Beiträge von Iceman

    Wie so oft siehts du es von aussen wohl am "richtigsten". Ja eigentlich fast immer, finde ich.

    Ausser die Del Curtschen Understatements betreffend CB stimmen jeweils hinten und vorne nicht.

    Bist natürlich trotzdem ein Scheiss-Berner.

    Aber wie gesagt, so gut wie immer deiner Meinung.

    ...OK, die letzten paar Saisons musste ich nicht gross auf Understatement machen, da war die Realität ernüchternd genug :suff:

    Es ging mir nur darum, keine absichtlichen Schikanen und Nachteile einzubauen, wie dies in einigen Stadien der Fall ist, um Gästefans möglichst abzuschrecken. Dass der Platz in der Ecke in Bern nicht optimal ist, ist ebenfalls klar. Seit auf der Seite aber auch Sitzplätze geschaffen worden sind, blieb nicht viel anderes übrig, um getrennte Sektoren zu erreichen.

    Ohne den "Spass" verderben zu wollen, aber es schadet dem Hockey, den Klubs und den Fans, wenn Gästefans insgesamt unter Terrorverdacht gestellt und so behandelt werden. Dass es unrühmliche Beispiele und Affenkäfige in CH-Stadien gibt ist bedauerlich, nachahmenswert sind sie nicht. Probleme mit Fans in den Stadien sind selten und rechtfertigen die "Vergrämungs-Aktionen" nicht.

    Der ZSC ist gewiss nicht als Softie-Truppe aufgetreten. Was sich im Final letztlich zum Nachteil für den ZSC auswirkte, war schon in den 1/4-Finals teilweise erkennbar. Nämlich dass es immer und immer wieder an Malgin/Andrighetto hing, egal ob die jetzt in höchster Not den ZSC noch in die Verlängerung schossen, diese mit einem Treffer beendeten, oder in den letzten Minuten der regulären Spielzeit den Siegtreffer markierten.

    Das mag für ein weniger üppig dotiertes Team der Normalfall sein, weil schlichtweg nicht viele andere Top-Spieler (....und -Verdiener) auf dem Gletscher stehen. Und dass den paar wenigen Top-Cracks dann halt irgendwann das Benzin ausgeht, ist ebenfalls nicht die grosse Überraschung. Dass sich beim ZSC aber in den Play-off's sonst niemand ausser den beiden Ausnahmekönnern als Leistungsträger etablieren konnte, ist doch erstaunlich. Nach dem einen oder anderen Kommentar hier könnte man glauben, man habe halt ansonsten nur noch ein paar willige Mitläufer gehabt, von denen man nicht mehr erwarten könne. Oder das Problem sei gewesen, dass man zuwenig Nachwuchsspieler eingesetzt habe. Selbst wenn der eine oder andere Punkt das berühmte Körnchen Wahrheit enthält, so ist der "Elefant im Raum" am Ende die Leistung der "Business Class" der CH-Spieler beim ZSC, mit Ausnahme von Malgin und Andrighetto.

    Ob man dies dem Trainer anhängen kann, ob dieser während der Quali auf mehr Ernsthaftigkeit und weniger Larifari hätte pochen müssen, um gewisse Herren aus der Komfortzone zu holen, kann man sicher diskutieren.

    Ich bin absolut damit einverstanden, dass man einen 2en Platz und die Finalteilnahme nicht als "missglückte Saison" bezeichnen kann. Die Art und Weise, wie ein derart hochgerüstetes Team wie der ZSC dorthin kam, ist allerdings eine etwas andere Geschichte. Vor allem eben deshalb, weil es nicht sooo wahnsinnig viel gebraucht hätte, um den 3:0 Vorsprung der Serie ins Ziel zu retten. Es dürfte daher für die kommende Spielzeit weniger entscheidend sein, ob man statt des Top-Ausländers "A" nicht besser den Ober-Super-Ausländer "B" hätte holen sollen. Sondern dass das zweifellos vorhanden Potential im Team auch auf's Eis gebracht wird.

