Beiträge von Lee

    [quote='Simms','https://forum.zscfans.ch/thread/1916-eishockey-arena-z%C3%BCrich/?postID=151059#post151059']

    Stadion gut. Stimmung aber nicht viel besser als im Hasta. Aber das war klar, auch die beste Akkustik gibt nicht viel her, wenn nur 200-500 mitmachen.

    Catering ein Disaster, speziell nachdem man gross erwähnt wurde, wie gut das sein soll. Auf der Gegentribüne, 10-15 warten für ein Bier. Wie kann man 2022 Bier nur an Foodständen verkaufen? Da kann man noch lange reden, was man alles gesichtet habe auf der Welt, in 10-20 NFL Spielen mit 80‘000 Zuschauer musste ich nie so lange aufs Bier warten wie heute.

    Aber am Catering kann man arbeiten, aber der erste Eindruck war unterwältigend, auch wenn die Halle selber wirklich alles in der Schweiz in den Schatten stellt.

    [/quote]

    Wenn nur 200-500 mitmachen: da geb ich dir voll recht und bin erstaunt, wieviele Fans sich
    in der Kurve nicht an den Fangesängen beteiligen 🤷🏼‍♂️

    [quote='Larry','https://forum.zscfans.ch/thread/1916-eishockey-arena-z%C3%BCrich/?postID=149760#post149760']

    Kleine Goal Song History:

    Der erste Goal Song war "The Name of the Game" (Olé olé olé we are the champs) aus dem Jahr 1987. Kann mich noch erinnern als das zum ersten Mal gespielt wurde: Riesen Applaus, Haaaallenstaaaadion Gesänge!

    Larry Huras kam 1994 und führte dann "Jump" von Van Halen ein. Habe ihm das immer übel genommen.

    2009 spielten wir gegen Chicago und seit dann haben wir deren Goal Song (Chelsea Dagger).

    Habe ich einen vergessen?

    [/quote]

    Lets get rocked vo de lepard isch aumal no gsi..

    Allle sprechen immer von Star-Truppe. Stimmt das tatsächlich? Trifft das im Vergleich mit den anderen Mannschaften insbesondere auch auf die 3. und 4. Linie zu?

    [quote='Supreme','https://forum.zscfans.ch/thread/1916-eishockey-arena-z%C3%BCrich/?postID=147579#post147579']

    Haha, gute Idee aber ich würde den Senf und das Ketchup random abgeben ohne Wahl! ;)

    Und wenn Zug kommt, bitte nur einen Bierhahn und so einen Krüppelstand wo es nur verbrannte Pizza oder ungeniessbare Tiefkühlsonderangebote aus dem letzten Jahrhundert gibt!

    :twisted:

    [/quote]

    Und bitte einsperren, damit wir sie dann von oben mit Bier bewerfen können 👍🏼


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    Die Leidenschaft der Letten, verkörpert durch Ronalds Kenins


    Der ZSC-Flügel fordert heute seine Teamkollegen. Und Ted Nolan, der lettische Coach, lebt einen Traum, den er nicht mehr für möglich gehalten hätte.

    Von Simon Graf, Sotschi Ronalds Kenins freut sich, als er die beiden Schweizer Journalisten erblickt. «Ah, endlich kann ich wieder Schweizerdeutsch reden», sagt er strahlend. Die Schweiz ist für ihn, der mit 16 allein aus Lettland auszog, zu den Pikes Oberthurgau wechselte, zur zweiten Heimat geworden. Und wenn er auf Vancouver angesprochen wird, seine Zukunft in der NHL, wird er schnell wehmütig. «Ich will nicht zu weit vorausschauen», sagte er. «Ich liebe den ZSC. Es ist meine letzte Zürcher Saison, und ich will es einfach noch möglichst lange geniessen mit den Jungs. Ich werde sie vermissen.»

