Beiträge von Iceman

    Lundskog versteht (theoretisch...) jede Menge von Hockey, kann mit den Spielern und dem Staff kommunizieren, hatte es aber auch nach 20 Spielen nicht fertig gebracht, so etwas wie Struktur und Stabilität im Team zu verankern. Oder zumindest Ansätze davon. Wenn die Spieler trotz Chancen das Tor nicht treffen, kann ein Trainer - ausser gut zureden - nicht viel machen. Die Defensivorganisation ist jedoch die Domäne des Trainers, und dort war keine Entwicklung sichtbar, welche ein weiteres Abwarten gerechtfertigt hätte.

    Auch gut - heute fand noch ein Plauschspiel zwischen dem HC Münchenbuchsee und einer SCB-Auswahl statt. Glaube zur Eisbahn-Eröffnung oderso.. Im Kader unter anderem Mark Streit und Raeto Raffeiner. Und zumindest gemäss Matchblatt durfte sich an der Bande noch einmal Johan Lundskog die Ehre geben. Falls dem tatsächlich so wäre, absurd.

    Handelte sich um einen "Druckfehler" der lokalen Manschaft, welche das Plauschspiel organisierte. Natürlich war Lundskog nicht an der Bande.

    Was die "Potential-Analyse" anbelangt, welche dem Klaus in die Hände gespielt worden ist, so wurde diese offenbar bereits vor Raffainers Amtsantritt in Bern veranlasst. Was insofern nachvollziehbar ist, da sich Raffainers Vorgängerin Flo Schelling bereits um Lundskog bemühte. Die Analyse sei auch nicht als elektronisches Dokument beim SCB abgelegt. Wer nicht gerade völlig unbedarft ist, wird um die Nachverfolgbarkeit von E-Mails, SMS oder anderem aber sowieso wissen. Am "sichersten" ist die Übergabe auf Papier - und der Klaus kann immer behaupten, es habe in seinem Briefkasten gelegen, und er kenne den Absender nicht.

    Man kann nun spekulieren, wer das Zeugs geleakt haben könnte, und wann dies geschehen ist. Intern verdüsterten sich die Perspektiven von Lundskog in den letzten Wochen zusehends nach den Auftritten gegen Langnau, Ajoie und Kloten - wer also den Trainer weg haben wollte, konnte auf das absehbare Ende warten, ohne sich einem Risiko durch ein geleaktes Dokument auszusetzen. Was noch die Möglichkeit offenlässt, dass es dem Klaus bereits vor Monaten zugespielt worden ist, um Lundskog bei seinem "Neustart mit umgekrempeltem Team" zu diskreditieren. Warum der Klaus das Dokument dann nicht schon vorher veröffentlichte, ist ebenso Spekulation.

    Letztlich könnte man von jedem Trainer eine solche "Studie" machen, und diese bei einer Entlassung entsprechend interpretieren. Hätte beispielsweise Lundskog etwas andere Antworten im Assessment gegeben würde man nicht ableiten, er sei ein "unbelehrbarer Systemtrainer, der sich nichts sagen lässt etc." sondern dann eben "hat keine Linie und ist leicht beeinflussbar".

    Ist nicht mehr passiert als es halt ab und zu üblich ist im Hockey: Der SCB kam "wie aus dem Nichts" zu 2 Toren, und wo vorher nur zögerlich und mit wenig Selbstvertrauen agiert worden ist, war plötzlich mehr Energie in den Aktionen. Der ZSC wurde zwar nicht gerade überrollt deswegen, aber ganz so einfach wie vor diesem Zeitpunkt ging es trotzdem nicht mehr. Dass Tor 3 Minuten vor Schluss hätte - der diesjährigen Tradition folgend - eigentlich für den ZSC fallen müssen, denn der SCB brachte es bisher noch jedesmal fertig, einen 1 oder 2 Tore Vorsprung in den letzten 5 Minuten zu versemmeln

    Das "Problem" des SCB ist (...das Wort "war" würde ich noch nicht verwenden...), dass es gegen Langnau, Kloten oder Ajoie nicht viel anders ausgesehen hat als gegen den ZSC. Und das heisst eine mangelhafte Defensivorganisation, welche nur deswegen keine noch negativeren Folgen hat, weil Wüthrich (meist) ausserordentlich gut hält. Und wer im eigenen Drittel nichts auf die Reihe kriegt und praktisch jeden Zweikampf verliert, hat dann halt auch in der Vorwärtsbewegung ein Problem. Trotzdem war die Offensive nicht der Ablöscher.