    Die Frage ist was passiert, wenn mit den "Ausnahmen" begonnen wird. Kommen dann noch zig andere Nachwuchsspieler und deren Agenten oder Eltern mit Argumenten, weshalb der Filius die Vorbereitungszeit nicht mitmachen könne und sich "individuell" vorbereiten müsse? Weil eben gerade ein Termin in Nordamerika, eine wichtige Prüfung in der Schule oder der 80igste Geburtstag vom Grosi ansteht.

    Mag sein, dass im Fall Bichsel oder bei anderen tatsächlich eine Ausnahme vertretbar gewesen wäre. Die Erfahrung zeigt aber leider immer wieder, dass es dann überbordet, weil jeder Schlaumeier auch für sich etwas herausholen will. Ich habe deshalb ein gewisses Verständnis dafür, dass man beim Verband eine sture Linie verfolgt, auch wenn dies im einen oder anderen Fall keine optimal Lösung ist.

    Da sich Kloten auf dem "Heimmarkt" kaum verstärken konnten ist klar, dass dort sehr viel von den Ausländern abhängt, und Ausfälle grössere Konsequenzen haben würden als bei etwas "gefestigteren" Teams. Dass unter solchen Umständen eine Reserve keine schlechte Idee wäre, damit man nicht zur Unzeit irgendwo einen aus der Versenkung holen muss, ist für mich nachvollziehbar.

    Wenn die Camps in Nordamerika sich dem Ende zuneigen, kommt wohl der Eine oder Andere auf den Markt, dem es nicht gelangt hat. Der Exodus aus der KHL dürfte wohl mittlerweile abgegrast sein.

    Eine absolut zutreffende Bemerkung von Grönborg, welche zu seiner Zeit beim SCB auch Kari Jalonen in ähnlicher Weise machte. In den CH-Medien wird hingegen viel zu oft die (irrige...) Meinung vertreten, man müsse die "Jungen" nur lange und oft genug in der 1en Mannschaft spielen lassen nach dem Motto "...irgendwann macht der dann schon noch den Knopf auf...". Dabei wird oft auf die Verhältnisse in SWE und FI verwiesen, wobei man im geistigen Kurzschluss das Alter von Spielern hervorstreicht, welche dort in den Fanionteams regelmässig spielen. Darob geht jeweils meist vergessen, die besagten Spieler etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Ansonsten würde rasch klar, dass es sich bei den Kandidaten überwiegend um Nachwuchsspieler handelt, welche schon längst weit oben in den Notizblocks der NHL-Scouts stehen. Es ist keineswegs so, dass die "Beförderung" in die 1e Mannschaft in Skandinavien quasi zum Ausbildungsprogramm gehört, vielmehr wird dort viel strenger gesiebt. Die plärrenden Journalisten wären vermutlich erstaunt, bei wie wenigen CH-Nachwuchsspielern, welche in ihren Klubs im Fanionteam zum Einsatz kommen, dies auch in den hochgelobten nordischen Ligen der Fall wäre. Natürlich kann aufgrund der hierzulande kleineren Spielerbasis nicht gleich streng ausgesiebt werden, d.h. man muss etwas mehr "pampern", um nicht versehentlich einen Spätzünder zu verlieren. Aufgrund des Mangels an NLA-tauglichen Spielern kann man sich dies in der CH nicht leisten, mit 12 NLA-Teams nicht, um mit 14 nocht viel weniger.

