• Die Frage ist was passiert, wenn mit den "Ausnahmen" begonnen wird. Kommen dann noch zig andere Nachwuchsspieler und deren Agenten oder Eltern mit Argumenten, weshalb der Filius die Vorbereitungszeit nicht mitmachen könne und sich "individuell" vorbereiten müsse? Weil eben gerade ein Termin in Nordamerika, eine wichtige Prüfung in der Schule oder der 80igste Geburtstag vom Grosi ansteht.

    Mag sein, dass im Fall Bichsel oder bei anderen tatsächlich eine Ausnahme vertretbar gewesen wäre. Die Erfahrung zeigt aber leider immer wieder, dass es dann überbordet, weil jeder Schlaumeier auch für sich etwas herausholen will. Ich habe deshalb ein gewisses Verständnis dafür, dass man beim Verband eine sture Linie verfolgt, auch wenn dies im einen oder anderen Fall keine optimal Lösung ist.

    • Offizieller Beitrag

    Irgendwie ist das eine "lose/lose" - Situation. Wir haben gar nicht das Spielermaterial um so Prinzipientreu zu sein. Genau darum kann

    auch ein Coach ein NL - Team nicht wie ein SHL, KHL oder SM Team führen. Von der NHL sprechen wir erst gar nicht. Zu wenig gleich

    gute Top-Spieler.

    Aber wenn du bei den Jungen nicht gewisse Rahmenbedingungen setzt und v.a. durchsetzt, dann tanzen dir die wichtigen Spieler/Berater/Eltern

    einfach auf der Nase herum. Und das kann's dann auch nicht sein. Tendenziell würde ich aber eher "nachgeben", d.h. IMMER die besten

    Spieler aufbieten. Oder zumindest die besten Spieler für's Team. Denn auch wenn die Ausnahmekönner die Spiele entscheiden: Damit es

    überhaupt soweit kommen kann für ein CH-er Team, müssen die "Normalos" für die wenigen Stars quasi Dreck fressen. Und dies geschieht

    halt nur, wenn du ein echtes Teamgefüge hast.

  • Ist doch einfach mit den zwei Wegen.

    Entweder, du setzt keine Regulative ein; oder du machst Vorgaben.

    Wenn du Vorgaben machst, musst du diese auch durchsetzen; den sonst bist du definitiv unglaubwürdig, manipulierbar und willkürlich ...

  • Ziemlich guter Kommentar vom Chläusu, genau meine Meinung :oldie:

    Die Schweizer fahren mutwillig ohne ihren besten Verteidiger zur U20-WM. Weil die Prinzipien und das Ego des Trainers wichtiger sind als der Erfolg des Teams.

    Eismeister Zaugg zum «Fall Bichsel»: Eine unentschuldbare Dummheit
    Die Schweizer fahren mutwillig ohne ihren besten Verteidiger zur U20-WM. Weil die Prinzipien und das Ego des Trainers wichtiger sind als der Erfolg des Teams.
    www.watson.ch
    • Offizieller Beitrag

    Ziemlich guter Kommentar vom Chläusu, genau meine Meinung :oldie:

    Die Schweizer fahren mutwillig ohne ihren besten Verteidiger zur U20-WM. Weil die Prinzipien und das Ego des Trainers wichtiger sind als der Erfolg des Teams.

    https://www.watson.ch/sport/eismeist…ldbare-dummheit

    Wieder viel bla-bla-bla, wie immer. Wer sagt denn, dass Malgin nicht genau so wichtig - wenn nicht sogar wichtiger! - für das Team gewesen wäre

    wie Bichsel für diese U20? Wie immer, eine Behauptung à la K.Z. - Informationsgehalt = Null. Aber Hauptsache Polemik.

    Und anders forumuliert: ICH behaupte, dass wir MIT Bichsel genau so gut (bzw. schlecht) abschneiden wie OHNE ihn. Hat in etwa genau die gleiche

    Aussagekraft....... - bis jemand mir das Gegenteil beweisst.

    Was aber den Kern der Sache betrifft, darf/sollte/muss man durchaus darüber diskutieren - keine Frage. Ich finde Prinzipien haben, und diese dann

    auch effektiv hoch zu halten und nicht gleich beim ersten Windstoss einzuklappen, genau so wichtig, wie die gute alte Redensart "keine Regel ohne

    Ausnahme".

