Beiträge von Larry

    Rangersfan: Kann mich aber erinnern dass Du schon gaanz anders über Flüeler geschrieben hast, nach dem Besuch eines Spieles im Neudorf.....

    Ich behaupte, dass die Goalies der Teams auf den Plätzen 1-6 alle besser sind als Flüeler!

    Wenn unser Sturm ev. in die Gänge kommt wird das Thema Flüeler früher oder später wieder aktuell werden, da bin ich mir sicher.

    Ich glaube eh nicht, dass wenn wir die PO's schaffen, auf einer dieser Positionen (6-8) einen Stich haben werden.

    Und ich bin fast sicher dass die Teams die dann auf Platz 1-4 stehen das Ganze unter sich ausmachen.

    Zitat von larlf

    das isch ja de vorteil, wänn mer alt isch: mer vergisst so schnäll :mrgreen:

    wahrschinlich simmer jetzt halt au d'generation "früener isch alles besser gsi", aber ich mag mich eifach nöd dra erinnerä, dass mir döt au so monotoni ändlos liedli trällered händ!
    a dem nerv ich mich ändlos, nöd dra, dass alti lieder nüme gsunge werdet... (aber evtl. müesst mer das de junge glich mal wieder zeige? villicht känned die das züügs gar nonig?)

    S gliich chasch aber au zu 100% oder eher meh (...) vom FCZ säge, nur finded das dört die einte (...) schampar geil!

    Zitat von Sputnik

    Was soll die Diskusion um Flüeler die ganze Zeit. Er spielt definitiv keine schlechte Saison:

    #30 Flüeler Lukas GAA 2.18 S% 91.04

    Das sind keine schlechten Zahlen, vor allem wenn man bedenkt das es Zahlen sind vom 7. platzierten der Liga. Wir haben definitiv andere Probleme die viel entscheidender sind als Flüeler.

    Patrick Bärtschi zum Bsp. der 90% der Zweimkämpfe verliert und mittlerweilen ungefähr so torgefährlich ist wie Andri Stoffel. Thibault Monnet der nicht nur GAR nichts trifft sondern auch nicht wirklich viele Chancen hat. Was eigentlich das schlimmste überhaupt für einen Stürmer ist. Diese beiden Herren müssten 2 absolute "Corner stones" in unserem Offensiv Spiel sein.

    Mark Bastl ist auch einer der völlig abgemeldet ist, Ziegler ist weiterhin ein Spieler der hoch bezahlt ist aber im Prinzip nur im Weg steht. Von den 12 Stürmerpositionen in unserem Team sind also MINDESTENS 4 totale Ausfälle. Und genau da muss gehandelt werden und sicherlich nicht im Tor.

    Du bisch ja au en Flüeler Fan :razz:

    Nein, im Moment stehen die von Dir genannten klar im Vordergrund.

    Aber mit Flüeler wird man nicht Meister, meine Meinung....

    Mich würde noch Deine Meinung zum Artikel von Ruhnke über die Trainer interessieren, was er dort über die Leafs schreibt. Agree?

    Zitat von Mitsch 2006


    es war doch so, dass favre damals ein looser war und erst einige monate nach bickels verpflichtung langsam die erfolge kamen. ohne bickel wäre favre geschasst worden, seine karriere wäre gar nie richtig lanciert worden und er heute vermutlich nicht in der bundesliga....

    Ich glaub de einzig wo de Favre damals bim FCZ gehebd häd isch de gsi wo en gholt häd:

    De Strittmatter!

    De Bickel häd i de Favre Zyt sicher en guete Job gmacht, aber de Favre isch au de gsi wo sehr viel Spieler zum FCZ gholt häd bzw. de Bickel häds gholt im Uftrag vom Favre.

    Vo dere Zyt händ all bim FCZ lang chönne profitiere.

    Aber klar, d Karriere vom Favre isch emene dünne Fade ghanged......ob en Rausschmiss sinere Karriere gschaded hett oder ob er sich trotzdem duregsetzt hett chan niemert säge.

    Ich mache mir ernsthaft Sorgen um die FCZ Zukunft!

