Posts by Larry

    Ich frag mich nur, wo die alle hinwollen. Ausser Wetzikon kann ich mir eigentlich keinen anderen Verein vorstellen.

    Dübi:

    Ihren Rücktritt geben Torhüter Remo Trüb, die Verteidiger Marwin Leu, Joel Steinauer und Captain Silvan Hebeisen, sowie die Stürmer Raphael Röthlisberger, Kris Schmidli, Marco Suter, Fabian Berni und Raoul Seiler. Matias Wettstein pausiert, weil er als Durchdiener Militärdienst leistet.

    Den Verein wechseln Rubio Schir zum Erstligisten Wetzikon, sowie Hannes Kobel, der sich Winterthur in der Swiss League anschliessen wird.

    Sie veranstalten jetzt ein Try-Out für vertragslose Spieler um zu einem neuen Kader zu kommen....

    führt jetzt hier aber zu weit und ist vor allem fürchterlich off topic. larry schäumt schon wieder am pool vor seinem margarita…:rofl:

    Bisschen früh für einen Margarita! :suff: Politik muss wirklich nicht sein, :warnix: aber ich bin Tiefenentspannt! Gestern haben die Panthers NJ mit seinen 4 Schweizern abgewatscht :geil: und ich hatte letzten Sonntag ein Hole-in-one. Life is good! :geil:


    Ende Saison gebe ich hier den Löffel ab und Du kannst schreiben was Du willst! :mrgreen:


    Ernüchterung beim ZSC

    «Es fühlte sich an, als wäre bei Davos ständig einer mehr auf dem Eis»

    Die Lions waren beim HCD klarer unterlegen, als es die 1:2-Niederlage ausdrückt. Vor Spiel 3 des Playoff-Viertelfinals braucht es bei den Zürchern deutlich grösseren Effort.

    Kristian Kapp
    Kristian Kapp
    Publiziert heute um 16:59 Uhr

    Von zwei Gegnern verfolgt: ZSC-Stürmer Simon Bodenmann wird von den Davosern Michael Fora und Enzo Corvi (von links) unter Druck gesetzt.


    Von zwei Gegnern verfolgt: ZSC-Stürmer Simon Bodenmann wird von den Davosern Michael Fora und Enzo Corvi (von links) unter Druck gesetzt. Foto: Gian Ehrenzeller (Keystone)

    Als das Spiel am späten Freitagabend in Davos vorbei war, erschien Marc Crawford als Erster im Gang neben der Gästegarderobe. Der ZSC-Trainer schien seine Gedanken sammeln zu wollen, bevor er zur Mannschaft zurückkehren würde. Zunächst noch mit Tunnelblick unterwegs, bemerkte er als Erstes einen wartenden Journalisten und dann bei einem Blick um die Ecke Richtung Ende des Parallelganges die Schiedsrichter, die ebenfalls gerade vom Eis kamen. Er wollte etwas sagen, überlegte es sich sogleich und verschwand wieder hinter dem temporären Vorhang, den die ZSC Lions im Playoff jeweils an die Auswärtsspiele mitnehmen, um keine fremden Blicke auf die Garderoben zu ermöglichen.


    Crawford gefiel gar nicht, was er im Spiel gesehen hatte. Und als er ein paar Minuten später zum Gespräch erschien, verheimlichte er dies nicht: «Wir spielten in den ersten beiden Drittel nicht hart genug. Erst im Schlussdrittel sorgten wir dafür, dass das Ganze überhaupt erst zu einem Spiel wurde. Diesen Effort brauchen wir, den hatten wir im ersten Spiel noch gehabt.»


    An den ZSC-Imports lief das Spiel komplett vorbei


    4:1 hatte der ZSC am Mittwoch den Auftakt in dieses Best-of-7 zu Hause gewonnen und in der Tat einen deutlich besseren und entschlosseneren Eindruck hinterlassen gehabt. Doch in Davos gerieten die Zürcher an einen Gegner, der sein Aggressivitätslevel deutlich nach oben geschraubt hatte, ein intensives Forechecking betrieb und läuferisch einen grossen Effort hinlegte. Gemäss den Liga-Analytics kreierte Davos nach erfolgreichen Forechecking-Situationen dreimal so viel Torgefahr wie der ZSC. «Wir haben verdient verloren. Davos war über weite Strecken besser, gewann die Zweikämpfe, spielte härter», sagte Simon Bodenmann.