    Es war schon immer so, dass mit steigendem Budget und Dichte der "Stars" auch der Druck wächst, den Titel zu holen. Im Play-off System bleiben aber immer noch genügend Unsicherheiten, um das Favoritensterben zu begünstigen, oder eine gute Phase eines Aussenseiters mit einer faustdicken Überraschung zu begünstigen. Es verhält sich dabei ähnlich wie bei den Naturgesetzen in Sachen Tempo, wo der Energiebedarf - je höher das Tempo ist - auch überproportional ansteigt, um auf der Tempo-Skala noch höher zu klettern. Dennoch ist die Art und Weise, wie der ZSC, der eine Hand faktisch schon am "Kübel" hatte, diesen doch noch verspielte, zumindest auf den ersten Blick spektakulär. Beim genaueren Hinsehen ist es aber keineswegs ein Mysterium, weshalb man auf den letzten Metern noch überholt worden ist. Mit Malgin + Andrighetto lieferten zwar die beiden Superstars im Team, aber es hing viel zu früh im Play-off Rennen viel zu viel von den beiden ab. Sie retteten schon im Viertel- und im Halbfinal öfter in extremis, vermieden mit ihren Toren kurz vor Schluss Verlängerungen oder erzwangen solche, und entschieden sie öfters auch gleich selber. Die anderen Hochkaräter im Team blieben aber seltsam blass und weit hinter ihrem vom Klub teuer bezahlten "Potential" zurück. Ob dies die "Schuld" des Trainers oder des Sportchefs ist, wurde in allen Variationen durchgekaut. Ob nicht die Spieler selber dafür verantwortlich sind, dass sie in der wichtigsten Phase der Meisterschaft in Topform sind, ist eine Frage, die üblicherweise etwas zu kurz kommt. Dennoch, viel hochkarätigers und teureres als das, was beim ZSC unter Vertrag steht, ist kaum aufzutreiben. Ausser Niederreiter, Fiala und Josi beschliessen, ihre Karrieren in der CH fortzusetzen. Es liegt somit insbesondere an den Spielern eine Stufe unterhalb der Malgin-Andrighetto Kategorie, welche von ihrem Renommé und noch mehr von ihrem Gehalt her eigentlich in jedem Spiel den Unterschied machen können müssten, dies aber viel zu selten auch tun. Solange diese während den Play-off's "unsichtbar" sind in den wichtigen Momenten, ist das Risiko eines erneuten Scheiterns gross. Ob mit Grönborg oder einem anderen Trainer.

    Die Klage geht um, infolge des grösseren Ausländerkontingents bekämen Nachwuchsgoalis nun keine echte Chance mehr, weil diverse Klubs ausländische Goalis verpflichten. Gerade Schlange stehen die hoffnunsvollen Jung-Goalis aber nicht, um die mittlerweile 14 Posten als #1 zu besetzen.

    Descloux in Genf (...relativ oft verletzt...), Aeschlimann in Davos, van Pottelberghe bei Biel (...wenn dann wieder fit...) und Wüthrich in Bern gehören wohl noch zur Garde der "jungen" Goalis, welche als "Goali Nummero Uno" zählen.

    Die Altmeister Nyffeler (Rappi), Berra (Gotterong) und Genoni (EVZ) kann man nicht mehr dazu zählen. Auch Luca Boltshauser (neu an der Ilfis) ist mit 28 Jahren kein "Nachwuchsspieler" mehr

    Waeber wäre ein "Junger", aber beim ZSC wird er offenbar (...noch...) als "zu leicht" eingeschätzt

    Schlegel ist nach Bern auch in Lugano nicht die #1 geworden

    Neben Punnenovs + Tobias Stephan gibt es beim HC Lausanne kaum viel Raum, selbst wenn hoffnungsvoller Nachwuchs vorhanden wäre

    Im Jura sondiert man trotz guten Leistungen des tapferen Tim Wolf den internationalen Markt, weil man Wolf entlasten will. Ob ein "neuer" dann gleich die Nr. 1 wird, oder eine Art Gleichberechtigung herrscht, wird man sehen. Mit 30 Lenzen gehört Tim Wolf aber so oder so nicht mehr zur Gilde der aufstrebenden Nachwuchsgoalis.

    Letzteres ist auch gleich der Aufhänger für die Binsenweisheit, dass die Zeiten vorbei sind, wo der Goali #2 eine Saison lang die Bandentüre bediente, bis auf die 5 Minuten, wo dem Goali #1 die Maske geflickt werden musste.

