Ich finde bei uns haben sie es im Gegensatz zu vielen umliegenden Ländern ganz gut gemacht.
Posts by theshadow72
-
-
The good
- Das beste Qualispiel seit Jahren. Eine der besten Mannschaften der letzten Saison von A bis Z dominiert. In jedem Drittel deutlich das bessere Team. Boxplay besser, Powerplay besser, deutlich mehr Schüsse, deutlich mehr Chancen, beeindruckend.
- Forechecking extrem gut. Würde gerne eine Statistik sehen, wie viele Pucks wir im Angriffsdrittel erobert hatten.
- Die Jungen machen Spass, sehr viel Energie auf dem Eis.
- Viel Speed, gefällt sehr gut.
- Als Saisonkartenbesitzer bin ich froh haben wir Crawford geholt. Vielleicht werden wir wieder nicht Meister, aber das attraktive, offensive Hockey macht den Stadionbesuch einfach besser.
The bad
- Chancenverwertung hat noch Luft nach oben.
- Weshalb wir so lange keine Junge eingebaut haben (bzw. den Trainer einfach machen lassen), bleibt für immer ein Rätsel. Bin froh spielt junges Blut statt all den Sopas, Bachofners, etc. Hoffe Crawford zieht es durch und es spielen die, die Leistung bringen.
The ugly
- Was waren das - 5’000 Zuschauer anwesend im Stadion? Wenn die no-shows so bleiben, dann gute Nacht. Im Hallenstadion wars jeweils wenigstens so dunkel auf den Rängen, dass man es kaum bemerkt hat.
Gut zusammengefasst. Nur the Bad mit den Jungen einbauen wäre ein good, denn jetzt klappt es ja.
-
Wieder viel zu viel zugelassen… Verd… Das müssen wir heute einfach gewinnen.
-
ich war in der halle und kenne das resultat!
aber kann mir noch jemand sagen, wie der z - und vor allem die neuen - gespielt haben?
war irgendwie nur mit social networking beschäftigt…
Gut
-
Geile Stimmung. Offensiv überraschend starke Kombinationen und das zum Saisonstart. Cool. Defensiv hat man viel zu viel zugelassen. Aber egal. War ein toller Abend.
-
So, los gehts, ich freue mich riesig auf unser Team und die neuen Plätze.
-
Chad Silver war Eishockeyspieler, Golfer, DJ, Philanthrop – und bis heute unvergessen --- https://www.watson.ch/!9627887…mpaign=watson-site-mobile
Danke auch fürs posten. Da bekommt man feuchte Augen beim lesen einiger Beiträge...
-
Karte ist da. Freue mich brutal auf die Saison, das Team und unsere neuen Plätze im "Unterrang".
-
Meine Güte. Viel zu früh. RIP. Viel Kraft der Familie.
-
War nun echt keine Offenbarung, im Gegenteil...
Naja, warten wir mal ab...
-
NICE ... !!!
70,833 % vo de Plätz sind dur Saisoncharte verkauft. Und es hettet sicher meh sie chöne - geilo!
De Z zieht im neue Stadion immer no!
Colle Sache.
Bin gespannt ob man eine kleine "Völkerwanderung" was die Durchmischung in den Sektoren angeht bemerken wird. Ich kann mir vorstellen, dass viele (wie wir auch) den Sektor gewechselt haben und wer weiss, vielleicht sind dann die stummen Stimmungs-Nörgler etwas mehr unter sich und vor allem die, die wenigstens ein wenig auf der Tribüne mitmachen etwas mehr zusammen. Aber vermutlich eine Illusion... .-)
-
Ein kleiner Erlebnisbericht zum gestrigen Auswärtsspiel gegen Schwenningen und die Fahrt mit unserem "Limmatblock-Car":
Ich habe quasi "eine Schuld" beglichen, da ich letzte Saison versprochen hatte noch einmal mit dem Car unserer aktiven Fanszene an ein Game mitzufahren, dies jedoch ledier aus Krankheitsgründen nicht tun konnte.
