnsinn nahe beieinander liegen. Evtl. drückt aber auch nur die Favoritenrolle. Es ist jedenfalls schwierig, die teilweise panischen Reaktionen und damit verbundene Fehler von gestandenen Kämpen in einem Spitzenteam einzuordnen, welches eigentlich nicht unter mangelndem Selbstvertrauen leiden sollte.

    Auch wenn die im ZSC-Team versammelten Skills gerne mit spielerischen Mitteln zum Erfolg kommen möchten, so wäre ein eher "robuster" Ansatz gegen Biel vermutlich erfolgversprechender. Denn schön spielen und schnell laufen tun die Bieler auch sehr gerne, und haben mit Brunner, Cunti & Co. die Spieler dazu. Der physische Infight und das "Kampf & Chrampf Spiel" ist aber nicht deren Lieblingsdisziplin. Ich beende die Ferndiagnose deshalb mit einer letzten Binsenweisheit: Entweder muss der "Z" seine spielerischen Qualitäten besser ausspielen, oder den "Härtegrad" erhöhen bzw. zum typischen, eher "robusten" Play-off Hockey finden.

    ...dass beim SCB einiges in Schieflage ist, ist nicht zu bestreiten. Anders als Schelling hat Ebbett aber schon ordentlich Gegensteuer gegeben, was für mich rechtfertigt, dass man ihn nicht nach weniger als einem Jahr in die Wüste schickt. Was man objektiverweise und zur Entlastung von Flo Schelling erwähnen muss ist, dass erst jetzt das Gros der Verträge ausläuft, und der vielzitierte Umbruch überhaupt erst ermöglicht. Zudem konnten für Praplan (Servette) und gerüchtehalber für Andersson (LaguNO?) Lösungen ausserhalb des SCB gefunden werden. Aber eben, das Problem von Schelling war nicht, dass sie keine grossartigen Transfers gemacht hat, das konnte sie zu ihrer Zeit gar nicht. Aber dass sie sich nach Unerreichbaristan verabschiedete, und Spieler ins Leere laufen liess, die man hätte halten sollen, war der Vorwurf, der primär aus der Mannschaft kam. Wie auch immer, Fehler wurden genügend gemacht, sonst wäre man nicht dort, wo man ist.

    Wird eigentlich Ebbett jetzt auch entlassen, wie Schelling letztes Jahr? Sie hat zumindest die Playoff 1/4-Finals erreicht.

    Wär's umgekehrt, die FRAU Schelling müsste sich wieder einem Shitstorm sondergleichen stellen, tja. So von wegen,

    es macht nix dass sie eine Frau ist, bzw. es spielt keine Rolle, nur der sportliche Erfolg zählt.

    Ist bei Ebbett schon nicht ganz der gleiche Fall. Anders als bei der "Frau" Schelling gibt es keine Klagen von Spielern oder Agenten, dass sie wochenlang nichts hören würden über ihre Zukunft bzw. die Perspektiven ihrer Klienten, und dass sie diese deshalb anderswo geregelt hätten. Um mit dem Team und zugewandten Orten regelmässig im Kontakt zu sein, braucht es keine riesige Erfahrung als Sportchef, ebensowenig ein "weltweites Netzwerk" und anderes, was man üblicherweise erst nach ein paar Jahren im Amt hat. Schelling ist nicht an irgendwelchen zu hoch gesteckten Erwartungen oder am fehlenden Geld gescheitert, sondern an banalsten Aufgaben, deren Erfüllung in den meisten anderen Jobs als selbstverständlich vorausgesetzt wird.

    Ebbett hat - wie aus der obigen Liste deutlich wird - in seiner ersten Saison bereits einiges eingetütet, um den Absturz zu bremsen. Vieles war auch erst mit dem Ablauf dieser Saison bzw. diverser Verträge (ohne Kostenfolge...) möglich. Bisher macht der einen bedeutend besseren Eindruck als seine Vorgängerin und vor allem als deren Vorgänger.

    Wenn ich mich nicht verhört habe, wird in Bern aber schon seit einiger Zeit von "abgesetzten Tickets" gesprochen, wenn es um Zuschauerzahlen geht. Mit den heutien Eingangskontrollen via Scan + Drehkreuz kennen die Klubs die Zahl der Anwesenden natürlich genau, und es ist - im Gegensatz zu den Zeiten mit der Saisonkarte aus verstärktem Papier und dem Mann mit der Lochzange beim Eingang - keine praktische Frage mehr, die Zahl der Anwesenden zu nennen, sondern eine "politische"...

