Die Nachwuchsarbeit ist ein separates Ding, welches ebenfalls gelöst werden muss, unabhängig davon, was mit der Reform passiert. Natürlich kann man es nicht völlig losgelöst betrachten, aber derart ultimativ, wie es teilweise dargestellt wird, hängt das nicht zusammen. Aber wie immer in der Politik versucht man auch hier, den Trumpf "Kinder + Jugendliche" zu spielen, um damit irgendwie die eigenen Interessen zu fördern. Es ist einzusehen, dass man in der CH wegen der kleineren Auswahl Kompromisse machen muss, und nicht die gleichen Kriterien anwenden kann wie es in SWE oder FI gemacht wird. Da kann man durchaus auch über eine Art "Förderungs-Artikel" reden, mit einer gewissen Anzahl von Nachwuchsspielern auf dem Matchblatt etc.
Wenn Josi oder Haas verlauten lassen, dass ihnen die frühen Einsätze in der 1en Mannschaft geholfen hätten, dann ist das absolut richtig. Nur repräsentieren die beiden nicht unbedingt den Durchschnitt der Nachwuchsspieler. Sie hätten beispielsweise aus dem Team, welches dieses Jahr an der U20 WM spielte, weit herausgeragt. Aber nicht, weil sie damals schon saisonweise in der 1en Mannschaft mitgespielt haben.
Was die Reform insgesamt anbelangt, so werden Einzelteile daraus "zerlegt", ohne zu berücksichtigen, dass vieles nur im Verbund Sinn macht. Über die tatsächliche Anzahl an Ausländern kann man diskutieren, schon 6 statt 4 würde verhindern, dass gewisse CH-Spieler mit Nationalmannschafts-Status praktisch keine Konkurrenz auf dem Markt haben, bzw. fast "unersetzlich" sind, wenn sie den Klub verlassen. Je nach Anzahl Ausländer müsste man dann aber über den Status der "Lizenz-Schweizer" reden. Mit 10 Ausländern würden die "Lizenz-Schweizer" auch zum Ausländer-Kontingent gehören, bei 6 Ausländern eher nicht, da ansonsten der Markt noch trockener wird.
Der fehlende Auf- und Abstieg ist in Fankreisen unbeliebt. Es werden Fanclub-Präsidenten vor die Mikrophone geholt, die dann ihre Sicht der Dinge darlegen. Das Problem ist nur, dass diese Sicht teilweise völlig kenntnisfrei daherkommt, und man nicht einmal über die Anzahl Mitarbeitende im eigenen Club informiert ist. In diesen "Geisteswelten" kann man die Organisation bei einem Abstieg irgendwie tiefgefrieren, dann ein paar Jahre in der Swiss-League mit einem Bruchteil des Budgets / der Organisation spielen, bis man wieder aufsteigt. Dann den Defroster-Knopf drücken und - päng - hat man wieder einen funktionierenden NLA-Klub. Aber eben, dass sich seit Amateur-Zeiten, ehrenamtlichen TK-Chefs, Spielertrainern etc. die finanzielle und betriebswirtschaftliche Seite des Auf- und Abstiegs stark verändert hat, hat ja auch Klaus Zaugg noch nicht mitbekommen. Oder aber er macht seine eigene Rechnung, wo der Faktor "Drama" mehr Gewicht hat als alles andere.