Beiträge von zappa10

    NHL-Scouts: Spielerbeobachtung in Rapperswil

    Wie der ''Blick'' berichtet, waren beim 5:1-Sieg der ZSC Lions in der Diners Club Arena gleich mehrere Scouts der Edmonton Oilers und der Montréal Canadiens anwesend. Sie beobachteten mehrere junge Spieler beider Teams - darunter auch ZSC-Goalie Melvin Nyffeler (18). Ins Auge stach ihnen aber vor allem Luca Cunti, der mit einem Tor und zwei Assists glänzte. Edmonton-Scout Virmanen sagte nach dem Spiel: ''Er ist ein interessanter Spieler.''

    Könnte mir gut vorstellen dass unser Kader nächste Saison ein paar Änderungen erfahren wird....

    Nilsson:


    Im Schlussdrittel konnte der Schwede mit Schweizer Lizenz gegen den HCD nicht mehr mittun. Er verliess die Halle mit eingebundenem Daumen.

    Heute stellte sich dann beim MRI heraus, dass zwei kleine Knochen im Daumen der linken Hand gebrochen sind. Muss der begnadete Techniker, der zu Beginn der Saison mit einer Hirnerschütterung ausgefallen war, erneut pausieren? «Ich weiss es noch nicht. Wenn heute ein Match wäre, könnte ich nicht spielen», so der 28-Jährige.

    Das nächste Spiel haben die ZSC Lions aber erst am Freitag bei den Rapperswil-Jona Lakers. Nach Bärtschi, Flüeler, Keller, Latendresse und McCarthy ist Nilsson der sechste Top-Spieler der Zürcher, der verletzt ist.

    blick.ch

    Zitat von Sbornaja

    Dann spielt "unser" Goali da oben gut, wird auch gleich für den Spengler Cup ausgeliehen und Anfang Jahr oder spätestens Ende Saison wird der Wechsel bekannt gegeben.
    Salis wird sich die 3 letzten Haare auch noch ausreissen, da er schon zum x-ten mal darauf reingefallen ist.
    (AdC`s Argument der fehlenden Spielpraxis und Möglichkeit auf höherem Level zu spielen)

    Wie beschissen muss das für Schwendener sein? Jeden tag mit den Cracks auf dem Eis, immer Vollgas mit der Hoffnung auf Eiszeit und wenn es dann darauf ankommt.. Sali, min Name isch Tim (Melvin oder Niklas) :applaus:

    Geht ja eigentlich jedem "echten" Davoser so, die sind nur Platzhalter für die Unterländer !

    ZSC: Rücktritt von Walter Frey?

    Sonntag, 28. April 2013, 09:53 - Martin Merk

    Laut der "Schweiz am Sonntag" plant Walter Frey seinen Rückzug und seine Nachfolge als Präsident der ZSC Lions.

    Der 69-Jährige ist der nicht wegzudenkende Mäzen bei den Zürchern und half dem Club nach der Fusion zwischen dem ZSC und der Eishockey-Abteilung des Grasshopper-Club, mit seinem finanziellen Einsatz zum Spitzenclub zu werden. Nun soll er einen geordneten Rückzug als Präsident planen. Neuer starker Mann soll laut der Zeitung Rolf Dörig, Verwaltungsrats-Präsident der Swiss Life Gruppe, werden. Er ist seit 2011 im Verwaltungsrat der ZSC Lions.

    Auch finanziell soll die Nachfolge von Frey geregelt werden. Laut der Zeitung fliessen jährlich bis zu fünf Millionen Franken aus Freys Tasche oder aus dem Sponsoring der Emil Frey AG, die mit der Marke Subaru beim ZSC präsent ist. Diese finanzielle Last soll zukünftig auf mehrere grosse Geldgeber verteilt werden.

    Quelle: hockeyfans.ch

    ZSC Lions: Präsident Frey plant seinen Rückzug

    Wie die ''Schweiz am Sonntag'' berichtet, soll der Präsident der ZSC Lions, Walter Frey seinen Rückzug vorbereiten. Der bald 70-Jährige, der pro Saison um die 5 Millionen Franken in die Organisation der Lions pumpt, soll nach Recherchen der Zeitung durch Rolf Dörig, seit 2011 Verwaltungsrat der Lions, ersetzt werden.

    Kosten die Ausländer die Lions den Titel?

    Zu Beginn der Saison glaubten die Lions 4 starke Ausländer im Kader zu haben; von ihnen sind nur noch 2 in Zürich. Auch die Neuen konnten diese Saison nicht überzeugen. Folgt aufgrund dieser Flops das Aus des Meisters bereits im Playoff-Halbfinal?
    Sind diese Ausländer gut genug für die Titelverteidigung?

    Die Lions übernahmen aus der letzten Saison nur Jeff Tambellini, ihren damaligen Topskorer. Verpflichtet wurden sein kanadischer Landsmann Gilbert Brulé, der Amerikaner Matt Lashoff und dessen Landsmann Ryan Shannon. Mit diesem Quartett glaubte man gut aufgestellt zu sein und den Titel erfolgreich verteidigen zu können.