    Ohne die ganzen Hintergründe zu kennen: Ich hätte ihn wohl mitgenommen. Denn ich finde halt schon, dass die Besten auflaufen sollen. Und wenn

    andere Spieler mit dem ein Problem haben, dann wird's für diese Jungs auch in späteren Jahren keine Lorbeeren geben. Denn irgendeiner im

    zukünftigen Team wird IMMER ein Ausnahmekönner sein, welcher vom Coaching-Staff etwas mehr Freiheiten geniessen wird.

    • Offizieller Beitrag

    Nach Niederlagen gegen Schweden (2:3) und USA (1:7) nun auch eine Niederlage gegen Deutschland (2:3).

    Bleibt noch das Spiel gegen Österreich das darüber entscheidet wer letzter wird und wer es in die Viertelfinals schafft. Dort wären sie gegen Kanada chancenlos.

    Absteigen können sie ja dieses Jahr nicht.

    Spiele und Tore:

    IIHF - Schedule and Results 2022 IIHF WORLD JUNIOR CHAMPIONSHIP
    IIHF - Schedule and Results 2022 IIHF WORLD JUNIOR CHAMPIONSHIP
    www.iihf.com
    • Offizieller Beitrag

    Kanada Weltmeister, die Schweiz mit dem Minimalziel. Niederlage gegen Deutschland und der Sieg gegen Österreich fällt kurz vor Schluss im PP weil die Össis einen 5er kassieren. Mit Bichsel wieder mal einen in der NHL, aber sonst treten wir an Ort. Die A Nati wird auch in Zukunft von NHL Einzelmasken wie Timo Meier abhängig sein die ihren Weg via die Junioren von Herisau, Pikes, Rappi und der QMJHL machen. Ausnahmen halt. Falls sie dann an die WM kommen......kommen können.

    • Offizieller Beitrag

    Kanada Weltmeister, die Schweiz mit dem Minimalziel. Niederlage gegen Deutschland und der Sieg gegen Österreich fällt kurz vor Schluss im PP weil die Össis einen 5er kassieren. Mit Bichsel wieder mal einen in der NHL, aber sonst treten wir an Ort. Die A Nati wird auch in Zukunft von NHL Einzelmasken wie Timo Meier abhängig sein die ihren Weg via die Junioren von Herisau, Pikes, Rappi und der QMJHL machen. Ausnahmen halt. Falls sie dann an die WM kommen......kommen können.

    Ich glaube das ist in etwa das, was man erwarten darf.


    Hab mir mal Gedanken dazu gemacht, weshalb so viele denken wir müssten besser sein bzw. das Gefühl haben wir seien eine bessere Sportnation als wir es dann wirklich sind.

    Viel hat doch meiner bescheidenen Meinung nach mit der Anzahl Menschen zu tun, also mit dem Pool an Personen um Talente für Sport zu finden. Dann kommt das benötigte Geld hinzu um diese Talente richtig zu fördern und auszubilden.
    Die Schweiz liegt, was die Anzahl Einwohner also den verfügbaren Pool anbelangt, auf Rang 100 der Welt mit ca. 8.8 Mio. Einwohnern (Stand 2022 Wikipedia).
    Österreich liegt zwei Ränge vor uns hat also in etwa den selben Pool zu Verfügung. Also können wir uns durchaus mit ihnen Vergleichen bzw. uns an ihnen messen. Im Eishockey wie auch im Fussball sehe ich uns ein wenig stärker als diese, aber nicht viel.
    Finnland bestätigt die Ausnahme in meiner Theorie! Die haben gerade mal 5.5Mio. Einwohner und sind im Eishockey eine Weltmacht. Deren Pool ist also bedeutend kleiner als der Unsrige. Was machen die also besser um so gute Eishockeyspieler hervorzubringen? Meiner Meinung nach müsste man dies untersuchen.

    Also für die Grösse unseres Landes haben wir doch einige sehr erfolgreiche Sportler hervorgebracht bzw. ausgebildet:
    Roger Federer / Martina Hingis / aktuell Mujinga Kambundji / viele Skifahrer / Velopeters und -susis / Orientierungsläufer*innen / Triathletinnen / ein paar Fussballer und Eishockeyspieler etc. Ich habe sicher viele vergessen oder nicht auf dem Schirm.

    Was ich damit sagen will, die Schweiz holt aus ihren Möglichkeiten viel heraus und man kann sicher noch das eine oder andere optimieren aber wir werden im Fussball wohl nie näher an Deutschland (83.4Mio.) herankommen auch wenn viele Schweizer das Gefühl haben wir seien doch so gut im Fussball.