Da mein Sohnemann (16 und unterdessen grösser als ich mit 185 cm) am FR erst um 10:00 in seiner Lehrstelle anwesend sein muss hat das auch gerade gepasst, sodass ich ihn mitgenommen habe. In Zukunft wird das wohl eher umgekehrt laufen .........
Nun gut, mit 52 also noch einmal mit der jungen Garde an ein Auswärtsspiel. Habe mich darauf gefreut zu sehen, ob ich immer noch "mithalten" kann.......
Wir haben einen Platz in der Mitte des Busses eingenommen/erhalten - perfekt. Hinten die bekannten Gesichter vom Block, um uns herum die Ladies, vorne die ganz Jungen plus ein älteres Paar - tiptop. Mit leichter Verspätung sind wir losgefahren und sofort ist die Stimmung im Car top. Es wird viel gelacht, man genehmigt sich das eine oder andere alkoholische Getränk, es wird gute und schreckliche Musik gespielt, irgendjemand spendiert Feigling-Shots für alle im Car, ich werde auf einen generösen Schluck Berliner Luft eingeladen, wie immer habe ich meine selbstgemachten Sandwiches dabei (und werde wie immer dafür etwas belächelt - ist aber lustig gemeint) und alle unterhalten sich über den ZSC, das Eishockey generell und das Leben. Und es ist halt schon so, egal ob man 52 oder 16 Jahre alt, zum 1. oder zum 99. Mal dabei ist, man wird von allen genau gleich und respektvoll behandelt. Das war in den Jahrzehnten schon nicht immer ganz so der Fall.
Gut gelaunt kommen wir beim Stadion an und staunen nicht schlecht: Es hat mehr Polizei als bei einem Derby Spiel gegen Kloten. Viel mehr Polizei! Wir parkieren etwa 7 Gehminuten weg vom Stadion und laufen mit unserer eigenen Polizeieskorte inkl. deren Schäferhunden (mit Maulkorb) zum Stadion. Die etwa 50 Personen vom Car treffen dann auf die Leute, welche mit dem Auto zum Stadion gefahren sind. Auch Freunde vom ERC Ingolstadt und dem SC Freiburg sind anwesend und schauen sich gemeinsam mit uns das Spiel an. Nice!
Zum Spiel kann ich ehrlich gesagt nicht viel sagen. Erstens hat Sbornaja bereits im Detail Kund getan, wer was wie getan hat und wie er das ganze Spiel gesehen hat. Und zweitens muss man halt schon sagen, dass man mitten im Block nicht immer alles sieht da die Fahnen fast das ganze Spiel geschwenkt werden. Mir macht das bei einem Vorbereitungsspiel nichts aus, aber wer ein Spiel wirklich sehen will und sehen wer mit wem auf dem Eis steht wie das Verständnis ist, wie die Linien funktionieren, etc. der kann dies zwar auch auf den Stehplätzen tun, sollte dann aber etwas neben dran stehen.
Die Stimmung ist jedefalls gut! Wir singen, wir "gumpen", wir ziehen unsere Oberteile aus (nein sorry Jungs, die Mädels leider nicht ....
) und haben - von unserer Seite aus betrachtet - viel mehr zur Stimmung beigetragen als unsere Gastgeber. Das nette kleine Stadion ist Rappi-mässig "nett" und ca. zu 3/5 gut gefüllt. Man wartet jedoch zwischen 10 und 15 Min. auf ein Bier - kein Witz! - und auch im Stadion hat es massiv Polizei. Dies ist doch eher befremdlich für unsereins. Gemäss einem Schwenningen-Fan ist dies aber nicht immer so krass der Fall. Aber wenn halt "Züri" kommt .... tja. Aussderdem sei für die Sicherheit im Stadion auch die Polizei zuständig. Fun Fact am Rande: Die örtlichen Leute wollten unsere paar NSW-Leute nur mit einem gültigen Tickets ins Stadion lassen - Weltklasse!