    Ausländer ungenügend

    Tambellini konnte in dieser Saison nie an die vergangene anknüpfen und wirkte oft – wie sein Landsmann Brulé – als Fremdkörper. Sie fanden sich bald in der 3. und 4. Linie wieder und verliessen die Zürcher früh aus ''persönlichen Gründen''.

    Verteidiger Lashoff entpuppte sich derweil als defensiv anfällig und offensiv ungefährlich und auch Shannon konnte zwar offensiv immer wieder Akzente setzen, aber auch nie restlos überzeugen.

    Die temporäre NHL-Verpflichtung Dustin Brown enttäuschte zwar mit seinen Skorerwerten, kämpfte allerdings wie ein Löwe und liess einen Gegner nach dem Anderen in die Banden krachen. Er blieb jedoch eine minimale, kurzfristige Verstärkung. Auch er verliess die Schweiz wieder – damit war die fünfte Ausländerlizenz verbraucht; die Dritte ''nutzlos''.

    Keine Zeit für Marktsondierung

    Zu Jahresbeginn verblieben 2 Ausländer im Kader, die Schweizer mussten die Verantwortung übernehmen – vorerst erfolgreich. Es blieb jedoch kaum Zeit für eine fundierte Marktanalyse: Aus der Verlegenheit heraus holte Sportchef Salis Steve McCarthy zurück an die Limmat – dies obwohl er auch in der letzten Saison kaum überzeugen konnte und nur dank dem Meistertor in Erinnerung geblieben ist. Aktuell ist der Kanadier verletzt und konnte nur in einem halben Playoff-Spiel eingesetzt werden.

    Der Finne Mikko Lehtonen, welcher sich zu Beginn seines Engagements mit einer hartnäckigen Verletzung herumplagte und nur langsam in Fahrt kam, sowie der Kanadische GCK-Spieler Alexander Tremblay, der alles andere als eine Verstärkung ist, rundeten das negative Bild ab.

    ZSC selten mit 4 Ausländern

    In der Qualifikation standen in 19 Spielen vier, in 22 Spielen drei und in neun Spielen zwei Ausländer auf dem Matchblatt. Total nur in 163 von 200 Einsatzmöglichkeiten.

    Andere Vereine hatten permanent fünf oder mehr Ausländer im Kader und konnten so in jedem Spiel mit vier Ausländern auflaufen. Bei acht Lizenzen für Söldner sollten sich eigentlich immer mindestens drei einsatzbereite Legionäre finden lassen.

    Wenig Besserung in Sicht

    Die Verletzung von McCarthy im ersten Spiel gegen den HC Davos lässt auch die Playoff-Statistik traurig aussehen. In drei Spielen spielte man mit vier, in sechs Partien mit drei Ausländern. In drei Spielen durfte sich der unsichtbare Tremblay probieren.

    McCarthy ist nun auf dem Weg zurück und dürfte wohl bald wieder einsatzfähig sein, doch auf eine krankheitsbedingte Absenz wie z. B. im letzten Spiel von Lehtonen, kann der ZSC nicht reagieren.

    Ausländer überflüssig?

    Bleibt kritisch zu hinterfragen, ob die ZSC Lions überhaupt mit Ausländern antreten sollen. Lashoff knüpfte in den Playoffs nahtlos an die schwache Qualifikation an – im zweiten Spiel gegen Fribourg hat er allerdings seine mit Abstand beste Partie der Saison gespielt.

    Shannon kam bisher zu zahlreichen ausgezeichneten Chancen, liess diese aber zu oft ungenutzt, sodass er schon fast als Chancentod verschrien werden muss. Ein Tor und drei Assists erzielte er nur in den Playoffs, doch immerhin kommt er in gefährliche Abschlusspositionen.

    Lehtonen ist zwar mit drei Toren und einem Assist immer dafür gut, ein Spiel in gewünschten Bahnen zu lenken, mit einer -3-Bilanz steht er aber auch so oft bei einem Gegentor auf dem Eis wie kein anderer Löwe ausser Cyrill Bühler.

    Fribourg im Vorteil

    Bei Fribourg-Gottéron spielt der unverwüstliche Shawn Heins nach einer mässigen Qualifikation starke Playoffs. Er muss oft auf die Strafbank, ist aber dank seiner Härte und seinem Schuss eine Waffe von Gottéron.

    Gregory Mauldin glänzt weniger durch seine Skorerwerte, als vielmehr durch seinen Kampfgeist. Er ist extrem wichtig in den Unterzahlspielen, welche bisher gegen die Lions ausgezeichnet funktionierten.

    Simon Gamache ist das verkannte Genie, das immer wieder ein Spiel im Alleingang entscheiden kann, allerdings tritt die Diva in diesen Playoffs noch sehr launisch auf.

    Joel Kwiatkowski schliesslich ist unverzichtbar im Powerplay (+4-Bilanz). Von so einem ausländischen Verteidiger können die Lions nur träumen.

    Schweizer müssen es richten

    Daher ist zu bezweifeln, dass die Ausländer des ZSC die Klasse haben, dem Meister die Titelverteidigung zu ermöglichen. Wenn, dann müssen es wohl die Schweizer richten. Dies bestätigt auch ein Blick auf die teaminterne Skorerwertung, wo Lehtonen als bester Söldner nur an 5. Stelle liegt.

