Beiträge von Ouimet

    Genf/Servette erlangt europäische Ehren dank finnischen Facharbeitern

    Genf feiert seine Eishockey-Helden
    Neun Monate nach dem Meistertitel gewinnt der Genfer Klub auch den europäischen Wettbewerb. Dank finnischer Facharbeit.
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    Genf/Servette erlangt europäische Ehren dank finnischen Facharbeitern

    Das Schweizer Eishockey schwankt zwischen Länderspiel-Tristesse und Champions-League-Rausch. Die Schweizer Liga ist erstklassig. Das hilft auf Dauer auch dem Nationalteam.
    Es waren Augenblicke für die Geschichte, Momente, die selbst langjährigen Beobachtern den Puls vor Anspannung in die Höhe trieben. Genf/Servette führte im Champions-League-Final gegen Skelleftea aus Schweden 3:2. Noch knapp drei Minuten waren zu spielen. Und Valtteri Filppula, der finnische Stürmer, der in seiner Karriere bereits Stanley-Cup-Sieger, Weltmeister und Olympiasieger war und damit einer von nur 30 Mitgliedern im sogenannten Triple Gold Club ist, sass auf der Strafbank.


    Ausgerechnet der 39-jährige Routinier hatte sein Team mit einem Haken in der Offensivzone noch einmal in Gefahr gebracht. Skelleftea drückte mit sechs Feldspielern und ohne Torhüter auf den Ausgleich. Doch der fiel nicht mehr.

    Als zweites Schweizer Team nach den ZSC Lions 2009 gewann Genf/Servette am Dienstagabend die Eishockey-Champions-League. Gegen 10 000 Menschen feierten im und beim Public Viewing vor dem Stadion ihr Team. Genau 300 Tage nach dem ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte im vergangenen Frühjahr im Play-off-Final gegen den EHC Biel krönte sich Genf/Servette auch zum Champion Europas.

    Es ist eine Sternstunde des Schweizer Eishockeys, ein Ereignis, wie es für den Schweizer Fussball unvorstellbar ist. Zu überlegen ist dort die internationale Konkurrenz. Vor einem Jahr erreichte der FC Basel die Halbfinals der European Conference League, des drittwichtigsten Wettbewerbs im europäischen Klubfussball, und scheiterte dort am italienischen Vertreter Fiorentina. Weiter hat es noch kein Schweizer Vertreter gebracht.

    Ohne Finalqualifikation hätte für Genf/Servette ein Verlust resultiert

    Eishockey ist nicht Fussball, und gerade zwischen den internationalen Wettbewerben der beiden Sportarten liegen Welten. Der FC Basel verdiente vor einem Jahr mit seinem Erfolg rund 9 Millionen Franken an Preisgeldern. Hätte er sich für den Final qualifiziert, wären noch einmal mindestens 2 Millionen dazugekommen. Servette erhält für seinen Sieg einen Check von 250 000 Franken. Ohne die Finalqualifikation wäre der Wettbewerb für den Klub wegen der hohen Reisekosten zum Verlustgeschäft geworden.

    Die Champions Hockey League ist als Aktiengesellschaft organisiert, an der 26 Klubs (63 Prozent), 6 europäische Ligen (25) und der internationale Verband (12) beteiligt sind. Das gesamte Preisgeld beträgt 2,5 Millionen Franken. Patrick Lengwiler, der CEO des EV Zug, sitzt als Klubvertreter im Führungs-Board der Liga. Er sagt, solange der Vertrag mit dem derzeitigen Vermarkter Infront laufe (2028), könne man nicht mit höheren Preisgeldern rechnen. «Doch wir haben in den Jahren, in denen wir mit dem EVZ mitgespielt haben, nie einen operativen Verlust gemacht.» In der Gruppenphase ist das Interesse am Wettbewerb nicht ganz so hoch. In Zug kamen zu den Gruppenspielen zwischen 3500 und 4500 Zuschauer. In der Meisterschaft liegt der Schnitt bei 7000. Ausverkaufte Arenen wie am Dienstag in Genf gibt es erst in der entscheidenden Phase.
    Trotzdem ist bisher jeder Versuch, einen europäischen Klubwettbewerb im Kalender zu etablieren, eher früher als später gescheitert. Im Gegensatz zum Fussball fehlt im Eishockey den europäischen Spitzenteams die Bekanntheit. Tappara Tampere oder Skelleftea haben nicht den Klang der Namen von Real Madrid oder Manchester United.