    Keine Kohle und der Herr Canepa ist scheinbar, im Gegensatz zu Hotz, nicht gewillt (oder kann nicht), Kohle einzuschiessen.

    Nun sucht er Geldgeber, aber wer möchte diesem Club im Moment schon Geld geben?

    Sportlich im Elend und das Image ist auch vernichtet worden, kein Geschäftsmann will Business machen im Umfeld von Krawallmachern.

    Der falsche Trainer und ein Sportchef, der von den Erfolgen von Favre zehrt und dem schon lange nichts mehr gelungen ist.

    Bleibt noch der Nachwuchs, aber das Event Publikum in Zürich will wohl keine Nachwuchsequippe um den Abstieg spielen sehen, so wie GC.

    Quo vadis FCZ? Ich weiss es au nöd...

    Zitat von Caro

    du larry, mer wüsset langsam dass du pro hartley bisch :razz: :roll: :razz:

    Ich bin nöd Pro Hartley, ich bin "Anti-jedes-Jahr-den-Coach-feuern-statt-die-Mannschaft-in-die-Pflicht-nehmen"!

    Zitat von larlf

    macheds doch eifach wie Bayern: es Team mit de Ahsprüch vom Z hät halt nunmal eifach kei Ziet (& d'Fans kei Luscht) zum en Goalie ufbaue, also wird en fertige kauft!
    ...das hett eus evtl. mänge Ärger chöne erspare...

    :applaus:

    Sägi doch sit Jahre.....und jetzt isch es ebe Tatsach dass de Flüeler Plan nöd funktioniert!

    Artikel über die Arbeit von Gruth beim ZSC Nachwuchs heute im Print Tagi:

    «Unter Bob Hartley hat nun ein Umdenken eingesetzt», hat Gruth festgestellt. Der Kanadier setzt auf Spieler wie Kenins, Schäppi und vor allem Cunti. Bei Letzterem setzte sich Hartley gegen viele Zweifler durch, als er ihn ins Fanionteam beförderte. Zweifler, zu denen auch Gruth gehörte. «Ich gönne ihm den Durchbruch. Heute können wir sagen: Er ist reif geworden.» Für zwei der grössten Talente in der Lions-Organisation kommt dieses Umdenken allerdings zu spät. Die Verteidiger Cédric Hächler und Dean Kukan (Gruth: «Sie gehören in die NLA») wechselten im Sommer nach Schweden.

    Die Integration von Kenins, Schäppi oder Cunti bei den ZSC Lions ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Weitere müssen nun folgen – als Beispiel dient dabei Kantonsrivale Kloten. Steht bei den Flyers ein Junior an der Schwelle zur NLA, ist die Zeit von älteren, stagnierenden Spielern, wie zuletzt Schulthess und Sidler, meist abgelaufen.
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    All händ da immer nach Juniore gschreit, jetzt hämmer en Trainer wo die holt. De Cunti hämmer nur em Hartley z verdanke, de wär suscht definitiv verreckt!

    Trainer-Erfolgsrezept Das Wichtigste im Eishockey ist, die Spieler in die Verantwortung zu nehmen. Klingt einfach, ist aber schwierig. Von Kent Ruhnke

    Wieso das System Del Curto funktioniert

    Kent Ruhnke (59) Der Meistercoach (1983, 2000, 2004) ist regelmässiger TA-Kolumnist und hält Vorträge über Motivation und Führung in ganz Europa.

    Es war im Januar 2006, als ich nach dem Training im Restaurant der Basler Eishalle sass und Rob Zamuner hereinkam. «Hallo Rob, setz dich zu mir, ich lade dich zum Mittagessen ein», sagte ich. Schüchtern nahm dieser Berg von einem Mann, der auf zwölf NHL-Saisons zurückblickt, auf einem Stuhl Platz. «Ich weiss nicht recht», gab er zurück. «Ich habe noch nie mit meinem Coach gegessen. Noch nie in meiner Karriere.» Ich schaute ihn verblüfft an und überlegte mir, wie ich ihn, der mit seinem letzten NHL-Vertrag mehr verdient hatte als ich in meiner 30-jährigen Karriere, beruhigen könnte. «Es ist okay», sagte ich. «Ich beisse nicht. Also, was hättest du gern?»