    Quelle: slipshit.ch

    Lions: Meisterschütze mit Comeback?
    Steve McCarthy, der sich Anfang März nach einem Check von Gregory Scarioni verletzt hatte, könnte am Samstag sein Comeback geben. Der Meisterschütze aus der letzten Saison erklärte gegenüber slapshot.ch, dass es ihm wieder besser gehe. Die definitive Entscheidung über einen Einsatz werde am Spieltag fallen.

    McCarthy am Dienstag wieder einsetzbar

    ZSC's Steve McCarthy hat sich in der ersten Viertelfinal-Partie gegen Davos das Handgelenk verletzt und musste das Eis verlassen. Headcoach Marc Crawford hat nun aber gemäss "Sonntagsblick" Entwarnung gegeben. Der Kanadier könne am Dienstag bereist wieder auflaufen.

    Zitat von Larry

    Die :oldie: unter uns erinnern sich vielleicht noch an die Zeit, als der ZSC ein Liftclub war.

    Wie hat sich Kloten damals jeweils zerrissen um unsere Gegner im Abstiegskampf zu schlagen..... :roll:....oder wie war das damals?

    Wie wahr, wie wahr !!!

    Zu teuer für Fribourg? Gamache darf gehen
    Wie die ''Freiburger Nachrichten'' berichten, soll der Vertrag von Simon Gamache, der am Ende der Saison ausläuft, nicht verlängert werden, weil der Kanadier zu teuer ist. Interesse sollen die ZSC Lions und der EVZ haben.

    Slapshot.ch

    Drink Hard, Work Hard

    Rekordnationalspieler Mathias Seger verkörpert die Essenz des
    Eishockeys. Und alles, was diesen Sport vom modernen Spitzenfussball
    unterscheidet.

    Text Daniel Ryser

    Früher Abend im Restaurant Nordbrücke in Zürich-Wipkingen: Beginn einer
    Kneipentour mit dem ZSC-Captain Mathias Seger. Er kommt eine
    Viertelstunde zu spät und entschuldigt sich höflich. Die kleine Tochter
    ist vom Bett gefallen. Er musste sie in den Arm nehmen und trösten. Der
    35-Jährige wohnt mit seiner Frau, einer Psychologin, deren Schwester,
    Mann und zwei Kindern in einer Wohngemeinschaft in einem schönen alten
    Haus mit Garten in Oerlikon. In der Nordbrücke freut sich der
    Ostschweizer, dass es das St. Galler Lokalbier Schützengarten gibt.

    Auf dem Eis ist Mathias Seger einer der härtesten Spieler der Liga: Der
    Rekordnationalspieler, seit vierzehn Jahren im Dienst des ZSC, reisst,
    schubst und checkt, prescht als Verteidiger mit der Scheibe immer wieder
    vors gegnerische Tor, wirft sich in die Schüsse der Gegner, baut sich
    vor ihnen auf, prügelt sich, diskutiert zum grossen Ärger der
    gegnerischen Fans laut und lange mit dem Schiedsrichter. Seger ist der
    König der Strafbank. Keiner hat mehr Strafminuten gesammelt als er, beim
    ZSC nicht und in der Nationalmannschaft auch nicht. Er sagt, er liebe
    diesen Sport, weil er vielfältig sei: Taktik wie beim Schach,
    Schnelligkeit, Ausdauer, Härte wie beim Boxen. «Ein harter Bodycheck, im
    richtigen Moment eingesetzt, kann die Moral des Gegners zerstören und
    ein ganzes Spiel drehen.»

    Seine kräftigen Arme sind übersät mit Blessuren, Souvenirs der ständigen
    Stockschläge. Die Nase ist zu breit und zu flach – viermal hat er sie
    gebrochen bisher. Seit einem mehrfachen Jochbeinbruch trägt Seger Stahl
    im Schädel, und der obere Rand des linken Ohrs ist zerfetzt von einem
    Puck. Ausserdem: gebrochene Füsse, gebrochene Fersen, überdehnte Bänder,
    gequetschte Rippen, ein gebrochenes Handgelenk, drei ausgeschlagene
    Zähne, gebrochene Finger, eine schwere Gehirnerschütterung. «Die Brüche
    sind kein Problem», sagt Seger. «Da weiss man, dass man nach ein paar
    Wochen wieder fit ist. In den Play-offs ist man auch bereit, mit einem
    gebrochenen Knochen aufzulaufen. Dann spritzt einem der Arzt die
    Schmerzen für die Länge des Spiels weg. Hauptsache, man kann der
    Mannschaft helfen. Aber die Gehirnerschütterung hat mich richtig
    fertiggemacht: Ich war monatelang ausser Gefecht gesetzt und wusste
    nicht, wann ich wieder fit sein würde.»

    Barwechsel: Spaziergang vom Restaurant Nordbrücke Richtung Langstrasse,
    wo sich bis vor kurzem Segers Lieblingskneipe befand, die Olé-Olé-Bar,
    eine alte Kreis-4-Spelunke mit einer Jukebox voller Rockmusik, die
    kürzlich dichtmachte, weil die 78-jährige Wirtin nach vierzig Jahren
    genug hatte. Der Besitzer einer Currywurstbude an der Langstrasse
    spendiert, nachdem er Wurst und Pommes frites serviert hat,
    Jägermeister-Shots: «Ich muss mit dir anstossen, Segi», sagt er. «Du
    hast uns schon so viel Freude bereitet.» Segi – so nennen ihn
    Eishockeyfans, Sportjournalisten und seine dreijährige Tochter. Segi
    prostet dem Fan zu und sagt: «Viel Freude. Aber auch einiges Leid.» Das
    möge stimmen, sagt der Currywurstbudenbesitzer euphorisch. «Aber seit du
    zu uns gekommen bist, leiden wir auf hohem Niveau.»