    Auch am ZSC-Stürmer lief die Partie zumeist vorbei. Auch dies wird von den «Advanced Stats» belegt: Stand Bodenmann bei 5-gegen-5 auf dem Eis, gehörten nur 24 Prozent aller Torchancen den Zürchern. Noch krasser war es aber ausgerechnet mit den ZSC-Imports Alexandre Texier (19%), Justin Azevedo (13%, obwohl er der einzige Torschütze war) und Juho Lammikko (12%) auf dem Eis. Letzterer zog einen rabenschwarzen Abend ein, dem ansonsten wuchtigen und zielstrebigen Finnen gelang kaum eine Aktion mit dem Puck. Der Schwede Lucas Wallmark (55%) war diesbezüglich die einzige positive Ausnahme im ganzen Zürcher Sturm-Ensemble.

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    … kam der ZSC deutlich seltener zu Abschlüssen. Deutliche Unterschiede: Während der HCD von überall, aber vor allem auch im Slot zu vielen Abschlüssen kam … … kam der ZSC deutlich seltener zu Abschlüssen.

    Deutliche Unterschiede: Während der HCD von überall, aber vor allem auch im Slot zu vielen Abschlüssen kam … Quelle/Screenshot: sihf.ch

    Entsprechend extrem fielen Torschuss- und Chancenverhältnis aus, vor allem im Slot, dem gefährlichen Bereich unmittelbar vor dem Tor, kam der ZSC kaum zum Zuge, während Davos von dort (und von allen anderen möglichen Orten) Schuss um Schuss Richtung des tadellosen ZSC-Goalies Simon Hrubec abfeuerte. «Er hielt uns im Spiel», sagte auch Bodenmann. «Und dass wir selber kaum vors Davoser Tor kamen, ist die Folge davon, wenn du kaum Zweikämpfe gewinnst.» Die Unterlegenheit diesbezüglich habe teilweise extreme Züge gehabt, fand Bodenmann: ««Es fühlte sich an, als wäre bei Davos ständig einer mehr auf dem Eis.»


    Am Ende gewann Davos dank Hrubec dennoch nur 2:1 und brauchte für beide Treffer jeweils Powerplays. Nicht nur die Art der meisten Zürcher Strafen ärgerte Bodenmann, sondern auch der jeweilige Zeitpunkt: «In allen drei Dritteln leisteten wir uns in den Schlussminuten teilweise dumme Strafen – das darfst du dir nicht erlauben.» In den ersten beiden Drittel erzielte Davos seine Tore jeweils genau dank dieser späten Strafen, jene Sven Andrighettos im Schlussabschnitt war ein Momentum-Killer für die nun endlich kämpferischer agierenden Zürcher.


    «Wir müssen komplette 60 Minuten spielen, das ist unsere Herausforderung für Spiel 3», sagte Crawford am Ende. Allzu viele Schlüsse darf der ZSC aber auch aus seinem deutlich besseren Schlussdrittel nicht ziehen. Denn auch in diesem war Davos nicht minder gefährlich. Sowohl die offiziellen Zahlen als auch der von vielen NL-Teams zusätzlich genutzte unabhängige Analytics-Lieferant «NL Ice Data» sahen den HCD auch im dritten Drittel als deutlich torgefährlicher.

    W T F ...... :wow: :wow: :wow: :wow: :wow: :wow:


    Was war los Larry???

    "We want 10!" - hat leider (wieder) nicht geklappt! Das letzte mal 10 Tore schossen die Panthers.....1997, das war noch in der alten Miami Arena.


    Nach 3 Toren wurde der Goalie von MTL gewechselt, nach weiteren 6 wieder zurück gewechselt. :rofl:


    Erste drei Schüsse von MTL auf das Tor von FLA waren Tore!


    War leider nicht vor Ort, nur vor dem TV.