    Das Lundskog eine Chance mit einem verbesserten Team erhält, habe ich als richtig erachtet, obwohl ich grundsätzlich der Meinung bin, dass der SCB nicht der richtige Ort ist für jemanden, der noch nie Chefcoach gewesen ist. Dass es mit gestandenen Coaches auch nicht in jedem Fall funzt, ist klar, aber gewisse Irrtümer korrigieren sich da eben vorher.

    ...ebenfalls übersehen habe ich, dass Svoboda nur der grosse Zampano ist, wenn ihn diejenigen machen lassen, welche die Mehrheit der Aktien haben. Die "Umstellungen" sind deshalb vermutlich von Gregory Finger und Zdenek Bakala ausgegangen, und Svoboda musste parieren.

    Fust soll ein enger "Spezi" von Svoboda sein, sonst wäre dieser wohl weniger glimpflich verfahren. Dass Svoboda eingesehen hat, dass er und seine "hire and fire" Politik ein wesentlicher Grund für die aktuelle Situation ist, glaube ich hingegen nicht. Lausanne hat in den letzten paar Saisons durch unprogrammgemässe Spielerabgänge doch einiges an Substanz eingebüsst.

    Das Überleben in der NLB wird bzw. wurde für die NLB-Spitzenklubs zunehmend schwierig. Selbst wenn Kloten und Ajoie "unten" geblieben wären, hätte dies kaum etwas gebracht. Der Graben in Sachen Budget und getriebenem Aufwand vergrössert sich zusehends zwischen National- und Swiss League. Selbst als Kellerkind hat man in der NL bessere Einnahmemöglichkeiten als ein Spitzenteam in der SL.

    Bis vor nicht allzu langer Zeit haben SL-Klubs mit Aufstiegschancen oft darauf verzichtet, weil man in der SL finanziell besser überleben konnte. Das hat sich nun offenbar geändert. Der Entscheid mit dem "nicht Abstieg" hat eine Entwicklung beschleunigt, die aber so oder so eher früher als später auf's Tapet gekommen wäre. Man windet sich ja schon lange, und nachdem die Farmteams offenbar nicht wirklich der wesentliche Grund für sinkende Einnahmen gewesen sind, kommt man nun langsam "auf die Welt".

    Sportlich wäre noch manches wichtig und richtig, nur muss am Ende auch jemand dafür bezahlen wollen.

    Es wäre schon geil einmal einen langjährigen Trainer zu haben der fest im Sattel sitzt (à la AdC früher oder Cereda jetzt), aber dafür müsste man einfach das Risiko mit Liniger eingehen. Ambri hats ja auch getan, also warum wir nicht? Nur weil wir eine Nummer grösser sind?

    AdC hatte auch nicht von Beginn weg Erfolg, und sein Verbleib beim HCD eher der Geldnot geschuldet, weil man nicht 2 Trainer bezahlen konnte, und keineswegs irgend einer "weisen Voraussicht". Mit Cereda in Ambri klappte es aber tatsächlich praktisch von Beginn weg gut, und bisher sind keine offensichtlichen Abnutzungserscheinungen vorhanden. Man profitiert in Ambri aber auch von einer optimalen "Positionierung" - einerseits gibt man sich etwas als "arme Leute Klub" à la Langnau, Kloten und Ajoie und hält damit die Erwartungen tief, andererseits ist dann eben doch nicht sooo wenig Geld vorhanden in der Leventina. Im Gegensatz zu anderen Zeiten wird es höchstens etwas intelligenter ausgegeben. Aber darum geht's jetzt nicht.