    Coaching in der NHL ist genau umgekehrt zu dem, was man gefühlsmässig erwarten würde. In einer Kultur, die sich etwas darauf einbildet, offene, kommunikative, freundschaftliche, innovative Management-Strukturen zu haben, bewahren die Coaches eine riesige Distanz zwischen ihnen und den Spielern. Der durchschnittliche Spieler lebt in ständiger Angst davor, ins Farmteam oder in der Team-Hierarchie abzusteigen. Die Konsequenz ist, dass kaum tiefere Beziehungen neben dem Eis entstehen. Alles dreht sich um die Leistung, und alles wird unternommen, um diese zu maximieren. Aber erwarte ja nicht, dass irgendjemand dein Freund ist. Du bist nur immer so gut wie dein letzter Einsatz.

    Ich kann gut verstehen, wieso ehemalige NHL-Coaches wie Bob Hartley oder Kevin Constantine in Europa Mühe haben. In der NHL spielt jedes Team mehr oder weniger das gleiche System. Auch, weil die in Übersee gross gewordenen Spieler das erwarten und verlangen. Das Einfachste für einen Coach ist, beim NHL-Stil zu bleiben und zu hoffen, dass das Scouting-Personal so viele Talente findet, bis sich der Erfolg einstellt. Das kann Jahre dauern, aber oft übernimmt die Organisation die kollektive Verantwortung für das Scheitern, bis der Turnaround gelingt.

    Die Geduld der Maple Leafs

    Deshalb darf Ron Wilson auch in seiner vierten Saison an der Bande der Maple Leafs stehen, obschon er das Playoff stets verpasst hat. (Wobei hier vielleicht auch mitspielt, dass General Manager Brian Burke im College sein Zimmergenosse war.) Wäre Wilson NLA-Trainer, man hätte ihn mit einer solchen Bilanz schon längst entlassen – ausser vielleicht in Langnau, Biel oder Rapperswil. Aber die Teppichetage der Leafs nahm die Kritik von Presse und Fans auf sich – und nun ist Toronto Erster in seiner Division. In einem geschlossenen System mit einem 454-seitigen Gesamtarbeitsvertrag, Draft und Salärbeschränkung pro Team ist der einzige Pfad zum Erfolg, etwas durch Stärke der Organisation und Beharrlichkeit aufzubauen. Denn grosse Teams brauchen Zeit, um zu wachsen.

    Aber lassen Sie mich trotzdem eines festhalten: So wie das Schicksal der UBS auf Sergio Ermotti lastet, dem neuen CEO der Grossbank, so ist der Headcoach in jedem Profiteam der wichtigste Erfolgsfaktor. Im Schweizer Eishockey hat es nur ein Trainer geschafft, aus seinem Team einen ständigen Meisterkandidaten zu machen: Arno Del Curto. Sein HCD ist Manchester United ähnlich. Beide wurden um den Personenkult ihrer Coaches aufgebaut. Del Curto wie Sir Alex Ferguson haben die Charakterstärke und die politische Finesse, um ihre Klubs zu beherrschen. Jeder ist de facto auch Präsident und Sportchef, und niemand würde es wagen, sich ihnen in den Weg zu stellen. Können Sie sich vorstellen, dass sie von ihren Präsidenten gefeuert werden? Nicht wirklich, oder?

    Effiziente Machtkonzentration

    Eine solche Managementstruktur hat drei eindeutige Vorteile: Erstens verkommen die Klubs so nicht zu Hobbys reicher Wohltäter, die sich in Entscheidungen einzumischen pflegen, die Profis vorbehalten sein sollten. Zweitens können die Spieler das Management so nicht beeinflussen, nicht mit dem Finger auf den Coach zeigen, wenn der Erfolg ausbleibt. Drittens dreht sich so alles nur um den Erfolg. Durch diese drei Faktoren wird auch ein Schweizer Klub zu einem Sportunternehmen, das vergleichbar ist mit den erfolgreichen Organisationen weltweit. In Nordamerika allerdings würde eine solche Machtkonzentration wie in Davos oder Manchester nie zugelassen. Und die Frage ist auch: Würde man überhaupt genug solche Lichtgestalten wie Del Curto und Ferguson finden? Wohl nicht.

