• Wiso pfeifft er den ZSC???

    Herr Renggli, als ZSC-Fan habe ich mit Nadir Mandionis Entscheidungen schon oft Mühe gehabt. Nun vermute ich, dass die Flieger am Donnerstag dank dem Schiedsrichter während 60 Minuten Powerplay spielen können.

    «Auch ich war am Montag einen Moment lang irritiert, als ich von der Nomination des Kloteners Mandioni erfuhr. Und als der Schiedsrichter nach wenigen Minuten zwei ZSC-Spieler auf die Strafbank schickte, konnte tatsächlich erstmals im Schweizer Eishockey – Bezug nehmend auf die Frage von Herrn Meyer vom 28. Februar – ohne Wenn und Aber von einer «doppelten numerischen Überzahl» gesprochen werden.

    Wie auch immer: Mandioni pfiff am Montag gut. Deshalb wurde ihm auch die Leitung der vierten Partie übertragen. Für Reto Bertolotti, Referee in Chief des Schweizer Verbands, ist die «Wohnortsfrage» ohnehin nicht relevant: «Wir schauen bei unseren Aufgeboten nicht auf die Herkunft der Schiedsrichter. Es geht viel mehr darum, in der wichtigsten Saisonphase die besten Kräfte zu nominieren. Mandioni ist einer von drei Profi-Refs, und deshalb kommt er jetzt auch vermehrt zum Zug.»

    Gemäss Bertolotti sei dieses Personalmanagement bei den Klubs noch nie auf Kritik gestossen. Im Fall des Zugers Danny Kurmann, der lange keine Spiele des EV Zug gepfiffen hatte, ging die Regelung auf den ausdrücklichen Wunsch des Referees selbst zurück – um gegenüber dem Publikum keine Angriffsfläche zu bieten. Der Seeländer Bertolotti, bis vor wenigen Jahren selbst Spitzenschiedsrichter, hatte damit seine ganz speziellen Erfahrungen gemacht: «In der Deutschschweiz hielten mich die Leute für einen Tessiner, im Tessin dachten sie, ich sei ein Deutschschweizer. Dabei bin ich ein Westschweizer ...»

    Auch an internationalen Veranstaltungen spielt die Herkunft der Schiedsrichter übrigens eine untergeordnete Rolle. Vor allem an Olympia-Turnieren (mit NHL-Beteiligung) war es schon oft so, dass kanadische Schiedsrichter entscheidende Partien der «eigenen» Mannschaft geleitet haben. Zu Diskussionen gab das aber nie Anlass.

    Im Fussball wäre eine derartige Konstellation ausgeschlossen. An WM- oder EM-Turnieren werden spätestens ab den Halbfinals sämtliche Schiedsrichter, deren Heimatländer noch in die Entscheidung involviert sind, definitiv aus dem Verkehr gezogen. Urs Meier, Schiedsrichter-Chef im Schweizer Verband mit langer Vergangenheit als Fifa-Referee, würde sich am liebsten von solchen Sachzwängen lösen: «Ich gehe davon aus, dass ein guter Schiedsrichter immer neutral ist – unabhängig von Herkunft oder Wohnort. Deshalb müssten wir eigentlich die selbe Strategie einschlagen wie im Eishockey.»

    Doch offenbar ist der Föderalismus im Fussball tief verankert. So kommen in Spielen der Schweizer Super League nur in Ausnahmefällen Referees zum Einsatz, die aus dem selben Kanton stammen wie ein beteiligter Klub. Das führt gelegentlich zu kuriosen Situationen. Meier beispielsweise kommt aus Würenlos, Aargau – das liegt ziemlich genau zwischen den Städten Zürich und Aarau. Partien der Grasshoppers und des FCZ leitete er regelmässig. Für ein Spiel des FC Aarau wurde er in seiner 13-jährigen Nationalliga-A-Laufbahn hingegen nur zweimal aufgeboten.»


    NZZ

  • Zitat von domibe

    Vor allem an Olympia-Turnieren (mit NHL-Beteiligung) war es schon oft so, dass kanadische Schiedsrichter entscheidende Partien der «eigenen» Mannschaft geleitet haben. Zu Diskussionen gab das aber nie Anlass.


    ja klar, v.a nicht nach dem semi gegen russland !! da hat einer aber ein erstaunlich kurzes gedächtnis oder ein paar kleinigkeiten einfach ausgeblendet. das gab in gewissen teilen der welt sehr viel anlass zu diskussionen

  • Ich will ja nichts verschreien, aber ein Mandioni ist mir tausendmal lieber als die eingebildeten und von sich überzeugten Dany Kurmann oder Brent Reiber.

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