Beiträge von Larry

    Wäre nicht Boston sondern Tampa im Final würde diese Diskussion gar nicht geführt!

    Anhand von einigen Szenen nun im Final wird die ganze NHL in Frage gestellt! :roll:

    Eis mues mer scho gseh:

    De Amerikaner isch um einiges martialischer als de Europäer.

    Er liebt Sportarte wie ebe Football, während de Europäer oise Fuessball liebt, wo nöd (nüme) würklich en Kontaktsport isch.

    D'NHL isch im Vergliich zu früener (Broad Street Bullies) hüt e bravi Liga, drum gönd die einte Lüt lieber AHL/ECHL go luege, wills dört no ab gaht!

    I de Schwiiz isch d'Richtig vo mir us gseh falsch, es wird viel zviel abpfiffe!

    No öppis: Ich han wenig bis kei Mitleid mit all dene Multimillionäre (au i de CH!), wo es paar Jahr de Grind müend anehebe!

    Das sind halt die moderne Gladiatore, und ich will Brot & Spiele!

    Voila! :cool:

    Han no nie öpper troffe wo College Hockey isch go luege!

    College Football scho!

    Bi ois in Bonita Springs/FL gönd d'Lüt s'regionale ECHL Team Florida Everblades go luege.

    Es isch zwar nur öppe NLB Niveau, aber ebe Old School.

    Und d'Lüt däne liebed das meh als NHL wo für die a)z'tüür und b)zu starch designer Hockey isch.

    Spricht also defür dass viel Lüüt lieber die alt NHL (Schrum, Bumm) zrugg wetted!

    Werum isch Football mit Abstand am beliebtischte?

    Ebe!

    Er häd nöd rächt, vor allem nöd dass d'Kanadier (!) lieber Softie Hockey würded gseh!

    Aber am Schluss isch es Gschmacksache, nur ich gsehn lieber wänns zur Sache gaht als das was i de CH underdesse no "lauft".

    Edit: Viel gönd däne AHL oder ECHL go luege, bin au scho gsi, will dört im Gägesatz zu de NHL no Old School Hockey gspielt wird! Schrum, Bumm, Massenschlägerei! :cool:

    Chasch ja mal de Blindi fröge! :razz:

    Der gute Kent Ruhnke ist wohl schon zu lange in der Schweiz! :roll:

    Ich teile seine Meinung nicht und bin im Gegenteil der Meinung, hier entwickelt sich Hockey zum Softiesport!

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    Rohe Gewalt statt Spielzüge

    Kent Ruhnke über den Stanley-Cup-Final, der zusehends zu einer Bar-Prügelei verkommen ist

    Manchmal fühle ich mich wie ein Ausländer im eigenen Land, wenn ich mir die Spiele des StanleyCup-Finals zwischen Vancouver und Boston anschaue. Was als eine saubere, etwas langweilige Serie begann, bei der die meisten Beobachter überzeugt waren, dass die talentierten, chic aufspielenden Canucks die hockeyverrückte Nation relativ bald erlösen würden, ist zu einer bösartigen Bar-Prügelei verkommen.

    Es fing damit an, dass Vancouvers Alex Burrows bei einer Rangelei in Patrice Bergerons Hand biss. Dann, in Spiel 2, offerierte Burrows’ Teamkollege Maxim Lapierre demselben Bergeron seine Finger zum Verzehr. Wenig später wedelten Bostons Mark Recchi und Milan Lucic mit ihren Händen, boten sie ihren kanadischen Gegenspielern «Fingerfood» an. Man füge den fürchterlichen Check von Aaron Rome hinzu, mit dem dieser im dritten Spiel die Saison von Bruins-Stürmer Nathan Horton jäh beendete, und schon hat man eine Serie, die fast explodiert, voller Zorn, Drama und Fortsetzungsgeschichten.

    Wie den Kaiser in seinen neuen Kleidern entblösste jene Szene, als Horton auf dem Eis lag und nur noch zuckte, die NHL. Sie zeigte, was die Liga ihren Millionen von Fans in Tat und Wahrheit verkauft: rohe Gewalt. Die NHL ist gewissermassen die Eisversion eines immer populäreren Profisports in Nordamerika: Ultimate Fighting – eine Mischung aus Kampfsport, Wrestling und Boxen, in dem es praktisch keine Regeln gibt und jeder Fight bis zum Ende ausgetragen wird. Während europäisches Eishockey eher an Fussball gemahnt, ein Spiel von Strategie, Tempo und schönen Passfolgen ist, erinnert NHL-Eishockey inzwischen mehr an American Football. Es ist ein erbitterter Kampf um Territorium, um jeden Zentimeter Eis geworden.