    Eine meisterliche Ära

    1996 wechselt der gelernte Maschinenmechaniker Mathias Seger als
    18-Jähriger von seinem Heimatverein, dem Erstligisten EHC Uzwil, nach
    Rapperswil in die Nationalliga A.

    Zwei Jahre später bietet ihn der damalige Nationalcoach Ralph Krueger
    für die WM im eigenen Land auf – zusammen mit einem anderen jungen
    Spieler: Mark Streit, der heute als Captain der New York Islanders in
    der National Hockey League mit einem 20-Millionen-Dollar-Vertrag
    ausgestattet ist. Die beiden kennen sich bereits aus der
    U18-Nationalmannschaft. Die jungen Verteidiger laufen den alten Helden
    Sutter, Salis, Kessler davon – und die Schweiz wird sensationell
    Vierter. Seither hat Seger an vierzehn Weltmeisterschaften teilgenommen
    und an drei Olympischen Spielen. 1999 folgt das Engagement beim ZSC. Es
    ist der Beginn einer Ära.

    Seger wird für den Club, der seit 1961 keine Meisterschaft mehr gewonnen
    hat, zum Glücksbringer. Gleich in Segers erster Saison in Zürich gewinnt
    der ZSC den ersten Titel seit 39 Jahren und den erst insgesamt vierten
    in der Vereinsgeschichte. Daraufhin stösst Mark Streit zum Team. 2001
    verteidigt der ZSC den Titel. Als Streit, gefeiert als bester
    Verteidiger in der Geschichte des Schweizer Eishockeys, 2005 in die NHL
    wechselt, löst Seger ihn als Captain ab. Es ist sein persönliches
    Krisenjahr: Pünktlich zur Eröffnung des neuen Hallenstadions spielt der
    ZSC unter Seger katastrophal und steigt um ein Haar ab. Die Kritik ist
    heftig: Seger sei keine Leaderfigur.

    «Als ich Captain wurde, hatte uns ja nicht nur Streit verlassen, mehrere
    langjährige Teamstützen waren gegangen. Wir hatten gut eingekauft,
    merkten aber schnell: Zwanzig gute Spieler reichen nicht, wenn sie noch
    kein Team sind. Langsam wuchsen wir zusammen. Und ich fand meine Rolle.
    Ich musste lernen, mich vor zwanzig Leute in der Kabine hinzustellen und
    auch mal laut zu werden.» Zwei Jahre später führt Seger den ZSC zum
    nächsten Meistertitel. «Das war eine riesige Befriedigung.» 2009 stellt
    der Verein die Eishockeywelt auf den Kopf: Er gewinnt gegen den
    Favoriten Metallurg Magnitogorsk die Champions League.

    «Es war der grösste Wahnsinn meiner Karriere», sagt Seger. «Wir schlagen
    europäische Spitzenmannschaft um Spitzenmannschaft, und die Presse
    schreibt fortlaufend: ‹Jetzt ist Endstation.› Dann stehen wir im Final
    und fliegen im Charter nach Russland, vorne die Mannschaft, hinten die
    Fans. Wir spielen 2:2, die russischen Stars sind entgeistert, und die
    Journalisten schreiben: ‹Das ist das Ende. Jetzt haben die Zürcher den
    russischen Bären geweckt. Beim Rückspiel werden sie massakriert.› Dann
    gewinnen wir 5:0.» 2012 holt die Mannschaft in Segers dreizehntem Jahr
    den vierten Titel.

    Zukunft als Hausmann

    Aber die Leistungen auf dem Feld, sagen die Experten, seien nur zur
    Hälfte dafür verantwortlich, dass Mathias Seger zu einer der grossen
    Figuren des Schweizer Eishockeys wurde und beim ZSC zur
    Integrationsfigur. Mindestens so wichtig sei «seine Persönlichkeit», wie
    der langjährige ZSC-Radioreporter Walter Scheibli sagt. «Was ihn
    aussergewöhnlich macht, ist, dass er neben dem Eisfeld ein wahnsinnig
    sozialer Mensch ist. Er hat im Club auch gleich die Rolle eines
    Sozialarbeiters übernommen. Und so ist er hier zur Kultfigur geworden.
    Das Erfolgsmodell Seger gründet auf der Kombination vieler Faktoren, die
    in diesem Sport einen guten Captain ausmachen: Härte, Bodenständigkeit,
    Teamgedanken, Sozialkompetenz.»