    Den unterschiedlichen Voraussetzungen in Fussball und Eishockey zum Trotz: Die Euphorie im Sport lässt sich nicht an der Höhe des Preisgeldes messen. Wer die Begeisterung in den Gesichtern der Genfer Spieler und ihrer Fans gesehen hat, der wird nicht behaupten, der Titel habe für sie weniger Bedeutung gehabt, weil es nicht um Millionen ging. Für den Genfer Anhang bedeutete der Titel die Welt. Der Trainer Jan Cadieux sagte nach dem Match, der Sieg sei der Lohn für die harte Arbeit, die sein Team in den vergangenen eineinhalb Jahren geleistet habe.

    Beobachter der Schweizer Eishockey-Szene fühlten sich in zwei Welten versetzt. Vor zehn Tagen hatte das Nationalteam mit dem Coach Patrick Fischer in Schweden einen glanzlosen Auftritt hingelegt und die Niederlagen Nummer 9 bis 11 in Folge erlitten. Beim 2:5 gegen Schweden musste das Team eine wahre Lehrstunde über sich ergehen lassen. Fischer war im hohen Norden eine Auswahl zur Verfügung gestanden, die ein führender Verbandsfunktionär als «Schweiz C» bezeichnete. Entsprechend chancenlos war sein Team auch gewesen.

    Der Segen der starken Ausländer

    Die nationale Meisterschaft gehört im Eishockey anders als im Fussball zu den führenden Europas. Seit dem Ausschluss der russischen KHL wegen des Ukraine-Kriegs ist das sportliche Niveau in ihr noch einmal gestiegen. Ausserhalb der NHL und der KHL sind die Löhne nirgendwo höher, die Lebensumstände nirgendwo besser als hier. Deshalb strömen die Topausländer wie Servettes finnische Weltmeister und Olympiasieger Jussi Olkinoura, Sami Vatanen, Teemu Hartiainen oder Sakari Manninen in die National League.

    Die hochkarätigen Ausländer, die unter anderem führende Verbandsfunktionäre als «Hypothek für die Schweizer Spieler» sehen, weil sie diesen die Plätze wegnähmen, sind in Tat und Wahrheit ein Segen für das Schweizer Eishockey und haben das Niveau in der Liga noch einmal markant angehoben. Über kurz oder lang wird von dieser Entwicklung auch die Nationalmannschaft profitieren.

    Genf sonnt sich deshalb im Stolz über den Erfolg seiner Adler, der auf finnischem Handwerk basiert. Der ehemalige Präsident Marco Torriani meldete sich in der Nacht auf Mittwoch per Mail aus Südafrika bei der NZZ und schrieb: «Wer hätte so etwas erträumt. Man kann nur stolz sein auf diese Jungs und vor allem auf Jan Cadieux. Jetzt hat der Klub nach einem Cup-Titel in den 1950er Jahren, zwei Spengler-Cup-Siegen und einem Meistertitel noch einen Europacup-Titel errungen. Fabelhaft, unglaublich. Es ist höchste Zeit, sich einen schönen Pokalkasten zuzulegen.» Die Euphorie am Genfersee ist grenzenlos.

    Quote auf Zürich bei 1.97! und damit höher als gestern gegen Bern, die war bei 1.65… ist also aus der Historie mit den vielen Niederlagen gegen die Läkis nicht ein klassisches Tabellen 1. gegen 12. Spiel

    Die letzten Spiele gegen die Läkerlis waren ziemlich enttäuschend. Rappi hat von den letzten 4 Spielen 3 Mal gewonnen, der ZSC von 7 Spielen 6 mal, sind also beide gerade in aufsteigender Form. Rappi will wohl den Abstand auf Kloten behalten und die Saison nach 52 Runden beenden und wird entsprechend motiviert sein, zumal sie gegen uns oft punkten. Schauen wir mal.
    btw: Hoffe dann der Tennis PR und Kommunikationschef hat nach dem Spiel keine Räubergeschichten auf Lager.

    Nino Niederreiter schlägt Alarm: Er sorgt sich um die Zukunft des Schweizer Eishockeys

    Nino Niederreiter macht sich Sorgen um das Schweizer Eishockey
    Der NHL-Stürmer hat in Winnipeg wider Erwarten eine zweite Heimat gefunden. Doch der Captain des Nationalteams fürchtet einen Statusverlust des hiesigen…
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    Niederreiter erkennt die Gründe für die stockende Entwicklung nicht zuletzt in der National League. Er sagt: «Es ist eine hochattraktive Liga, ein wunderbares, funktionierendes Produkt. Aber in meinen Augen lebt die National League nicht zuletzt von der Qualität der Ausländer, davon, dass die höchsten Löhne in Europa gezahlt und die besten Spieler geholt werden. Ich bin mir nicht sicher, wie stark die Schweizer von der National League profitieren. Vielleicht müsste man sich auch fragen, ob 14 Teams wirklich die richtige Liga-Grösse sind. Aber dafür sind wir wahrscheinlich zu stur; da denkt jeder zu fest in seinem Gärtchen, das ist ein typisch schweizerisches Problem.»