    Europäische Fans wünschen sich ein Spektakel mit Technik, Präzision und Speed, in Nordamerika ergötzen sich die Zuschauer an harten Checks und gegenseitiger Zermürbung. Mut und Zähigkeit ist da meist wichtiger als Geschick und Spielfreude. Die Sedin-Zwillinge, die in der Finalserie bisher fast untergingen, wurden von den Bruins pausenlos malträtiert und provoziert. Derweil sie bereits verspottet werden, haben nun auch sie sich in die Schlacht gestürzt. Am Freitagabend massierte Henrik Sedin gegnerische Gesichter mit seinem Handschuh und teilte er Crosschecks aus, als täte er sein ganzes Leben nichts anderes. Ihm blieb gar keine andere Wahl. Wenn die Referees nicht eingreifen, muss man das Gesetz in die eigene Hand nehmen.

    Dieser Stanley-Cup-Final würde gar nicht mehr stattfinden, wenn die Spiele von Schweizer Schiedsrichtern geleitet würden. Denn dann wäre bald jeder auf der Strafbank. Abgesehen davon, dass die gleiche Ausrüstung benützt wird, unterscheiden sich das europäische und das nordamerikanische Eishockey fundamental. Die neuen Regeln, nach denen Behinderungen konsequent gepfiffen werden, wurden eingeführt, um kleineren, schnellen Spielern zu helfen. Doch gemäss dem Gesetz der unbeabsichtigten Folgen wird die NHL nun dominiert von hünenhaften Gestalten. Ja, das Spiel ist schneller und athletischer geworden, doch nun kann man sich nirgends mehr verstecken. Ich sehe deshalb darin keinen Platz für kleinere, in der Schweiz erfolgreiche Spieler wie Martin Plüss oder Ivo Rüthemann. Die Verteidiger werden von den heranbrausenden Forecheckern an die Bande gequetscht, wenn sie den Puck holen wollen. Und Spielmacher getrauen sich kaum mehr, mit dem Puck durch die Mittelzone zu fahren – aus Angst davor, von einem Bulldozer, den sie nicht kommen sehen, platt gewalzt zu werden. Wenn ein riesenhafter Spieler wie Joe Thornton, der Davoser Meistercenter von 2005, aussieht wie ein Mann durchschnittlicher Grösse, dann ist die Verletzungsgefahr enorm. Thornton erarbeitete sich übrigens erstmals in Nordamerika Respekt von den Fans und Medien für seine Leistung im Playoff. Wieso? Weil er sich trotz ausgekugelter Schulter und gebrochenem Finger bis zum Ende im Halbfinal durchkämpfte. Er wird nun als «tough», als hart, angesehen – das grösste Kompliment auf dieser Seite des Teichs. Das schöne Eishockey, das die NHL-Stars durchaus aufführen könnten, wird, je wichtiger das Spiel, von der Gewalt immer mehr zur Seite gedrängt. Sidney Crosby muss wegen einer Gehirnerschütterung seit Januar aussetzen. Marc Savard, der Bostons bester Stürmer sein könnte, wird aus demselben Grund vielleicht nie mehr spielen können. In der Schweiz haben wir ähnliche Probleme, doch Angriffe gegen den Kopf und von hinten werden konsequenter geahndet. Und es geht auf dem Eis immer noch deutlich zivilisierter zu.

    Ich kam vor 30 Jahren nach Europa, weil ich das Eishockey liebe, es aber immer noch ein Spiel für mich ist. Natürlich sehe auch ich gerne harte Checks und vom Kampf geprägte Spiele. Aber wenn man, besessen davon, den Cup zu gewinnen, jeglichen Respekt vor dem Gegner verliert, geht mir das zu weit. Deshalb ziehe ich den Final zwischen Davos und Kloten dem vor, was ich nun im Duell Vancouver gegen Boston zu sehen bekomme. Und ich glaube, eine wachsende Zahl Kanadier würde meine Meinung teilen.

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    Ha, ha! Eher nicht!

    Unmut bei den GC-Fans

    Der Fussballklub hat die Preise für Tickets markant erhöht.

