Beiträge von mattiabaldi

    Aber waren sie wirklich Budget-Ausländer? Verdient ein Wingerli wirklich wenig Geld, wie das mein neuer NZZ-Lieblingsjourni (natürlich wieder ohne Beleg) hinauströtet? Ich sage, sie haben einfach nicht performt. Günstig waren sie alle zusammen nicht, am ehesten noch Notnagel Eder.

    das wissen nur die Götter bzw. die Sportchefs :) aber klar wenn dich Zug möchte, dann kannst du anders verhandeln als wenn Kloten oder Ajoie kommt. Die Agenten wissen ja was sie in etwa verlangen können.

    Der Artikel von der NZZ ist wirklich gut geschrieben. Fakt ist, im Halbfinal auszuscheiden ist keine Katastrophe (vor allem nicht gegen diesen ZSC!). Es gibt Teams die würden liebend gerne wieder mal eine Serie gewinnen und straucheln seit Jahren irgendwo im Keller der Liga (siehe Lugano)

    Nein in die OMG Turnhalle die nichts bringt! Siehe Artikel in der NZZ, dort wird es auf den Punkt gebracht!

    das OYM bringt Zug sicher etwas, ein höchst interessantes Projekt, das müssen wir schon zugeben.

    Nun wenn ein Kovar (Karma Baby) keine Tore schiesst, dann kann das OYM auch nichts dafür. Und die Ausländer in Zug waren diese Saison nicht wirklich top, ausser evt. die beiden Verteidiger

    what a game Boys :zsc: vo A bis Z super Leistig vo allne!

    ganz cool natürlich für de Kovar, hat eus praktisch dä Sieg gschankt - Karma Baby:geil:

    hoffe jetzt eifach das mer nüm mues ghöre (und vor allem lase) die ganzi Gschicht vom 3-0 zum 3-4. Hand jetzt eus schön chöne revanchiere

    Und jetzt dureschnuufe, abefahre und dann gahts wiiter - come on boys

    Jetzt wo wir unter uns sind, können wir da solche paywall-Artikel wieder ganz posten? Ohne machen diese sonst keinen Sinn mehr.

    Früher stoppte er Pucks, jetzt kremiert er Haustiere

    Der Finne führte die ZSC Lions in die Meisterära, nun hat er unweit des Polarkreises ein neues Leben begonnen. Er bietet trauernden Tierliebhabern eine persönliche Betreuung.

    Simon Graf

    Simon Graf

    Publiziert heute um 06:00 Uhr

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    Ari Sulander im Mai 2022 vor seinem Tierkrematorium in Oulu. Es läuft so gut, dass er wohl bald jemanden wird anstellen müssen.

    Ari Sulander im Mai 2022 vor seinem Tierkrematorium in Oulu. Es läuft so gut, dass er wohl bald jemanden wird anstellen müssen.

    Foto: Janne Körkkö

    Ari Sulander schreibt per Whatsapp: «Ruf mich 30 Minuten später an. Ich habe noch einen Kunden.» Um 10.30 Uhr finnische Zeit passt es. Sulander hat viel zu tun. Im Sommer feiert sein Tierkrematorium in Oulu, das Sulon Lemmikkituhkaus, das fünfjährige Jubiläum. Bisher betrieb er es allein, und wenn er in den Ferien war, halfen ihm Freunde. Doch er denkt darüber nach, noch jemanden anzustellen. Zwischen drei und sechs Tiere mit bis zu 100 Kilo äschert er täglich ein. Und was ihn besonders ausmacht: Er bietet den trauernden Tierliebhabern eine persönliche Betreuung.

    «Ich bin ein guter Zuhörer», sagt er. «Wenn ein Haustier stirbt, kann das sehr einschneidend sein. Einige liefern einfach ihre tote Katze oder ihren toten Hund ab und wollen nichts mehr damit zu tun haben. Für andere ist es der Abschied von ihrem besten Freund. Sie weinen, wenn sie vorbeikommen. Da muss man die richtigen Worte finden. Ich glaube, das gelingt mir gut. Ich bekomme viel positives Feedback. Deshalb wachse ich rasant.»

    Für die Asche bietet Sulander vom Stoffsäckchen bis zur handgefertigten Holzurne mit Inschrift alles an. Wer die Überreste seines Tieres immer mit sich tragen möchte, kann sie auch in einer individuell gefertigten Halskette aufbewahren. Im Schmuckstück findet ein Teelöffel Asche Platz. Sulander arbeitet mit einer Schmuckfirma aus Helsinki zusammen. «Ein schönes Andenken», sagt er.

    Holzurnen für die Asche der verstorbenen Haustiere: Ari Sulander bietet das ganze Paket an.

    Holzurnen für die Asche der verstorbenen Haustiere: Ari Sulander bietet das ganze Paket an.

    Foto: Janne Körkkö

    Den Tipp für sein Business gab ihm ein Freund, der bei der Stadtverwaltung in Oulu arbeitet. «Er sagte mir, das Tierkrematorium schliesse, vielleicht sei das ja etwas für mich. Ich fragte die Tierärztinnen und Tierärzte, und sie fanden, das brauche es unbedingt. Gut für mich», sagt Sulander schmunzelnd. «Jetzt habe ich Arbeit, bis ich pensioniert werde.» Zwar gibt es in Oulu inzwischen noch ein zweites Tierkrematorium, aber sie kämen sich nicht in die Quere. «Die Stadt ist gross.»

    Mit über 200’000 Einwohnern ist Oulu die grösste so hoch oben im Norden gelegene Stadt in der Europäischen Union. Für Touristen ist es ein beliebter Ausgangspunkt für Reisen zum Polarkreis, der nur zwei Autostunden entfernt ist. 2026 wird es die Kulturhauptstadt Europas sein. Sulander wuchs 600 Kilometer südlich in der Hauptstadt Helsinki auf, nach Oulu verschlug es ihn wegen seiner neuen Partnerin, die von hier stammt.

    Immer noch minus 15 Grad und überall Schnee

    Seit sieben Jahren bewohnen sie ein Haus ein paar Kilometer ausserhalb der Stadt. «Hier ist alles nahe beieinander. Das gefällt mir», sagt er. «Und wenn du weg willst, haben wir einen Flughafen. Da kannst du fliegen, wohin du möchtest.» Im Winter, wenn die Tage kürzer sind und die Temperaturen tief, ist dieser Drang wohl noch etwas grösser als im Sommer. «Wir hatten einen kalten Winter, bis zu 35 Grad minus», erzählt Sulander. «Heute Morgen war es minus 15, überall liegt noch Schnee.»