    Trotzdem ist es ein Fail, keine Frage. Auch wenn der FCZ es nicht zu Stande bringt dem städtischen Eishockeyverein in den Playoffs auf Social Media

    Glück zu wünschen, sollte man um die Tragweite wissen, wenn man nur den GC-Post re-postet. Nix Fingerspitzengefühl, meiner Meinung nach.

    :applaus:

    Und Stirni sei ein wesentlicher Grund, warum viele Spieler sich vom Verein abgewendet haben, so von was ich gehört habe.

    Ja er kommt ganz schlecht weg bei den Fans, von den Spielern die ja praktisch alle gehen nicht zu sprechen.....

    Ja nei.....usgrächnet Du! Wie lang fallsch us? Anyway: Get well soon!


    Der ZSC-Coach im Interview

    «Wir mussten uns zu elft ein Badezimmer teilen»

    Aufgewachsen in einer Grossfamilie, lernte Marc Crawford früh, sich zu behaupten. Vor dem Playoff-Start am Mittwoch gegen Davos sagt der Kanadier, wieso er in Zürich ein anderer Mensch geworden ist.

    Simon Graf
    Simon Graf
    Publiziert heute um 06:00 Uhr

    Im Auge des Löwen: Marc Crawford (62) in den Kabinengängen der Swiss-Life-Arena.


    Im Auge des Löwen: Marc Crawford (62) in den Kabinengängen der Swiss-Life-Arena. Foto: Urs Jaudas


    Marc Crawford, was für ein Mensch sind Sie?


    Zuerst einmal denke ich, dass ich heute eine reifere Version des Marc Crawford von früher bin. Das hoffe ich zumindest. Die Zeit lässt uns reifen. Und sie hilft uns, besser zu verstehen, wie die Dinge in der Welt sind. Aber ich bin immer noch der gleiche Charakter, der ich mein ganzes Leben lang war. Ich war immer ein leidenschaftlicher Mensch, vor allem als Eishockeytrainer.



    Sie können sehr charmant sein, aber auch schroff und beleidigend. Wie erklären Sie sich diesen Kontrast?


    Ich stamme aus einer sehr grossen Familie. Wir waren neun Brüder und Schwestern. Da muss man lernen, miteinander auszukommen. Aber man trägt auch sehr starke Meinungsverschiedenheiten aus. Dennoch ist die Verbundenheit mit den anderen sehr ausgeprägt. Ich weiss noch, wie einer meiner grösseren Brüder auf dem Schulhof in eine Schlägerei geriet und ich ihm sofort zu Hilfe eilte. Er war acht, ich sechs. Zu Hause stritt ich mich mit keinem so sehr wie mit ihm. Aber wenn er ausserhalb in Probleme geriet, war ich für ihn da. Mit dieser Mentalität wuchs ich auf.


    Wie eng ist es zu Hause mit acht Geschwistern?


    (schmunzelt) Sehr eng. Eine der besten Lektionen bestand darin, dass wir uns zu elft ein Badezimmer teilen mussten. Alle mussten sich zur gleichen Zeit fertig machen. Da konnte man nicht so egoistisch sein und nur auf sich schauen. Da blieb kaum Zeit, sich die Haare zu machen, weil man hübsch aussehen wollte für jemanden. Ich lernte schon früh, zu teilen. In einer grossen Familie macht man alles zusammen. Man sieht auch gemeinsam fern, lacht oder jubelt zusammen.


    Das Eishockey im Blut


    Infos ausblenden Marc Crawford. Marc Crawford. Foto: Urs Jaudas

    Eishockey war bei den Crawfords stets ein grosses Thema. Vater Floyd vertrat Kanada 1959 an der WM in Prag und wurde Weltmeister, drei seiner Söhne schafften später, was ihm verwehrt blieb: Bob, Marc und Lou spielten in der NHL. Marc wurde später als Coach der Bekannteste der Familie, feierte 1996 mit Colorado den Stanley-Cup-Sieg. Er coachte 15 Jahre in der NHL, ehe er 2012 zu den ZSC Lions stiess und diese in vier Jahren dreimal auf Rang 1 in der Qualifikation und 2014 zum Titel führte. Von 2016 bis 2022 wirkte er nochmals in der NHL, mehrheitlich als Assistenzcoach, ehe er am 28. Dezember 2022 als Nachfolger des entlassenen Rikard Grönborg zu den ZSC Lions zurückkehrte. Er hat zwei Kinder: Dylan (33) und Kaitlin (30). (sg.)