Nach dem Spiel, bzw. nach dem Schlusspfiff wurde von uns noch geil Stimmung gemacht. Schon speziell und kann für unser Team echt nur motivierend sein. Anschliessend mit heiseren Kehlen sowie unserem persönlichen Escortservice der Polizei zurück zum Bus. Auf dem Heimweg merkt man dann doch, dass es ein Donnerstagabend ist und die meisten von uns heute noch einer seriösen Tätigkeit nachgehen sollten. Trotzdem wird noch das eine oder andere Bierchen getrunken und mein Sohn verbringt die Heimfahrt vorne bei einer gleichaltrigen Kollegin, welche er auf der Fahrt kennengelernt hat - alle gut.
Die Musik im Car wird von den Jungs und Mäldels abgespielt, per CD! Ja genau, CD - das gibt's tatsächlich noch. Wahnsinn. Über den Musikgeschmack kann man ja immer diskutieren. Es wird von SIDO über Mötley Crüe bis Leila alles kreuz und quer abgespielt - mir gefällt's und es ist einfach so wie's ist.
Mein Fazit:
Wieder ein geiler Trip mit den Menschen die für unseren Verein sehr viel Zeit, Energie, Geld und Herzblut investieren. Und auch wenn's wohl von aussen etwas peinlich aussehen muss: Solange ich Oldie akzeptiert werde, Fun habe und den Energie-Level habe um mit den Jungen mitzuhalten werde ich dies auch immer wieder mal tun. Ich kann es wirklich jedem einmal empfehlen. Man baut Brücken und somit werden gegenseite Vorurteile abgebaut. Und nein, man muss nicht so sein wie ich (jaja, ich leben teilweise auf einem anderen Planeten und so, ich weiss), sondern kann ganz "gechillt" als ältere Generation mit dabei sein und trotzdem voll auf seine Kosten kommen.
Daher DANKE an alle, dass ihr uns alten Säcke nicht nur akzeptiert, sondern auch auf sie zugeht und integriert - ist heutzutage nicht immer selbstverständlich
Danke für diesen hautnahen Bericht.
-
Kann man so sehen. Der Vergleich mit dem zugegebenermassen harten Handball-Sport hinkt jedoch trotdem.
1. wird Handball nicht auf Eis und Kufen gespielt, d.h. du hast nicht immer die volle Kontrolle und der Speed ist absolut nicht zu verleichen.
2. hat man im Handball keinen Stock in der Hand, welche man auch zum heftig Traktieren nutzen kann.
Schon ziemlich grosse Unterschiede, welche berücksichtig werden müssen.
Hat aber mit der Frage ob Prügeleien nötig sind dennoch nichts zu tun. Zumal man den Stock ja durchaus bis zu einem gewissen Masse einsetzen darf. Aber egal.
-
Chinesen sind weder Rasse, Ethnie noch Religion. Daher: Nein.
Aber ja, lassen wir das.
-
Du magst mit allem recht haben, der Ausdruck „verpisste Reisfresser“ fällt dann wohl unter https://www.fedlex.admin.ch/el…57_781_799/de#art_261_bis also zügel bitte deine Zunge bzw. Finger.
Nein. Darunter fällt das nicht.
-
Die ZSC Lions verpflichten Stürmer Derek Grant. Der 33-jährige Kanadier wechselt mit einem Einjahresvertrag für die Saison 2023/24 zum Zett.
Derek Grant stösst aus der NHL von den Anaheim Ducks zu den ZSC Lions. In Anaheim bestritt Grant während den letzten sechs Jahren 313 Spiele, dabei gelangen ihm 115 Skorerpunkte. Der Viertrundendraft der Senators von 2008 trug in der NHL auch das Trikot von Ottawa (25 Spiele / 2 Skorerpunkte), Calgary (15 Spiele / 1 Skorerpunkt), Buffalo (40 Spiele / 3 Skorerpunkte), Nashville (6 Spiele / 1 Skorerpunkt), Pittsburgh (25 Spiele / 5 Skorerpunkte) und Philadelphia (22 Spiele / 7 Skorerpunkte). Insgesamt kommt der Kanadier auf 446 absolvierte Partien in der NHL mit total 134 Skorerpunkten.