    Jeder NLA-Verein muss seinen eigenen Weg einschlagen. Chris McSorley löste das Coaching-Dilemma, indem er seinen Klub kaufte. Und man darf durchaus behaupten, dass er im letzten

    Jahrzehnt jeden Trainer ausser sich selber entlassen hätte. Die Kloten Flyers haben einen ausgezeichneten Job gemacht, das Talent aus der Region einzubauen und zu fördern. Dazu haben sie Anders Eldebrink Zeit gegeben. Andere wechseln die Coaches wie ihre Unterwäsche. Allen Klubs ist gemeinsam, dass sich ihre Stärke nicht dann offenbart, wenn sie gewinnen, sondern wie sie darauf reagieren, wenn sie eine längere Durststrecke durchmachen müssen.

    In den Achtzigerjahren hatten wir mehr inkompetente NLA-Trainer – zum Glück, denn dank ihnen sahen wir anderen noch besser aus . . . Heute sind die Coaches besser. Doch die Herausforderungen sind auch grösser geworden. So, wie dies in der Gesellschaft allgemein festzustellen ist, sträubt sich die neue Generation zusehends dagegen, Verantwortung für ihre Leistungen zu übernehmen. Vor allem in schweren Zeiten. Arno Del Curto verlangt dies von seinen Spielern täglich – und dringt zu ihnen durch. Die Quintessenz ist: Egal, wie das System aussieht, wer es schafft, die Spieler in die Verantwortung zu nehmen, wird Erfolg haben. Die Davoser machen uns das Winter für Winter vor.

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    "Zweitens können die Spieler das Management so nicht beeinflussen, nicht mit dem Finger auf den Coach zeigen, wenn der Erfolg ausbleibt." :nick:

    Zitat von sloggi


    trainer der oberen tabelle sind finnen, schweden, schweizer, schweizer und schweizer. bei den erfolgreicheren schwanzclubs genau gleich.

    Du vergisst dass wir letzte Saison mit Gustafsson einen hatten, der nicht aus NA kam, das Schweizer Hockey aus dem ff kannte, hochdekoriert ist und trotzdem mit dieser "Mannschaft" nicht zu Gange kam.

    Auch AdC würde bei diesen Typen scheitern, und der gute Klaus Zaugg hatte wohl doch nicht so unrecht mit seiner Annahme, dass Hartley für diese Truppe zu hart sei....

    Das nächste Scheitern

    Der FCZ litt beim 2:4 im Cup gegen St. Gallen unter den Schiedsrichter-Fehlern – aber nicht nur. Von Ueli Kägi

    Die einen blieben lange auf dem Rasen stehen. Die anderen blieben lange in der Kabine sitzen. Die einen, das waren die St. Galler aus der Challenge League. Sie feierten das 4:2 gegen den FCZ und damit den zweiten Cupsieg gegen ein Super-League-Team nach dem 2:0 gegen Thun. Die anderen, das waren die FCZ-ler, die in der ersten Saisonhälfte an allen wichtigen Aufgaben gescheitert sind. Ihnen fehlt in der Meisterschaft bei 17 Punkten Rückstand auf Leader FCB eine reelle Chance auf den Titel. Am Donnerstag treten sie in der Europa League als Tabellenletzter bei Sporting Lissabon an. Und gestern haben sie im Cup die Möglichkeit auf den Pokal und damit auf einen Startplatz in Europa verspielt.