    Von Ueli Kägi

    Es hat Unruhe und Proteste gegeben beim GC-Anhang in den letzten Tagen. Der Klub hatte vor dem ersten Verkaufstag der Saisonkarten bekannt gegeben, dass die Gegentribüne (Sektor C) im Letzigrund aus Kostengründen nur noch beim Derby geöffnet wird. Gleichzeitig hob er die Preise teilweise massiv an. Eine Saisonkarte in der Kurve kostet für Erwachsene neu 350 (FCZ: 320 Franken) statt wie bisher 250 Franken, darin inbegriffen sind 50 Fr. Zuschlag für Sicherheitskosten. Preisreduktionen für Jugendliche schaffte der Klub ab wie auch die Familientickets. Und nicht mehr inbegriffen in den Saisonkarten ist das ZVV-Matchtag-Abo.

    Die Diskussion um die neuen Bedingungen erstreckt sich im GCZ-Forum mittlerweile über rund 30 Seiten und 300 Einträge. Die treusten Fans hatten im Frühjahr zwar eine Anhebung der Ticketpreise befürwortet, jetzt wurden sie aber vom Ausmass überrascht. «Läck du mir, bin grad wieder mal grausam hässig», schrieb einer. Er stand mit seiner Meinung für den Grossteil des Anhangs.

    Die Klubführung reagierte auf die Proteste zwischenzeitlich mit einem beruhigenden Eintrag. CEO Marcel Meier schrieb: «Liebe GC-Fans, wir hören euch! Nachdem wir sehr viele konstruktive und engagierte Kommentare bezüglich Schliessung Sektor C sowie Preisreduktionen für Jugendliche erhalten haben, müssen wir unseren Entscheid nochmals überdenken. Wir wollen auf gar keinen Fall unsere Fans verärgern.» Später meldete sich die Klubführung wieder. Sie öffnet jetzt die Gegentribüne doch in jedem Match und bietet einen Rabatt für Jugendliche an.

    Familien besonders betroffen

    Familien mit zwei Kindern sind besonders betroffen von den neuen Preisen. Bisher konnten sie für 499 Franken an jeden Match. Neu sind zwar Kinder bis 12 Jahre gratis (beim FCZ nur bis 6), die Eltern bezahlen für ihre Jahreskarten aber mindestens 700 Franken. Mit Kindern über 12 kommt eine Familie nicht unter 1260 Franken zu ihren 18 Heimspielen (FCZ: 730 Franken) und hat noch schlechtere Plätze als bisher. Eine gleichwertige Sitzkategorie kostet 1860 Franken. Daneben sind die Preise vor allem für Saisonkarten in den tieferen Kategorien hoch. Vor zwei Jahren kostete die günstige Saisonkarte für Erwachsene 199 Franken. Jetzt ist ein Platz in der Kurve mit 350 Franken teurer als beim FCZ (320). Ein Sitzplatz auf der Haupttribüne ist für 900 Franken zu haben (FCZ: 975). Teuer sind bei GC-Heimspielen jetzt auch die Einzelkarten. Erwachsene bezahlen mindestens 30 Franken, ein Sitzplatz auf der Gegengeraden kostet 65 Franken.

    Meier hat zuletzt täglich ein paar Dutzend E-Mails aufgebrachter Anhänger beantwortet. Er kann die Aufregung «selbstverständlich» nachvollziehen, er sagt aber auch, GC habe die Tickets jüngst zu günstig verkauft, das habe den Klub «nur gekostet». Tatsächlich haben sich die tiefen Preise nicht spürbar auf die Zuschauerzahlen ausgewirkt. Die Erhöhungen seien jetzt auch für die Klubführung «unangenehm», dafür aber einmalig. Der Sicherheitszuschlag (auf Einzeltickets 5 Franken) ist aus Meiers Sicht notwendig, weil die Stadt den Klub ab sofort mit jährlich maximal 570 000 Franken an den Polizeikosten beteiligen kann.

    4000 Saisonkarten hatte GC für die vergangene Saison abgesetzt. Meier geht davon aus, dass diese Zahl nicht markant zurückgehen wird. Er rechnet damit, dass die Preisanpassungen zu Mehreinnahmen von 150 000 Fr. führen.