    Ein Trainer über eine längere Zeit, welcher durch alle Böden durch gestützt würde, selbst wenn es 1-2 Saisons nicht gut läuft? Das ginge dort, wo einzelne Personen massgeblichen Einfluss nehmen können, und zur Not die Folgen ihrer Entscheidungen auch selbst berappen. Beispielsweise, wenn die Zuschauer nicht mehr so zahlreich ins Stadion und an die Wurststände pilgern. In Zürich wäre dies somit grundsätzlich möglich, allerdings mischte sich W. Frey bisher - zumindest von aussen gesehen - nicht gross in den Sport ein. Die Beeinflussung eines Personalentscheids bezüglich Traineramt und - falls nötig - das Festhalten an diesem Trainer sähe dem Mäzen nicht ähnlich. Aber eben, grundsätzlich wäre die Konstellation beim ZSC dafür gegeben...

    Ist irgendwie abartig - egal ob z.B. ein Liniger jetzt oder erst in 4 Jahren Headcoach wird, die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass nach der üblichen Halbwertszeit für diesen Posten fertig ist. Natürlich kann er dann zu einem anderen Klub wechseln, schliesslich läuft es (fast) überall gleich. Ob einer nun NHL- oder internationale Meriten mitbringt, oder die "Swissness" für ihn spricht.

    Im Fall von Herzog ein berechtigter Schritt von Blum, denn hier geht es nicht mehr um gewöhnliche Unfallrisiken im Sport, welche in Kauf genommen werden müssen, oder um eine einzelne Unbeherrschtheit mit unbeabsichtigten Folgen eines ansonsten unbescholtenen Spielers. Dass ein Klub oder der Verband auf einen solchen Spieler verzichtet, ist jedoch illusorisch.

    Solange während der Pandemie nicht klar gewesen ist, wie es mit welchen Entschädigungen läuft und unter welchen Bedingungen diese rückzahlbar sein werden oder nicht, war Vorsicht am Platz. Die Aussage von Lüthi war eine Antwort auf den Vorwurf, den schwächelnden SCB nicht genügend zu verstärken. Solange man nicht weiss, wieviel Geld man letztlich erhalten wird, kann man dieses nicht ausgeben - sonst droht in der Tat der Konkurs.

    Wenn die Stadien aber einigermassen gefüllt sind, läuft das Business Eishockey aber genauso weiter wie vor der Pandemie auch, bzw. die Klubs können sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten finanzieren. Konkurs ist dabei schon lange niemand mehr gegangen. Den einen gibt die eigene Ertragskraft die Limiten vor, den anderen die Zuwendungen von Dritten. Offenbar hält man sich in beiden Fällen an die so gesteckten Grenzen.

    Bärtschi war offenbar budgetmässig nicht einig mit dem VR - er wollte gewisse "Sicherheiten" für nächste Saison, d.h. er wollte wissen, wie viel Spielgeld er einsetzen kann. Dazu war zu lesen, dass dies aufgrund diverser Ungewissheiten noch nicht möglich sei. Ob man sich auch wegen der Höhe des Budgets nicht einig gewesen ist, geht aus den über die News-Agenturen verbreiteten kurzen Verlautbarungen nicht hervor. Ist aber vorstellbar.

    Transfermässig muss der Sportchef bereits jetzt aktiv sein und die Fühler ausstrecken, da müsste einer schon wissen, was so etwa drinliegt oder nicht. Nachdem man sich schon nicht bei einem Absteiger hat bedienen können, entgeht einem sonst die nächste Möglichkeit, das Team etwas aufzupeppen. Ausser natürlich es herrscht in der Teppichetage die Meinung vor, dies sei nicht notwendig.