Seine Sporen hatte sich Derek Grant in der AHL abverdient, in der er in der Saison 2010/11 debütierte und mit den Binghamton Senators sogleich Calder Cup-Champion wurde. In der AHL, hauptsächlich für Binghamton, lief der Linksschütze insgesamt 334-mal auf (188 Skorerpunkte).
«Derek ist ein physisch starker Stürmer, der den Puck sehr gut behaupten kann und unserem Team sowohl Grösse als auch Härte verleihen wird», beschreibt Sportchef Sven Leuenberger den 1.91 Meter grossen und 95 Kilogramm schweren ZSC-Neuzugang. «Er geht dorthin, wo es wehtut, ist stark vor dem Tor», so Leuenberger weiter über den Center, der auch als Flügel eingesetzt werden könnte.
Derek Grant wird bei den ZSC Lions die Rückennummer 27 tragen.
-
Bis sich sogar Kinder nicht mehr im Trikot blicken lassen können
Gemobbte Jugendliche und verprügelte Familienväter: Teile der Fanszenen der Zürcher Clubs FCZ und GC machen Unbeteiligte zu Beteiligten. Wie es dazu kommen konnte.
Marcel Rohner
Publiziert heute um 06:00 UhrEin Bild einer Schlägerei zwischen GC- und FCZ-Fans aus dem Jahr 2018: Die Fangewalt hat sich aus den Stadien in die Stadt verlagert. Bild: Screenshot
Diesmal geschah es am Züri-Fäscht, zweimal, einmal am helllichten Tag und dann am Abend, als es schon dunkel war. Eine Gruppe von 30 bis 40 Personen griff einen Stand der Grasshoppers an, pöbelte, sprühte Pfefferspray und warf Tische und Bänke. Beim ersten Vorfall waren viele Kinder vor Ort, junge GC-Fans, sie holten gerade Autogramme von den Fussballerinnen des Vereins.
GC-Mitarbeitende und -Fans beobachteten, dass die Gruppe der Angreifer dem Umfeld der Fanszene des FC Zürich zuzuordnen ist. Die Stadtpolizei bestätigt das. GC hat Anzeige gegen unbekannt erstattet. Vizepräsident Andras Gurovits spricht von einem feigen Angriff, der ihn traurig und sprachlos stimme.
Eine Attacke beim grössten Schweizer Volksfest, mitten am Nachmittag – eigentlich unvorstellbar. Maurice Illi sagt trotzdem: «Ich habe zwar stark gehofft, dass es nicht passiert, aber es hat mich nicht überrascht.» Illi ist Soziologe mit Spezialgebiet Hooliganismus. Für ihn passt der Angriff zur Entwicklung, die die Fangewalt in Zürich in den letzten Jahren genommen hat.
«Das versteht ausserhalb dieser kleinen Welt niemand»
Der Zürcher Rapper MC Hero, ein FCZ-Anhänger und einer der Gründer der Fangruppe Lochergut-Jungs aus Zürich-Wiedikon, erzählte im Magazin «Republik» kürzlich: «Nach jedem Spiel suchten wir früher Kontakt mit den anderen Ultras, griffen sie an, vor allem die Ultras der Grasshoppers. Die haben wir regelmässig durchs ganze Quartier gejagt.» Verhaftet worden sei kaum jemand.
Er sagt auch: «Das versteht ausserhalb dieser kleinen Welt niemand. Das ist vielleicht aber auch ein bisschen egal.»
Was der Rapper beschreibt, ist kein neues Phänomen. Prügeln, Zündeln, Pöbeln, Hooligan gegen Hooligan, 30 gegen 30 auf einer Wiese oder sonst wo, vor oder nach Spielen. So ist das schon lange, die Fankurven der Zürcher Clubs gehören in der Schweiz zu den aktivsten der Szene. Gleichgesinnte unter sich.
Aber was ist, wenn Mütter ihren Söhnen im Tram das GC-Leibchen ausziehen müssen, weil sie erfahren, dass am Hauptbahnhof eine Fangruppe des FCZ ankommt? Wenn ein FCZ-Fan beim Warten auf den Bus überfallen wird? Wenn Kinder auf dem Pausenplatz schikaniert werden, weil sie ein Logo auf ihrer Kleidung tragen, das den älteren Schülern nicht gefällt?