    Und man lernt, sich zu behaupten. Geht Ihr enormer Ehrgeiz auf Ihre Kindheit zurück?


    Auf jeden Fall. Ich wollte immer mit meinen älteren Brüdern abhängen. Wenn sie Eishockey oder Strassenhockey spielten, Fussball oder Baseball. Aber wenn du als Siebenjähriger versuchst, mit Zehn- oder Elfjährigen mitzuhalten, die körperlich viel reifer sind als du, musst du das durch Kampfgeist, Eifer und Hartnäckigkeit wettmachen. Wenn du nicht gut genug warst, hiess es schnell: Verschwinde hier!

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    «Ich fühlte mich besonders, weil mein Vater Eishockey spielte. Die Väter meiner Freunde gingen alle einer normalen Arbeit nach.»


    Wollten Sie so werden wir Ihr Vater Floyd?


    Ich denke schon. Aber als kleiner Junge denkst du nicht wirklich darüber nach. Ich war sehr stolz auf ihn. Auf die Tatsache, dass er professionell Eishockey spielte, bis er etwa 45 Jahre alt war. Ich weiss noch, wie ich ihn spielen sah. Und wie ich in die Kabine durfte mit anderen Kindern meiner Klasse und wir Kaugummi bekamen. Sie hatten auch einen Getränkeautomaten in der Garderobe, da konnten wir uns gratis ein Glas Coca-Cola herauslassen. Das war unglaublich cool! Ich fühlte mich besonders, weil ich solche Dinge tun konnte. Die Väter meiner Freunde gingen alle einer normalen Arbeit nach. Meiner hatte auch noch einen normalen Job, aber er war auch Eishockeyspieler. Natürlich prägte mich das. Ich war immer sehr sportbegeistert.

    WEITER NACH DER WERBUNG


    Sie bestritten fast 200 Spiele in der NHL, wurden aber bereits mit 28 Jahren Coach. War das Ihre Berufung?


    Ich war schon als Kind der Organisator. Jede Strasse hatte ihr eigenes Team, und ich arrangierte Spiele gegen die anderen Strassenteams. Ob das im Hockey war, Baseball oder Fussball. Die Strasse war unser Spielplatz. Nach der Schule waren wir immer draussen, bis es dunkel wurde. Zuerst spielte ich in den Teams meiner Brüder mit, und als die Reihe an mir war, war ich es, der das Team unserer Strasse organisierte. Ich wies den anderen Jungs auch die Positionen zu und hielt Kontakt zu den Chefs der anderen Strassen. Die lernte ich in der Schule kennen. Wir legten jeweils Geld zusammen für die Turniere, vielleicht zwei Dollar pro Team, und das Siegerteam bekam alles und teilte es unter seinen Spielern auf. So wuchs ich auf, so von der zweiten bis zur siebten Klasse. So kennt man Marc Crawford: Aufbrausend, laut, emotional. Manchmal zu emotional.


    So kennt man Marc Crawford: Aufbrausend, laut, emotional. Manchmal zu emotional. Foto: Ennio Leanza (Keystone)


    Sie waren also schon früh der Coach.


    Ich würde nicht sagen, dass ich coachte. Aber ich organisierte. Und das Organisieren ist ein grosser Teil des Coachings. Da geht es um Vorbereitung und um Organisation. Diese Qualitäten entwickelte ich schon früh. Lustigerweise habe ich mit einigen der Jungs aus der Nachbarschaft, die ihre Strassen organisiert hatten, noch heute Kontakt. Einer schreibt mir mindestens alle zwei Wochen eine E-Mail.


    Sie sind seit 1988 fast ununterbrochen Trainer. Wie haben Sie sich in dieser Rolle entwickelt?