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    Wie man im Text lesen kann schnüffeln Journalisten regelmässig in Foren wie diesem herum. :roll:

    Ein Torhüter wie eine Lokomotive

    Von Silvan Schweizer

    Tim Thomas verteilt Checks und Seitenhiebe – und ist der Hauptgrund, weshalb Boston im Stanley-Cup-Final gegen Vancouver zum 2:2 ausgeglichen hat.

    Als sich das vierte Finalspiel dem Ende zuneigte und das Verdikt mit einem 4:0 für Boston bereits gesprochen war, versuchte Vancouver ein letztes Mal, seinen nervigsten Gegenspieler des Abends aus dem Konzept zu bringen: Stürmer Alex Burrows schwang seinen Stock in Richtung von Boston-Goalie Tim Thomas. Und dieser reagierte ungehalten, stürzte sich auf den Angreifer und rang ihn zu Boden.

    Ob die Aktion den Torhüter für den weiteren Verlauf des Stanley-Cup-Finals aber aus der Ruhe brachte, darf bezweifelt werden. Bereits an der Pressekonferenz nach der Partie gab sich Thomas wieder gewohnt kühl: «Das war das dritte Mal, dass er mir auf den Hintern tätschelte. Ich dachte, ich gebe ein wenig Liebe zurück, um ihn wissen zu lassen: ‹Ich weiss, was du tust. Und ich werde es nicht ewig zulassen.›»

    Thomas ist der Hauptgrund dafür, dass Boston im Final ausgeglichen hat, und das fünfte Team in der NHL-Geschichte werden könnte, das nach einem 0:2 noch Champion wird. Der Amerikaner stoppte zuletzt in zwei Heimspielen 78 von 79 Schüssen, und diese Sicherheit beflügelte seine Vorderleute, die 12 Tore produzierten. Die Bruins sind spielerisch vielleicht weniger talentiert als ihr Finalgegner, dafür verstehen sie es, ihre Härte und Gradlinigkeit auszuspielen.

    Erst mit 31 in der NHL etabliert

    Hinzu kommt eine Prise cleverer Provokation. Goalie Thomas selbst bodigte in Spiel 3 einmal Henrik Sedin, Vancouvers wichtigen Spielmacher, mit einem krachenden Check. Der Schwede hat im Final erst zwei Schüsse abgegeben, er und sein Zwillingsbruder Daniel stehen zusammen bei gerade einmal zwei Skorerpunkten. Das Powerplay der Kanadier will nicht funktionieren, auch weil Boston die Abpraller vor Thomas konsequent wegräumt.

    Mit 37 spielt Thomas, der Rotschopf mit dem mächtigen Bart, sein bestes Playoff. Erst 2005 hat er sich in der NHL durchgesetzt, zuvor war er durch die Niederrungen der nordamerikanischen Ligen getingelt, hatte auch zwei Saisons in Finnland bestritten. «Er hat einen steinigen Weg hinter sich. Das hat ihn so stark gemacht», schwärmt Bruins-Coach Claude Julien. «Nie lässt er eine Scheibe verloren gehen.»

    Thomas verlässt oft seinen Torraum, spielt risikoreich und aggressiv. Fans und Medien nennen ihn «Thomas the Tank», benannt nach einer populären Zeichentrickserie über eine Dampflokomotive. Sein unkonventioneller Stil hat ihm nach den verlorenen ersten beiden Finalspielen auch Kritik eingebracht. Nun aber hat der Wind gedreht. Und sein Gegenüber Roberto Luongo, Olympiasieger und Torhüter der klassischen kanadischen Schule, wirkt unsicher und ratlos. Sein einziger Vorteil derzeit scheint, dass die Serie heute vor dem ekstatischen Publikum der Canucks weitergeht.

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    Ich mag Hockey wie es Boston spielt! :cool:

    Macht aus unserem geliebten Hockey nicht so ein Schwuchtelsport wie z.B. Basketball, sonst verabschiede ich mich definitiv in die NFL, dort geht noch was!

    Wenn ich sehe was in der NHL alles laufengelassen wird kommt mir gleich wieder die Galle hoch über unsere Schiris die nun wirklich alles abpfeiffen was nur entfernt an Körperkontakt erinnert! :roll:

    Broad Street Bullies! :cool:

    Zitat von Larry

    8:1 Boston :shock:

    Und no es 4:0 :shock:

    Es staht 2:2 und ich glaub es spricht einiges jetzt für Boston, vor allem de Thomas.