Dann hat der Fussball ein Problem. Dann hat Zürich ein Problem.
Als 2008 die Europameisterschaft in der Schweiz und in Österreich stattfand, mussten neue Stadien und neue Sicherheitsvorkehrungen her. Sektoren wurden getrennt, Pyros galten plötzlich nicht mehr als Ausdruck der Freude, sondern als Verstoss gegen das Sprengstoffgesetz. Es gab Videokameras, Drehkreuze und separierte Anfahrtswege. Konnten sich Gewaltbereite in den 90er-Jahren noch im Stadion prügeln, war das nun nicht mehr möglich. So versammelten sie sich eben draussen und schlugen sich.
Ein praktisch exklusives Zürcher Phänomen
Neu sind Gewalttaten oder -androhungen gegenüber Personen, die nicht zu einer Gruppierung gehören, die selbst Gewalt ausübt. Gemobbte Kinder, verprügelte Familienväter, bedrohte Normalos – das sind keine erfundenen Schreckensszenarien. Das spielt sich derzeit so ab, in der Stadt, wo die Anhänger des FCZ die Oberhand haben. Und in den Gemeinden der Agglomeration, wo das Kräfteverhältnis teilweise umgekehrt ist, wo «GC-Gebiet» ist.
Vermummter mit Kampfansage: Eine Choreo inszeniert die GC-Fans als «zu allem bereit». Foto: Jean-Christophe Bott (Keystone)
Es gibt kleine Gruppen in den Fanszenen, für die keine Hemmschwelle mehr existiert. Denen es egal ist, dass die von ihnen angegriffenen Menschen nicht Teil der gewaltbereiten Szene sind. Und denen es genauso egal ist, ob ihr Team an diesem Tag überhaupt Fussball spielt. «Unbeteiligte wurden plötzlich zu Beteiligten gemacht», sagt Illi.
In der Schweiz gibt es dieses Phänomen praktisch exklusiv in Zürich. In keiner anderen Schweizer Stadt treffen zwei derart grosse und für den Schweizer Fussball wichtige Vereine aufeinander. Einer der Clubs wurde im letzten Jahr Meister und gab einmal ein Buch heraus mit dem Titel «Eine Stadt, ein Verein, eine Geschichte», angelehnt an ein Südkurven-Lied, in dem es heisst: «Ei Stadt, ein Verein, i eusere Stadt gitts nur ein Verein.» Der FCZ ist in der Stadt präsent, mit Fanshop und Museum, der Letzigrund im Kreis 9 ist seine Heimstätte. Das Wachstum seiner Kurve ist seit den Meistertiteln in den Nullerjahren enorm.
Klarer Besitzanspruch: Die Fahne der FCZ-Fans mit dem Satz «Züri isch ois». Foto: (Christian Merz) Keystone
Der andere Verein kämpft um seine Identifikation und wird von China aus geführt. Er ist nach Niederhasli gezogen, trainiert nicht mehr in Zürich, hat seit bald 16 Jahren kein eigenes Stadion mehr und so zumindest in der Stadt den Bezug zu seiner Basis verloren. Anders als dem FCZ schadete den Grasshoppers der zwischenzeitliche Abstieg 2019. Die Zuschauerzahlen sind seither noch tiefer. Aktionen wie ein Stand am Züri-Fäscht sollen gegensteuern, man will GC wieder zu den Leuten bringen, die ganze Breite des polysportiven Clubs präsentieren.
Gemein ist den beiden Rivalen, dass ihre Fankurven in letzter Zeit jünger geworden sind. «In einer Kurve gab es immer erfahrene Exponenten, die sagten, was gemacht wird, und es gab Jüngere, die das umsetzten, auch im positiven und kreativen Sinn», sagt Illi. Heute sei zu beobachten, dass gerade in der Südkurve mehr Personen nachrückten, als die Alteingesessenen kontrollieren könnten oder wollten, auch weil sich ihre Prioritäten verschoben hätten.