    Sulander hatte eigentlich vorgehabt, nach seinem Rücktritt von 2012 als Goalietrainer zu arbeiten. Zuerst war er beim Schweizer U-20-Nationalteam, danach bei der finnischen U-20 und bei Jokerit Helsinki engagiert. «Aber ich konnte keinen Fulltime-Job finden. So begann ich, mir eine sogenannte normale Arbeit zu suchen.» Er probierte verschiedene Dinge aus, bis er nun als Tierbestatter so richtig angekommen ist in der Karriere nach der Karriere.

    Ari Sulander beim Ofen, in dem er die Tiere einäschert. Darin wird es über 850 Grad heiss.

    Ari Sulander beim Ofen, in dem er die Tiere einäschert. Darin wird es über 850 Grad heiss.

    Foto: Janne Körkkö

    Inzwischen 55-jährig, denkt er gern an seine Zeit bei den ZSC Lions zurück. «Ich habe wunderschöne Erinnerungen. Wenn ich könnte, würde ich das gern alles nochmals erleben.» Als er kam, dachte er, er würde zwei, drei Jahre in Zürich bleiben. Daraus wurden 14, von 1998 bis 2012. «Alles passte, deshalb gab es keinen Grund, etwas anderes zu machen. Und wir wussten beim ZSC, wir hatten jedes Jahr ein Team, das Meister werden konnte.»

    Wenn ein Titel heraussteche, dann der erste am 1. April 2000, als Zürich kopfstand. Aber es sei auch schön gewesen, die Karriere 2012 als Meister abzuschliessen, auch wenn nicht mehr er im Tor stand, sondern Lukas Flüeler. Er schätze die persönlichen Kontakte aber genau so sehr wie die Erfolge, sagt Sulander. «Ich habe viele Freundschaften geschlossen, mit Mathias Seger, Edgar Salis oder Claudio Micheli. Wir schreiben uns noch heute.»

    Diese drei zählten auch zum Jassgrüppchen im Teambus. Sulander spannte zuerst mit Micheli zusammen, dann mit Seger. Wenn es die Zeit erlaubte, jasste man einen Coiffeur. Sulander gilt inoffiziell als bester Jasser mit finnischem Pass. Doch in seiner Heimat hat er niemanden mehr gefunden, mit dem er seinem Hobby frönen kann. «Hier spielt man andere Spiele. Ich versuchte ein paarmal, es meinen Freunden beizubringen. Aber sie fanden, jassen sei zu kompliziert.»

    Abschluss als Meister: Ari Sulander feiert 2012 den Titel in Bern.

    Abschluss als Meister: Ari Sulander feiert 2012 den Titel in Bern.

    Foto: Peter Klaunzer (Keystone)

    Sulander ist stolz darauf, wie lange er auf höchstem Niveau Eishockey spielte. Er war ja bereits 29, als er nach Zürich kam. «Ich bin hier nochmals besser geworden», sagt er. «Ich wurde mit den Jahren mental immer stärker. Je wichtiger das Spiel, desto besser wurde ich.» Bis vor kurzem spielte er noch in einem Seniorenteam bei Oulun Kärpät, jeweils am Sonntagabend wurde trainiert. Inzwischen hat er aufgehört. «Mein Rücken schmerzte. Jetzt geht es wieder besser.»

    In diesem Winter coachte er die U-18, in welcher der Sohn seiner Partnerin spielt. Als Headcoach. «Vier Trainings die Woche und Spiele am Wochenende», stöhnt er. «Wir reisten per Bus durch ganz Finnland, bis nach Helsinki. Wir fuhren am Freitag los und kehrten am Sonntag zurück.» Jetzt hat er aufgehört. Es wurde zu viel. Seine Partnerin hat vorgeschlagen, er solle künftig ins Fitnesscenter gehen, um in Form zu bleiben.

    Beim Besuch in Zürich wollten alle Selfies mit ihm

    Die ZSC Lions verfolgt Sulander aus der Ferne. Der Bezahlkanal MTV zeigt jede Woche zwei Spiele aus der National League. Spiel 1 des Halbfinals gegen Zug schaute er sich an, Spiel 3 am Samstag wird auch übertragen. Wahrscheinlich werde er einschalten, sagt Sulander. Goalie Simon Hrubec spiele gut, meint er anerkennend.

    Das letzte Mal war er im Oktober 2022 in Zürich, bei der Eröffnung der Swiss-Life-Arena: «Sie haben uns herumgeführt und alles gezeigt, ein wunderbares Stadion», schwärmt er. «Jetzt hat das Team alles, was es braucht. Schade, hatten wir das nicht schon früher.»

    Sulander erlebte bei seinem Besuch, wie populär er in Zürich immer noch ist. «Die Leute liessen mich kaum mehr gehen, alle wollten mit mir Selfies schiessen», sagt er schmunzelnd. «Es ist schön, erinnert man sich noch an mich.»

    Aus seiner Zeit beim ZSC hat Sulander den Schweizer Pass, er könnte auch hier leben, falls er möchte. «Mal schauen, was das Leben noch so bringt», sagt er. Momentan stimmt es so für ihn. Er verspricht, sich zu melden, wenn er das nächste Mal in Zürich ist. Aber jetzt muss er los. Die Arbeit ruft.

    also wenn ich mir die Spielminuten von Lausanne anschaue, dann werden die nicht ewigs so weiterspielen können. Djoos mit 50 Minuten Eiszeit (knapp 50% des Spiels) Pilot 45 Minuten, ein Jelovac hingegen knapp 7.30 - uns solls recht sein:zsc:

    Dachte Fribourg würde nur mit "zwei" Blöcke spielen, aber Lausanne überbietet ja alles

    alle guten Dinge sind drei (evt. im falschen Thread gepostet)


    «Lasst die anderen glauben, dass wir alle verrückt sind»

    Der Kanadier war als Stürmer der perfekte Playoff-Spieler. Der heutige Trainer erklärt im Interview, warum er nie mit seinen Gegnern sprach.

    Kristian Kapp

    Kristian Kapp

    Publiziert: 27.03.2024, 06:00


    Kämpferherz: Yves Sarault im Einsatz für den SCB – aufgenommen bei einem Heimspiel gegen Lausanne am 3. Dezember 2004.