    De Luongo häd 12 Rähme müesse ihstecke, gseht amigs nöd so guet us.

    Macht Canada wieder zweite?

    Heimkehr aus wärmeren Gefilden

    Bald wird in Winnipeg wieder NHL-Eishockey gespielt. Der Umzug des Klubs aus Atlanta ist mehr als ein Einzelfall.

    Von Philipp Muschg

    Ein ganzes Land blickt an diesem letzten Tag im Mai gebannt auf Gary Bettman. Der Commissioner der NHL sitzt in einem schmucklosen Raum, der vor Reportern und TV-Kameras fast zu platzen droht. Es ist der Moment, den nicht nur Winnipeg seit Jahren herbeigesehnt hat: Der mächtigste Mann der NHL verkündet live im nationalen Fernsehen, dass Kanada ein siebtes Team erhält.

    Der Jubel, der daraufhin in der Hauptstadt Manitobas losbricht, kennt kaum Grenzen. Tausende strömen auf die Strassen und Plätze, Fremde umarmen sich, viele tragen Trikots mit dem Logo eines Klubs, der bis zu diesem Tag nur Nostalgie war. «Es brach mir das Herz, als die Jets vor fünfzehn Jahren wegzogen», schreit einer in ein Mikrofon, «nun wurde dieser Fehler korrigiert.» Es ist eine Korrektur aus der Not: Weil die Thrashers in Atlanta schwer defizitär waren, wurde der Klub Hals über Kopf verkauft und aus dem amerikanischen Süden ins Mutterland des Eishockeys umgesiedelt.

    Damit kehrt die NHL an einen Ort zurück, den sie einst aus denselben Gründen verliess. Ausstehend ist einzig die Zustimmung des Aufsichtsrats, doch die ist Formsache. Wie beim Wegzug der Jets herrscht heute in Winnipeg der emotionale Ausnahmezustand. Und wie damals ist die Bereitschaft gross, sich finanziell zu engagieren. 1996 plünderten sogar Kinder ihre Sparschweine, um den Verlust des Teams noch abzuwenden – vergebens. 2011 sieht es besser aus: Die Stadt sagt überwältigend Ja zu den drittteuersten Tickets der Liga, ohne die neue Mannschaft je gesehen zu haben.

    13 000 Billette in 17 Minuten

    «Wenn dieses Gebäude nicht jede Nacht voll ist, wird es nicht funktionieren», hatte Bettman im TV noch gemahnt. Inzwischen kann er beruhigt sein: Gerade 17 Minuten dauerte es, bis das Ziel von 13 000 verkauften Saisonkarten erreicht war. Nachdem sich 8000 weitere Interessenten gemeldet hatten, musste die Warteliste geschlossen werden. Das ist umso bemerkenswerter, als sämtliche Karten für mindestens drei Jahre erworben werden mussten. In einer Stadt mit nicht einmal 800 000 Einwohnern – dem kleinsten Markt der Liga – hatten sich über 20 000 Menschen ohne Zögern bereit erklärt, 5100 Dollar und mehr für Tickets auszugeben.

    Trotzdem ist die Freude bei der NHL gedämpft. Es war ihr zuvor nicht gelungen, für die Thrashers einen Käufer zu finden, der das Team in Atlanta weiterführen wollte. Dort, wo traditionell die oberen Sitzreihen mit Plastikplanen abgedeckt werden, damit das Stadion nicht so leer aussieht. Dort, wo der Bürgermeister nicht die geringsten Anstrengungen unternahm, das Team in der Stadt zu halten. Winnipeg profitierte in erster Linie davon, dass es nirgendwo sonst Kaufinteressenten gab, die eine moderne Arena mit einer Kapazität von 15 000 Zuschauern per sofort anzubieten hatten. Das Scheitern in Atlanta ist auch ein Zeichen dafür, dass Gary Bettmans Vermarktungsstrategie an Grenzen gestossen ist.

    Das 3-Milliarden-Geschäft

    Als Bettman 1993 Commissioner wurde, änderte er die Ausrichtung der Liga radikal. Der gewiefte Jurist mit Erfahrung in der NBA krempelte das Eishockey nach dem Vorbild des Profi-Basketballs um, setzte auf Wachstum und Expansion in den Süden der USA. Innert fünf Jahren stiegen die Spielerlöhne um 229 Prozent, und weil sie in US-Dollar abgerechnet wurden, tat der schwache kanadische Dollar den Klubs nördlich der Grenze doppelt weh. In den USA boomte derweil die Wirtschaft – wer nicht bezahlen konnte, blieb auf der Strecke. Märkte wie Winnipeg oder Québec verschwanden so in den 90er-Jahren zugunsten attraktiverer Standorte.