    Heute Mittwoch, beim Olympia-Auftakt, ist aber alles anders. Denn da spielt er mit Lettland gegen die Schweiz und gegen einige seiner ZSC-Kollegen. Auf die Frage, ob vor dem grossen Spiel Funkstille geherrscht habe, lacht er breit. «Nein, überhaupt nicht. Wir haben uns hier schon ein paarmal gesehen in der Athletenkantine. Vor allem Seger. Der ist die ganze Zeit am Essen.»

    Vorgenommen, einen seiner ZSCKollegen aus dem Spiel zu nehmen, Luca Cunti oder Roman Wick beispielsweise, hat sich Kenins nicht. «Man muss immer schauen, wie das Spiel läuft. Und Cunti ist sicher nervös, es sind ja auch seine ersten Olympischen Spiele.» Natürlich wolle er niemanden verletzen, aber: «Auf dem Feld gibt es keine Kollegen. Ich bin Lette, sie sind Schweizer. Und ich kämpfe für mein Land.»

    «Die Funken müssen sprühen»

    Ted Nolan, der lettische Coach, weiss genau, was er von Kenins sehen möchte: «Ich erwarte, dass er die Funken sprühen lässt. Er ist ein unheimlich dynamischer Spieler. Und wenn er läuft und checkt, ist er sehr, sehr effektiv.» Der Kanadier, der im August 2011 die Balten übernahm und nach Olympia führte, sagt, für ihn verkörpere Kenins die Leidenschaft, die man in diesem Land fürs Eishockey habe. Dass der 22-jährige Flügelstürmer das Eis nach dem Training als Letzter verlässt, ist die Regel.

    Nolan und Marc Crawford seien, obschon beide aus der NHL stammen, wie Tag und Nacht, sagt Kenins: «Nolan ist viel ruhiger. Wenn man einen Fehler macht, schaut er zu und gibt einem nochmals eine Chance, ehe er reagiert und einen sitzen lässt. Crawford zögert nie, er schreit einen sofort an.»

    Nolan wuchs in einem Indianerreservat auf und ist so eine Ausnahmeerscheinung im NHL-Eishockey. Letzten November holten ihn die Buffalo Sabres zurück an die Bande – 16 Jahre nachdem sie ihn entlassen hatten. Das verdanke er seinem Job bei den Letten, sagt der 55-Jährige. «Als sie mich anfragten, wusste ich nicht einmal, wo Lettland auf der Landkarte liegt. Doch hier verliebte ich mich wieder ins Coaching. Und plötzlich meldeten sich die Sabres wieder.»

    In Lettland hat man ihn inzwischen so sehr schätzen gelernt, dass man seinen Namen an die Muttersprache angepasst hat: Teds Nolans. Wie es für ihn weitergeht, ob in Buffalo oder Lettland, weiss er noch nicht. «Ich hätte mir nie erträumen lassen, dass ich einmal an Olympia dabei sein würde», sagt er – und wird dann philosophisch: «Ich glaube fest daran, dass im Leben alles aus einem Grund geschieht. Und manchmal passieren die besten Dinge, wenn man sie am wenigsten erwartet.»

    Neue Luzerner Zeitung Online

    Guggisberg nicht zum EVZ - aber zu Kloten

    TRANSFER ⋅ Der EV Zug muss auf dem Transfermarkt einen Rückschlag hinnehmen. Peter Guggisberg gibt dem EVZ eine Abfuhr und wechselt dafür zu den Kloten Flyers.
    Vor dem morgigen Duell mit den Kloten Flyers (19.45 Uhr, Bossard-Arena) muss der EVZ auf dem Transfermarkt just gegen diesen Gegner einen herben Rückschlag verkraften: Der Davoser Stürmerstar Peter Guggisberg (28) hat Zug nach wochenlangem Tauziehen abgesagt und wechselt mit einem Mehrjahresvertrag nach Kloten.