    Der SCB hat wieder etwas mehr Sprit im Tank als noch gegen die Ambriden, wo es nach dem 4en Spiel innert 5 Tagen nicht nur am Willen lag, dass es noch übler als sonst ausgesehen hat. Die Last verteilt sich diese Saison auf noch weniger Schultern, und von diesen sind ein paar halt derzeit "out" oder erst gerade wieder zurück. Im normalen Quali-Rythmus kann der SCB die fehlende Qualität mit viel Murks und Krampf etwas kompensieren, wird das Programm hingegen dichter, so funktioniert das nicht mehr.

    Das Stadion sieht gut aus, und um gruppenweise (...so ab 4+...) Plätze zu ergattern ist es nun zwar schwierig, aber ab der 1en Saison im neuen Stadion wird es praktisch unmöglich. Da wird man froh sein müssen, überhaupt im gleichen Sektor zu sein. In Bern ist ein Duopack schon fast das höchste der Gefühle, und selbst dafür wartet man u.U. ziemlich lange.

    Das "Modell Weber" dürften nicht die Regel werden für CH-Spieler in der NHL - der habe ja seit jeher für verhältnismässig wenig Geld gespielt, wenn man die hohen US-Steuern berücksichtigt, und wäre in der CH wohl finanziell besser gefahren. Er wollte aber unbedingt in der NHL spielen, und liess dafür den (wahrscheinlichen) finanziellen Vorteil in der Schweiz sausen. Netto gesehen bleibt ihm nun mehr, selbst wenn der Brutto-Lohn in der NHL höher gewesen wäre als beim Z.

    Viele der hoffnungsvollen CH-Kandidaten versuchen es ein paar Saisons, wenige ergattern sich einen Stammplatz, der Rest lässt sich danach in der Schweiz die 2-3 Tieflohn-Saisons in Übersee für den Rest der Karriere fürstlich bezahlen.

    Bei den vollmundigen Zielsetzungen könnte man sich ja jeweils etwas nach den Gegebenheiten richten. Wenn die NHL-Cracks zur Verfügung stehen, ist im besten Fall eine Medaille möglich. Ansonsten eher nicht. Sich anspruchsvolle Ziele zu setzen ist zwar nicht grundsätzlich falsch, wer jedoch damit permanent danebenliegt, stellt sich selbst nicht unbedingt ein gutes Zeugnis aus und gerät in den Verdacht, weder das eigene Niveau noch das der Konkurrenz einigermassen richtig einschätzen zu können.

    Die Erkenntnis ist nicht neu, dass mit einer Top-Leistung, überragenden Goalis und einer guten Portion Glück solche "Highlights" wie gegen die Tschechen möglich sind. Dabei besteht ein Teil des Glücks auch darin, dass solche Gegner nicht ihren besten Tag einziehen. Fehlt auch nur eine Prise dieser Zutaten, so herrscht Absturzgefahr. Die Betonung liegt dabei auf "Highlights", denn reproduzierbar oder (...um die inflationäre Verwendung des Ausdrucks zu fördern...) "nachhaltig" sind solche Leistungen im Normalfall nicht. Schon gar nicht, wenn im Turniermodus die Erholungszeiten abnehmen, und Parforce-Leistungen schon deshalb limitiert sind.

    Das Erreichen der 1/4-Finals ist für mich aber soweit OK und entspricht etwa dem, was mit diesem Team realistisch ist.

    Die Finnen relativ humorlos, und unsere Buben müssten den Schalter gehörig umlegen, um aus dem Fahrwasser Richtung Niagarafälle herauszukommen. Denn um gegen die defensiv soliden Finnen einen 2-Tore-Rückstand (....sorry 3 Tore....) aufzuholen, bräuchte es nun nicht nur eine wesentliche Steigerung, sondern auch noch einiges an Puck- und Wettkampfglück.

