Alles anzeigensnowcat: Schade, dass du dich nicht mehr äussern wirst, waren deine Statements doch weitaus differenzierter als jene der "Verherrlicher" der Corona-Massnahmen. Jede Geschichte hat eben immer zwei Seiten und dies gilt auch für das Corona-Virus , dass unsere Familie auf eine andere Art getroffen hat.
Vor ca. 9 Monaten erkrankte meine Schwiegermutter an Krebs. Wir wussten damals schon, dass es unheilbar sein wird, aber es bestanden gute Chancen für noch ein paar Jahre bei guter Lebensqualität. Die Therapie zeigte gute Erfolge und so waren wir Anfang März noch recht zuversichtlich. Dann kam Corona und alles wurde anders.
Die Untersuchungen und Therapien in den Spitälern fanden plötzlich nicht mehr in gewohntem Rahmen statt, zeitlich gab es immer wieder Verschiebungen, die Regelmässigkeit war weg. Es war für sie und uns spürbar, dass krebskranke Menschen nicht mehr die gleiche Aufmerksamkeit bekamen, statt Fortschritte gab es nur noch Rückschläge. Anfang Mai musste sie hospitalisiert werden zur Behandlung einer offenen Wunde, entstanden durch die Bestrahlungen. Während dieser Zeit durfte sie auf Grund der Corona-Massnahmen von niemanden besucht werden, durfte nur auf der Etage sich bewegen und generell keinen Kontakt zu anderen Personen haben. Wenn wir sie besuchen wollten, standen wir vor dem Spital, winkten ihr durch das Fenster zu und unterhielten uns telefonisch. Es war für uns spürbar, dass diese Isolation ihr enorm schaden wird. Nach 3 Wochen wurde sie aus dem Spital entlassen, bestand aber praktisch nur noch aus Haut und Knochen. Wir haben sie fast nicht mehr erkannt. Als Familienmensch hat sie gelitten und ihre Psyche war angeschlagen, was in einem Heilungsprozess eigentlich sehr schlecht ist.
Vor drei Wochen wurden bei einem Untersuch zu hohe Entzündungswerte festgestellt. Sie musste sofort ins Spital, Lungenentzündung. Wir wussten, dass sie dies nicht überleben wird, die Ärzte gaben ihr nur noch wenige Tage. Folglich wurde sie auf Corona getestet und musste dadurch unter Quarantäne gestellt werden = absolutes Besuchsverbot. Einen Tag später war bereits das Ergebnis da, negativ. Trotzdem wurde stur das Besuchsverbot aufrecht erhalten, bis die B-Probe da war. Dies liess aber auf sich warten, weil gerade Wochenende war. Am folgenden Montag morgen ist sie im Alter von 73 Jahren allein, ohne Anwesenheit der Familie, gestorben. Gerne hätten wir vorher nochmals ein Wort mit ihr gesprochen und uns verabschiedet. Etwas sarkastisch formuliert war wenigstens später die B-Probe auch negativ... Den Angestellten des Spitals mache ich keine Vorwürfe, sie haben nur die unsinnigen Anordnungen befolgt.
Das Corona-Virus war nicht Schuld an ihrem Tod, aber die angeordneten Corona-Massnahmen haben ihr Leben um Monate, vielleicht auch wenige Jahre verkürzt. Und sie war nicht die Einzige, der es so ergangen ist, aber hierzu gibt es natürlich keinen Liveticker, das will man nicht hören.
Ich habe übrigens dreimal versucht, diese Geschichte in Kurzform in den Kommentarspalten einer Gratis-Zeitung abzubilden. Sie wurde jedesmal zensuriert resp. nicht veröffentlicht.
RIP, liebste Schwiegermutter.
Auch ich äussere mich hier sonst nicht mehr, zu emotional würden meine postings je länger je mehr, Deine Geschichte zeigt mir das eindrücklich!
Alles alles gute, viel Kraft in dieser schweren Zeit Dir und Deiner Familie!