    Kämpferherz: Yves Sarault im Einsatz für den SCB – aufgenommen bei einem Heimspiel gegen Lausanne am 3. Dezember 2004.

    Foto: Yoshiko Kusano (Keystone)

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    Sie spielten zwar nur zweieinhalb Jahre in Bern, hinterliessen aber grosse Spuren. Welche Bedeutung hat der SCB für Sie?

    Ich erinnere mich an die Fans und die Verantwortung, die ich hier übernehmen durfte. Ich konnte etwas bewegen, nicht nur im Team, sondern in der ganzen Liga. Ich hänge darum nach wie vor am SCB und habe bis heute Kontakt mit Jungs des Meisterteams 2004.

    Welches ist Ihre beste SCB-Erinnerung?

    Der Meistertitel und der ganze Prozess, wie das Team zusammenwuchs bis zum finalen Tanz im Playoff. Wir hatten alle Zutaten: Skorer, harte Spieler, Defensivspezialisten und einen grossartigen Goalie. Und ich konnte in Bern viel Zeit mit meiner Familie verbringen.

    Sie nahmen kürzlich am Legendenspiel zu Ehren Philippe Furrers teil …

    Das war ein grosser Spass. Wie viele andere auch hatte ich schon länger nicht mehr gespielt. Es sah aus, als gäben wir uns keine Mühe, aber das Gegenteil war der Fall! (lacht) Philippe war noch ein Junior, als wir gemeinsam spielten. Er wurde also auf die harte Tour eingeführt, wir machten es ihm gerade im Training nicht einfach. Aber ihm gelang dann trotzdem eine ziemlich solide Karriere.

    Im Einsatz am Legendenspiel: Yves Sarault auf Berner Eis am 3. März 2024.

    Im Einsatz am Legendenspiel: Yves Sarault auf Berner Eis am 3. März 2024.

    Foto: Simon Boschi

    Mittlerweile sind Sie 51, arbeiten als Trainer und haben in der Schweiz fast nur schwierige Missionen übernommen, oft mitten in der Saison als Interimscoach.

    Ich hätte es in Langnau beinahe zu einer Festanstellung in der National League geschafft. Am Ende fiel die Wahl aber auf Thierry Paterlini.

    Stattdessen landeten Sie in der Swiss League in Sierre, wo Sie diesen Januar erstmals in Ihrer Karriere entlassen wurden. Wie gehen Sie mit der Ungewissheit des Arbeitslosen um?

    Früher war es einfacher. Ich war allein hier, meine Kinder gingen in die Schule, meine Ehefrau kümmerte sich um unser Zuhause in Kanada. Aber jetzt sind wir zusammen hier, und es ist in der Schweiz nicht so einfach, eine neue Bleibe zu suchen, ohne zu wissen, wo es mich hinschlägt. Aber ich habe in meiner Karriere trotz ständigem Hin und Her immer Wege gefunden, irgendwo unterzukommen. Ich habe mich auch jetzt bei diversen Clubs gemeldet und höre mir alle Angebote an, egal ob es um Jobs als Chef- oder als Assistenztrainer geht.

    Wofür stehen Sie als Coach?

    Ich mag es, aggressiv und intensiv spielen zu lassen, den Fans eine Show zu bieten, das Spiel gut zu verkaufen.

    So wie Sie als Stürmer waren, so wollen Sie also auch coachen.

    Genau. Wenn du als Coach noch über Intensität und Einsatz reden musst, dann stehst du von vornherein auf verlorenem Posten. Das muss von den Spielern kommen. In den Teams, mit denen ich damals erfolgreich war, sorgten die Spieler untereinander dafür, dass der Effort stimmte, damit hatten die Coachs nichts zu tun. Dafür braucht es den richtigen Kern, weil Konfrontation wichtig, aber nicht einfach ist.

    Die bislang letzte Station als Trainer: Yves Sarault als Coach des HC Sierre, aufgenommen beim Spiel in Olten am 4. November 2023.

    Die bislang letzte Station als Trainer: Yves Sarault als Coach des HC Sierre, aufgenommen beim Spiel in Olten am 4. November 2023.

    Foto: Marc Schumacher (Freshfocus)

    Sie kamen Ende 2002 aus Nordamerika nach Bern …

    … und zwar nur als Ersatzausländer. Ich verliess die Mannschaft wieder und schloss mich dem Team Canada am Spengler-Cup an. Dort sah mich der damalige SCB-Trainer Kent Ruhnke. Er sagte: «Du kannst auch bei uns mehr sein als bloss ein Lückenbüsser.»

    In Nordamerika hatten Sie vor dem Wechsel nur noch in einer halbprofessionellen Liga gespielt …

    Es begann mit einem Trainingscamp eines NHL-Teams. Ich erhielt aber erstmals keinen Vertrag, da meine Probleme mit der Schulter in Nordamerika bekannt waren – im Gegensatz zu Europa. Also schloss ich mich diesem Team in der «Ligue de hockey semi-professionnelle du Québec» an. Die Bezahlung war ordentlich, die Spieler waren auch nicht schlecht. Aber es war normal, dass man in den Pausen Bier trank und rauchte. Ich hingegen kam direkt aus dem NHL-Camp, war topfit und wurde nicht wirklich gefordert. Der Trainer war der frühere SCB-Spieler Alan Haworth. Er fand nach sieben Spielen, dass ich in dieser Liga nichts verloren hätte, und stellte den Kontakt zu Bern her.

    Sie sagten sofort zu?

    Ich hatte keine Ahnung von Europa oder der Schweiz. Das Angebot des SCB war mies, ich hatte von einem anderen NLA-Team ein finanziell besseres vorliegen. Ich hörte aber auf einen Ratschlag, dass ich mich beim SCB besser präsentieren könnte. Und tatsächlich: Ich konnte danach einen Dreijahresvertrag unterzeichnen, blieb dann aber leider nur zwei weitere Jahre in Bern.

    Haben Sie Ihren Abgang nach Genf bereut?

    Es wäre im Nachhinein besser gewesen, beim SCB zu bleiben. Aber dafür hätte ich in meiner letzten Saison häufiger den Mund halten sollen.

    Was war das Problem?

    Es war das Jahr nach dem Meistertitel und die Lockout-Saison 2004/05. Plötzlich wurde man von NHL-Stars verdrängt, also von den gleichen Spielern, die einem bereits in Nordamerika im Weg gestanden waren. Das passte mir nicht. Ich bin sehr emotional, aber ich hätte, wie gesagt, lieber schweigen und einfach auf die nächste Saison warten sollen.