    Guggisberg war Wunschspieler

    Nach den Zuzügen der Nationalspieler Robin Grossmann, Tobias Stephan und Dario Bürgler nahm man an, dass der EVZ auf dem Schweizer Markt bloss noch nach Ergänzungsspielern fahnden würde. Der Klub hatte jedoch auch Peter Guggisberg (28) eine Offerte unterbreitet. Der Tempoflügel des HC Davos gilt als grösste Begehrlichkeit auf dem Markt, der EVZ hat sich neben Kloten die grössten Chancen ausrechnen können. Nun haben aber die Kloten Flyers das Rennen gemacht.

    am meisten tore geschossen, am wenigsten tore bekommen

    As "Aargauer Zeitung" journalist Marcel Kuchta reports on Twitter, the Swedish international Fredrik Pettersson is in negotiations with the ZSC Lions, SC Bern and other NLA-teams.
    The Swedish World Champion of this year was recently released by KHL's Donbass Donetsk, where he played since the beginning of season 2012/2013. For Donetsk, the 26yr-old right wing completed a total of 52 games and scored 13 points (7 goals, 6 assists).
    (swisshockeynews.ch)

    DER EISHOCKEY-PATRIOT


    Mathias Seger hat fast zwei Jahre seines Lebens im Nationalteam verbracht - und noch nicht genug

    Von Simon Graf

    STOCKHOLM Als Mathias Seger vor der Abreise nach Stockholm nach seinen Höhepunkten aus 16 Jahren als Nationalspieler gefragt wurde, sprach er von seiner WM-Premiere 1998, als die Schweizer unter dem neuen Heilsbringer Ralph Krueger mit Rang 4 alle verblüffte. Er schwärmte von der Eishockeybegeisterung an den Olympischen Spielen in Vancouver. Natürlich erwähnte er Turin 2006, die Siege über die NHL-Stars aus Kanada und Tschechien. Und das gewonnene Duell gegen Russland in Sankt Petersburg, als er sich vorgekommen sei wie in «Rocky IV», wie Rocky Balboa in der feindlichen Sowjet-Atmosphäre gegen Ivan Drago.

    Ein grosses Spiel kann alles verändern. Das macht süchtig

    Am Freitag kam ein weiteres Highlight dazu: das 3:2 im Globen zum WM-Auftakt gegen Gastgeber Schweden. Es sind wohl solche Erlebnisse, die ihn antreiben, auch mit 35 und als Familienvater die strapaziöse Saison noch um gut sechs Wochen zu verlängern, derweil die meisten Berufskollegen schon am Strand liegen. Ein grosses Spiel kann alles verändern. Das kann süchtig machen. Wenn die Schweizer heute Nachmittag (16.15 Uhr) als Nächste die glänzend besetzten Kanadier fordern, ist das Segers 285. Länderspiel.

    In der Schweiz ist er schon länger der Rekordmann, inzwischen zählt er auch weltweit zu den Ausdauerndsten: Mit seiner 15. A-Weltmeisterschaft egalisiert er die Bestmarke des langjährigen Lugano-Verteidigers Petteri Nummelin, von den Aktiven hat keiner mehr Länderspiele absolviert.

    Die Tage, die er im Dienste des Nationalteams verbrachte, hat der Ostschweizer nicht gezählt. Aber wenn man davon ausgeht, dass auf ein Spiel circa 2,5 Tage kommen, ergibt das über 700, beinahe 2 Jahre seines Lebens. «Wenn ich mir solche Zahlen vor Augen führe, fühle ich mich gleich alt», sagt Seger schmunzelnd. «Aber eigentlich erscheint es mir nicht so lang. Mir kommt es vor, als wäre meine erste WM erst gerade gewesen.»

    Könnte er dereinst sogar die Bestmarke des Finnen Raimo Helminen (331 Länderspiele) übertreffen? «Ich denke nicht», sagt er. «Und das ist auch gar nicht mein Ziel. Ich spiele nicht, um Rekorde zu brechen. Das wäre die falsche Motivation. Ich spiele, um der Mannschaft zu helfen.»