    Am Anfang verliess ich mich noch primär auf meine Instinkte als Spieler. Spieler wissen sehr gut, was sie brauchen, um in diesem Sport zu überleben. Und ich hatte sehr gute Instinkte. Mit der Zeit sammelst du immer mehr Erfahrungen. Wenn etwas nicht funktioniert, probierst du es das nächste Mal auf eine andere Weise. Unterschiedliche Situationen erfordern unterschiedliche Stärken. Die Kunst liegt darin, herauszufinden, was es wann braucht. Letzten Endes geht es darum, die Spieler optimal vorzubereiten. Denn sie sind es, die gewinnen und verlieren. Du steuerst das Schiff, aber sie bringen es vorwärts. Deshalb suchst du dir im Team deine Leader, die verstehen, was es braucht. Heutzutage dreht sich alles darum, gut zusammenzuarbeiten. Wer das am besten hinkriegt, wird auch am erfolgreichsten sein.


    Als Sie Ende Dezember Rikard Grönborg als ZSC-Coach ablösten, sagte Captain Patrick Geering: «Wir wollen, dass es uns gesagt wird, wenn wir einen Mist zusammenspielen. Und dass es Konsequenzen hat.» Sie gelten als sehr direkt. Wie holt man das Maximum aus den Spielern heraus?


    Was Patrick gesagt hat, ist nur ein Teil der Wahrheit. Ein Coach muss Input geben und auch kritisieren. Kritik sollte aufbauend sein, meistens wird sie aber als negativ wahrgenommen. Jeder Mensch möchte geschätzt werden. Deshalb ist es zuerst einmal wichtig, dass die Spieler spüren, dass du sie schätzt und nur ihr Bestes im Sinn hast. Klar, man kann nicht immer sagen: Alles ist wunderbar, es kommt schon gut. Aber die Spieler müssen wissen, dass es vieles gibt, das sie gut machen, selbst wenn wir sie oft nur darauf hinweisen, was sie korrigieren müssen. Ich hoffe, dass diese Art von Kommunikation hier stattfindet. Es ist wichtig, seine Spieler zu kennen, regelmässig mit ihnen zu sprechen und ihr Feedback einzuholen, um zu wissen, wo sie stehen. Aber natürlich gibt es Bereiche, in denen es keine Kompromisse duldet, wenn man Erfolg haben will.


    Sie galten in der NHL vor allem zu Ihren Anfangszeiten als harter Hund. Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben?


    Ich war fordernd, und das bin ich immer noch. Aber ja, ich war zu Beginn meiner Karriere hart mit den Spielern, weil ich das als meine Stärke sah. Ich pushte die Spieler, um das Beste aus ihnen herauszuholen. Aber die Zeiten haben sich verändert. Den Spielern stehen heute viel mehr Informationen zur Verfügung als früher. Sie lernen anders, und sie wollen viel mehr wissen. Deshalb musste ich mich auch als Coach weiterentwickeln, auch im Umgang mit den Spielern. Wir haben hier in der Schweiz auf kleinstem Raum so viele Beispiele für unterschiedliche Stile von Trainern, die aus verschiedenen Regionen stammen. Aus Nordamerika, Skandinavien, aus der Schweiz, den Regionen des Ostblocks. Es ist faszinierend, das zu sehen.

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    «Ich hatte in meiner Coachingkarriere viele grossartige Leader. Aber Mathias Seger war der beste, den ich erlebte.»


    Im Dezember 2019 wurden Sie in Chicago kurz suspendiert, weil ehemalige Spieler Ihnen vorgeworfen hatten, Sie hätten sie verbal verunglimpft oder ihnen auf der Bank in den Rücken getreten. Welche Lehren haben Sie aus jenen Vorwürfen gezogen?