    In Lugano laufts au guet sitm Trainerwechsel

    ...schon erstaunlich, was dort seit Jahren abgeht. Auch wenn es derzeit Gründe geben mag (Verletzte, Arcobello vom Top-Scorer zur Nullnummer mutiert etc.) so wären das höchtens Erklärungen, warum es gegen starke Gegner nicht ganz reicht. Dass man aber nach einer Trainerentlassung - statt mit Kampf + Krampf eine Wende der Talfahrt zu erzwingen - Auftritte wie den in Langnau hinlegt, ist rätselhaft. Wer an der Bande oder auf dem Eis steht, scheint keine Rolle zu spielen. An der Bande hat man so ziemlich alles durchprobiert, von routinierten Taktikern über ehemalige Club-Legenden bis hin zu blutigen Anfängern wie Patrick Fischer, im (vorläufig...) vorletzten Kapitel des grossen Buches der unter Palmen erfolglos gescheiterten Trainer steht nun Chris McSorley. Und wäre Arno bei seiner kurzen Rettungsmission in Zürich nicht gescheitert, erhielte er wohl ein finanzielles Traumangebot aus dem Südtessin. So nach dem Motto "mit dem einen Trainer mit CH-Legendenstatus hat's nicht gefunzt, nehmen wir halt den anderen". Es wäre bezeichnend, denn sowohl CMS wie auch AdC verbindet die Tatsache, dass sie genau an einem Ort mit speziellen "Umweltbedingungen" funktioniert hatten. Und diese Umweltbedingungen können halt nicht sonstwo reproduziert werden, wie es mit der Masoala-Halle für den roten Vari gemacht wird.

    Auf dem Eis haben in all den Jahren die Teams gewechselt, und komischerweise scheint eines wie das andere nicht führbar zu sein. Ob es stimmt, dass gewisse Spieler einen "Draht" haben zur Präsidentin Vicky Mantegazza, wie es Zauggens Klaus immer wieder meint? Selbst wenn dies der Fall wäre, was käme dabei heraus? OK - mal wird mit einem Spieler verlängert (...der ist doch schon so lange bei uns und gehört zur Familie...), der an einem anderen Ort keinen oder nicht mehr einen so gut dotierten Vertrag erhielte. Aber reicht das wirklich aus, um ein ganzes Team und / oder den Trainer zu destabilisieren? In anderen Hockeyorganisationen ist man ja auch nicht völlig immun gegenüber altgedienten Klublegenden, ohne dass deswegen eine Krise ausbricht. Und in die Aufstellung wird sich die Präsidentin ja wohl kaum einmischen. Ob der aktuelle, im Eilverfahren vom Junioren- zum Headcoach beförderte Übungsleiter länger als bis Saisonende (...oder der Verpflichtung eines neuen ruhmreichen Namens...) machen wird, bleibt abzuwarten. Und wer weiss, plötzlich geniesst ja dann der Blitzbeförderte die Protektion von ganz oben, schliesslich ist's einer mit reiner Lugano-DNA. Den wird man ja nicht ebenso verheizen wollen wie die "fremden Fötzel"....

    Man erhoffte sich von McSorley unter Palmen dass er es wie bei Servette hinbekommt - nur war er dort Alleinherrscher und hatte eine völlig andere Mannschaftsstruktur, d.h. ein relativ günstiges, auf Rumpelhockey programmiertes Team, welches mit Disziplin und Willen das fehlende Talent wettmachte. Lugano ist fast das Gegenteil davon, auch wenn man seit einigen Jahren bemüht ist, nicht nur ebenso klingende wie teure Namen im Team zu haben, sondern auch etwas mehr "Grinta". Irgendwie scheint sich dieser "Divengeist" aber in der Resega festgekrallt zu haben, denn das Team wurde ja in diesen letzten, eigentlich erfolglosen 16 Jahren seit dem Titel um und um gekrempelt. Trotzdem ist jeder Trainer, ob Ireland, Fischer (...na ja...), Pelletier bis eben nun CMS letztlich an der gleichen Rille auf dem Resega-Eis hängen geblieben.

    In Lugano war und ist halt alles etwas anders, und im Prinzip hatte McSorley damals die Absicht, von der Bande weg zu kommen und nur noch als Sportchef tätig zu sein (...war diesbezüglich mit Bern in Verhandlung...). Aber Lugano hatte ihm damals wohl soviel geboten, dass er fand, zum Ende der Trainerkarriere könne er ja auch auf dem Gebiet nochmals richtig absahnen.