    Mehrmals dachte man schon, dies sei Segers letzte WM gewesen. Und dann fand er nochmals Ressourcen, um sich wieder zu verbessern. Spürt er nach so vielen Eisschlachten sein Alter nicht? «Ich stehe am Tag nach einem Spiel schon nicht mehr so locker auf wie früher», räumt er ein. «Eine Tomate, die mit 20 nach drei Tagen weg ist, spüre ich nun zwei Wochen lang. Aber man lernt mit den Jahren, besser auf seinen Körper zu hören. Wenn es irgendwo zwickt, begebe ich mich jetzt früher in Behandlung. So kann ich vermeiden, dass es schlimmer wird.»

    «Ich laufe nicht mehr wild drauflos, spiele überlegter»

    Auf dem Eis wiegt er sein Alter durch seine Erfahrung auf. «Ich laufe nicht mehr wild drauflos, sondern spiele überlegter», erklärt er. In diesem Spiel, in dem alles so schnell geht, trifft jeder an einem Abend Hunderte von Entscheidungen. Seger meist die richtigen. Gefragt ist seine Abgeklärtheit auch neben dem Eis. In Stockholm ist er zum dritten Mal Captain an einer WM. Die Rolle des Routiniers, der schaut, dass die Gruppe funktioniert, ist er von den ZSC Lions gewohnt: «In einer Saison erlebt man Hochs und Tiefs, das schweisst zusammen», sagt er. «Im Nationalteam muss alles viel schneller gehen. Man kommt zusammen, schüttelt sich die Hand und muss sofort zusammenwachsen.» Das gelingt nicht immer. «Letztes Jahr in Helsinki konnten wir die negative Dynamik nicht mehr brechen, als wir zu verlieren begannen», blickt er zurück.

    Wer so oft wie er das Leibchen mit dem weissen Kreuz übergestreift hat, muss ein Patriot sein. Seger überlegt kurz, bevor er antwortet: «Patriot ist so ein Wort. In der Schweiz sind wir da ja sehr zurückhaltend, wird man eher belächelt, wenn man stolz ist auf sein Land. Den Nationalstolz, den Deutsche oder Franzosen zur Schau stellen, haben wir Schweizer nicht. Also müssen wir unsere Motivation anders aufbauen. Wir versuchen, aus dem Stolz auf die starke Eishockeykultur, die wir in unserem kleinen Land haben, Kraft zu schöpfen. Ich würde uns als Eishockeypatrioten bezeichnen. Aber vielleicht täte es uns Schweizern gut, wenn der Nationalstolz auch bei uns etwas ausgeprägter wäre.»

    Einen Platz auf der Eishockey-Landkarte erkämpft

    Das helvetische Eishockey hat, seit Seger mit zarten 19 im Nationalteam debütierte, eine erstaunliche Entwicklung gemacht. «Damals wurden wir noch nicht richtig wahrgenommen, waren wir niemand auf der Eishockey-Weltkarte», erinnert er sich. «Inzwischen haben wir uns Respekt erarbeitet. Und wir haben keine Angst mehr vor den grossen Nationen.» Noch bemerkenswerter sei aber, wie sich das Eishockey im Allgemeinen verändert habe: «Wenn man sich ein Spiel von 1998 anschaut, hat man das Gefühl, alle hätten mit angezogener Handbremse gespielt. Das Tempo hat enorm zugenommen.»

    Die Liste der Städte, die Seger an WM oder Olympischen Spielen besucht hat, ist lang: Oslo, Hamar, Sankt Petersburg, Köln, Nürnberg, Hannover, Salt Lake City, Jönköping, Karlstad, Tampere, Turku, Helsinki, Prag, Wien, Innsbruck, Turin, Riga, Québec, Bern, Vancouver, Mannheim, Kosice, Helsinki, Stockholm. Nur ein grosses Turnier hat er seitdem verpasst, die WM 2007 in Moskau. «Es ist ein schöner Nebeneffekt des Daseins als Nationalspieler, dass man so in der Welt herumkommt, in andere Kulturen reinsieht», sagt er. In Stockholm zählt er, wenn er Zeit findet, um sich die Stadt anzusehen, auf die Kenntnisse seines Zimmerkollegen Severin Blindenbacher, der ein Jahr im hohen Norden spielte und behauptet, Schwedisch zu sprechen.