    Heute ist die Entwicklung eher gegenläufig. Zwar haben sich die jährlichen Einkünfte der Liga seit Bettmans Ankunft auf gut 3 Milliarden Dollar beinahe versiebenfacht. Doch einerseits hat die Wirtschaftskrise gerade die Märkte im amerikanischen Süden so hart getroffen, dass dort nicht nur die Thrashers zuletzt tiefrote Zahlen schrieben. Andererseits ist die NHL dank der Salärobergrenze ausgeglichener geworden und die kanadische Währung inzwischen der stärkere Dollar. Solange Fans in grosser Zahl Tickets kaufen, kann sich auch eine Stadt wie Winnipeg wieder ein Team leisten.

    Gut möglich darum, dass den Thrashers in den nächsten Jahren noch andere Klubs nach Norden folgen – die Phoenix Coyotes etwa oder die Florida Panthers. Die Fans in Winnipeg interessiert das nicht mehr. Sie wollen nur noch wissen, ob ihr Team wie früher unter dem Namen Jets antreten wird. Die Mehrheit der Fans wünscht sich das, doch die Versuchung muss gross sein, mit neuem Namen und neuem Logo auch ein neues Image und neue Trikots zu verkaufen. Wenn jeder potenzielle Saisonkartenbesitzer eines kauft, verdient der Klub knapp drei Millionen Dollar. Das war in der NHL schon immer ein starkes Argument.

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    Mein Senf: Ich zitiere im Gysino sis Zitat:

    Zitat von Gysino


    Nostalgia is great, but call me in five years when the team cannot draw free agents, cannot keep most of its own good free agents, and the Canadian dollar begins to creep back towards where it once was. This will be a money-loser no matter what anyone says, and the NHL knows it, but they are out of options.

    Zitat von Der Weise


    irgendwie ist es ja auch kein Wunder dass der Kläusel noch nie für eine Zeitung mit Format geschrieben hat!

    Doch! Er war in jungen Jahren beim Fachblatt "Sport".

    Dort begann er dann nach einer Weile seinen "Krieg" gegen ihm missliebige Trainer.

    So lautete einmal der Titel einer ganzseitigen Reportage:

    "John Slettvoll, der Totengräber des Schweizer Eishockeys".

    Slettvoll und Zaugg sind/waren Intimfeinde.

    John Gobbis viele Erinnerungen an die ZSC Lions

    Der 29-jährige Verteidiger freut sich auf Zürich und sein neues Team – und hofft auf seinen ersten Titel.

    Von Etienne Wuillemin

    John Gobbi hat aufregende Tage hinter sich. Heute vor einer Woche reiste er ans French Open nach Paris, um dort während vier Tagen Federer, Nadal, Djokovic und Co. anzufeuern. Die Halbfinals am Freitag waren das emotionale Highlight. «So eine Stimmung, so eine Euphorie, das habe ich noch nie erlebt. Nicht einmal im San Siro, als die AC Milan vor 80 000 Zuschauern Champions League spielte», erzählt Gobbi. Seine Stimme klingt noch immer aufgeregt. «Es war meine erste Reise ans French Open – und meine letzte. Denn so genial wie dieses Mal kann es gar nie mehr werden.»

    Am Samstag kehrte Gobbi in die Schweiz zurück. Und unterschrieb einen Vertrag bei den ZSC Lions bis 2015 (TA vom 31. 5.). Die Zürcher profitierten davon, dass Genfs Alleinherrscher Chris McSorley wegen Finanzproblemen nach Thomas Déruns (SCB) nun auch Gobbi verkaufen musste. «Neben Genf gab es für mich von Anfang an nur eine Option, den ZSC», sagt Gobbi, «ich mag diesen Verein schon zeit meines Lebens.»

    Ungefragt erzählt der 29-Jährige von seinen Erinnerungen an den ZSC. Zum Beispiel von dieser: Es war der 17. Dezember 2002, der ZSC zu Gast in Ambri, und Gobbi musste im Ambri-Dress miterleben, wie Ari Sulander als erster Goalie in der Schweiz ein Tor aus dem Spiel heraus erzielte. «Zum Glück war ich nicht auf dem Eis», fügt Gobbi an. Lieber denkt er an Morgan Samuelssons Meistertor in Lugano 2001.