    Die Niederlage in St. Gallen war nicht in erster Linie der Logik der sportlichen Leistungen beider Teams geschuldet. Sie hatte wesentlichen Ursprung in zwei Schiedsrichterentscheidungen, die beide gegen den FCZ ausfielen: Zuerst sah Chikhaoui beim Stand von 0:1 und kurz vor der Pause Gelb-Rot nach einem Tackling gegen Etoundi. Das war ein Fehlentscheid, weil der Tunesier den Ball gespielt hatte. Dann lief Chermiti von hinten Scarione in die Beine, und Schiedsrichter Studer entschied auf Penalty. Auch das war falsch (aber wegen des Tempos sehr schwer zu sehen), weil das Foul vor der Strafraumgrenze geschehen war. Den Elfmeter nützte Scarione, um fünf Minuten nach dem FCZAusgleich das 2:1 zu erzielen (64.).

    Bickels Wunsch: Nie mehr Studer

    «Dieses Tor hat uns das Genick gebrochen», kommentierte FCZ-Trainer Urs Fischer. Er wollte sich zuerst nicht zu den beiden Urteilen äussern, weil der Schiedsrichter entscheide und sich ein Statement deshalb erübrige. Später sagte er zum Platzverweis doch noch: «Die Fernsehbilder sind klar; darüber brauchen wir nicht zu diskutieren.» Sportchef Fredy Bickel kommentierte bissiger. Der FCZ sei zu schwach gewesen, um gegen 12 Mann zu gewinnen, sagte er. Und auch: «Ich finde Studer einen der besten Schweizer Schiedsrichter, nur verstehe ich nicht, wieso ihm immer bei uns Fehler passieren. Ich fände es fair, wenn er zukünftig darauf verzichten würde, den FCZ zu pfeifen.»

    Die St. Galler wussten, dass sie auch von den Umständen profitiert hatten. Das Spiel sei mit den strittigen Entscheidungen für sie gelaufen, sagte Philippe Montandon. Der Platzverweis sei ihnen entgegengekommen, fand Trainer Jeff Saibene. Und für Philipp Muntwiler hat der Penalty «für den Rest des Spiels geholfen». Beim FCZ war es bei allem Ärger über den Schiedsrichter trotzdem angebracht, auch über die eigenen Mängel zu sprechen. Das Team hatte schwach begonnen und musste sich dominieren lassen von einem aggressiven, tempofesten und offensiven Gegner. In der 18. Minute konnte Aussenverteidiger Pa Modou unbedrängt flanken und Etoundi zum Kopfball ansetzen, weil Béda nicht nah genug bei ihm stand, St. Gallen führte 1:0.

    Der FCZ fand danach zwar besser in die Partie. Er kontrollierte gar bald den Gegner und erspielte sich bis zur Pause 5:1 Corner. Was er sich aber noch immer leistete, war eine hohe Zahl von Abspielfehlern. Daneben fehlten ihm direkte Spielzüge aufs Tor und die Schärfe im Abschluss, wenn er einmal zu einer Möglichkeit kam. Margairaz hätte mit einem Kopfball das 1:1 erzielen müssen. Er tat es nicht. Kurz darauf musste Chikhaoui vom Rasen.

    Die Hoffnung auf bessere Tage

    In Unterzahl gelang dem FCZ zwar der Ausgleich. Nach dem 1:2 aber war er zu keiner genügenden Reaktion mehr fähig. Es fehlte ihm wie so oft in diesen Krisentagen an führenden Köpfen und an überdurchschnittlichem, selbstbewusstem, leidenschaftlichem Personal.

    Goalie Andrea Guatelli sagte nach der Partie Sätze wie: «Es sah aus, als ob die St. Galler mehr wollten.» Und: «Mit solchen Leistungen helfen wir dem Trainer nicht.» Fischer steht zwar unter Druck, aber er wird von der Führung nicht infrage gestellt. Im Klub hält sich die Hoffnung auf bessere Tage. Sie muss verbunden sein mit personellen Korrekturen. Wenn nicht beim Trainer, dann bei den Spielern. Die Winterpause bietet dazu Gelegenheit.

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    Das Prinzip Hoffnung

    Nach dem 0:4 in Biel steht der ZSC mitten im Strichkampf. Die Führung will Ruhe bewahren.

    Von Philipp Muschg

    Die Worte, mit denen Peter Zahner die Leistung seiner Mannschaft bedachte, liessen an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. «Der Lächerlichkeit preisgegeben» hätten sie sich im Schlussdrittel, sagte der Zürcher CEO nach dem 0:4 in Biel. In der Tat: Das Team von Bob Hartley hatte seinen Gegner zum Toreschiessen richtiggehend eingeladen und eigene Abschlussgelegenheiten grosszügig ausgelassen. Langsam wird die Lage ungemütlich für die ZSC Lions, die vor der Saison massiv aufrüsteten und mit Hartley einen Stanley-Cup-Gewinner verpflichteten. Noch drei Punkte beträgt der Vorsprung auf die achtklassierten Bieler – bei zwei Spielen mehr.

    «Wir haben ein 6-Punkte-Spiel gegen einen direkten Strichkonkurrenten verloren», betonte denn auch Zahner, man dürfe die Lage auf keinen Fall unterschätzen. Auch der Vergleich mit dem krisengezeichneten Vorjahr fällt negativ aus: Der ZSC steht mit 5 Punkten und 4 Toren weniger da. Auf den 5. Platz, den er damals nach 27 Partien belegte, fehlen bereits 13 Punkte – auf einen Playout-Rang nur noch 8. Das Erreichen des Playoffs ist unter diesen Umständen das einzig realistische Saisonziel.

    «Haben keinen Kowaltschuk»

    Hartley, der im Sommer in typisch kanadischer Manier den Meistertitel als Ziel ausgegeben hatte, war nach dem Fiasko von Biel um Souveränität bemüht. Im ersten Drittel konstatierte er zwei Grosschancen seines Teams, die Anzahl Zürcher Powerplays verringerte er verbal von vier auf zwei, den mangelnden Erfolg im Powerplay – statistisch das schlechteste der Liga – führte er auf Schwankungen zurück, die normal seien.

    Trotzdem liess der Coach keine Zweifel daran, dass er gerade von den erfahrenen Spielern mehr erwartet. «Vielleicht wissen sie es nicht zu schätzen, was für ein Privileg es ist, mit Eishockey Geld zu verdienen», mutmasste er. Dann kramte er in seinen NHL-Erinnerungen: «Vielleicht sollte ich den einen oder anderen daran erinnern, dass ich auch Ilja Kowaltschuk einmal auf die Bank verbannt habe.» Auf die Frage, wer denn der Kowaltschuk des ZSC sei, antwortete der Kanadier: «Wir haben keinen Kowaltschuk.»

    Einen russischen Superstar haben die Zürcher zwar nicht, prominente NLASpieler aber schon – und keiner von ihnen erfüllt zurzeit die Erwartungen. Bärtschi und Monnet kommen gemeinsam auf mickrige sechs Saisontore, sämtliche Legionäre sind vor allem mit sich selbst beschäftigt, und Ambühl verkörperte das Zürcher Malaise in Biel perfekt, als er nach einem Sololauf ohne gegnerische Einwirkung umfiel und den Puck verlor. Der ZSC kämpft, doch gelingen will nichts.

    Trainer Hartley unbestritten

    «Hilflosigkeit und Verkrampftheit» hat Sportchef Edgar Salis beim Team ausgemacht, «fehlende Harmonie in allen Linien». Für Peter Zahner findet zu viel Spiel in den Ecken statt, wird zu wenig geschossen und zu selten der direkte Weg zum Tor gesucht. Die Probleme sind also erkannt, nur mit ihrer Beseitigung tut man sich schwer.

    Viele Massnahmen bleiben nicht mehr. Zwei zusätzliche Ausländer wurden bereits verpflichtet, und «gute Schweizer Spieler sind derzeit fast nicht zu bekommen», wie Salis erklärt. Dass auch Hartley zum Thema werden könnte, verneint er vehement. «Den Trainer infrage zu stellen, wäre das Dümmste, was wir tun könnten», so Salis. Er hofft, dass die Spieler ihre Fehler mit harter Arbeit im Training ausmerzen und dass es bald wieder aufwärts geht. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich am Samstag in Lugano. Gut möglich, dass Hartley bis dann einen Zürcher Kowaltschuk findet.

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