    Sie verloren im Playoff Ihren Platz …

    Ein Jahr zuvor war ich Champion und ein Publikumsliebling, dessen Name von 16’000 Fans gesungen wurde. Dass während der Saison Alpo Suhonen Trainer wurde, half mir auch nicht. Er dachte, ich sei ein Störenfried. Als ich zwei Jahre später in Davos landete, erzählte mir aber Arno Del Curto, dass Suhonen (ein guter Freund Del Curtos, die Red.) ihm gestanden habe, dass er mich missverstanden hatte und seinen Entscheid bereute. Wenn du auf eine bestimmte Art spielst, kann es passieren, dass die Leute einen falschen Eindruck bekommen. Neben dem Eis war ich aber immer ein ganz anderer Mensch. Ich habe alles fürs Eisfeld aufgespart, daneben versuchte ich, kein Clown zu sein.

    In Ihrer kurzen Zeit in Davos gab es ein wunderbares Zitat Del Curtos. Sie waren angeschlagen, aber im Final gegen Bern stellte er Sie dennoch auf, mit der Begründung, dass die SCB-Spieler sich allein wegen Ihrer Präsenz in die Hosen machten …

    Und ich ging auf alle los: Ivo, Bordeleau, Dubé, Stoney. Ich liebte diesen Final. (lacht) Was viele vergessen: Du kannst nicht nur mit Toren entscheidenden Einfluss haben. Du kannst durch Verletzungen beeinträchtigt werden und dein Einfluss kann in der Offensive limitiert sein. Aber das ist kein Grund, keinen Einsatz zu zeigen. Mein Lieblingsgefühl war sowieso nie das reine Toreschiessen.

    Wiedersehen mit Arno Del Curto: Yves Sarault als Spieler des Team Canada und der ewige HCD-Coach balgen sich zum Spass für die Kinder am Kid’s Day des Spengler-Cups am 28. Dezember 2007.

    Wiedersehen mit Arno Del Curto: Yves Sarault als Spieler des Team Canada und der ewige HCD-Coach balgen sich zum Spass für die Kinder am Kid’s Day des Spengler-Cups am 28. Dezember 2007.

    Foto: Salvatore Di Nolfi (Keystone)

    Wie sah Ihr perfekter Shift aus?

    Meinen Gegenspieler identifizieren, wie ein Wahnsinniger Backchecking betreiben, seinen Stock heben, damit den Gegenstoss einleiten – und dann ein Tor schiessen.

    Es gibt dieses Bild von Ihnen mit den beiden anderen Frankokanadiern Alex Daigle und Robin Leblanc, wie Sie als Freunde den Titel mit Davos feiern. In der Saison danach spielten Sie für Basel, und im ersten Spiel gegen Davos kam es zum Fight mit Leblanc.

    (lacht) Ich kann mich nur noch daran erinnern, wie ich mich auch mit Arno anlegte, weil er sich über die Bande lehnte und mich beruhigen wollte. Ich stiess ihn weg und sagte ihm: «Geh hinter die Bank!» Er stand beim Coaching ja häufig vor statt hinter den Spielern. Danach lachte ich. Natürlich tat ich all dies auch, um Unruhe zu stiften.

    Meister mit dem HCD: Yves Sarault mit Alexandre Daigle und Robin Leblanc (von links) feiern den Titel nach einem 1:0-Sieg in Davos gegen Bern am 9. April 2007.

    Meister mit dem HCD: Yves Sarault mit Alexandre Daigle und Robin Leblanc (von links) feiern den Titel nach einem 1:0-Sieg in Davos gegen Bern am 9. April 2007.

    Foto: Arno Balzarini (Keystone)

    Ob Bern oder Davos: Im Spiel kannten Sie keine Liebe für ehemalige Teamkollegen.

    Ich bin noch heute so, auch als Coach. Ich mag es während der Saison nicht, zu viel mit Gegnern zu reden. Als Spieler versuchte ich gerade in Bern, den Jungs klarzumachen: Hört auf, während der Saison mit Kollegen zu reden, die bei Gegnern spielen. Tauscht keine Informationen aus. Wir sollten hier bei uns eine Familie sein. Lasst die anderen glauben, dass wir alle verrückt sind.

    An etwas erinnern sich alle: Ihre Intensität, nicht nur im Spiel, sondern auch im Training. Wer nicht mitzog, dem brachte Yves Sarault bei, was zu tun ist – und sei es mit handgreiflichen Auseinandersetzungen wie im Fall Ihres Landsmanns Sébastien Bordeleau …

    So waren wir damals. Egal, wie talentiert jemand war, wir sorgten dafür, dass alle zuerst an das Team und die Defensive dachten. Auch darum gewannen wir Titel. Auch als Trainer mag ich es, wenn die Führungsspieler im Training für eine kompetitive Atmosphäre sorgen. Aber ich war nicht allein: Wir hatten Martin Steinegger, die Ziegler-Brüder, Christian Dubé – sogar der kleine Ivo Rüthemann hatte diesen Eifer. In Davos waren es die Von-Arx-Brüder oder Marc Gianola. Solche Spieler sorgen dafür, dass du immer weiter marschierst.

    Apropos Davos: Liebe Grüsse von Josef Marha. Sie haben ihm fast die Knöchel gebrochen, als Sie zehn Jahre zuvor bereits in der AHL in Hershey Teamkollegen waren …

    Wie habe ich das getan? (lacht) Ich erinnere mich nicht mehr.

    Er stand im Powerplay vor dem Tor, Sie schossen, und er sprang nicht hoch genug auf. Er wollte damit illustrieren, dass Sie auch mit Ihrem harten Schuss wehtun konnten.

    Ich hatte tatsächlich einen extrem harten Schuss. Ich hätte einmal um ein Haar am NHL-All-Star-Event teilnehmen können, weil sie damals für den Schusswettbewerb auch Viertlinien-Spieler nahmen, solange diese hart genug schossen.

    SCB-Jubel: Yves Sarault, Marc Weber und Christian Dubé (von rechts) feiern einen Treffer gegen Basel am 18. Januar 2004 in Bern.

    SCB-Jubel: Yves Sarault, Marc Weber und Christian Dubé (von rechts) feiern einen Treffer gegen Basel am 18. Januar 2004 in Bern.

