Eine Kaderanalyse der ZSC Lions
Bereits im Mai steht der neue Kader, Arbeit gibt es dennoch eine Menge
Die ZSC Lions haben es wieder getan. Zum zweiten Mal in Folge haben sich die Zürcher zum Schweizer Meister küren können. Die Saison war ein voller Erfolg, wie die folgende Analyse zeigt. Ob mit Marc Crawford oder Marco Bayer. Wir werfen jetzt aber bereits einen Blick voraus.
Was soll man gross sagen, wenn ein Team Meister wird? Die Zürcher hatten die Liga letzte Saison dominiert und auch diese Saison dominierte der 'Zett' die Liga beinahe von A bis Z. Von A bis Z stimmt allerdings nicht ganz, denn auch bei den Zürchern gab es einige Punkte, die zu bemängeln sind, auch wenn diese nur in der Regular Season stattfanden.
So gaben die Zürcher auf ihrem Weg immer wieder überraschende Punkte ab, gegen Gegner, gegen die das nicht erwartet wurde. So gab es in Kloten zweimal nur einen Punkt, auch gegen Ajoie gab es eine Niederlage. Gar drei Spiele verloren die Zürcher hingegen gegen den HC Fribourg-Gottéron. Es sind Punkte, welche am Schluss zum Qualifikationssieg gefehlt haben.
Mit einem Qualisieg kann man sich natürlich noch nichts kaufen, doch womöglich hätte die Meisterschaft so zuhause geklärt werden können. Ansonsten war aber auch ein zweiter Rang nach der Regular Season genug, um schlussendlich Meister zu werden und sowohl im Viertel- als auch Halbfinale das Heimrecht zu haben.
Die Saison startete bereits gut: Mitte Oktober war man Tabellenführer, Mitte November und an Weihnachten war man punktgleich mit anderen Teams an der Tabellenspitze, hatte jedoch stets noch einige Spiele in der Hinterhand. Dann kam allerdings kurz nach Weihnachten der grosse Schock.
Erfolgscoach Marc Crawford trat aus gesundheitlichen Gründen zurück, Marco Bayer übernahm seine Rolle. Im ersten Monat hatte dieser Mühe. "Nur" 20 Punkte gab es in den Januar-Spielen, womit man bereits sechs Zähler auf den späteren Qualisieger Lausanne verlor. Im Februar lief dann gar nichts mehr zusammen. Obwohl die Zürcher am meisten Spiele absolvierten, waren sie nur das neuntbeste Team der Liga.
Der Februar brachte aber auch etwas, was die Saison grundlegend verändern sollte. Die Lions sicherten sich den Pokal in der Champions Hockey League und Sven Andrighetto kam so richtig in Form. Die Mannschaft ruhte sich aber nicht auf dem Erfolg aus der CHL aus, sondern gab klar zum Ziel, auch einen zweiten Titel holen zu wollen.
In den Playoffs kam der Zürcher Sport Club dann so richtig in Fahrt. Zuerst wurde der Kantonsrivale aus Kloten mit 4:1 ausgeschaltet, der im Viertelfinal noch so souveräne HC Davos eine Runde später dann mit 4:2. Nach den Leistungen im Halbfinale war eigentlich schon alles klar, was folgen wird, der Zürcher Meistertitel. Der 'Zett' erfüllte die Erwartungen mit Bravour und konnte Lausanne gleich mit 4:1 in die Knie zwingen und so den elften Meistertitel feiern.
Doch wie geht es jetzt weiter? Ob in der National League bald von einer "ZSC-Ära" gesprochen werden muss, soll die Kaderanalyse hinsichtlich der Spielzeit 2025/26 zeigen.