    «Der ZSC ist die jüngste Mannschaft der Liga. Dass der Club trotzdem so
    erfolgreich ist, hat viel mit Seger zu tun», sagt Mark Streit, sein
    früherer Mannschaftskollege, als er sich im Januar während eines
    wochenlangen Spielerstreiks in der NHL beim SC Bern fit hält. «Ich habe
    in der Kabine nie einen wertvolleren Spieler erlebt als ihn», sagt
    Streit. «Obwohl ihn gerade die Jungen wegen seiner sensationellen
    Karriere bewundern, stellt er sich nie über einen Spieler, sondern immer
    hinter ihn. Wenn es dir schlecht läuft, baut er dich auf. Wenn du einen
    fantastischen Lauf hast, sorgt er mit seiner bodenständigen Art dafür,
    dass du nicht abhebst. Und immer, in all den Jahren, ist er mit bestem
    Vorbild vorausgegangen: Er kämpft bis zum Umfallen. Auch jetzt wieder
    spielt er eine gute Saison, nachdem die letzte fantastisch war und mit
    der Meisterschaft gekrönt wurde. Versuch mal, eine solche Leistung immer
    wieder neu abzurufen, wenn du so lange am selben Ort spielst. Da musst
    du schon sehr geerdet sein.»

    Ein Topsportler, auf dem Feld ein grosser Kämpfer und Teamplayer, neben
    dem Feld ein sozialer, reflektierter Mensch, mit dem es zudem auch noch
    Spass macht, ein Bier zu trinken: Wer Mathias Seger kennen lernt, fühlt
    sich zuerst einmal als schlechter Mensch. Ein Mann ohne negative
    Eigenschaften?

    «Das glaubt auch nur, wer ihn nicht gut kennt», sagt seine Frau Anina
    bei einem Treffen im Haus der Segers in Zürich-Oerlikon mit Blick auf
    das Hallenstadion. Auf dem Küchentisch liegt Kinderspielzeug, in der
    kleinen Stube stapeln sich Bücher, und die dreijährige Tochter malt ein
    Bild im Zimmer nebenan. «Was das Eishockey angeht, ist er eigentlich
    ziemlich egoistisch», sagt Anina Seger. «Keine der jährlich
    stattfindenden Weltmeisterschaften lässt er aus, und als ich schwanger
    wurde, war klar, dass ich als Psychologin beruflich reduzieren würde.»
    Klar, seine sportliche Karriere sei zeitlich beschränkt, das habe den
    Entscheid vereinfacht. «Aber wenn es um das Eishockey geht, braucht man
    ihn nicht vor eine Entscheidung zu stellen.»

    Sie ist sehr direkt. «Im Gegensatz zu ihm», sagt sie. Abseits des
    Eisfelds könne Seger ziemlich schweigsam sein. «Ich stamme aus einer
    Psychologenfamilie. Es wurde mir wohl in die Wiege gelegt, über alles zu
    reden, Probleme immer sofort anzusprechen. Es kommt vor, dass ich zu ihm
    sage: Los jetzt, Segi, rück raus damit. Wo liegt das Problem?»

    Seger sagt, er sehne sich manchmal danach, bei der Arbeit nicht mehr
    ständig von Presse und zehntausend Leuten bewertet zu werden,
    gleichzeitig habe er Respekt vor diesem Schritt. 2015 läuft sein Vertrag
    beim ZSC aus. Er wird hier dann sechzehn Jahre ohne Unterbruch gespielt
    haben – schon jetzt hat keiner für den ZSC mehr Spiele absolviert.
    Vielleicht, sagt er, werde er danach erst einmal eine Zeit lang Hausmann
    und kümmere sich um die Tochter. «Meine Frau hat wegen mir
    zurückgesteckt. Mir ist klar, dass dies kein permanenter Zustand ist.»

    Der Holzhacker, der im Bus lebt

    Letzten April stieg Mathias Seger, nachdem der ZSC mit dem Siegtor zwei
    Sekunden vor Schluss in Bern Meister geworden war, morgens mit dem
    goldenen Meisterpokal ins Tram, um nach durchzechter Nacht nach Hause zu
    fahren. Ein «Leserreporter» schoss ein Foto, «20 Minuten» machte aus dem
    Foto eine Schlagzeile, der Zürcher Verkehrsverbund danach eine teure
    Werbekampagne.

    Er habe die Sache unterschätzt: «Obwohl ich Rekordnationalspieler bin,
    konnte ich bis zu jenem Foto durch die Strassen laufen, ohne ständig
    angesprochen zu werden. Unsere Ausrüstung schafft eine angenehme
    Anonymität.» Das unterscheide Eishockeystars von Spitzenfussballern. Und
    nicht nur das. «Ich habe mich trotz des Erfolgs nie als Popstar gefühlt.
    Wenn, dann eher als eine Art Rebell und als ein wenig verrückt. Denn ich
    glaube, man muss ein wenig verrückt sein für diesen Sport. Wir gehen
    täglich raus und hauen unsere Körper gegeneinander, wir schmeissen uns
    in Schüsse rein, die mit zweihundert Stundenkilometern geflogen kommen.»
    Zu viele Homestorys in der «Schweizer Illustrierten», wie man sie hin
    und wieder von Fussballern lese, wo sich einer mit Gelfrisur strahlend
    mit Wohnung oder fettem Auto zur Schau stelle, könne man sich als
    Eishockeyprofi nicht erlauben. «Es ist verpönt. Du würdest beim Gegner
    zur Zielscheibe werden. Die würden dich kaputt machen auf dem Feld.»

