Doppelte Freude bei Wick, viel Ehre für die ZSC Lions
Der Stürmer wurde von NLA-Coachs und -Captains zum besten Spieler erkoren. Auch Flüeler, Bergeron und Crawford wurden gewählt:
MVP: Wick
Bester Goalie: Flüeler
Bester Verteidiger: Bergeron
Bester Stürmer: Wick
Bester Coach: Crawford
Von Simon Graf, Zürich
Roman Wick war am Mittwoch wieder mit gewohnt lockerem Schritt unterwegs. Nicht auf dem Eis, aber daneben. Die Blessur, die er in der Endphase des BernSpiels erlitten hatte, erwies sich als weniger gravierend als befürchtet. Gerissen ist nichts, er hat nur eine Prellung am Knie und dürfte am Dienstag zum Viertelfinal-Auftakt gegen Lausanne wieder dabeisein. Und der 28-Jährige hatte doppelten Grund zur Freude: In der Umfrage des «Tages-Anzeigers» und der «Tribune de Genève», die bereits zum elften Mal durchgeführt wurde und in Fachkreisen ein hohes Ansehen geniesst, wählten ihn die Trainer und Captains der zwölf NLAClubs zum wertvollsten Spieler (MVP) der Qualifikation.
Wie Reto von Arx und Berra
Der ZSC-Stürmer ist der dritte MVP mit Schweizer Pass nach Reto von Arx (Davos, 2010/11) und Reto Berra (Biel, 2011/12). Seine Wahl dokumentiert den gestiegenen Einfluss der einheimischen Spieler in der Liga. «Das ist eine coole Auszeichnung», freute sich Wick. Er betonte, dass er auch von seinen guten Mitspielern profitiert habe. Sein Fokus sei nun schon ganz nach vorne gerichtet, aufs Playoff. «Noch haben wir nichts gewonnen.» Der überlegene Qualifikationssieg seiner ZSC Lions schlug sich in der Wahl nieder: Zum besten Goalie wurde Lukas Flüeler gewählt, zum besten Verteidiger Marc-André Bergeron, und Marc Crawford teilt sich den Titel des Coachs des Jahres mit Luganos Patrick Fischer ( je acht Stimmen).
Auch Flüeler bedankte sich bei seinen Mitspielern – und beim Club, dass er ihm ermöglicht, mit Stephan Siegfried einen Goalie-Trainer zu haben, den er schon aus seinen Juniorenzeiten kennt. «Der beste Verteidiger der ganzen Liga?», gab sich Bergeron überrascht. «Wenn das keine Anerkennung ist! Und mir bedeutet das besonders viel, weil die Wahl von Direktbeteiligten gemacht wurde.» 2000/01 war er schon zum besten Abwehrspieler im ganzen kanadischen Junioreneishockey erkoren worden. Derweil Bergeron die Konkurrenz distanzierte, setzte sich Flüeler nur knapp durch gegen Lausannes Cristobal Huet. Den Waadtländern und Ambri, die es überraschend ins Playoff geschafft haben, reichte es nicht zu einer Auszeichnung.
Crawfords Zusage bis 2016
Die ZSC Lions bestätigten derweil, dass sie den Vertrag mit Crawford bis 2016 verlängert haben. «Mir sind in meinem Job zwei Aspekte besonders wichtig: zu gewinnen und junge Spieler weiterzubringen», erklärte er. «Beides ist in Zürich gewährleistet. Ich habe das Gefühl, dass wir gute Chancen haben, dieses Jahr Meister zu werden. Und ich freue mich darauf, zu sehen, wie sich Junge wie Siegenthaler, Zangger oder Malgin weiterentwickeln.» Er sei in Zürich zu den Wurzeln des Coachings zurückgekehrt und geniesse dies. «Ich habe viel gelernt», sagte Crawford. «Hier bin ich wieder ein richtiger Coach und nicht einfach jemand, der ein Produkt promotet.» Die Wahl in der Übersicht, Seite 46
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