    So gesehen leisten wir im Eishockey einen sehr guten Job und holen vermutlich beinahe das Optimum heraus. Die Frage bleibt jedoch, weshalb Finnland so viel stärker ist als die Schweiz?!

    Sehe ich das eurer Meinung nach falsch?

    • Offizieller Beitrag

    Finnland bestätigt die Ausnahme in meiner Theorie! Die haben gerade mal 5.5Mio. Einwohner und sind im Eishockey eine Weltmacht. Deren Pool ist also bedeutend kleiner als der Unsrige. Was machen die also besser um so gute Eishockeyspieler hervorzubringen? Meiner Meinung nach müsste man dies untersuchen.

    Muss man nicht, ist bekannt. Ich habe schon zig Artikel zu dem Thema gepostet, hier ein weiterer nach ein paar Sekunden Google:

    Eishockey-Weltmeister: Warum die finnische Talentförderung einzigartig ist
    Olympiasieger Finnland wird auch Weltmeister. Doch der außergewöhnliche Erfolg ist kein Zufall. Dahinter steckt ein ausgeklügeltes System.
    www.faz.net
  • Bin hier gleicher Meinung, an der Basis hat es zu wenig "gute" Trainer und in extrem vielen Vereinen natürlich die "Vetternwirtschaft" nicht zu unterschätzen.

    Ich bin da bei Thomi, wir holen für unsere Verhältnisse eigentlich sehr viel heraus, aber klar, es geht immer besser.


    Das frühe Aus an der Eishockey-WM hat seine Gründe
    Um die Zukunft zu sichern, sollte man an der Basis noch qualifiziertere Trainer einsetzen

    Die Eishockey-Weltmeisterschaft der U20-Junioren ist für die Schweiz seit längerem vorbei, bereits im Viertelfinale war für die Schweiz Endstation. Was muss man in Zukunft ändern, damit man die Junioren "besser" machen kann? Wir haben Eishockey-Experte Thomas Roost auf dieses Thema angesprochen.

    Zu wenig Qualität auf und neben dem Eis

    Im Viertelfinale gegen Kanada zu scheitern, ist an sich kein Problem. Doch der Weg dahin offenbarte so einiges. In der Gruppenphase konnte Schweizer U20-Nationalmannschaft nur ein Spiel gewinnen, gegen Österreich ging man mit 3:2 als Sieger vom Eis. "Ich bin enttäuscht, denn ich habe geglaubt, dass unsere fast komplette U20-Auswahl kompetitiv sein wird", meinte Thomas Roost. Er begründet seine Antwort mit den fehlenden Top-Spielern bei den Gegnern. Die deutsche Auswahl musste auf ihre sechs besten Spieler verzichten und auch bei den Österreichern fehlten zwei wichtige Akteure im Kader.  

    Der Eishockey-Experte hätte erwartet, dass die Schweiz diese Partien mehr oder weniger sicher nach Hause bringt. "Weit gefehlt: Gegen Deutschland haben wir (die Schweiz) verdient verloren und gegen Österreich waren wir (die Schweiz) nur minimal besser." An dieser Junioren-WM wurde den Verantwortlichen von Swiss Ice Hockey vor Augen geführt, dass bei der U20-Mannschaft zu wenig Qualität auf dem Eis stand. Wo kann man nun ansetzen, um sie besser zu machen? Simon Knak, Dario Allenspach, Joshua Fahrni, Attilio Biasca und Fabian Ritzmann waren die auffälligsten Spieler an der WM und konnte überzeugen. Ausser Biasca sind das alles Spieler, die auch in der National League bereits ihre Einsatzminuten sammeln durften.

    Müssen die National-League-Teams ihren Nachwuchs früher in den Profibetrieb nehmen?

    "Nein, das glaube ich nicht", so Roost, "Bei Kanada und den USA spielen auch fast alles Talente, die noch rein gar keine Profi-Liga-Erfahrung haben." Es fehle an der individuellen Qualität der Spieler. Vielmehr sollte man an der Basis einige Verbesserungen vornehmen. "Ca. 80 % unserer Junioren werden von nur beschränkt qualifizierten Trainern ausgebildet", meinte Thomas Roost. Er möchte diese Trainer auf keinen Fall schlecht Reden und betonte, dass er grössten Respekt vor diesen Trainern hat, welche mit unglaublichem Aufwand die Junioren betreuen. Doch gleich weil sie so einen grossen Einsatz leisten und zu wenig Ertrag herausspringt, sollten die Kids von den Besten der Besten aus- und weitergebildet werden. 