    Aber um die Klammer zu schliessen: Mir schwirren jetzt nicht gerade zig Namen von hoffnungsvolle Talenten im Kopf herum, denen nächste Saison ein Ausländer vor der Sonne steht. Mir kommt da derzeit wirklich nur Ludovic Waeber in den Sinn, der mit 25 Jahren in einem anspruchsvollen Umfeld zwar gute Leistungen zeigt, sich aber auch der Doktrin unterordnen muss, dass man sich nicht noch einmal vom EVZ die Butter vom Brot nehmen lassen will. Und dazu gehört halt auch, dass man im Tor die bestmöglichste Lösung will. Als diese wird Waeber nocht nicht eingeschätzt.

    Eigentlich wie immer: Solange man nur den Vorwärtsgang benötigt, und genügend Feuerunterstützung aus der NHL dabei ist, spielt es keine Rolle, dass der Coach keine andere taktische Alternative als "mit fliegenden Fahnen nach vorne" auf Lager hat. So etwas wie "hinten gut stehen und erst mal ins Spiel finden" oder "Resultat halten für 5 Minuten" usw. kennt man nicht bzw. fühlt sich im Stolz verletzt, wenn einem etwas anderes als offensive Zauberei zugemutet wird. Schliesslich sind "wir" doch auf Augenhöhe mit den "Grossen" und müssen uns nicht (mehr...) in der Defensive verstecken. Dass dies auch gegen Gegner schief gehen kann, welche man mehr oder weniger weit hinter sich wähnt, wurde in den Partien gegen Frankreich oder Deutschland angetönt. In Jahren mit weniger prominenten Verstärkungen verliert man schon solche Partien, denn Coach Fischer passt seine Taktik auch dann nicht an, wenn klar ist, dass kein Meier, Hischier, Niederreiter etc. die Tore dann schon noch macht, wenn die taktischen Fehldispositionen ansonsten ins Unglück führen. Malgin gehört auch zu dieser Kategorie, notabene, und dürfte nicht nur für den ZSC, sondern auch für die Nati der offensiven Glücksfall sein - solange er nicht wieder in die NHL wechselt.

    Niemand spricht davon, dass man sich hinten einigeln muss, wie seinerzeit unter Krüger, der dem Team eine auf dessen damalige Fähigkeiten massgeschneidertes taktisches Kostüm verpasst hatte. Selbstverständlich hat man Fortschritte gemacht, zumindest auf dem Eis. Noch nicht bis in die Büros von Fischer und Weibel gedrungen ist die Tatsache, dass grosse und erfolgreiche Teams und Trainer ihr Spiel taktisch den Umständen anpassen. Wenn es sein muss, spielt man halt humorloses Defensivhockey. Und auch das muss man eben auf Weltklasseniveau können.

    Das Team gerät immer wieder wegen den gleichen Fehlern aus dem Tritt, bzw. verpasst die stets vollmundig formulierten Ziele: Man kann keine Resultate halten, man findet den Tritt zu Beginn zu lange nicht, und man neigt in der Defensive zu Aussetzern und zu riskantem Spiel.

    Aber solange Fischer von einem Teil der Sportjournalisten wegen dessen schönen Zielsetzungen abgefeiert wird, und "Swissness" auf der Position des Coaches die wichtigste Qualität darstellt, dürfte sich das Schauspiel noch einige Male wiederholen. Dazu gehört auch, dass durchaus mal wieder eine Medaille drinliegt. Was mit den fallweise zur Verfügung stehenden Verstärkungen aber auch kein Weltwunder darstellt.

    Wenn man aber nicht im Sonntagsgewand bzw. mit NHL-Verstärkungen an eine WM oder Olympiade reisen kann, und es darauf ankäme, dass man eine auf die Qualitäten des Teams abgestimmte Taktik anwendet, dann zeigen sich die Qualitäten eines Coaches. Und da steht Fischer immer noch beim gleichen Nullpunkt wie bei seinem Trainerversuch in Lugano. Macht aber nichts, denn für die letzten paar Aussetzer hatten er und Weibel vor der WM ja das "fehlende Feuer" in den damaligen Teams ausgemacht. Besonders feinfühlig war, dass man gleichzeitig mit diesen Worten auch Spieler aus der Nati verabschiedete. Es braucht keine Überempfindlichkeit, um dies etwas "negativ" (für die Verabschiedeten...) auszulegen.