«Jung, wild und männlich»
Fankurven sind auch Jugendtreffs. Teenager bezahlen keine 60 Franken für ein Ticket auf der Haupttribüne, sie gehen für 20 bis 25 Franken in die Kurve, haben eine gute Zeit, trinken Bier, erleben Emotionen. Einige kommen in Kontakt mit dem harten Kern, jenen, die in der Szene einen gewissen Status haben. Sie werden Teil einer Gemeinschaft und dürfen bei Choreografien mithelfen. Auswärtsfahrten sind Highlights. Derzeit zieht dieser Freiraum ohne Konsumzwang auch viele junge Frauen an.
Aber es gibt sie eben auch, die Klientel, die von der Möglichkeit angezogen wird, Gewalt auszuüben. Wirklich zu charakterisieren sind diese Jugendlichen nicht, sagt Illi. «Jung, wild und männlich», das treffe es am ehesten. Meist sind sie jünger als 25, sie steigen in der Hierarchie schneller auf als ihre Vorgänger, die Ehrenkodexe von einst kennen sie nicht, oder sie interessieren sie schlicht nicht mehr. Tabus wie das Treten gegen am Boden liegende Personen oder das Mitbringen von Waffen wie Schlagringen oder Eisenstangen gelten nicht mehr überall.
Quote«Es werden nicht alle Delikte gemeldet. Gerade in Fussballkreisen wird oft auf eine Anzeige verzichtet.»
Stadtpolizei ZürichPrügeleien ziehen nur selten juristische Konsequenzen nach sich, weil die Täter Teil einer Masse sind und die Geschädigten aus Angst vor weiteren Repressalien keine Anzeige erstatten – oder bei Offizialdelikten die Aussage verweigern. Auf Anfrage schreibt die Stadtpolizei Zürich: «Der Stadtpolizei werden nicht alle Delikte gemeldet. Gerade in Fussball-Fankreisen wird oft auf eine Anzeige verzichtet.» Entsprechend schwierig sei es, festzustellen, wie oft Unbeteiligte tatsächlich angegangen würden.
Ein Treiber war zuletzt das Ende der Pandemiemassnahmen. Noch bevor die Jugendlichen in den Ausgang oder an Konzerte gehen konnten, durften sie in die Fussballstadien. Sie bewegten sich wieder in Massen, gehörten dazu, einige vielleicht zum ersten Mal. Sie erfuhren auch das Gefühl von Macht, einige trugen das aus den Stadien in die Stadt – mit der Folge, dass man sich in gewissen Quartieren besser gar nicht erst mit Fanutensilien blicken lässt.
Wenn GC-Sportchef Bernt Haas im Interview mit dieser Redaktion sagt: «Es ist fast eine Mutprobe, in Zürich das GC-Trikot zu tragen», dann ist das keine Floskel. Das Gleiche könnte aber auch FCZ-Präsident Ancillo Canepa sagen, wenn er in die Agglomeration blickt, dort ist das Verhältnis oft umgekehrt.
Zum Beispiel Dübendorf, Zürcher Oberland, knapp 24’000 Einwohner, GC-Hochburg. Auf Anfrage schreibt die Jugendarbeit der Stadt: «Bereits Schulkinder werden von Fangruppierungen rekrutiert oder bedroht.» Um im Rang aufzusteigen, müssten Kinder Aufgaben erledigen. Das beginnt bei Klebern und Graffiti, kann aber bis zu körperlichen Angriffen führen.
In Zürich sind viele Signaltafeln vollgeklebt – besonders oft sieht man FCZ-Kleber. Foto: Boris Müller
Giacomo Dallo ist Geschäftsführer der Offenen Jugendarbeit Zürich. In den Einrichtungen der Organisation komme es kaum zu Vorfällen, sagt er. Aber er fügt auch an, dass in den Jugendtreffs heutzutage eigentlich nur Teenager zusammenkommen, die sich als FCZ-Anhänger «outen». GC-Supporter sind in der Stadt derart in der Unterzahl, dass sie sich oft nicht als solche zu erkennen geben.