ZSC Lions 2025/26
Torhüter
- 🇨🇿 Simon Hrubec (1991) - Vertrag bis 2025/26
- 🇨🇭 Robin Zumbühl (1998) - Vertrag bis 2026/27
Verteidiger
- 🇨🇭 Timo Bünzli (2005) - Vertrag bis 2025/26
- 🇨🇭 Patrick Geering (1990) - Vertrag bis 2025/26
- 🇫🇮 Mikko Lehtonen (1994) - Vertrag bis 2025/26
- 🇨🇭 Dario Trutmann (1992) - Vertrag bis 2025/26
- 🇨🇭 Daniil Ustinkov (2006) - Vertrag bis 2025/26
- 🇨🇭 Yannick Weber (1988) - Vertrag bis 2025/26
- 🇨🇭 Dean Kukan (1993) - Vertrag bis 2026/27
- 🇨🇭 Jan Schwendeler (2003) - Vertrag bis 2027/28
- 🇨🇭 Christian Marti (1993) - Vertrag bis 2027/28
Stürmer
- 🇨🇭 Justin Sigrist (C/LW - 1999) - Vertrag bis 2025/26
- 🇱🇻 Rudolfs Balcers (LW/RW - 1997) - Vertrag bis 2025/26
- 🇨🇭 Chris Baltisberger (RW - 1991) - Vertrag bis 2025/26
- 🇨🇦 Derek Grant (C/W - 1990) - Vertrag bis 2025/26
- 🇨🇭 Joel Henry (C - 2003) - Vertrag bis 2025/26
- 🇩🇰 Daniel Olsson (F - 2005) - Vertrag bis 2025/26*
- 🇨🇭 Willy Riedi (F - 1998) - Vertrag bis 2025/26
- 🇦🇹 Vinzenz Rohrer (C/RW - 2004) - Vertrag bis 2025/26*
- 🇸🇪 Jesper Frödén (RW - 1994) - Vertrag bis 2026/27
- 🇮🇹 Alessandro Segafredo (RW - 2004) - Vertrag bis 2026/27*
- 🇨🇭 Thierry Bader (C - 1997) - Vertrag bis 2027/28
- 🇨🇭 Nicolas Baechler (F - 2003) - Vertrag bis 2027/28
- 🇫🇮 Juho Lammikko (C/LW - 1996) - Vertrag bis 2027/28
- 🇨🇭 Denis Malgin (C/W - 1997) - Vertrag bis 2027/28
- 🇨🇭 Sven Andrighetto (W/C - 1993) - Vertrag bis 2028/29
*mit Schweizer Lizenz ausgestattet
Der ZSC hat für die nächste Saison ehrlich gesagt nicht mehr allzu viel zu tun. Der Kader steht eigentlich und die Zürcher könnten gleich jetzt in die neue Saison starten. Man darf gespannt sein, ob sich auf dem Schweizer Markt noch etwas tun wird oder ob man die Spielerkonstellation so zusammenhalten wird. Grund für viele Wechsel gäbe es nach zwei Meistertiteln mit dieser Mannschaft, die mehrheitlich gleich beisammen blieb, eigentlich nicht. Mit derzeit sechs Spielern ohne Schweizer Lizenz ist zumindest noch mit einer ausländischen Verstärkung zu rechnen.
Ausruhen darf sich der Sportchef allerdings trotzdem nicht, denn es sind gleich 15 Spielerverträge, die im Sommer 2026 auslaufen werden. Darunter sind viele junge Spieler, deren Verträge im Falle von guten Leistungen schnell verlängert werden dürften, aber auch von Leistungsträgern wie Yannick Weber, Vinzenz Rohrer oder gleich mehreren Imports.
Spieler ohne Vertrag
- 🇨🇭 Denis Hollenstein (LW/RW - 1989)
Abgänge
- 🇫🇮 Santtu Kinnunen (D - 1999) - SCL Tigers
- 🇨🇭 Yannick Zehnder (C/RW - 1997) - Lausanne HC
- 🇨🇭 Marlon Graf (F - 2002) - SC Rapperswil-Jona Lakers
Abgänge gibt es bei den Lions kaum. Denis Hollenstein soll gemäss Klaus Zaugg via Watson ein Einjahresvertrag angeboten worden sein, bisher wartet man allerdings noch auf eine offizielle Bestätigung und eine Auskunft, ob er denn dieses auch angenommen hat.
Marlon Graf hat bereits in dieser Saison die Mehrheit der Spiele bei den GCK Lions absolviert, kam nur in 13 Spielen des Fanionteams zum Einsatz und musste in den Playoffs ganz zuschauen. Er versucht sein Glück nun am Obersee, wo ihm der nächste Schritt in seiner Karriere gelingen soll.
Etwas schmerzhafter wird da schon der Abgang von Yannick Zehnder. Der 27-Jährige wechselt in diesem Sommer zu Finalgegner aus Lausanne, will dort das Blatt auf die andere Seite wenden. In der Regular Season absolvierte er alle 52 Spiele (8 Tore und 14 Assists) und auch in den Playoffs verpasste er kein einziges Spiel (1 Tor und 4 Assists).
Der dritte und letzte Abgang der Zürcher betrifft einen Import-Verteidiger. Santtu Kinnunen kam vor der Saison aus der AHL, konnte sich aber nie komplett durchsetzen, wodurch er in der Finalserie nur zu drei Einsätzen kam. Er schliesst sich den SCL Tigers im Emmental an.