    Nun aber fertig. Angesichts des schönen Wetters soll die Litanei an Pleiten, Pech und Pannen ein Ende haben....

    Es ist das, was eigentlich schon seit dem Amtsantritt von Fischer klar auf der Hand liegt. Fischer hat seine Stärken im Verkauf seiner Person und in der Absonderung hehrer Zielsetzungen. Taktisch brachte er schon in Lugano wenig auf die Reihe, und in der Nati musste ihm dann ein Assi zur Seite gestellt werden, der Pausenplatz-Hockey zu vermeiden sucht. Hat es Fischer nicht mit Fähnchenschwenkern und Applaus zu tun, sondern mit Kritik, zeigt er sich dünnhäutig und lernresistent. Ein ausländischer Coach wäre längst entlassen worden, aber bei Fischer hängen halt noch ein paar andere Verbandskollegen mit drin, die deshalb alles daran setzen, die Sache als "Erfolg" zu verkaufen. Dabei steht und fällt dieser mit der Anzahl Spieler, die aus der "Fremde" kommen und das Team fallweise weit zu tragen vermögen. Das ist zwar nicht ungewöhnlich, aber es ist eben der viel bedeutendere Faktor als das, was der vollamtliche Naticoach zum Gelingen beiträgt.

    Tim Wolf von Ajoie hat Chlooote massgeblich "geholfen" in den entscheidenden Spielen gegen Olten. Kenne die Anzahl Lizenzen nicht, die offenbar für CH-Spieler bisher schon zur Verfügung standen für die NLB-Klubs. Das finde ich schon eher seltsam, währenddem es bei den Ausländern ja "nur" darum geht, dass dort ein halbwegs fairer Gleichstand herrscht.

    Hat alles seine Vor- und Nachteile - auf den schmaleren Feldern gibt's weniger "Gekurve" in den Ecken und die Spieler sind fast gezwungen, den direkten Weg zum Tor zu nehmen. Wobei gute Teams auf den grösseren Eisfeldern eben nicht irgendwie sinnlos in den Ecken kreisen, sondern daraus durchaus gute Tormöglichkeiten kreieren - nur cyceln die dann halt auch nicht ewig dort rum.

    Ähnliches könnte man auch von den schmaleren Feldern vermelden: Dort artet es teilweise in ein hin- und her Gerenne aus, weil Pucks nicht kontrolliert werden können und nach der Devise "Puck irgendwie aus der eigenen Zone und Richtung gegnerisches Tor hauen" gelebt wird. Sind die Könner am Werk, so kann man natürlich deren erstaunlichen Fähigkeiten im Puckhandling bewundern, und dort lässt dann auch die unproduktive Hektik nach.

    Fehlen die hockeytechnischen Qualitäten, so hilft die Grösse des Eisfeldes nur bedingt. Man mag einwenden dass - wenn ansonsten irgendwo in der Peripherie herumgemärmelt würde - das schmalere Feld mindestens die obgenannte Hektik produziert. Nur ist Hektik eben nicht mit packenden Torszenen zu verwechseln. Hat ein Team die nötigen Qualitäten, so findet es sich - allenfalls mit kurzer Umgewöhnungszeit - auch auf dem jeweils anderen Feld zurecht. Das hat man an Olympiaden und WM's schon öfter beobachten können.