    Fokus auf den Puck-Skills

    Bei den jüngsten Junioren sollte man gemäss dem NHL-Scout vermehrt den Fokus auf die Puck-Skills legen. Scheibenkontrolle, Moves, Dekes, Puckmanagement, Pass und Schussqualität. Auch das Eishockeyspielen auf engstem Raum mit wenig Zeit soll bereits in jungen Jahren trainiert werden. Zum Schluss sollen die Ausbildner die Priorität nicht auf dem Resultat haben, sondern darauf, jeden Spieler individuell besser zu machen und qualitativ zu stärken.  


    Nach dieser Weltmeisterschaft steht bereits wieder die nächste vor der Tür. Ende Dezember findet die WM 2023 statt. Das Ausscheiden im Viertelfinale soll nichts für die nächsten World Juniors bedeuten. "Unsere beste Linie an dieser U20-WM mit Knak, Allenspach und Fahrni wird im Dezember nicht mehr teilnehmen können und ich befürchte, dass wir damit im Dezember eventuell noch ein wenig schwächer besetzt sein werden", meinte Roost.

    Um die Zukunft zu sichern, sollte man an der Basis noch qualifiziertere Trainer einsetzen
    Das frühe Aus an der Eishockey-WM hat seine Gründe
    sport.ch

    Russki standart!!

  • Weiter sehe ich nicht die Bevölkerung als ausschlaggebenden Punkt, sondern die Anzahl der Lizenzen.

    Siehe diesen Wikipedia Eintrag unter "Eishockey in Finnland":

    Eishockey gilt als die beliebteste Sportart Finnlands. In dem skandinavischen Land spielen 1,2 Prozent der Gesamtbevölkerung (ca. 62.800) Eishockey, nur in Kanada ist diese Quote mit 1,76 Prozent höher. Im Vergleich dazu betreiben in Deutschland nur 0,04 Prozent der Bevölkerung den Sport, in der Schweiz und Österreich liegt die Quote bei 0,35 bzw. 0,1 Prozent.

    Nun, hier mal aus Statista ein Auszug zu den lizensierten Spielern pro Land:
    2015/2016 2016/2017 2017/018

    Kanada 639.500 631.295 637.000
    USA 543.239 555.935 562.145
    Tschechien 109.103 113.425 120.920
    Russland 102.179 105.059 110.624
    Finnland 74.150 76.387 73.374
    Schweden 60.408 63.901 62.701
    Schweiz 26.898 26.840 27.528
    Frankreich 21.451 21.682 21.667
    Deutschland 25.430 20.646 20.938
    Japan 18.988 18.995 18.765
    Slowakei 12.380 11.502 10.727
    Norwegen 6.629 9.073 9.572
    Österreich 9.493 9.483 8.634

    Aktuellere zahlen habe ich leider nicht gefunden.

    Aber anhand dieser Zahlen folgende Feststellung und Frage.

    73374 lizensierte finnische Eishockeyspieler stehen 27528 lizensierten schweizer Eishockeyspielern gegenüber.

    Also auf 1 Schweizer kommen 2,7 Finnen.

    Wer ist hier nun die kleine Nation? Wo ist die Wahrscheinlichkeit grössere/mehr Talente zu entdecken?

    Ist der Unterschied zu Deutschland wirklich so extrem Gross, wie dies uns die deutschen Medien /Fans immer erzählen und weis machen wollen?

    Japan hat in etwa gleich viele lizensierte Spieler wie Deutschland und Frankreich.

    Warum ist Deutschland soviel erfolgreicher als Frankreich oder Japan, trotz dem mehr oder weniger gleichen Lizenzspielerpool?

    Warum hat Russland soviel mehr Titel als Tschechiel, welche ja mehr Spieler zur Verfügung haben?

    Ist Kanada wirklich 5,8x besser als Russland gemessen an Lizenzspielerpool?

    Russki standart!!

    • Offizieller Beitrag

    Das hat doch primär mit dem Stellenwert einer Sportart im Land zu tun. Der Stellenwert von Eishockey in Deutschland ist imo nicht gleich hoch, wie er in der Schweiz ist. Obschon auch bei uns der Fussball Sportart Nummer 1 sein wird, ist der Stellenwert des Fussballs in Deutschland höher gegenüber dem Eishockey im Vergleich zu uns. Deshalb hat Deutschland in etwa gleich viel Lizenzierte Spieler wie wir. Aaaaber und das bleibt meiner Meinung nach entscheidend (abgesehen von der besseren Ausbildung wie dies Finnland beweist), die 26000 in Deutschland kommen aus einem Pool von 83.4 Mio. Deutschen. Demgegenüber kommen unsere 26k Lizenzen aus einem Pool von 8.7 Mio. möglichen Spielern. Das muss doch korrelieren!