    Welche Destinationen haben Seger in all dieser Zeit am meisten beeindruckt? Er muss nicht lange überlegen: «Das grösste Erlebnis war Vancouver. Wie dort die ganze Stadt das Eishockey lebte, jeder auf der Strasse ein Trikot trug, war einmalig. Sogar der indische Taxifahrer wusste, wer wir sind.» Nie vergessen werde er auch die WM in Sankt Petersburg: «jedes Mal wurden wir mit einer Polizeieskorte begleitet, wenn wir mit dem Bus vom Hotel von der einen Seite der Stadt zum Stadion auf die andere fuhren. Diese Strasse war komplett neu geteert worden und eigens für uns abgesperrt. Normalerweise hätte man eineinhalb Stunden gebraucht für diese Strecke, so dauert es 20 Minuten. Es war wie eine Autobahn durch die Stadt.»

    Der Stellenwert des Sports ist fast überall grösser

    Immer wieder habe er erfahren, wie viel höher in anderen Ländern der Stellenwert des Sports sei im Vergleich zur Schweiz, wo er manchmal immer noch gefragt werde: «Was machst du? Eishockeyspieler? Vollberuflich?» Durchs Eishockey hat Seger Orte bereist, die er sonst nie gesehen hätte. «Der Osten übt auf mich einen gewissen Reiz aus. Ich könnte mir gut vorstellen, als Tourist nach Russland oder in die Slowakei zurückzukehren», sagt er - und fügt schmunzelnd an, «aber meine Frau würde da wohl ihr Veto einlegen.»

    Seit er Vater einer inzwischen dreijährigen Tochter ist, falle es ihm schon schwerer, sich jeweils drei Wochen für die WM zu verabschieden. «Man muss eine Frau haben, die sehr verständnisvoll ist», sagt er. «Ich habe dieses Glück.» Als er kürzlich im «Magazin» ausführlich porträtiert wurde, stellte er einen Rollentausch für die Zeit nach seiner Karriere in Aussicht. Er könne sich durchaus vorstellen, dann Hausmann zu sein. Aber das dürfte noch eine Weile dauern. Denn seine Lust am Eishockey ist ungebrochen.

    Am Freitag Schweden, heute Kanada, morgen Montag Tschechien - die WM bietet Seger die Möglichkeit, starke Emotionen zu leben. Aber unabhängig davon, wie das Turnier ausgeht, die grössten Gefühle folgen erst danach: Im Juni wird er zum zweiten Mal Vater.

    Publiziert am 05.05.2013

    «Ich orderte Steak und bekam Pasta»

    Bob Hartley verbinden tolle Erinnerungen mit Zürich, in Calgary steht nun erneut eine Renovation an

    Von Silvan Schweizer

    CALGARY Seine Vergangenheit hat Bob Hartley in unzähligen Ordnern abgelegt: Einfälle für Trainingsübungen, Powerplay-Skizzen und Linienvarianten, alles ist akribisch festgehalten. Das entsprechende Formblatt hat sich in all den Jahren, ob in Hershey, Colorado, Atlanta, Zürich oder nun in Calgary, nicht verändert. «Mein Rezept ändert sich nicht», sagt der kanadische Coach und blickt in sein Reich, ein Büro ohne Fenster im Bauch der Flames-Arena.

    Die persönlicheren Erinnerungen an seine Stationen bewahrt der 52-Jährige im Kopf. Und von jenen an die ZSC Lions gibt es reichlich. Er sagt: «Ich liebte jede Sekunde des Jahres. Die Stadt, das Land, die Menschen, besonders meine Nachbarn, und natürlich das Eishockey.»