    Ob seine Methoden wirklich "verstaubt" sind oder nicht, ist an sich egal, denn es standen in Lugano - wie oben erwähnt - schon Hinz und Kunz an der Bande, mit unterschiedlichen Philosophien und Persönlichkeiten, und es hatte auch mit allen anderen Methoden nicht geklappt, egal wie modern oder verstaubt die gewesen sind. Trainerwechsel gehörten zu einem Sport, wo soviel Geld + Emotionen stetig Druck erzeugen, nur sollte dann auch ab und zu ein Erfolg dabei herausschauen.

    Was auch noch auffällt ist, dass Zaugg zwar mit Hochgenuss auf Trainer und Sportchefs eindrischt, wenn's nicht gut läuft, aber gewisse Vertreter dieser Gilde mit Samthandschuhen anfasst. Jeder andere Trainer, der mit Lugano die letzten Jahre diesen "Erfolg" gehabt hätte wie nun McSorbet, hätte er wöchentlich in Einzelteile zerlegt.

    Josi hat einfach das Pech, dass es für ihn mit Nashville kaum möglich ist, den Pott zu holen, egal wie gut er ist. Der langfristige Vertrag war damals aber die "sichere" Variante, da er schon ein paar Hirnerschütterungen intus hatte und man nicht wusste, ob er nach einer nächsten noch weitermachen könnte. Die Risiko-Variante (...aus damaliger Sicht...) mit einem kurzfristigeren Vertrag in Nashville würde ihm nun wohl bessere Chancen eröffnen was den Stanley-Cup und das Jahressalär betrifft.

    Letztlich sitzt der Trainer am kürzesten Hebel, und gerade beim ZSC kann man es auch nicht daran festmachen, dass es an Klasse fehlen würde. In der Führungsetage wird man nun so etwa 10 Spiele ins Land gehen lassen. Wenn sich nichts ändert, ist Grönborg kaum zu halten. Wenn es wieder einen Peitschenknaller à la Hartley braucht, ist das auch eine Erkenntnis. Wobei die Spieler einen solchen Trainer ebenfalls früher oder später zu Fall bringen können. Womit das Problem dann so langsam eingekreist wäre. Entweder muss man den "Charakter" des Teams in Zweifel ziehen, oder dann wirkt die Kombination von hohem Aufwand, hohen Salären und hohen Erwartungen derart lähmend, dass gewisse Spieler dauerhafte Betreuung durch einen Sportpsychologen benötigen.

    Die nächste Einzelmaske auf der Abschussrampe wäre Sven Leuenberger - er holt zwar Klassespieler um Klassespieler ins Team, welche eigentlich fanseitig allesamt mit viel Applaus empfangen werden, trotzdem kann er dem Team die - zumindest von aussen diagnostizierte - Larifari-Einstellung nicht austreiben. Ich habe jedoch nicht den Eindruck, dass der Sven - wie es bei Lugano lange der Fall gewesen ist - einfach ein paar berühmte Namen einkauft und glaubt, damit sei der Erfolg gesichert.

    Aber eben, für tiefschürfende Analysen ist es noch viel zu früh. Da es aber nicht gerade fundamentale Umwälzungen im Team gegeben hat, ist schon klar, dass man die Saison 2022/23 fanseitig nicht gerade als "Neuanfang, der etwas Zeit braucht" interpretiert, sondern den Link zur letzten Saison öffnet.

    Iceman, dein Gegenargument?

    Ob z.B. Hollenstein einen Klub findet, der ihm gleich viel bezahlt? Ich gehe davon aus, dass er zu einem kleineren Lohn beim ZSC verlängern wird. Der vergleichsweise immer noch sehr gut sein wird. Klar, die die Effekte sind nicht riesig, und beschränken sich vorläufig auf die Spieler, welche lohnmässig auf dem Niveau der ausländischen Top-Cracks sind. Mit der Aufblähung der Liga hat man sich natürlich in den Fuss geschossen, und den bereits vorher sichtbaren Mangel an Spielern mit NLA-Niveau noch verstärkt, was bezüglich Lohnkosten sicher nicht dämpfend wirkt. Die 2 zusätzlichen Ausländer sind ja deswegen erst auf's Tapet gekommen. Für Langnau, Kloten und Ajoie besteht der Effekt darin, dass sie nun 2 Positionen qualitativ besser besetzen können, als wenn sie es mit CH-Spielern hätten tun müssen, welche dort grösstenteils nicht NLA-Niveau haben.