    Dass diese Vorwürfe wieder hervorgeholt wurden, hatte nichts mit mir zu tun, sondern mit anderen Entwicklungen in der Hockeywelt. Für mich waren sie eine Erinnerung daran, was ich schon lange wusste. Jene Vorfälle liegen eine Weile zurück. Als ich Los Angeles verliess (2008), arbeitete ich stark an mir. Ich wusste, als ich nach Dallas kam (2009), dass ich mich ändern musste. Ich habe seitdem grosse Schritte gemacht. Und ich glaube, dass mir meine erste Zeit in Zürich (2012 bis 2016) bei meiner Entwicklung sehr stark geholfen hat. Ich bin heute den Spielern viel näher als früher. Das verdanke ich auch Mathias Seger, der hier so viel Druck von mir nahm. Ich hatte in meiner Coachingkarriere viele grossartige Leader, aber er war der beste, den ich erlebte. Er verstand, was für ein Team wichtig ist, was für einen jungen Spieler wichtig ist, für die älteren, die auf dem absteigenden Ast sind. Ich schätzte es enorm, was er in die Gruppe einbrachte. Meine Zeit in Zürich öffnete mir die Augen.

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    «Nie zuvor bin ich den Spielern nähergestanden als hier. Je mehr du emotional gibst, desto mehr bekommst du zurück.»


    Inwiefern?


    Meine Frau und ich lebten im gleichen Dorf (Winkel) wie viele Spieler. So sahen wir sie die ganze Zeit, lernten sie besser kennen und begannen teilweise auch, für sie zu babysitten. Nie zuvor bin ich den Spielern nähergestanden als hier. Es lehrte mich: Je mehr du emotional gibst, desto mehr bekommst du zurück. Das war eine wichtige Erfahrung in meiner Entwicklung. Danach wurde ich in der NHL Assistenztrainer. Das ist eine ganz andere Rolle als Headcoach. Du bist weniger der Chef der Spieler, sondern mehr der, der sie unterstützt. Ich bin kein perfekter Mensch. Das weiss ich. Aber ich verstehe mich selbst jeden Tag besser und besser. Und ich versuche, immer sicherzustellen, dass ich sowohl meine Stärken als auch meine Schwächen im Griff habe. Aber Stress macht es einem nicht immer leicht.


    Apropos Stress: Ihre homophobe Verunglimpfung eines Schiedsrichters vor rund einem Monat im Spiel gegen Biel schlug hohe Wellen und trug Ihnen eine Spielsperre ein. Wie beurteilen Sie rückblickend diese Entgleisung?


    Sie ist mir sehr peinlich. Es gibt keine Entschuldigung für mein Verhalten, und ich habe die Strafe und die Kritik verdient, die ich dafür bekommen habe. Es war ein Rückschlag. Alles, was ich dazu sagen kann, ist, dass ich an mir arbeite, damit so etwas nicht mehr passiert. Und ich hoffe, ich habe mich ausreichend dafür entschuldigt.


    Seitdem waren Sie hinter der Bank auffällig ruhig.


    Ich bin ein emotionaler Mensch. Die Emotionen sind eine meiner Stärken. Wenn sie überhandnehmen, können sie aber schädlich sein. Ich muss lernen, die Balance zu halten. Aber ich muss immer noch mich selbst sein. Ich muss immer noch für meine Spieler einstehen. Ich muss wissen, wie emotional ich in unterschiedlichen Situationen sein kann. Aber was passiert, ist im Eishockey nicht vorhersehbar. Das macht auch seinen Reiz aus. Haben die Spieler die Marschroute fürs Playoff verstanden? Marc Crawford, der Eishockeylehrer.


    Haben die Spieler die Marschroute fürs Playoff verstanden? Marc Crawford, der Eishockeylehrer. Foto: Ennio Leanza (Keystone)


    Was treibt Sie nach 35 Jahren noch an, Coach zu sein?


    Was mich hier antreibt, ist, dass ich diese Organisation und wofür sie steht, wirklich mag. Ich liebe es, Teil der Geschichte dieses Clubs zu sein. Es ist faszinierend, die Bilder von den Anfängen zu sehen, von den Menschenmassen auf dem Dolder. Als ich nach Zürich kam für die Eröffnung der Swiss-Life-Arena, traf ich Heinz Hinterkircher. Ich möchte sein wie er, wenn ich 99 Jahre alt bin. Sofern ich das noch erlebe. Ich habe so viel Respekt dafür, was Herr Frey hier aufgebaut hat, von der Fusion mit GC bis heute. Nun hat der Club im neuen Stadion ein neues Kapitel aufgeschlagen. Ich hoffe, ich kann Teil seines Vermächtnisses werden.


