Posts by Ouimet

    HCAP gleicht Stehplatz Preise für Gäste und Einheimische an

    Gestern hat der Verwaltungsrat des HCAP erneut über die Preisdifferenz zwischen Gäste- und heimischen Fans diskutiert, die vor fünf Jahren nach einem besonderen Ereignis eingeführt wurde, das sich glücklicherweise nicht wiederholt hat.


    Heute ist der Unterschied nicht mehr gerechtfertigt, Ambrì will der Ort für einen fairen und sportlichen Wettbewerb zwischen den Fans bleiben. Es ist daher im Sinne des Sports , heimische und auswärtige Fans gleich zu behandeln, wobei jeder Verein das Recht und die Pflicht hat, eine kostendeckende Preispolitik zu betreiben. Der HCAP wird den (wenigen) anderen NL-Klubs, die aktuell eine Preisdifferenzierung praktizieren, einen Vorschlag unterbreiten, die Gebühren für Gäste und heimische Fans in Zukunft anzugleichen.


    In der Gottardo-Arena werden die Preise für die Gästetribüne und der «Curva Sud» ab sofort auf 32,- Franken angeglichen und die Kindertickets auf 10,- Franken.


    Der Verein wünscht allen eine gute Saison und bedankt sich für die breite Unterstützung der Bevölkerung, auf die er stolz ist und immer sein wird.

    Fribourg, Ambri, Genf, Lausanne

    nie versucht da immer "rein und wieder raus", bzw. direkt nach Hause.

    das Pub im alten Stadion in Lausanne war der Hammer! Da waren wir oft einige mit ZSC Schal und hatten nie ein Problem.

    Schweizer Weltklasse
    Alina Müller hat sich nicht träumen lassen, je vom Eishockey leben zu können. Ab Januar ändert sich das, dann spielt sie in Boston. Im Frauen-Eishockey sind die Dinge in Bewegung geraten. Von Nicola Berger

    Fast ihr ganzes Leben hatte Alina Müller auf diesen Moment hingearbeitet. Aber als er Tatsache wurde, am vergangenen Montag, da überwältigten sie die Emotionen. Die Boston Pride wählten Müller, 25, im Draft der neu gegründeten Professional Women’s Hockey League (PWHL) an dritter Stelle aus. Das bedeutet, dass sie ab Januar mindestens 80 000 Dollar verdienen wird – ein unterdurchschnittliches Swiss-League-Salär, zweite Schweizer Männerliga. Aber Müller hatte nicht mehr so richtig damit gerechnet, überhaupt einmal von ihrer Leidenschaft, dem Eishockey, leben zu können. Sie sagt: «Ich habe immer davon geträumt und darauf gehofft. Aber ich habe in der Schule immer extra Gas gegeben, weil ich nicht damit gerechnet habe, dass ich meinen Lebensunterhalt je mit Eishockey werde bestreiten können. Es hat etwas Surreales, dass es jetzt so weit ist. Solche Gefühle habe ich noch nie in meinem Leben gehabt.»

    Fünf Jahre spielte Müller zuletzt am College, sie brach unzählige Rekorde – und schloss daneben ihr Masterstudium in Rehabilitationswissenschaften ab. Die Gründung der PWHL kam für sie zum perfekten Zeitpunkt, auch wenn ihr das nicht so recht ist. Denn die Liga entstand aus den Ruinen der Premier Hockey Federation und der Canadian Women’s Hockey League, zweier finanziell gescheiterter Vehikel. Müller sagt: «Es haben so viele Spielerinnen so lange dafür gekämpft, dass es so eine Liga gibt. Und viele von ihnen können nun nicht mehr davon profitieren. Das ist hart, aber ich werde die Frauen nicht vergessen, die uns den Weg geebnet haben.»

    Ein bisschen wandelte auch Müller zwischen den Welten: hier die professionellen Bedingungen am College, infrastrukturell teilweise besser als in der Schweizer National League. Dort die Gegebenheiten in der Schweiz, einem Land, in dem im Frauen-Eishockey lange praktisch überhaupt keine Entwicklung zu erkennen war. Einer Nation, in der die Spielerinnen mit dem Verband um Selbstverständlichkeiten kämpfen mussten, darum, nach drei Jahren vielleicht wieder ­einmal neue Handschuhe zu erhalten. «Wir haben gelernt, nicht alles hinzunehmen und uns zu wehren», sagt Müller.

    Im ZSC unterfordert

    Sie wechselte früh zum EHC Winterthur und spielte im Nachwuchs fast immer in Knabenteams. Mit 15 gehörte sie zum Nationalteam und zu jener Equipe, die in Sotschi brillierte. Später überzeugte sie bei den Novizen des EHC Kloten. In ihrer letzten Saison dort, 2016/17, war sie produktiver als der heute im HC Davos beschäftigte Nationalstürmer Simon Knak.