    Die CH-Nati mit erstaunlich viel Raum, dazu erfolgreich im Powerplay. Und hinten bügelt es Genoni aus. Dass die Tschechen spielen wollen, und die Schweizer nicht in die ungeliebten Infights um die Scheibe verwickeln, kommt uns sehr entgegen. Optimistisch könnte man natürlich auch kommentieren, dass die Schweizer den Tschechen "davonlaufen" würden. Mit dem Vorsprung nun eine gute Ausgangslage für das letzte Drittel, wo man nicht mehr das letzte Risiko nehmen muss. Was aber nicht heisst, dass man in schlechte Gewohnheiten zurückfallen kann, und mit Passivität bzw. falsch verstandener "Ruhe" den Tschechen Aufwind gibt.

    Technisch und läuferisch sind die Deutschen kaum "besser", auch wenn mir das ewige Gesülze von den läuferischen Vorteilen der Schweizer auf die Nerven geht. Zumal diese Vorteile kaum je wirklich sichtbar werden. Wenn es um die Durchsetzungsfähigkeit und den "Biss" in den entscheidenden Momenten geht, sehe ich die Vorteile eher bei Deutschland.

    Einen wesentlichen Vorteil haben sie auch darin, dass sie sich nicht zu schade dafür sind, Zweckhockey zu spielen und halt je nachdem auch zu "mauern" und auf die Chancen zu warten. Bei der CH-Nati - nach eigener Diagnose ja quasi auf Augenhöhe mit den Weltbesten - will man aber bekanntlich "mitspielen" und zeigen, was wir können. Das mag mit Unterstützung aus der NHL gelingen, ansonsten sieht es aber oft höchstens optisch gut aus, da man sich auf dem "guten Eis" nicht behaupten kann.

    Diesmal hat man aber immerhin gegen die "Grossen" gut verteidigt. Das Spiel gegen die Dänen habe ich nicht gesehen.

    Noch was betreffend Auf- / Abstieg: Würde auch nur etwas bringen, wenn der Aufsteiger wirklich besser wäre als der Absteiger oder mindestens das Potential dazu hätte. Ansonsten gibt's einfach ein regelmässiges "Bäumchen wechsle dich" der letzten NLA- bzw. ersten NLB-Klubs. Da wird dann viel Geld verbraten, um NLA-Strukturen bezüglich Stadion, Nachwuchsbewegung + der 1en Mannschaft herzustellen. Welche möglicherweise 1-2 Saisons später schon wieder auf's (NLB...) Budget drücken. Wie lange sich so Geldgeber finden liessen, die solche Anschubfinanzierungen für das aufpäppeln von Strukturen leisten, welche im Falle des sportlichen Misserfolges im wahrsten Sinne des Wortes zur Hypothek werden, bliebe abzuwarten. Nichts gegen die sportliche Konkurrenz und echte Spannung am Tabellenende. Aber der Graben zwischen NLA und NLB wird eher noch breiter und tiefer als bisher, und wer da nicht auf splendide Geldgeber oder solide wirtschaftliche Strukturen zählen kann (...und zwar nicht nur in der Euphorie des Aufstiegs, sondern auch dann, wenn man Durststrecken durchläuft...) wird Mühe haben, sich oben zu etablieren.

    Der Hinweis mit DEU ist interessant - bisher bin ich (optimistisch) davon ausgegangen, dass wir %ual gleich viele qualitativ gute Spieler hervorbringen wie andere, aber diese halt einfach mit einer grösseren Grundgesamtheit antreten und deshalb deren "Output" grösser ist. Das Beispiel DEU würde dem (mindestens derzeit...) widersprechen.

    Wäre auch relevant für die "Selbstversorgung" der Liga. Deren Grösse kann sich nicht nur daran orientieren, dass möglichst viele im Oberhaus mittun wollen, wenn es in Sachen Nachwuchs für die Anzahl an NLA-Klubs nicht reicht. Einst wurde mit der "Ausgeglichenheit der Liga" und dem Motto "jeder kann jeden schlagen" ein allgemein steigendes Niveau begründet. Was im Vergleich z.B. zu den 70er oder die frühen 80er Jahre sicher zutraf, als 2-stellige Resultate noch zur Tagesordnung gehörten.

    Letzthin beschleicht einem jedoch das ungute Gefühl, dass die gerühmte Ausgeglichenheit evtl. darauf zurückzuführen ist, dass die Top-Klubs vielfach nicht wirklich gefordert sind, und sich eher "gegen unten" anpassen. Aus diesem Trott findet man offensichtlich kaum mehr heraus, wenn auf der internationalen Bühne plötzlich ein "über sich hinauswachsen" gefordert wäre.