  • Es gilt verschiedene Hebel in Bewegung zu setzen, um die Qualität der CH-Spieler zu steigern. Und vor allem die Anzahl der Spieler zu steigern, welche international konkurrenzfähig sind. Dass da immer wieder einer kommt, der dieses Niveau schafft, kann nicht darüber hinweg täuschen, dass es zu wenige sind. Spieler wie Niederreiter, Josi & Co. hätten es wohl auch mit etwas "schlechteren" Trainern geschafft; d.h. man kann die Güte der Nachwuchsausbildung in der CH nicht primär an solchen Ausnahmen festmachen. Die U-irgendwas WM's sind schon eher Gradmesser. In vielen Klubs wird die Nachwuchsausbildung hochprofessionell betrieben, aber offenbar noch in zu wenigen. Denn wir müssen gegenüber den grossen Hockeynationen nicht nur die berühme "Lücke" schliessen, sondern gleichzeitig auch den Nachteil des kleineren Spieler-Pools kompensieren. Wir müssen somit aus weniger "Rohstoff" mehr herausholen.

    Roost stimmt nicht in den Chor derjenigen ein, die behaupten, der Grund für die mangelnde Qualität seien Trainer, welche die "Jungen" zu wenig einsetzen würden, oder es liege an der Anzahl Ausländer. Denn dass sind Ausreden, welche in anderen Ligen längst widerlegt sind. Auf die obligate solche Frage kontert Roost mit dem Fakt, dass die Spieler der Teams, welche die Schweizer kurz abfertigten, noch nie über das Nachwuchshockey hinausgekommen seien. Mit dem entscheidenden Unterschied, dass in den besagten Ländern das Nachwuchshockey - insbesondere die Nachwuchs-Meisterschaften - ein erheblich höheres Niveau haben, als es bei uns der Fall ist. Hier kann organisatorisch sicher etwas getan werden, um einer Verzettelung und Verwässerung entgegenzuwirken. Kommen bessere Nachwuchsspieler an die Schwelle zur 1en Mannschaft, so haben die auch bessere Chancen auf Einsätze. Denn diese gehören nicht zum "Ausbildungsprogramm", zu welchem ein Trainer verpflichtet ist, sondern für solche Einsätze muss man sich aufdrängen.

    Bei den "Grossen" ist seit einigen Jahren zu beobachten, dass z.B. in Deutschland dass Niveau der einheimischen Spieler gestiegen ist, und diese insbesondere in Spielen mit hoher Intensität ihren CH-Konkurrenten etwas voraus haben. Die höhere Anzahl Ausländer mag die Schwelle für den Eintritt zwar etwas erhöhen, führt aber eben auch dazu, dass die heimischen Spieler sich einer ebenfalls höhere Intensität und Qualität stellen müssen. Bei der CH-Nationalmannschaft ohne die "konkurrenzgestählte" NHL-Fraktion benötigt es umgekehrt in Turnieren und Spielen immer eine gewisse Anlaufzeit, bis sich die Spieler aus der geschützten Werkstatt "National League" daran gewöhnt haben, dass man 60 Minuten lang voll da sein muss. Denn bei zu vielen von ihnen spielt es im Liga-Alltag keine grosse Rolle, wenn man in Spielen ab und zu etwas "abtaucht". Fallweise dauern diese "Taucher" auch mehrere Spiele an.

    Kurz und gut: Es ist halt bequem, wenn man das Problem der Qualität beim Nachwuchs auf die Trainer der Fanionsteams oder die Anzahl Ausländer abschieben und sich weiterhin der Selbstbeweihräucherung widmen kann. Das ficht gewisse Journalisten und "Chronisten" in ihren mantra-ähnlichen Wiederholungen des immer gleichen Sermons aber nicht an. Der Verband hat sich dieser Linie angeschlossen und ist froh, gerät er nicht in die Kritik. Letztlich findet die Ausbildung jedoch auf Klubebene statt. Und dort ist die Chance auf Verbesserung auch am grössten. Wobei ich nicht davon ausgehe, dass bei den NLA-Klubs ungenügend ausgebildete Trainer am Werk sind. Die unteren Ligen, welche einen erheblichen Teil der "Hockeyjugend" aufnehmen, benötigen aber vermutlich Schützenhilfe und mehr Zusammenarbeit.

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