    Kürzlich kam ein junger Spieler zu Seger und fragte ihn, ob er sich ein
    fettes Auto kaufen solle. Seger riet ihm, das Geld lieber sicher
    anzulegen. «Ich war erstaunt: Er hat meinen Rat befolgt.» Im Eishockey
    wechselten Spieler weniger schnell von Team zu Team. «Das fördert das
    soziale Gefüge einer Mannschaft.»

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    Seine Vereinstreue – Seger spielt jetzt im vierzehnten Jahr für den ZSC
    – hat den Ostschweizer zum Aushängeschild des Zürcher Eishockeys
    gemacht. Der Fankult führt zu wilden Gerüchten über den Mann, von dem
    bekannt ist, dass er im Gegensatz zu Teamkollegen keinen der teuren BMWs
    oder Cadillacs fährt, die man manchmal vor dem Trainingszentrum des ZSC
    beobachten kann, und dass er zum Training mit dem alten Rennvelo seines
    Vaters fährt. Ist man einen Abend lang mit Seger unterwegs, belagern
    einen Fans mit Geschichten und Gerüchten. Geschichten, von denen sie
    überzeugt sind, dass sie hundertprozentig wahr sind, ich schwörs, Alter!

    – Mathias Seger lebt in einem Bus vor dem Hallenstadion.

    – Mathias Seger gibt Bassunterricht.

    – Mathias Seger hackt zu allen Tages- und Nachtzeiten Holz im Garten
    seines Hauses, um sich fit zu halten.

    – Mathias Seger hat im Jahr 2000, als der FC St. Gallen Meister wurde,
    als geladener Ehrengast die Kabine der Spieler des FC St. Gallen
    gestürmt und die Mannschaft im Alleingang abgefüllt, nachdem er
    schockiert festgestellt hatte, dass die Fussballer ihren Titel zögerlich
    wie kleine Mädchen feierten.

    Ein Topspieler wie Seger verdient in der Schweiz im Jahr einen
    anständigen sechsstelligen Betrag. Warum fährt er trotzdem einen alten
    VW-Bus? Kürzlich liess er die 170 000 Kilometer alte Rostlaube sogar
    abschleifen und neu lackieren. «Autos interessieren mich nicht», sagt
    Seger. «Was mich interessiert, ist eine gute Versicherung für meine
    Tochter. Aber der Bus? Ich besitze ihn seit mehr als zehn Jahren. Früher
    fuhr ich damit oft an irgendwelche Partys und schlief dann drin. Oder
    ich fuhr zusammen mit meiner Frau ans Paléo-Festival in Nyon. Unsere
    Tochter liebt es, wenn wir zu dritt irgendwohin fahren und dann
    hintendrin übernachten. Meine Frau hat den Bus zudem eine Zeit lang in
    eine mobile Bar umfunktioniert, die man für Partys und Apéros mieten
    konnte.»

    Die letzten Bierbäuche

    Es ist ein Uhr morgens. Der DJ in der Rockerkneipe Le Cactus spielt zum
    dritten Mal in ohrenbetäubender Lautstärke «Gimme Shelter» von den
    Rolling Stones. Seger bestellt eine neue Runde: «Als Profi komme ich
    nicht viel raus. Wenn ich mal losziehe, bin ich häufig der Letzte, der
    heimgeht.»

    Mathias Seger kommt aus einer anderen Zeit. Wer das heutige
    Hallenstadion besucht, könnte meinen, er kommt aus der Steinzeit: Ein
    Spiel der ZSC Lions im neuen Hallenstadion ist eine ziemlich propere
    Angelegenheit. Auch vor dem Eishockey hat der Sauberkeitswahn nicht
    haltgemacht. Lag das Eisfeld im Hallenstadion einst unter einer Decke
    von Zigaretten- und Grasrauch, herrscht im neuen Stadion eine virtuelle
    Atmosphäre, die an Spielstätten in den USA erinnert: laute Jingles
    während den kurzen Spielunterbrechungen, Popcorn, PlayStation, immer
    wieder Werbung via Stadion-TV, gesponserte Gewinnspiele, rauchfrei,
    Animationsgesänge ab Stadionlautsprecher.

    «Die Frage stellt sich schon, ob es heute überhaupt noch verträglich
    ist, wenn ich als Captain des ZSC sage, dass ich gerne ein Bier trinken
    gehe», sagt Seger. «Verstosse ich damit gegen meine Vorbildfunktion? Der
    Druck der Öffentlichkeit, ein sauberes Leben zu führen, ist enorm
    geworden. Die internationale Anti-Doping-Behörde diskutiert ja schon
    darüber, Alkohol auf die Liste der verbotenen Substanzen zu nehmen. Die
    Gesellschaft wird immer cleaner. Soll ich jetzt sagen, du darfst das
    alles nicht schreiben? Soll ich es verheimlichen, dass wir auch heute
    noch als Team gerne einen draufmachen? Es ist vielleicht die dümmste
    Message, die es gibt, und trotzdem steckt in ihr viel Wahrheit: Wir
    gehen zusammen ein Bier trinken, haben Spass und deshalb sind wir ein
    besseres Team.»