    Foto: Edi Engeler (Keystone)

    Woher kam Ihre Intensität?

    Ich war schon sehr jung, das war eine natürliche Eigenschaft. Ich war kein reiner Unruhestifter, ich spielte aber physisch und brachte Gegner aus dem Konzept, weil ich die harten Checks suchte. Ich wünschte, ich hätte dies noch intensiver tun und mir damit einen Stammplatz in der NHL ergattern können. Ich respektierte damals aber die Gegner und die Leute generell zu wenig. Das bereue ich heute. Aber wenn du nur ein paar Minuten Eiszeit erhältst und kein reiner Fighter bist, dann ist es schwierig, mit Emotionen die richtige Balance zu finden.

    In der Schweiz waren Sie ein Skorer, aber auch Sammler von Strafminuten.

    Dabei änderte ich hier nichts an meinem Spielstil. Aber die Refs schickten mich leider immer wieder auf die Strafbank. (lacht) Aber wissen Sie was? Obwohl ich hin und wieder auch dumme Strafen kassierte, habe ich in der Schweiz von keinem Coach Vorwürfe diesbezüglich gehört. Sie mochten meine Intensität und meine Emotionen.

    Den Ruf des «bösen Buben» haben Sie dennoch bekommen.

    Als ich in Genf spielte, erhielt ich dafür die Quittung. Im Zweifelsfall wurde gegen mich entschieden, auch wenn ich nichts getan hatte. Wenn ich aber die Bilder von damals sehe, muss ich sagen: Wir spielten hart, und es gab hin und wieder die «cheap shots». Aber es war ein Geben und Nehmen, es gab keine Schwalben, es artete nie zum Zirkus aus. Ich begrüsse, dass es heute Video gibt und Schwalben nachträglich gebüsst werden.

    Ehemalige Mitspieler betonen: Neben dem Eis seien Sie der netteste Mensch gewesen, ganz ruhig. Ein Familienmensch und kein Partylöwe, der in den Ausgang mitging.

    So will ich sein. Darum bin ich wohl immer noch mit meiner Ehefrau zusammen und ist unsere Familie mit meinen beiden Kindern intakt. Ich habe grossen Respekt vor ihr und dem ganzen Opfer, das sie in all den Jahren für die Familie erbracht hat.

    Vor der Zeit in Bern pendelten Sie zehn Jahre lang zwischen NHL und Farmteam. Wie prägte Sie dies als Mensch?

    Ich suchte einen Stammplatz in der NHL. Ich wollte von Anfang an mindestens 400 NHL-Spiele absolvieren und den Stanley-Cup gewinnen. Auch wenn ich beides nicht schaffte, war es dieses Ziel, das mich antrieb. 2000 in Atlanta war ich nahe dran, es fix ins NHL-Team zu schaffen. Doch die Schulterverletzung machte mir einen Strich durch die Rechnung. Dank all diesen Jahren, meiner Passion und dem Willen, immer dranzubleiben, bin ich heute noch als Coach im Business. Ich fand immer Wege, nach Rückschlägen zurückzukehren.

    Kein Kind von Traurigkeit: Yves Sarault im Infight mit Wesley Snell beim Heimspiel gegen Servette am 25. März 2004.

    Kein Kind von Traurigkeit: Yves Sarault im Infight mit Wesley Snell beim Heimspiel gegen Servette am 25. März 2004.

    Foto: Yoshiko Kusano (Keystone)

    Ist das Ihre Nachricht an die Spieler hier, wie gut sie es in der Schweiz haben?

    Ich rede nicht zu oft darüber, wie hart es für mich teilweise war. Auch wenn es den Leuten in der Schweiz wirklich gut geht, ist es auch hier nicht einfach, den Durchbruch im Eishockey zu schaffen. Ich sah es als U-20-Coach in Lausanne, wie wenig Freizeit die Jungs mit Schule und Eishockey haben.

    Als Spieler konnten Sie es bis 41 nicht lassen … Selbst als Sie als Coach im Junioren-Hockey Kanadas begannen, spielten Sie nebenbei noch vier Saisons in der LNAH, einer wilden Halbprofi-Liga.

    Das Team war halt am selben Ort, an dem ich arbeitete. Und man fragte mich, ob ich hin und wieder mitspielen wollte (lacht). Ich war immer noch fit, da ich neben dem Coaching der Kids auch im Kraftraum als Ausbildner arbeitete.

    Dennoch: Sucht man im Internet nach «crazy hockey fights», findet man unzählige LNAH-Videos.

    Ich war aber kein Fighter in dieser Liga, ich wurde eingesetzt als Verteidiger, der ein paar gute Aufbaupässe spielte. Sagen wir es so: Viele der Jungs, die dort spielen, nehmen andere Vitamine zu sich als Sie und ich. (lacht) Da waren Wahnsinnige, Monster, MMA-Kämpfer auf Eis. Um dich mit ihnen anzulegen, musstest du verrückt sein.

    Zurück zur Gegenwart: Der SCB liegt im Viertelfinal gegen Zug 2:3 zurück und steht vor dem Aus: Was ist grundsätzlich zu tun in dieser Situation?

    Es ist ein Klischee, aber es geht um diese Fragen: Wer hat den Willen, sich wirklich für den Club zu zerreissen? Wer versucht, sich noch grösser zu machen, um einen Schuss zu blocken? Ein Team, das nicht bereit ist, einen noch grösseren Preis zu zahlen, ist sowieso erledigt. All das kommt in dieser Situation vor Taktik und Talent. Es gibt ein gutes Beispiel aus der NHL: Wann wurde Superstar Sidney Crosby auch zum Stanley-Cup-Sieger? Erst als er auch am Bullypunkt und im Defensivspiel besser wurde und damit den Rest des Teams erst recht mitreissen konnte.

    Rumpeln auch mit dem EHC Basel: Yves Sarault lässt den Genfer und heutigen Servette-Trainer Jan Cadieux per Bodycheck fliegen – aufgenommen in der Les-Vernets-Halle am 19. Oktober 2007.

    Rumpeln auch mit dem EHC Basel: Yves Sarault lässt den Genfer und heutigen Servette-Trainer Jan Cadieux per Bodycheck fliegen – aufgenommen in der Les-Vernets-Halle am 19. Oktober 2007.