    Habe - apropos Grönborg - nicht nachgesehen, auf welcher Eisgrösse der seine WM-Titel geholt hatte. Ob aber europäische bzw. nordamerikanische Trainer taktisch derart festgefahren sind, dass ihre Methoden nur auf der Eisfeldgrösse hinhauen, mit der sie gross geworden sind? Aus meiner (externen...) Warte könnte man Grönborg höchstens anhängen, dass er es nicht geschafft hat, dass im entscheidenden Moment die Mehrheit des luxuriös besetzten Teams in Top-Form gewesen ist. Wenn es in den Play-off's praktisch immer in den entscheidenden Momenten (...nicht erst im Final...) an 2 herausragenden Spielern liegt, den Unterschied zu machen, so ist das ein Risiko.

    Allerdings ist es mit tiefschürfenden Analysen zum Final so eine Sache, weil nur wenig an Zufall oder Glück fehlte, und der ZSC hätte den EVZ sogar mit einem Sweep aus der Serie geworfen. Was wäre das für ein Rühmen, wie Grönborg schon coache wie ein NHL-Trainer, und eben genau wisse, wie stark er seine Stars belasten könne, um in den wichtigsten Spielen den Unterschied zu machen. Der aktuelle "Hero" Tangnes wäre hingegen "unflexibel" gewesen und hätte zu lange stur am Quali-System festgehalten, teure Individualisten beim EVZ wie etwa Hoffman oder Genoni müssten sich diverses anhören.... eben, es ist so eine Sache mit den logischen Analysen und Folgerungen.

    Es muss schon sehr vieles passen, damit ein CH-Klub die CHL mal wieder gewinnt. Das Hockey macht hierzulande zwar Fortschritte, aber international ist der Normalfall - sofern keine NHL-Unterstützung mittut - halt ein Platz in den hinteren Regionen an WM's umd Olympiaden. Das "schlägt" auch auf die CHL durch. Die Klubs aus den grossen Hockeynationen haben einen höheren Grundlevel, den sie selbst im 1en Spiel der Saison, wenn es ihnen schlecht läuft etc. etc. nicht unterschreiten. Bis hingegen ein CH-Klub den gleichen Level erreicht, muss es schon ordentlich "laufen". In CH-Teams, ob auf Klub oder Nati-Ebene, haben wir zwar ein paar Spieler, welche durch ihr Tempo und ihre Technik in der heimischen Meisterschaft brillieren, aber international ist die Differenz, die sie machen können, geringer. Bei den anderen hat es meist auch ein paar "solche", die oft sogar noch etwas kompletter sind, insbesondere im Bereich Physis / Durchschlagskraft.

    Zwischen dem EVZ und dem ZSC liegen punkto Lohnbudget kaum "Welten". Mit den Zuzügen von Malgin + Weber auf diese Saison hin würde ich den ZSC aber doch als "etwas teurer" einstufen. Nur dürfte der Unterschied überschaubar bzw. untauglich dafür sein, eine Diskussion zu unterfüttern, welche sich um ein ach so viel günstigeres Zuger-Team dreht, welches dank überragender sportlicher Kompetenz mit viel weniger Geld viel weiter kommt.

    Der grosse Unterschied besteht in der Kommunikation "nach aussen" - währenddem man beim ZSC dazu steht, Geld zu haben und dieses nicht nur für die sinnvolle sportliche Freizeitbeschäftigung der heutigen Jugend auszugeben, vollführt der EVZ bei diesem Thema arge Verrenkungen. Bzw. es wird versucht, den Eindruck zu erwecken, als ob man mit Zuschauereintritten, etwas Stadiongastronomie und den Werbesponsoren ein solches Team finanzieren könne.

    Zu vieles war abhängig von zu wenigen - das wäre das klassische und verständliche Layout bei einer durchschnittlich besetzten Mannschaft. Bei einem derart teuer und prominent besetzten Team wie dem ZSC müssten aber auch andere mal entscheidendes bewirken können, wenn das magische Duo die Sache nicht in extremis aus dem Feuer reissen kann. Und das haben Andrighetto / Malgin fast die ganzen Playoff's über getan, ganz sicher aber ab dem Moment, wo Grönborg - wohl etwas verzweifelt - seine besten Kräfte in einer Linie vereinigte. Dass dies nicht erst im Final in einer entscheidenden Spielphase passiert ist, kommt einem nachträglich wie ein erstes Wetterleuchten vor. Gewirkt hatte die Massnahme zwar, und die Gegner verzweifelten darob, dass sie kurz vor Schluss entweder den Siegtreffer des ZSC kassierten, oder den Treffer zum Ausgleich - um dann in der Verlängerung gleich nochmals kalt geduscht zu werden. Auch der EVZ schien ein Opfer dieses Schemas zu werden, konnte aber den Sweep mit etwas Glück vermeiden, und mit dem neu gewonnenen Selbstvertrauen die Serie "cheere".