    Müller sagt: «Es war eine gute Schule. Als Mädchen musst du dich jeden Tag beweisen und zeigen, dass es sich lohnt, dich aufzustellen und dir Eiszeit zu geben. Es ist für die Trainer nicht einfach, weil sie wissen: Irgendwann ist sie weg und bringt dem Klub nichts mehr. Und es bedeutet auch einen gewissen Aufwand, weil man beispielsweise immer eine zusätzliche Garderobe organisieren muss. Aber ich hatte Glück, ich wurde gut behandelt.» Dann fügt sie an: «Das ist nicht immer der Fall. Ich höre regelmässig von Trainern, denen es lieber wäre, nur Buben zu coachen.»

    Mädchen dürfen in der Schweiz nur bis zur Novizenstufe bei den Buben mitspielen, dann muss der Übertritt in reine Frauenteams erfolgen. Müller wechselte zum ZSC, doch sie war dort so unterfordert (80 Skorerpunkte in 23 Spielen), dass sie sich schnell in Richtung Nordamerika orientierte. Mit dem Nationalteam versucht sie seit Jahren, nach einer WM- oder Olympiamedaille zu greifen. Bis jetzt erfolglos, seit der Bronzemedaille von 2012 wartet das Land auf einen Exploit. Was stark damit zusammenhängt, dass den Spielerinnen die Perspektiven fehlten.

    Müller sitzt am Dienstagabend in der Winterthurer Altstadt, sie wohnt in der Schweiz noch immer bei den Eltern, anders geht es finanziell nicht. Erst am Vormittag ist sie aus Nordamerika zurückgekehrt, sie leidet unter dem Jetlag, freut sich aber über Medienanfragen, weil sie weiss, dass sie mit ihrer Rolle als Botschafterin Aufmerksamkeit für einen ganzen Sektor schaffen kann.

    Sie sagt: «Viele Kolleginnen hören mit 26, 27, 28 auf, weil die Belastung zu gross ist. Es ist hart, wenn du drei-, viermal trainierst, spielst und daneben noch einen 100-Prozent-Job hast, weil du mit dem Hockey keinen Franken verdienst. Im Nationalteam heisst das, dass wir alle zwei, drei Jahre fast das ganze Fundament neu aufbauen müssen. Unser Team ist immer sehr jung. Aber das Nationalteam ist eigentlich nicht für die Ausbildung da, die müsste anderswo stattfinden.» Es besteht Aussicht auf Besserung, jetzt wo zahlreiche National-League-Klubs ein Frauenteam stellen und es mit der Post Finance einen offiziellen Ligasponsor gibt.

    Besser als der Bruder

    Kurzfristig aber kündigt sich die Medaillenjagd diffizil an: Lara Stalder, im letzten Winter Liga-Topskorerin in Schweden und neben Müller die wichtigste Schweizer Eishockeyspielerin, bestreitet diese Saison zusammen mit anderen Nationalspielerinnen in der Nationalliga B im EV Zug, wo sie hoffnungslos unterfordert sein wird. Dem EVZ wurde der direkte Aufstieg in die oberste Division am grünen Tisch wegen Paragrafenreiterei untersagt. Darunter wird auch das Nationalteam um den Trainer Colin Muller leiden. «Nicht optimal» sei das, sagt auch Alina Müller.

    Immerhin kann die Schweiz auf sie zählen – die Stürmerin ist die einzige europäische Akteurin unter den ersten 20 im Draft selektionierten Spielerinnen, sie verkörpert Weltklasseformat. Ihr Bruder ist der inzwischen in Lugano engagierte Nationalspieler Mirco Müller. Vor ein paar Jahren schrieb jemand Mirco auf Twitter mit diesen Worten an: «Deine Schwester spielt besser Eishockey als du.» Es sollte eine Provokation sein, der Versuch, ihn aus der Reserve zu locken. Aber die Replik des damals mit einem Millionensalär in der NHL engagierten Verteidigers lautete nur: «Ja, was du nicht sagst.» Es spiele in der Familie niemand besser Eishockey als Alina.

    Diese wird im November ins Trainings-Camp der Boston Pride einrücken. Die PWHL-Saison beginnt im Januar, wird im April für die WM in den USA unterbrochen, ehe das Play-off beginnt. Bis es so weit ist, hält sich Müller bei den ZSC Lions fit, in der kommenden Woche wird sie ihr Debüt feiern. Es dürfte auf einige Zeit die einzige Gelegenheit sein, Müller in der Schweiz zu bewundern.

    Wobei sie schon hofft, dass die PWHL auch hierzulande Beachtung findet. Sie sagt: «Ich orte in der Schweiz noch immer eine grosse Zurückhaltung gegenüber dem Frauenhockey. Dabei sind die Spiele wirklich attraktiv. In der neuen Liga gibt es nur sechs Teams, das Niveau wird sehr hoch sein und auch mich besser machen.» In ihren Worten liegt Euphorie; es ist nicht weniger als die Erfüllung eines lange gehegten Traums.