    ...zumindest werden nun bereits mit 6 Ausländern gewisse Grossverdiener mit CH-Pass unter Druck geraten. Ein Sportchef wird sich 2x überlegen, ob er für einen CH-Spieler der oberen Business-Class soviel Geld abladen will, wie dies bis anhin teilweise der Fall gewesen ist. Oder ob er für das gleiche Geld nicht einen Ausländer auf KHL-Niveau einkauft, der nicht so lange Pausen zwischen den Performance-Schüben hat.

    Etwas mehr Markt statt geschützte Werkstatt ist nicht ganz so falsch, wie das gewisse Exponenten behaupten. Ja, es werden (in gewissen Lohnregionen...) nicht mehr so gleich viele CH-Spieler einen Platz finden, bzw. der Konkurrenzdruck wird dort grösser. Nur hat uns die geschützte Werkstatt eben auch nicht wirklich weitergebracht. Vielmehr wurde bei jedem internationalen Anlass deutlich, dass sich die in der Nati versammelten Top-Spieler - mit Ausnahme der NHL-Cracks - gar nicht mehr gewöhnt sind, 60 Minuten voll konzentriert zu spielen, und dies über ein ganzes Turnier.

    Klaus pusht den SCB und disst dafür andere Teams - im Westen nichts neues!

    Vor ein paar Wochen schrieb der Klaus, der SCB hätte die schlechtesten Ausländer. Und nun soll Bern auf Rang 4 kommen? Oder, wenn der Klaus noch mehr Medis eingeworfen hat, sogar Platz 3? Passt irgendwie nicht ganz zusammen. Bern hat zwar nicht gerade die schlechtesten Ausländer, aber besser als beim Rest (die Kellerkinder evtl. ausgenommen) sind sie nicht. Bleiben noch die CH-Spieler. Sind diese in Bern besser als bei Servette, Davos, Lugano, Gottéron und Co.? Auch hier fehlen wirklich nachvollziehbare Argumente. Neuzuzug Bärtschi ist kein Andrighetto und kein Malgin. Wie schnell oder lange es gehen wird, bis sich die zu über 50% neubesetzte Mannschaft wirklich findet, wird man sehen. Und dabei sollen gefestigte Teams, welche sich in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt haben, nun plötzlich hintenanstehen? Gehe eher davon aus, dass man im Mittelfeld (Platz 6 oder 7) zu liegen kommt, wenn nicht allzuviel schief geht.

    Ich vermute eher, dass der Klaus mit der Polemik-Planung beschäftigt ist. Den ZSC kann er erst richtig in die Pfanne hauen, wenn er den Final verliert. Vorher muss er es auf kleiner Flamme belassen, selbst wenn beim Z der übliche Quali-Schlendrian herrscht. Da bleibt noch Langnau, wo er angesichts des schwachen Kaders aber dem Paterlini nicht viel wird vorwerfen können. Im Welschland (Servette, Gottéron, Ajoie, Lausanne) interessiert man sich nicht so für Klausens Gepoltere. In Lugano hat der Klaus Beisshemmung bei McSorley, und Domenichelli und Vicky Mantegazza hat er schon öfters in den höchsten Tönen gelobt. Da wird es ihm der Kopf nicht zugeben, dort allzu sehr am Stuhl zu sägen. Und eben, im Sottoceneri wird der Klaus auch weniger gelesen als in der Deutschschweiz. In Bern hingegen sind die Aussichten rosiger: Je höher der Klaus den SCB in den Himmel lobt, desto kleiner kann er den Trainer zusammenfalten, wenn es nicht so rund läuft, wie Klaus es herbeiphantasiert.