    «Zürich ist der richtige Ort»

    Den nächsten Meistertitel der Lions, im April 2008, hätte Gobbi beinahe verhindert. Mit Servette erzielte er im vierten Final im Hallenstadion zwei Tore. Die Genfer verloren 2:3. «Fünf Minuten vor Schluss, beim Stand von 2:2, traf ich noch die Latte. Wäre dieser Schuss reingegangen, ich denke, der Meister hätte Servette geheissen.» Hiess er nicht. Und deshalb lechzt Gobbi weiter nach seinem ersten Titel. «Dafür ist Zürich genau der richtige Ort. Ich mag den Druck und die Mentalität, dass nur der Titel und nichts anderes, zählt.»

    In Genf war Gobbi in den vergangenen sieben Jahren ausserhalb des Eisrinks viel an der Universität anzutreffen, wo er diesen Sommer sein Wirtschaftsstudium abschliesst. Eine Fortsetzung der Hochschulkarriere in Zürich ist nicht geplant. «Ich habe langsam genug vom Lernen», sagt Gobbi. Lieber freut er sich auf sein neues Team, über das er lange mit Thibaut Monnet sprach. «Er berichtete nur Gutes.» Eine Wohnung in Zürich hat Gobbi noch nicht. «Am liebsten wäre ich mitten in der Stadt.»

    Hart, zuverlässig, loyal

    Sportchef Edgar Salis hat Gobbi nicht nur verpflichtet, weil er ein verlässlicher, hart arbeitender Verteidiger ist, sondern auch wegen dessen menschlichen Qualitäten. «Mit seiner Leidenschaft ist Gobbi fähig, die Mitspieler anzustacheln und mitzureissen. So ein Typ tut uns gut», sagt Salis. Seine Loyalität bewies Gobbi nicht zuletzt in der Nationalmannschaft. Seit 2007 wurde er jedes Jahr vor der WM aus dem Kader gestrichen. Seine Motivation und Freude verlor er dennoch nie. In diesem Mai hat sich seine Beharrlichkeit ausgezahlt. Gobbi wurde nachnominiert und durfte das Schweizer Trikot in der Slowakei erstmals an einer Weltmeisterschaft tragen. Ein solches Arbeitsverständnis ist auch ganz nach dem Geschmack des neuen ZSC-Trainers Bob Hartley.

    Der Zuzug von Gobbi hat Veränderungen auf den Ausländerpositionen der Lions zur Folge. Denn die ZSC-Verteidigung umfasst, den bald 18-jährigen Dean Kukan dazugerechnet, mittlerweile 11 Spieler. Salis sucht deshalb einen Abnehmer für einen der beiden Kanadier Cory Murphy oder Duvie Westcott.

    Schon länger bekannt ist, dass mit Robin Breitbach (29) ein zweiter Genfer Verteidiger auf die neue Saison zum ZSC wechselt. Dass Breitbach beim Saisonauftakt dabei ist, scheint hingegen fraglich. Er leidet an einer Knieverletzung und verpasst den grössten Teil der Saisonvorbereitung.

    Bisherige ZSC-Transfers. Zuzüge: Hartley (Trainer), Cloutier (Assistent), Blindenbacher (Texas/AHL), Gobbi, Breitbach (Genf). – Abgänge: Gustafsson (Trainer, Atlant Mitischtschi), Krutow (?), Nolan (?), Paterlini (Sierre), Müller (Ambri), Schelling (Kloten).

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    :applaus:

    Zitat von Eggi

    Zaugg teil wieder mal kräftig aus und hat den ZSC und Salis im Visier.

    Je nach dem wie der Z die nächste Saison abschliesst behauptet er dann das pure Gegenteil oder er holt das wieder aus der Schublade und sagt "ich habe es ja immer gesagt!".

    Business as usual beim Klaus.

    Die Transferpolitik des ZSC darf allerdings durchaus in einem kritischen Licht gesehen werden. Salis hat bis jetzt nicht überzeugt, hat nun bewährte Spieler teuer eingekauft und ist mehr denn je zum Erfolg verdammt. Noch so eine Saison und das wars dann wohl.

    Die neue Saison wird spannend! :cool: