Beiträge von SU02/C11

    Zwei Dinge:
    1. Es geht um viel mehr als dieses Maskottchen.
    2. Die Petition kommt nicht von der SU02/C11 sondern von einer Einzelperson. Wir unterstützen sie bloss, weil es für unseren Argumenten in der Diskussion mit der Vereinsleitung mehr Gewicht gibt. Bisher hiess es immer: "Ihr seid bloss ein paar Dutzend und der Rest der Halle denkt anders."

    Zitat von larlf

    ich weiss nöd: wänn ich die Stellignahm liesä, dänn wäred ihr froh, wänn mir wieder jedes Jahr gäg de Abstieg würed spielä & kei Gäld hetted?!?


    Nein, wir wünschen uns selbstverständlich den Erfolg, das ist unbestritten. Doch nicht um jeden Preis. Was bringt es einem Münchner Barons-Fan, wenn die Hamburger Freezers Erfolge feiern (natürlich ein überspitztes Beispiel aber im Kern das Gleiche).

    Zitat von larlf


    ich bin weder damals no hüt für d'Fusion gsi, aber ohni die würs eus (als Z Fan) wohl kaum meh geh.... oder wänn, dänn nur no i de Randregione & zwar nöd in Europa, sondern i de Randregione vo Züri...


    Schwierig zu sagen - Aussagen darüber wären reine Spekulationen. Es gibt im Sport aber genügend Beispielen von Vereinen, die sich an der Spitze bewegen und ihre Werte nicht verkauft haben.

    Zitat von larlf


    & vo wäge: "mir sind scho lang gäge de Trend"
    Gäge welle Trend?
    Gäge de Trend, dass d'Clubs no meh Zueschauer (Familiä, Fraue & Chind) wännd is Stadion locke, damits a) meh Ihname & b) evtl zuekünftige Fans git.


    Wir stellen uns gegen eine Entwicklung, welche unseren Verein entfremdet. Eine Entwicklung, die den Sport in den Hintergrund und den kurzfristigen Profit in den Vordergrund stellt. Wir stellen uns gegen eine Entwicklung, welche versucht Emotionen zu kontrollieren (Sitzplätze, Animationen auf Videowürfeln, Maskottchen etc.), weil man damit die Emotionen, welche für uns unter anderem den Reiz am Sport ausmachen, letztenendes entfernt.
    Natürlich sind wir nicht dagegen, dass der Vereine mehr Zuschauer in die Stadien locken. Wir geben bloss zu bedenken, dass der ZSC vor der Fusion und der daraus folgenden Entwicklung für viele eine deutlich grössere Anziehungskraft hatte und dass ein Eishockeyspiel ein deutlich eindrücklicheres Erlebnis war (auch wenn es dabei "nur" um Eishockey ging, das sportliche Niveau sehr viel tiefer und das Rahmenprogramm spartanisch war). So sehen wir das zumindest, welche die meisten in den späten 80er-Jahren und 90er-Jahren mit dem Verein gross geworden sind. Die allermeisten von uns sind als kleines Kind zum Verein gekommen und dem auch ohne Maskottchen treu geblieben.

    Zitat von larlf


    Mer chan doch nöd nur i de Vergangeheit läbe! Ich finde, mer sött sich au es bitz wieter entwicklä.... (& zwar nöd nur de Verein au d'Fans ;)


    Da hast Du recht. Wir behaupten, dass wir das auch getan haben. Nur schon durch das Aufkommen der "Ultrakultur" hat sich die ZSC-Fankurve sehr verändert - dies kann man im Übrigen auch zurecht kritisieren. Dadurch, dass damit dei Strukturen innerhalb der Fankurve gestärkt wurden, arbeiten wir heute (Fanrat, Fanprojekt, etc.) sehr viel enger mit der Vereinsleitung zusammen. Und selbstverständlich gibt es hier nicht nur die guten Fans und die böse Vereinsleitung. Wir sind selbstkritisch genug (zumindest versuchen wir das aufrichtig) auch unser eigenes Handeln permanent zu überdenken.

    Zitat von larlf


    Mir wärs zbsp viel wichtiger, dass mir mal es richtigs Hockeystadion überchömed! (...und das sött ja irgendwänn de Fall sie...)


    Für dieses Stadion werden wir auch alles unternehmen, was in unserer - zugegebenermassen in dieser Sache bescheidenen - Macht steht. Auch da stehen wir heute schon im direkten Dialog mit der Vereinsleitung. Und natürlich ist uns ein Stadion sehr viel wichtiger als dieses Maskottchen. Dieser Plüschlöwe steht ja auch nur stellvertretend für eine Gesamtentwicklung und wenn wir (damit meine ich alle ZSC-Fans, welche diese Werte vertreten) nicht aufstehen und uns bemerkbar machen, dann werden an den Bürotischen Marketingmassnahmen (Kloten ändert sein Logo alle paar Jahre, die Lakers sind kaum noch als SCRJ zu erkennen, und die Beispiele bei uns sind bekannt) geplant, welche den Verein weiterbringen sollen, letztendes aber vollkommen an uns vorbeizielen.
    Darum nehmen wir dieses Maskottchen auch als Anlass, auf diese Entwicklung hinzuweisen.

    PS: Es freut uns auch sehr, dass wir damit keineswegs alleine sind. Und deswegen unterstützen wir auch die hier schon mehrfach erwähnte Petition, die bis jetzt bereits über 150 Unterschriften erreicht hat (eine Zahl, die im übrigen unsere Mitgliederzahl um ein Vielfaches überschreitet).
    Wer sich auch noch eintragen möchte: http://www.meinepetition.ch/unterschreiben…dHlPYnP9zRK2CSb (der Link darf auch sehr gerne weiterverbreitet werden. Schliesslich haben zahlreiche ZSC-Fans keinen Zugriff auf dieses Forum).

    Stellungnahme der Sektion Uruguay ’02 und Crew Eleven zur Entwicklung des ZSC

    Am letzten Mittwoch erfuhren wir aus den Medien, dass die ZLE Betriebs AG plant, die „Fans“ mit einem Maskottchen zu „begeistern“. Wir waren aus verschiedenen Gründen vollkommen vor den Kopf gestossen – und die zahlreichen negativen Reaktionen auf dieses Vorhaben zeigen uns, dass wir damit nicht alleine da stehen. Uns ist es wichtig, festzuhalten, dass sich unsere Kritik nicht gegen dieses Maskottchen alleine richtet. Vielmehr steht ein Maskottchen, das die Zuschauer im Rahmen eines Eishockeyspiels unterhalten soll, symbolisch für eine Entwicklung, die wir als Fangruppierungen kritisieren seit es uns gibt und die einzelne Exponenten dieser Fangruppierungen kritisieren, seit die Entwicklung begonnen hatte. Am Beispiel des Maskottchens lässt es sich bloss sehr treffend zeigen, wie sehr die eingeschlagene Richtung der ZLE Betriebs AG unseren Interessen und denjenigen vieler anderer ZSC-Fans auch entgegenläuft.

    Die wichtigsten Punkte zusammengefasst. Eine ausführliche Stellungnahme siehe unten.

    - Wir lehnen die Idee eines Maskottchens beim ZSC mit Vehemenz ab.
    - Das Maskottchen steht stellvertretend für eine Entwicklung, gegen die wir uns seit Jahren einsetzen.
    - Wir fordern, dass die ZLE den Weg, den wir Fans als Teil des Vereins gehen möchten, mitträgt.
    - Wir setzen uns weiterhin für einen intensiven Dialog mit der ZLE ein und zeigen uns dabei auch weiterhin kompromissbereit.
    - Zeigt euch solidarisch, unterstützt die Petition gegen das Maskottchen. Für den ZSC und den Eishockeysport.


    Der ZSC wird entfremdet
    Das Übel nimmt seinen Lauf als der traditionsreiche ZSC 1997 mit der Eishockeysektion des Grasshoppersclub – bis dato ein erbitterter Konkurrent – fusioniert. GC hat zwar viel Geld, doch fehlt der Erfolg und der Verein zieht kaum Zuschauer an. Der ZSC ist Kult, begeistert Massen ist sportlich aber nur selten top und öfters flop. Der neue Zürcher Eishockeyverein soll Zürich Lions genannt werden. Die magischen Buchstaben, die seit 1930 Zürcherinnen und Zürcher in ihren Bann ziehen, sollen verschwinden. Der Aufschrei ist gross. Walter Scheibli, „die Stimme des ZSC“, schrieb damals in einem Kommentar im Blick: „ZSC - wie schön tönte das von den Rängen. Ich darf gar nicht dran denken, wie's wird, wenn die Halle kocht und die Fans plötzlich «Lions» rufen.“ Dank dem Widerstand der Fans blieben die drei Buchstaben erhalten, gegen den Zusatz „Lions“ konnten die Fans nichts unternehmen. Zahlreiche Fans kehrten dem Verein den Rücken, andere blieben und hielten den ZSC weiterhin hoch. Und bis heute riefen die Fans nie „Lions“ wenn die Halle kochte. Dies ist den Fans zu verdanken, die sich seit der Fusion dagegen wehren. Mit dem Geld kam der Erfolg – drei Schweizermeistertitel, ein Champions Hockey League Titel, um die wichtigsten aufzuzählen. Der Charme des ZSC und der Geist des Hallenstadions gingen immer mehr verloren und sind – vor allem auch seit dem Umbau des Hallenstadions – kaum mehr vorhanden.

    Positive Ansätze werden verworfen
    Dennoch sind wir bis heute aktiv geblieben, haben den ZSC und unsere wunderschöne Stadt in der ganzen Schweiz bis in die hinterste Ecke von Europa (Magnitogorsk) begleitet und unterstützt. Wir haben dabei nie vergessen, dass wir für die magischen drei Buchstaben und Zürich unterwegs sind. In unserem Kampf zur Erhaltung der Tradition gingen wir proaktiv auf die ZLE Betriebs AG zu. Auf unsere Initiative hin wurde ein Fanrat gegründet, der die Kommunikation zwischen der ZLE und den Fans verbessert hat. Wir konnten kleine Erfolge feiern, so vertreibt der ZSC seit Kurzem eine Retro-Fanartikel-Kollektion mit dem alten Logo.
    Neben der Entfremdung des ZSC – die bei den Junioren schon so weit fortgeschritten ist, dass sie nur noch unter Lions spielen – kämpften wir auch stets für die Erhaltung des Eishockeysports in seiner ursprünglichen Form. Wir verstehen uns als Teil des Vereins, der die Mannschaft während des Spiels möglichst farbenfroh und lautstark unterstützt. Wir sind im ganzen Verein die einzige Konstante. Spieler, Trainer, Präsidenten, Sportchefs etc. kommen und gehen. Die Fans bleiben dem Verein oft ihr Leben lang treu. Ohne die Fans wäre der professionelle Sport nicht möglich. Nicht nur, weil wir den Verein direkt mit Eintrittspreisen finanzieren, sondern weil Sponsoren nur da Werbung machen wollen, wo es viele Menschen hat und es dann viele Zuschauer hat, wenn die Atmosphäre stimmt und dafür sind wir bis hauptverantwortlich.
    Die ZLE versuchte immer wieder einen Event rund um die Eishockeyspiele zu machen mit dem Willen noch mehr Zuschauer anzulocken. Die ZLE behandelt ihre Fans nicht als Teil des Vereins («Ein Club muss sich überlegen, ob er erst alles von den Fans absegnen lässt oder ob er auch mal seinen eigenen Weg geht.», Roger Gemperle, 20min.ch, 12.8.2011), sondern als Kunden, die eine Geldquelle darstellen, welche es zu optimieren gilt. Dass der Sport aber vor allem da Massen bewegt, wo die Stimmung besonders gut ist und die Fans emotional mit einer langen Tradition ihres Vereins verbunden sind, ignoriert die ZLE. Stattdessen versuchte die ZLE mit Cheerleaders und anderen Unterhaltungsverwantwortlichen mehr Leute anzulocken. Die Cheerleaders und der „Kanonen-Franz“ sind verschwunden, der Lions-Beni, der mit seinem dümmlichen Programm durch den Abend führt wird mehr geduldet als akzeptiert. Als vor über einem Jahr Oliver Höner als neuer Verwaltungsrat-Mitglied im Tagesanzeiger sagte, er wolle den Event rund um die Spiele fördern, sprachen wir das Thema sogleich im Fanrat an. Wir hielten im Beschlussprotokoll fest: "Zum Interview vom neuen VR-Mitglied Oliver Höner sind sich alle einig! Es braucht kein Event rund um die Eishockeyspiele. Eishockey ist der Event und den Sport wollen wir sehen, erleben und feiern. Jedes Rahmenprogramm kostet Geld und lockt nicht mehr Zuschauer an. Gute Stimmung im Stadion bringt mehr Zuschauer, wie das Beispiel FCZ zeigt." (Fanratsitzung-Beschlussprotokoll vom 6.1.2010).

    Das Maskottchen
    Es ist wohl unbestritten, dass das Maskottchen dem einen oder anderen Kind eine Freude bereitet. Doch wie viele kleine Kinder hat es bei einem Spiel, das bis um 22:00 dauert? Wir schlagen vor, dieses Maskottchen dann und dort einzusetzen, wo es Sinn macht: Bei den Lions Kids Spielen im Familiensektor. Das Maskottchen ist eine Idee der ZLE Betriebs AG, die überhaupt nicht ausgereift ist. Die ZLE hat es verpasst, herauszufinden, ob ein solches Maskottchen, das die Zuschauer unterhalten soll wirklich gewünscht ist. Die Kommentare in den verschiedenen Foren und auf Facebook sprechen eine deutliche Sprache: Weniger als 20 Prozent findet das Maskottchen eine gute Idee. Dies zeigt auch das Resultat einer Abstimmung des zscblog.ch (100 von 129 finden das Maskottchen eine schlechte Idee, Stand: 13.8.2011, 15:43).
    Wie eingangs erwähnt ist das Maskottchen für uns mehr als eine schlechte Idee. Es steht symbolisch für den verfehlten Weg, den die ZLE seit Jahren eingeschlagen hat. Wir reagieren deshalb heftig gegen diese neuste Idee, weil sich an diesem Beispiel die gesamte negative Entwicklung zeigt.

    Gegen diese Entwicklung werden wir auch Zukunft mit allen Mitteln ankämpfen und wir hoffen, dass wir auf diesem Weg von gleichgesinnten ZSC-Fans unterstützt werden. So unterstützen wir auch die Petition, welche ein ZSC-Fan eingerichtet hat und unterschreiben den offenen Brief, den er an die ZLE verfasst hat.
    Link zur Petition


    Zürich, 13. August 2011

    Sektion Uruguay ’02 und Crew Eleven

    Die Sektion Uruguay und Crew Eleven unterstützen diese Petition und sind mit den Initianten einverstanden, dass es an der Zeit ist, etwas gegen die in der Petition beschriebene Entwicklung zu unternehmen.
    Wir hoffen, dass wir da auch auf die Unterstützung aller ZSC-Fans zählen können.

    Zitat

    Wir fordern von der ZLE Betriebs AG, dass sie:
    – die Idee eines Maskottchens, das die Zuschauer unterhalten soll, verwirft;
    – die Bestrebungen, aus den Eishockeyspielen einen Event zu machen, beendet;
    – die Kommunikation mit den Fans fördert und solche Änderungen in den bestehenden
    Strukturen (z.B. Fanrat) abspricht.

    Petition unterschreiben: http://www.meinepetition.ch/unterschreiben…dHlPYnP9zRK2CSb

    Blog zur Petition: http://zuerchersc.wordpress.com/

    für diejenigen, die im stadion waren:

    schön, dass alle so ruhig geblieben sind, trotz inakzeptablen zuständen bei den eingangskontrollen. wir haben ganz bewusst auf deeskalation gesetzt, weil wir zeigen wollten, dass wir nicht einfach nur eine horde blinder idioten sind, die an die spiele fahren, um dort die sau rauszulassen. schön, dass das so gut geklappt hat. wir gehen schwer davon aus, dass der einlass am samstag doch etwas speditiver vonstatten geht...

    mit unserer spruchbandaktion im zweiten drittel wollten wir darauf hinweisen, dass wir uns missverstanden fühlen und als fans oft nicht angemessen behandelt werden.

    einerseits wird man als fan in der wichtigsten phase der saison ausgenommen wie eine weihnachtsgans (1. spruchband: "überrisseni ticketprise") andererseits geht man schon einmal mit einer negativen einstellungen auf den fan zu, wie bei den kontrollen beim einlass und wir musste unser fanmaterial anmelden, was wir dann auch teilweise taten ("fanmaterial amäldä").
    zusammengefasst wird man als fan entweder als kunde oder verbrecher behandelt ("mir sind weder chundä no verbrächer") und unsere zentrale und existenzielle rolle im sport wird verkannt ("miär sind dä verein und dä sport").