    Für seine kanadische Frau wagte er den Rollentausch

    ZSC-Routinier Yannick Weber Mit 17 zog der Verteidiger nach Nordamerika, mit 35 jagt er seinen ersten Titel als Profi. Es sind aufregende Zeiten im Leben des Berners. Denn so oder so steht sein Highlight im Juli an.

    Die Playoff-Bärte spriessen allmählich bei den ZSC-Cracks. Von Yannick Weber ist man sowieso nichts anderes gewohnt. Der Bart ist sein Markenzeichen. Ihn gänzlich abzurasieren vor dem Playoff-Start, um ihn dann wieder wachsen zu lassen - ein gängiges Ritual -, kam für ihn nicht infrage. Er stutzte ihn leicht.

    Seine Bartpracht verstärkt das Bild des Routiniers, der schon vieles erlebt hat in diesem Sport: 14 Jahre spielte er in Nordamerika, er bestritt über 500 Partien in der NHL und vertrat die Schweiz an vier Weltmeisterschaften und drei Olympischen Spielen. Doch etwas fehlt ihm noch: ein Meistertitel auf Profistufe.

    Zweimal war er nah dran: Als die ZSC Lions 2022 in seinem ersten Zürcher Jahr im Playoff-Final gegen Zug 3:0 führten und noch verloren. Und 2017 im Stanley-Cup-Final mit Nashville gegen Pittsburgh. Wenn er daran denkt, kommen bei ihm gemischte Gefühl hoch: «Es schmerzt mich noch heute, dass wir jene Serie verloren. Mehr als alles andere. Aber es ist trotzdem das Highlight meiner Karriere, dass ich da dabei sein konnte.»

    Die Predators verwandelten in jenem heissen Frühling die Country-Metropole Nashville in eine Hockeystadt. «Wir kämpften uns im letzten Moment noch ins Playoff, nahmen den Schwung mit und schlugen einen Favoriten nach dem anderen. Plötzlich herrschte eine Rieseneuphorie in Nashville. Wenn in den USA etwas Grosses läuft, zieht das die Leute an. Auch jene, die sonst mit dem Eishockey nichts am Hut haben. Eine Stadt feiert solche Ereignisse.»

    Drei Berner im Stanley-Cup-Final

    Den Final gegen Vorjahressieger Pittsburgh verloren die Predators 2:4. In jener Serie um den heiligen Gral des Eishockeys standen sich drei Berner Freunde gegenüber, die jeweils im Sommer gemeinsam trainierten: Weber und Roman Josi bei Nashville, Mark Streit bei Pittsburgh. Streit bestritt im Final zwar keine Partie, wurde aber auf der Stanley-Cup-Trophäe verewigt und trat wenig später zurück. Josi ist mit 33 immer noch einer der besten Verteidiger der NHL und trägt die Predators auf seinen breiten Schultern ins Playoff.

    Als Weber 2006 mit 17 nach Nordamerika zog, zu den Kitchener Rangers in der Juniorenliga OHL, waren Schweizer in Übersee noch rar. Streit hatte sich in Montreal als erster Schweizer Feldspieler in der NHL etabliert, dazu kamen die Goalies David Aebischer und Martin Gerber. «Als ich nach Nordamerika ging, dachte ich: Jetzt gehe ich mal für ein Jahr und schaue, was dabei herauskommt.» Daraus wurden 15 Jahre.

    In Webers Berner Dialekt mischen sich immer mal wieder englische Wörter und Redewendungen, in die Aussprache auch mal ein amerikanischer Akzent. Das hat auch mit seiner Frau Kayla zu tun, die er 2014 in Vancouver kennen lernte. Die Schwester des langjährigen NHL-Goalies Carey Price studierte da, Weber spielte für die Canucks. Sie begleitete ihn darauf an seine nächsten NHL-Stationen in Nashville und Pittsburgh und nun auch nach Zürich. 2020 wollten sie heiraten, dann kam die Corona-Pandemie dazwischen. 2021 holten sie die Hochzeit nach, im kommenden Juli erwarten sie ihr erstes Kind.

    «Wir freuen uns sehr», sagt Weber. «Der Zeitpunkt stimmt. In der NHL weiss du nie, wo du im nächsten Jahr bist. Da kannst du jederzeit wegtransferiert werden. Nun sind wir hier sesshaft geworden. Zumindest für einige Zeit.» Im Oktober unterschrieb er für zwei weitere Jahre bei den ZSC Lions. Das Paar wohnt in Engstringen unweit der Swiss-Life-Arena. Es ist aber gut denkbar, dass sie nach seiner Karriere nach Nordamerika zurückkehren.

    Auch Webers Frau Kayla ist sehr sportlich, absolvierte im Frühling 2023 den Ironman 70.3 über die Ironman-Halbdistanz in Rapperswil. «Sie war vorher schon Marathons und Halbmarathons in Chicago und Nashville gelaufen, nun setzte sie sich dieses Ziel und trainierte ein Jahr darauf hin.» Weber begleitete seine Frau bei Velotouren oder fuhr sie zum Schwimmtraining. «Es war für mich auch cool, sie einmal in der umgekehrten Rolle als Fan zu unterstützen.»

    Er sei sehr stolz, dass es seine Frau durchgezogen habe. «Es ist ein cooles Ziel, sich Ironman oder Ironwoman nennen zu dürfen. Es war sicher nicht ihr letzter Wettkampf. Es heisst ja, man wird ein bisschen süchtig bei diesen Ausdauersportarten.» Er selbst sei dagegen aber immun. «Ich könnte mir nicht einmal vorstellen, einen Marathon zu laufen. Ich war nie der Jogger. Und mit 90 Kilo bei 1,80 Meter Grösse bin ich auch nicht der leichtfüssigste Läufer.»

    Auf dem Eis hingegen war Weber stets ein guter Läufer. Für ihn der Hauptgrund, wieso er sich so lange in der NHL behaupten konnte. «Ich wusste: Ich darf sicher nicht langsam sein, wenn ich für NHL-Verhältnisse schon klein bin.» Wobei er punkto Professionalität viel von Mark Streit profitiert habe: «Er zeigte mir in jungen Jahren, was es auf und neben dem Eis braucht. Punkto Ernährung, Training, beim Mentalen, um langfristig Erfolg zu haben. Roman (Josi) und ich haben uns ihm angehängt und das durchgezogen.»