    Dann erklärt Mathias Seger die Professionalisierung des Eishockeysports
    anhand von Bierbäuchen: «Bis vor zehn Jahren war das Motto im Eishockey
    unter anderem: Drink hard, work hard. Der Donnerstagabend gehörte der
    Mannschaft. Der Freitag nach dem Mannschaftsdonnerstag war häufig
    ziemlich hart. Trotzdem gab man alles für das Team. Wenn man sah, einer
    hatte einen wirklich schlimmen Kater, dann hat man sich vorgedrängt und
    gesagt: Diese Übung übernehme ich, mach du mal besser eine Pause. Solche
    regelmässigen Abende gibt es nicht mehr. Es ist bedauerlich, aber
    verständlich: Der Spielplan ist dichter geworden, die Trainings
    häufiger. Und während man früher bis achtzehn oder zwanzig Uhr in seinem
    Dorfclub spielte, so wie ich in Uzwil, und dort von einem ziemlich rauen
    Männerbundgefühl geprägt wurde, wo man die Taschen der älteren Spieler
    tragen musste, wechselt man heute schon als Dreizehnjähriger zu einem
    Grossclub. Dort besucht man eine Sportschule und wird geprägt vom
    Konkurrenzdenken, das in Nachwuchsmannschaften herrscht. Das fördert
    nicht unbedingt den Teamgedanken, dafür sind die Jungen aber technisch
    wahnsinnig gut. Und heute denkt jeder junge Spieler daran, irgendwann in
    der NHL spielen zu können. Das war früher noch so weit weg. Stell das
    Bild einer nackten Mannschaft von vor fünfzehn Jahren neben das Bild
    einer heutigen Mannschaft: Da hast du einerseits einen ziemlich
    untrainierten Haufen und einige Bierbäuche, die Hälfte davon Raucher,
    und rechts hast du Topathleten mit Sixpacks.»

    Das Team geht vor

    Der Vater war gelernter Dreher, die Mutter medizinische Laborantin,
    später wurde der Vater – selbst ein leidenschaftlicher Eishockeyspieler
    – Eismeister der Stadt Uzwil. Zuerst begann der ältere Bruder. Mit vier
    Jahren zog sich Mathias erstmals die Schlittschuhe an. Seither, sagt er,
    sei er immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen. «Ich hätte mit
    achtzehn zum grossen HC Lugano wechseln können. Mein Vater hielt mich
    ab, obwohl ich in Lugano deutlich mehr verdient hätte: Geh besser zu
    Rapperswil, sagte er, das ist ein kleiner, aufstrebender Club, und die
    Verteidigung ist noch nicht besetzt mit Nationalspielern. Ich folgte
    seinem Rat. Es war der richtige Entscheid. In Rapperswil stand ich jedes
    Spiel auf dem Eis.»

    Zur richtigen Zeit am richtigen Ort: Diese bescheidene Analyse einer der
    grössten Eishockeykarrieren dieses Landes teilt Edgar Salis nicht. Der
    42-Jährige ist ein ehemaliger Teamkollege und WG-Mitbewohner Segers,
    selbst ehemaliger Nationalspieler, knüppelharter Verteidiger und
    heutiger ZSC-Sportchef. «Der ZSC ist ein Club der Extreme», sagt Salis.
    «Wir standen in den letzten vierzehn Jahren mehrmals sportlich vor dem
    Totalabsturz. Dreimal hiess es: Wenn die Mannschaft das nächste Spiel
    nicht gewinnt, ist der Trainer weg. Einmal wären wir fast abgestiegen.
    Immer hat die Mannschaft das Steuer rumgerissen, zweimal wurde sie
    danach sogar noch Meister. Und mittendrin Segi, der ruhende Pol, der
    Kämpfer, einer, der als Spieler eigentlich nichts sensationell kann,
    aber alles sehr gut, und der als Mensch überragt. Wirf alle Zutaten, die
    einen idealen Captain ausmachen, in einen Mixer, und unten kommt Seger
    raus.»

    Es gibt einen Eishockeyfilm namens «Miracle», die Verfilmung eines
    Ereignisses, das das Sportmagazin «Sports Illustrated» zu einem der
    Top-20-Sportmomente des letzten Jahrhunderts erkor und die International
    Ice Hockey Federation zum Eishockeyereignis des letzten Jahrhunderts: An
    der Olympiade von Lake Placid 1980 – mitten im Kalten Krieg – besiegte
    das Team der USA, bestehend bloss aus Amateuren und Collegespielern, die
    hoch favorisierten Vollprofis und Serienweltmeister der Sowjetunion
    sensationell 4:3 und holte olympisches Gold.

    In der Verfilmung – es ist Segers Lieblingsfilm über Eishockey –
    beschwört Kurt Russell in der Rolle als Trainer der US-Mannschaft den
    Glauben, dass ein Team, in dem alle am gleichen Strick ziehen, alles
    schaffen kann. «Seger ist beseelt vom Glauben, dass ein funktionierendes
    Team Berge versetzen kann», sagt Edgar Salis. Bei der Siegesfeier nach
    dem letzten Titelgewinn in Bern überliess es Seger seinem
    Assistenzcaptain Patrick Bärtschi, den Pokal als Erster hochzustemmen.