    Sie haben in Zürich einen Vertrag bis 2025 unterschrieben, dann sind Sie 64. Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, Ihre Karriere hier zu beenden?


    Ich bin in einem Alter, in dem man anfängt, sich zu überlegen, was man noch mit dem Rest seines Lebens anstellen möchte. Meine Frau und ich haben schon ein wenig darüber gesprochen. Aber mein Vater arbeitete bis Mitte 80. Und auch Herr Frey ist bald 80 und arbeitet immer noch auf höchstem Niveau. Sagen wir es so: Ich bin mir bewusst, wo ich im Leben stehe, aber wie mein Karriereende aussehen soll, darüber habe ich mir noch keine konkreten Gedanken gemacht. Zumal es ein grosser Teil meines Wesens ist, Teil eines Teams zu sein.

    Experten setzen auf ZSC

    EVZ muss als Meister abdanken

    Playoff-Start – Die prickelnde Hockey-Zeit beginnt. Blick hat die dringlichsten drei Fragen dazu an die TV-Experten Philippe Furrer, Christian Weber (beide SRF), Sven Helfenstein, Timo Helbling, Lukas Flüeler und Ueli Schwarz (alle MySports) gestellt.


    EVZ muss als Meister abdanken
    Playoff-Start – Die prickelnde Hockey-Zeit beginnt. Blick hat die dringlichsten drei Fragen dazu an die TV-Experten Philippe Furrer, Christian Weber (beide…
    www.blick.ch

    "Seit dem Finaleinzug von 2013 hat das Team noch zwei Play-off-Serien gewonnen. Und in den acht Jahren der Regentschaft von Christian Dubé eine einzige. Es ist eine verheerende Bilanz"


    8 Jahre Dubé mit Null Erfolg. Präsi Waeber wird sich was überlegen müssen......

    Fribourg-Gottéron gab als Saisonziel den Meistertitel aus, verpasst aber die Play-offs – was passiert jetzt mit dem Alleinherrscher Christian Dubé?

    Die Freiburger scheitern in den Pre-Play-offs am HC Lugano. Heilt das neuerlich verfrühte Saisonende den Klub von der erstaunlichen Hörigkeit gegenüber dem unumstrittenen Sportchef und Trainer Christian Dubé?

    Nicola Berger10.03.2023, 05.00 Uhr (NZZ)


    Hohe Ausgaben, tiefe Erfolgsquote: Gottérons Trainer/Sportchef Christian Dubé.

    Hohe Ausgaben, tiefe Erfolgsquote: Gottérons Trainer/Sportchef Christian Dubé.

    Anthony Anex / Keystone

    Die Saison Gottérons hat am Donnerstagabend in Lugano in den Pre-Play-offs ein jähes Ende gefunden. Schon wieder. Seit dem Finaleinzug von 2013 hat das Team noch zwei Play-off-Serien gewonnen. Und in den acht Jahren der Regentschaft von Christian Dubé eine einzige. Es ist eine verheerende Bilanz, die der joviale Frankokanadier bisher stets wortreich hat erklären können. Mal waren Einsparungen schuld, mal die Schiedsrichter, mal die Spieler, die er teilweise öffentlich kritisierte. Und sowieso: Der Trainer könne die Tore ja nicht selber erzielen, das ist einer von Dubés Lieblingssätzen. Er stimmt natürlich, aber Dubé verantwortet seit 2015 die Kaderzusammenstellung. Er ist es, der dafür hätte sorgen müssen, dass sich auf der Lohnliste genügend Akteure finden, die das Tor treffen. Gerade bei den Ausländern schaffte der Manager das nicht: Nur 66 Tore erzielte Gottérons Sextett. Zum Vergleich: Beim Qualifikationssieger Genf/Servette waren es 99.