    Im dritten ZSC-Jahr fitter als im ersten

    Einige seiner Fitnesswerte seien nun in seinem dritten Zürcher Jahr besser als im ersten. «Das spricht für mich, wie seriös ich meine Arbeit nehme, aber auch für unseren Fitnesstrainer Matt Stendahl.» Auch auf dem Eis hat Weber seine Rolle gefunden. Tat er sich anfangs schwer, die hohen Erwartungen an ihn zu erfüllen, hat er sich nun zu einem grundsoliden Pfeiler in der ZSC-Abwehr entwickelt. Im Viertelfinal gegen Biel hatte er mit +5 die beste Bilanz und schoss in Spiel 3 ein wichtiges Tor.

    Im Playoff könne viel passieren, das habe er ja auch mit Nashville erlebt, als das junge Team 2017 als Aussenseiter überraschte. Aber es habe gut getan, in seinem dritten Zürcher Jahr endlich etwas ruhigere Zeiten zu erleben. «Obschon wir in Zürich auch in den ersten zwei Jahren ein gutes Kader hatten, war es oft ein Krampf. Jetzt haben wir unsere Identität gefunden. Wir wissen, wie wir spielen wollen. Jeder kennt seine Rolle und weiss, was von ihm erwartet wird.»

    Das Playoff nimmt die Teams auf eine Achterbahn der Gefühle mit. Eine Niederlage, eine Verletzung oder eine Sperre kann einen aus der Bahn werfen. Jedes Detail kann bedeutend werden. «Aber egal, was uns angeworfen wird, wir wissen, was wir zu tun haben», sagt Weber. Am Ostermontag steigen die ZSC Lions in den Playoff-Halbfinal. Dann geht seine Jagd nach dem ersten Titel weiter.

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    «Die Schweiz war für mich dieses Bauerndorf mit den netten Nachbarn»

    Der Vater von Vanessa Schaefer wanderte einst nach Kanada aus, gründete eine Familie und eröffnete eine Schreinerei. Nun kehrte seine Tochter zurück, um hier Eishockey zu spielen. Höchst erfolgreich.

    Simon Graf

    Simon Graf(Text), Silas Zindel(Fotos)

    Publiziert: 27.03.2024, 16:30

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    Am Anfang kam ihr in Zürich alles gross vor: ZSC-Spielerin Vanessa Schaefer in der Polybahn.

    Am Anfang kam ihr in Zürich alles gross vor: ZSC-Spielerin Vanessa Schaefer in der Polybahn.

    Foto: Silas Zindel

    Die Story wäre wie gemacht gewesen für «Auf und davon», die beliebte Reality-Doku von SRF über Schweizer Auswanderer. Stefan Schaefer aus dem luzernischen Ettiswil packte 1998 seine Koffer und zügelte nach Vancouver. Dort eröffnete er eine Schreinerei, verliebte sich und heiratete, das Paar bekam drei Kinder. Hat sich sein Traum erfüllt in Kanada? «Ja, das hat er», sagt er.

    Dieser Tage besuchte er seine jüngste Tochter Vanessa, die gerade 19 geworden ist, in Zürich. Die quirlige Stürmerin schoss am Sonntag die ZSC-Frauen zum Meistertitel. Im hockeyverrückten Kanada war sie schon früh dem Puck nachgesprungen. Nun machte sie ein Zwischenjahr in der Schweiz, bevor sie im Herbst ihr Psychologiestudium an der University of British Columbia aufnehmen wird. Nebenbei wurde sie noch Schweizer Nationalspielerin. Anfang April wird sie an der WM im US-amerikanischen Utica mit dem Schweizer Kreuz auf dem Leibchen auflaufen.

    Mühe mit Schweizerdeutsch

    Wenn ihr Vater Schweizerdeutsch redet, schaut sie ihn mit grossen Augen an. Sie spricht Englisch und Französisch und hat in den vergangenen Monaten in einer Zürcher Sprachschule zweimal die Woche Hochdeutsch gepaukt – aber mit dem Schweizerdeutsch hat sie noch ihre liebe Mühe.

    «Heute werfen es mir die Kinder vor, dass ich mit ihnen nicht Schweizerdeutsch geredet habe. Ich versuchte es bei Adrian, unserem Ältesten, aber dann musste ich immer noch für meine Frau übersetzen», sagt der Vater entschuldigend. «Das wurde mir zu mühsam.»

    Sie hat Zürich kennen und schätzen gelernt: Vanessa Schaefer auf der Polyterrasse.

    Sie hat Zürich kennen und schätzen gelernt: Vanessa Schaefer auf der Polyterrasse.

    Foto: Silas Zindel

    Vanessa Schaefer wuchs zwischen verschiedenen Kulturen auf. Ihre Mutter ist halb Griechin und halb Filipina, sie besuchte die Schule auf Französisch und bekam den Sound des Schweizerdeutschen in ihrer Jugend mit, wenn ihr Vater am Telefon mit einer seiner drei Schwestern sprach oder Schweizer Verwandte zu Besuch waren.

    Auch reisten sie immer mal wieder in die Schweiz, nach Ettiswil, wo eine der Schwestern das Haus der Familie übernommen hat. «Die Schweiz war für mich dieses Bauerndorf mit den netten Nachbarn, mit deren Kindern ich spielte», sagt die Kanadaschweizerin schmunzelnd. Nun verbrachte sie acht Monate am Stück in ihrer zweiten Heimat.

    Dank ihres Vaters, der früher im Nationalkader der Armbrustschützen war, also einen urschweizerischen Sport ausübte, ist ihr schon einiges von der Schweizer Mentalität vertraut gewesen. «Er hat uns viele Geschichten von früher erzählt. Welchen Blödsinn er in seiner Jugend machte oder wie es im Militär war. Als ich nun hier war, machte für mich vieles Sinn.»

    Immer wieder habe sie gedacht: «Ja, genau, mein Vater macht es auch so. Alles ist hier so gut organisiert, so wie es mein Vater auch ist. Oder zu Hause backte er oft Wähe, was man in Kanada nicht kennt. Hier ist das sehr beliebt. In der Schweiz zu leben, war für mich kein Kulturschock.»

    Schnelles Debüt im Nationalteam

    Die Idee, hier zu spielen, kam erstmals Ende 2022 auf, als sie erfuhr, dass es für sie im Universitätsteam in Vancouver im folgenden Jahr wohl noch keinen Platz geben würde. Wegen ihres Schweizer Passes war der Gedanke an eine Saison in der Schweiz naheliegend. Die Wahl fiel auf die ZSC Lions, weil diese auf allen Stufen Frauenteams bieten können.