    Alles ist politisch

    Er sagt, für ihn gehöre letztlich alles zusammen: eine gut
    funktionierende Gesellschaft, ein gut funktionierendes Hockeyteam, der
    Sport, das Soziale, das Politische – «deshalb kann ich mit dem heutigen,
    immer stärker ausgeprägten marktwirtschaftlichen Individualismus nicht
    viel anfangen. So kann eine Gesellschaft nicht funktionieren – und ein
    Eishockeyteam auch nicht.» Als nach dem letzten Titel vier Spieler zwei
    Tage nach der Finalissima nach Las Vegas flogen, stiess das beim Captain
    auf Unverständnis. «Wir als Team haben ein Jahr für diesen Titel
    gearbeitet. Die Leute in Zürich wiederum haben uns unterstützt, mit uns
    gelitten. Jetzt sollten wir auch zusammen feiern können.»

    Seine Volksnähe führt dazu, dass ihn Fans immer wieder für Projekte
    einspannen wollen – etwa für ihren Kampf gegen das Hooligan-Konkordat.
    «Als Captain muss ich mit kritischen Äusserungen zu diesem Thema
    vorsichtig sein, denn ich will meinem Club nicht in den Rücken fallen»,
    sagt Seger. «Als Privatperson kann ich die Haltung der Fans durchaus
    nachvollziehen. Mich stört es, dass ständig neue Gesetze geschrieben
    werden, die uns immer mehr einschränken. Viele Probleme, denen auf diese
    Art begegnet wird, basieren auf sozialen Entwicklungen. Etwa in der
    Bildung: Da werden Schulklassen zusammengespart, gleichzeitig wird das
    in der Bildung oder im Sozialen gesparte Geld dreifach für Repression
    ausgegeben, um Auswüchse zu bekämpfen, die durch Vernachlässigung des
    Sozialstaates entstanden sind.»

    Der Befürworter eines starken Sozialstaates als Captain,
    SVP-Vizepräsident Walter Frey als ZSC-Verwaltungsratspräsident und
    Finanzier: Funktioniert das problemlos?

    «Ja, das tut es», sagt Seger.

    Walter Frey ist 1997 beim ZSC eingestiegen, als der Club mit der
    GC-Eishockeyabteilung fusionierte. Seither deckt Frey ein jährliches
    Defizit von mehreren Millionen Franken. Bis zu seinem Einstieg und der
    Fusion galt der ZSC als Arbeiterclub, als Underdog im Kampf gegen die
    damals extrem erfolgreiche Mannschaft aus Kloten, die Anfang der
    Neunziger viermal nacheinander Meister wurde.

    «Ich bin kein SVP-Wähler. Aber wenn ich meinen Sport ausüben will, muss
    ich mich abgrenzen können. Muss ich mit der Führung meines Clubs
    politisch einverstanden sein? Nein. Walter Frey verlangt von uns
    Spielern auch nicht, dass wir auf dem Wahlzettel ein Kreuzchen bei der
    SVP machen. Ich bin mit einigen meiner Mitspieler ja ebenfalls komplett
    anderer Meinung, trotzdem harmonieren wir auf dem Feld. Wir begegnen uns
    im Sport auf einer anderen Ebene. Das schätze ich. Und dass Walter Frey
    jährlich mehrere Millionen in den Sport investiert und Hunderte
    Jugendliche davon direkt profitieren, dieses soziale Engagement kann ich
    nicht schlecht finden.»

    Verlagerung ins Niederdorf. Die letzte Station der Tour heisst
    Gräbli-Bar: Hier sind um diese Zeit die Freaks daheim. Ein älterer Mann
    schläft mit dem Kopf auf dem Tresen. Eine Frau tanzt in einer Ecke. Sie
    trägt eine Sonnenbrille. Zwei Schränke in Lederjacken trinken Espresso,
    schweigen sich an und starren ins Nichts. «Ich mag diese Bar», sagt
    Seger und bestellt ein letztes Bier.

    Am nächsten Nachmittag läuft er in Oerlikon zum Training auf. Zwei Tage
    später spielen die ZSC Lions gegen den Genève-Servette HC, am Samstag
    gegen den EV Zug, am Sonntag gegen den HC Lugano, am Dienstag gegen
    Ambri-Piotta, am Samstag wieder gegen Genf. Fünf Spiele in elf Tagen. Es
    läuft gut: Der ZSC gewinnt sie alle. Gegen Ambri eröffnet Seger mit
    einem Schuss von der blauen Linie den Torreigen seiner Mannschaft.•

    Quelle: Tages-Anzeiger, Magazin

    Shannon für drei Spiele gesperrt
    Freitag, 25. Januar 2013, 14:01 - Medienmitteilung

    Der Einzelrichter für Disziplinarsachen Leistungssport, Reto Steinmann, hat Stürmer Ryan Shannon für drei Spiele gesperrt. Der Amerikaner fehlt seinem Team damit in den Auswärtsspielen in Genf, Fribourg und Rapperswil.

    Gegen Ryan Shannon war wegen Übertretung von Regel 524 IIHF (Clipping; Check gegen das Knie), gegen den EVZ-Stürmer Fabian Schnyder in der 57. Minute des Meisterschaftsspiels der National League A zwischen dem EV Zug und den ZSC Lions vom 19. Januar 2013 ein ordentliches Verfahren eröffnet worden. Das Urteil steht nun fest.