    In der Ära Dubé hat Gottéron das Budget jüngst sukzessive erhöht und damit einige Prestigetransfers ermöglicht: 2018 jenen des Nationaltorhüters Reto Berra, 2021 den des langjährigen Zuger Captains Raphael Diaz und 2022 die Rückkehr des verlorenen Sohnes Christoph Bertschy mit einem Siebenjahresvertrag. Es ist ein teurer Kader, den Gottéron sich leistet – die Sehnsucht, dem leidenschaftlichen Publikum im 2020 eröffneten Stadionbijou BCF-Arena etwas bieten zu können, ist gross. Das vom Präsidenten Hubert Waeber ausgerufene Saisonziel lautete: Meistertitel. Stattdessen steht das in seiner 86-jährigen Klubgeschichte noch immer titellose Gottéron erneut vor einem Scherbenhaufen.

    Das Doppelmandat als Relikt der Vergangenheit

    Gottéron hat zwar ein modernes Stadion, das schönste im Land, aber Strukturen von vorgestern: Dubé führt den Klub seit Oktober 2019 im Doppelmandat als Coach und Sportchef. Er beförderte sich selbst, nachdem er bei der Trainerwahl mit Larry Huras und Mark French wenig Fortune hatte. Es störte ihn nicht, dass er zuvor keine Sekunde als Trainer gearbeitet hatte, auch nicht im Juniorenbereich. Es gibt im Eishockey anders als beispielsweise im Fussball keine Lizenzauflagen.

    Es war ein mutiger Schritt, zumal in einer Epoche, in der diese Zentrierung von Aufgaben und Macht längst aus der Zeit gefallen ist, weil die Jobs so anspruchsvoll und umfassend geworden sind, dass die Tage nicht mehr genug Stunden haben. Als letzte Klubs haben Davos mit Arno Del Curto im November 2018 und Genf/Servette mit Chris McSorley im Sommer 2019 dieses Modell aufgegeben. Noch im Herbst sagte Dubé zu dieser Thematik trotzig: «Wer kann schon sagen, was richtig und was falsch ist?» Aber auch er wird die Antwort kennen, bei einer einzigen gewonnenen Play-off-Serie in acht Jahren.

    Dubé hat im September auch diesen Satz gesagt: «Wenn ich spüre, dass es nicht mehr funktioniert, dass ich nicht mehr der richtige Mann bin, dann gehe ich.» Die nächsten Tage werden zeigen, ob er sich daran erinnert. Oder ob Gottérons Klubführung ihre erstaunliche Hörigkeit gegenüber Dubé ablegt und ihm den Entscheid abnimmt. Erst im Juni hatte der Verein dessen Vertrag ohne Not in rätselhafter Voreiligkeit vorzeitig um zwei Jahre bis 2025 verlängert: Dubé geniesst in Freiburg bemerkenswertes Ansehen, seine Art kommt an, womöglich ist er mit seinem weltmännischen Auftreten eine Art Projektionsfläche für die Sehnsüchte in der Stadt und im Klubumfeld. Doch es ist kaum vorstellbar, dass er in der Saison 2023/24 noch immer beide Posten bekleidet.

    Hat sich das Titel-Zeitfenster für diese angejahrte Mannschaft gerade geschlossen?

    Aber was auch stimmt: Unabhängig davon, ob Gottéron zu dem Schluss kommt, dass ein neuer Trainer angestellt werden muss, gibt es Probleme, die bleiben. Der Kern dieses von Dubé zusammengestellten Kollektivs ist stark angejahrt. Berra ist 36, Diaz, sein Abwehrkollege Ryan Gunderson und der Captain Julien Sprunger sind 37. Es hat für Gottéron mit diesen Führungsspielern ein Zeitfenster gegeben, um den Titel zu gewinnen. Aber es würde erstaunen, sollte es 2024 noch immer geöffnet sein. Nicht mehr dabei sein wird dann der Kanadier David Desharnais, der in den letzten vier Jahren oft der beste und kompletteste Spieler dieser Mannschaft war. Desharnais, 36, beendet seine Karriere. Für ihn hat Gottéron den Streithammel Chris DiDomenico verpflichtet, einen 34-jährigen Stürmer.

    Das schnelle Adieu gegen ein gewiss nicht übermächtiges Lugano, null zu zwei Siege und nur ein Tor in 120 Minuten, das hatte etwas Desillusionierendes. Es gebe Spieler, die sich selber infrage stellen müssten, sagte Dubé nach dem bitteren Aus gegenüber «Le Matin». Und für ihn selber gelte das auch.