    Als sie im Frühling nach Zürich kam, um vorzuspielen, war schnell klar, dass sie eine Verstärkung für das erste Team sein würde. Zum Saisonstart etablierte sie sich schnell als eine der Topstürmerinnen bei den Löwinnen und kam nach nur zwölf Ligaspielen zu ihrem Debüt im Nationalteam.

    Nun vertritt sie ihre zweite Heimat: Schaefer debütierte im November im Nationalteam und spielt an der WM in Utica.

    Nun vertritt sie ihre zweite Heimat: Schaefer debütierte im November im Nationalteam und spielt an der WM in Utica.

    Foto: Gian Ehrenzeller (Keystone)

    Mit ihren Teamkolleginnen Alina Marti und Aurela Thalmann, die beide ähnlich alt sind, bildete Schaefer eine Wohngemeinschaft in Benglen. Neben dem Training, den Spielen und der Sprachschule schwitzte sie fast täglich im Kraftraum und erkundete die Stadt Zürich, die sie zuvor noch nicht gekannt hatte. «Am Anfang kam mir hier alles so gross vor, aber als ich mich besser auskannte, realisierte ich, dass alles recht nahe beieinander ist.»

    So gut ihre Saison lange verlief, im Playoff wurde sie jäh gestoppt. Schaefer bestritt die ersten zwei Halbfinalpartien gegen Ambri, musste dann aber aufhören wegen einer Blasenentzündung und einer Niereninfektion. Der Arzt gab ihr Antibiotika, doch diese wirkten nicht gegen das Bakterium, das sie heimgesucht hatte. Die Schmerzen wurden immer stärker, sie musste für vier Tage ins Triemlispital. Da fand man endlich ein Antibiotikum, das wirkte.

    Vom Spitalbett zur Meisterschützin

    Während ihre Kolleginnen spielten, lag sie im Spitalbett. In Spiel 3 des Finals gegen den SC Bern stiess sie wieder dazu. Es war eine wilde Serie mit fünf Auswärtssiegen.

    Die ZSC Lions verpassten in Spiel 4 den ersten Meisterpuck mit einem 0:1, in der Finalissima in Bern führte Schaefer ihr Team mit dem frühen Führungstor zurück in die Erfolgsspur. Die Zürcherinnen siegten 3:0 und wurden zum dritten Mal in Serie Schweizer Meister. «Wir hatten im Verlaufe der Saison unsere Probleme», blickt Schaefer zurück. «Aber als es zählte, standen wir füreinander ein.»

    «Als es zählte, standen wir füreinander ein»: Vanessa Schaefer und ihre Teamkolleginnen feiern den Meistertitel.

    «Als es zählte, standen wir füreinander ein»: Vanessa Schaefer und ihre Teamkolleginnen feiern den Meistertitel.

    Foto: ZSC Lions

    Das Entscheidungsspiel fand in der Postfinance-Arena vor fast 2000 Zuschauerinnen und Zuschauern statt. «Wenn eine unserer Spielerinnen etwas energischer auf den Körper spielte, hörte man die Buhrufe», sagt Schaefer schmunzelnd. «Es war eine lebhafte Stimmung.»

    Das Fraueneishockey wächst, auch in der Schweiz. In Nordamerika ist es dank der neuen Profiliga PHWL, in der die Winterthurerin Alina Müller bei Boston spielt, zu einer Berufsperspektive geworden. Auch für Vanessa Schaefer.

    Zunächst möchte sie aber Studium und Eishockey kombinieren. Das Universitätsteam in Vancouver, die Thunderbirds, zählt zu den besten im Land. Bis zum Masterabschluss dauert ihr Studium viereinhalb Jahre. «Ich schaue einmal, wohin mich das Leben trägt», sagt sie. «Vielleicht mache ich auch eine wunderbare Karriere ausserhalb des Eishockeys.»

    Oder vielleicht verschlägt es sie später einmal wieder in die Schweiz. Denn ihre zweite Heimat hat es ihr angetan.

    Naja, Bodenmann und Schäppi gehen. Und wie's mit Rohrer weitergeht ist noch nicht ganz klar.

    wenn Rohrer so weiterspielt, sehe ich ihn eher in die NHL als bei uns. Das Kader der Canadiens ist nicht gerade vollgespickt mit Superstars.

    Bächler wird nächstes Jahr wohl fix bei uns spielen, ich hoffe auf Schwendeler als Ersatz von Phil. Ustinkov hat mich diese Saison nicht immer überzeugt. Von den Stürmer sehe ich eher Livio Truog, wobei richtig grosse > 180cm gibt es bei GCK aktuell wenig Spieler. Bei Truog gefällt mir der Mix aus Härte und Spielwitz

    Ist doch sicher nichts Persönliches.

    Man kann einen Spruch mal doof oder sinnlos finden. Genau so wie die Klatschi-Dinger und die Fähnlis. Am Schluss muss es für die Organisation passen.

    Wir sind uns wohl einig, dass gute und spannende Spiele das sind, was für uns den Besuch im Stadion lohnenswert macht. Alles drum und dran ist eh nur Beigemüse.

    ganz ehrlich mir isch egal mit was für än Spruch mit it Playoffs gönd - wird mir weder än Pulli no äs Shirt chaufe. Wann ich aber gsehn wie da ine diskutiert wird und wie viel wiiissi Shirts geschter im Stadion ka hat, dann isch die PR Aktion ufgange :) Cool hani au die Aktion gfunde mit dene "Badetüechli", ä chli NHL in Züri :)

    au no min Senf


    guets Spiel gsi geschter, es het au chöne än Samstig mit ä Niederlag werde - Denis sei Dank hammer de erschti Sieg gholt (by the way Ghetto mit 3! Pünkt, Balcers mit 2!)

    ich find in letschter Ziit de Sigrist sackstarch, au wann er nöd viel Goal macht, git er immer Vollgas, vom Vinzenz müemer glaubs nüd meh sage eifach geil. Und de 4° Block chan langfristig no mega wichtig si, die naglet ja all at Bande wo sich nume beweget :applaus:

    was ich aber nöd versthan, wieso hat de Marc am Schluss eher uf dä Bodemann gsetzt und nöd uf dä Zehner. So leid mir das tuet, de Bodi hat ja gar nix anebracht.

    Egal Sieg 1-0 - wiiter so