    Die Ausländer, Bodenmann, Schäppi, Pedretti, Baltisberger, Weber + andere hat man die ganzen Play-off's über zu wenig gesehen. Es müsste eine Stärke eines so gut besetzten Teams sein, dass es für den Gegner unberechenbar ist, dass stets andere den Unterschied machen können, und dass man sich deshalb nicht auf eine Linie konzentrieren kann. Dieses gute Blatt hat der ZSC zu wenig ausspielen können, als die beiden Asse plötzlich nicht mehr stachen.

    Bisher machen die Exploits von einzelnen Spielern die Unterschiede in den engen Partien - der ZSC profitierte bereits in der Serie gegen Biel von den Qualitäten von Andrighetto / Malgin, welche ihren Höhenflug gegen den EVZ nahtlos weiterführten. Damit wäre die Devise "die besten (...und teuersten...) Spieler müssen im entscheidenden Moment auch die Besten sein" erfüllt.

    Von den zauggschen "Fundamentalanalysen" nach jedem Spiel halte ich wenig. Solche wären angebracht, wenn sich deutliche Unterschiede auftäten, und man das Coaching, den Formstand oder sonstwas eindeutig identifizierbares "zerlegen" könnte. Aber die Partien stehen jeweils derart auf Messers Schneide, dass Glück, Zufälle + Tagesform eine grosse Rolle spielen.

    Nachdem die "Atom-Linie" mit Andrighetto + Malgin ordentlich Eiszeit hatte, wäre es beim ZSC nun an der Zeit, dass andere in die Bresche springen. Denn einfach so auf Abruf können auch die Wunderkinder nicht immer punkten..

    ...wenn einem Top-Scorer ein paar Meter vor dem Tor ein mustergültiger Pass auf die Kelle gespielt wird - auch wenn dies durch einen gegnerischen Spieler geschieht - so spielt die tiefenpschologische Wokeness und die Feinfühligkeit keine überragende Rolle. Die Wahrscheinlichkeit, dass aus solchen Fehlern ein Tor entsteht, ist auch sonst sehr hoch. Ebenso führt Antti Törmännen keine rituellen Beschwörungen an der Bande auf, die spezifisch auf den ZSC gerichtet wären.

    Biel spielt so, wie sie schon die ganze Saison gespielt haben. Ebenso der ZSC, bei dem man schon die ganze Saison rätseln konnte, weshalb eines der teuersten und hochkarätigsten Ensembles der helvetischen Hockeygeschichte es regelmässig und gegen jeden beliebigen Gegner fertigbringt:

    a) unerklärlich zu schwächeln

    b) nach Gegentreffern komplett aus der Spur zu geraten

    c) sich durch eigene Fehler in Rücklage zu bringen

    * die richtige Lösung kann mehr als eine Antwort umfassen

    Wenn schon in der Mannschaft ein grösserer Umbruch ansteht, so kann man die Gelegenheit auch noch für weitere Rochaden nutzen. Der Rückzug in den "strategischen" Bereich von ML wurde durch dessen gesundheitliche Probleme einfach etwas beschleunigt. Seine neuen Aufgaben - beispielsweise das Stadionprojekt - werden zwar nicht weniger fordernd sein, aber die sportliche Alltagshektik ist nicht mehr so präsent. Und für den Klaus ist nun auch endlich klar, was es mit dem "Obersportchef" genau auf sich hatte.