In der Stadt haben Schulen die Möglichkeit, sich an die Fachstelle Gewaltprävention zu wenden. Genauso im Oberland. In Dübendorf beispielsweise wird schon gehandelt. Ab der zweiten Sekundarstufe werden Kinder für die Themen Zivilcourage, Vandalismus und Gewalt sowie zu den strafrechtlichen Folgen sensibilisiert. Sie sind da 13 oder 14 Jahre alt.
Ein gemeinsames Video als verpasste Chance
Wird ein Vorfall öffentlich, folgen die Clubs dem üblichen Muster: Appelle an die Vernunft, Verurteilung von Gewalt – und garantiert ein Hinweis darauf, dass da nur eine Minderheit der breiten Fanschar über die Stränge geschlagen habe. Gerne wird auch der «Dialog» beschworen. Illi findet, gerade das müsse früher geschehen. «Heute gibt es den Austausch nur noch, wenn etwas passiert. Und die, die es verbockt haben, sitzen nicht mit am Tisch.» Die aktiven, aber auch zum Dialog bereiten Fans haften für wenige Gewalttäter.
Je weiter sich die Vorfälle von den Stadien ins öffentliche Leben verschieben, desto machtloser sind die Clubs. Auch darum veröffentlichten die Grasshoppers vor einem Derby im Oktober 2022 ein Video, in dem Captain Amir Abrashi durch die Stadt läuft und erklärt, Gewalt habe im Fussball nichts verloren. Es war eine gelungene Aktion mit einer GC-Identifikationsfigur. Abrashi, sonst ein gut gelaunter Zeitgenosse, der die Menschen zum Lachen bringen kann, war anzusehen, wie wichtig ihm die Botschaft war.
Doch es gab einen Makel: Der FCZ unterzeichnete die Kampagne zwar und trug wie der Rivale ein Trikot mit der Aufschrift «Fuessball ohni Gwalt». Trotzdem tauchte keiner seiner Spieler im Video auf. Gemäss unseren Informationen war dies angedacht, als die GC-Verantwortlichen die Aktion planten.
«Ein Video mit den Captains der zwei Stadtzürcher Clubs wäre sensationell gewesen», sagt Illi, «das schafft Bilder, die sich einprägen und mit denen man arbeiten kann.» Er sei auch begeistert gewesen, als sich FCZ-Präsident Canepa und GC-Vizepräsident Andras Gurovits gemeinsam für das Stadion eingesetzt hätten.
Illi wird immer wieder gefragt: «Prävention oder Repression?» Seine Antwort: «Beides, aber richtig. Wenn Regeln gebrochen werden, müssen die 15 bis 20 Täter gefunden werden.» Allerdings ist ihm hier wichtig zu betonen: «Eine Kurve ist keine dumpfe Masse. Und der Fussballfan ist kein Gewalttäter.»
Quote«Wir reden immer von mehr Vielfalt und Akzeptanz in unserer Gesellschaft, aber wenn einer eine bestimmte Kappe anzieht, fällt dieses Denken komplett weg»,
Maurice Illi, SoziologeDie Prävention schliesslich müsse so früh wie nur möglich beginnen. «Wir reden immer von mehr Vielfalt und Akzeptanz in unserer Gesellschaft, aber wenn einer eine bestimmte Kappe anzieht, fällt dieses Denken komplett weg», sagt Illi. Dass Kinder einander schon auf dem Pausenplatz beleidigen und schikanieren, gibt auch ihm, der viel Erfahrung hat, zu denken.
GC-Vizepräsident Gurovits kündigte bereits an, beim nächsten Züri-Fäscht wieder mit einem Stand präsent zu sein. Alles andere sei ein Einknicken, sagt er. Und auch Illi sagt: «Ich begreife jede Person, die sagt, das müssen wir uns nicht mehr antun – aber gebt nicht auf.»
-
Und mit deiner Aussage unterstreichst du mein Statement sogar.
Definitiv nicht.
-
geil dass er kommt und noch geiler sind die 5 Jahre!
Dann kann er sich auch gut auf dem Vertrag ausruhen... immer auf 80-90%... könnte man ja auch sagen... warts ab. Aber ungeachtet dessen, ich freue mich auf Malgnin.
-
Krass. Das kommt unerwartet.
Mega Geil