    Für einen wie ihn, der seinen ersten Job in Europa übernommen hatte, war es das Eintauchen in eine fremde Welt, in der zu Beginn nur schon die Sprache ein grösseres Hindernis darstellte. Mit viel Schalk erzählt er zum Beispiel die Episode aus einem Restaurant: «Ich orderte Steak und bekam Pasta. Ich hatte die Karte komplett falsch verstanden. Das würde mir heute nicht mehr passieren.»

    Als Trainer sind ihm die völlig unterschiedlichen Stadien in spezieller Erinnerung: «Bern war für mich eine NHL-Arena. In Ambri wiederum war es einmal so kalt, dass Doktor Büsser meinte, man müsste das Spiel eigentlich absagen. Diese Vielfältigkeit macht die Schönheit der Liga aus.»

    Das Erste aber, das Hartley in den Sinn kommt, wenn er an die Schweiz zurückdenkt, ist ohne Frage der Moment, als Steve McCarthy die ZSC Lions in drittletzter Sekunde des entscheidenden Finalspiels zum Titel schoss: «Man müsste einen Film drehen über unsere Saison. Ich gewann in meiner Karriere acht Meisterschaften, aber keine so, wie wir das mit den Lions taten.»

    Zahner als General Manager? Für Hartley vorstellbar

    Mit seiner Rückkehr in die NHL hat Hartley die Schweiz jedoch nicht vollständig hinter sich gelassen. Im Gegenteil. Domenico Pittis, der bei den Zürchern, keinen Vertrag mehr erhielt, verhalf er zu seinem Engagement in Visp. Vor kurzem meldete er sich in Freiburg, um für den unerwarteten Tod von Präsident Laurent Haymoz zu kondolieren. Und mit einigen Spielern und Funktionären der ZSC Lions steht er ohnehin regelmässig in Kontakt. «Das ist eine so professionelle Organisation. Sie hat NHL-Charakter», lobt Hartley. Als er kürzlich hörte, dass der Finne Jarmo Kekäläinen in Columbus als erster Europäer den Posten des General-Managers übernimmt, musste er unweigerlich an CEO Peter Zahner und ZSC-Sportchef Edgar Salis denken: «Die beiden könnten das auch!»

    Hartley sagt, die Schweiz vermisse er dennoch nicht, weil er ein Eishockey-Typ sei und in Calgary nun eine neue Aufgabe habe. Und falls doch, hat er bei den Flames zumindest zwei Ansprechpartner: Mit Sven Bärtschi ist der grösste Hoffnungsträger des Clubs ein Schweizer (siehe Artikel rechts). Und zudem auch der Koch des Heimstadions. «Er ist Davos-Fan. Bärtschi und ich necken ihn manchmal, wenn wir erfahren, dass der HCD verloren hat», erzählt Hartley.

    Calgarys einsames Highlight in den letzten 20 Jahren

    Bei den ZSC Lions hatte es der hartnäckige Coach in einigen Monaten geschafft, wieder eine Leistungskultur aufzubauen und ein neues Feuer zu entfachen. Eine Renovation steht nun auch ihn Calgary an. Seit vier Jahren haben die Flames das Playoff verpasst, die Finalteilnahme 2004 stellt den einsamen Höhepunkt der letzten 20 Jahre dar.

    Die Herangehensweise ist jedoch anders als in Zürich. «Die Systeme sind nicht zu vergleichen», sagt Hartley. «In der NHL gibt es eine Gehaltsobergrenze, langfristige Verträge, Trades. Es ist hier viel schwieriger, entscheidende Transferbewegungen zu machen.» Er kämpft mit einem Team, das mit einem Altersdurchschnitt von fast 29 zu den ältesten der Liga gehört und dessen Leader keine Konstanz mehr finden. Es fehlt die Frische.

    Kein Wunder, dass Hartley auch in seiner Vergangenheit nach Verstärkung stöbert. Er bestätigt, dass vorab zwei seiner ZSC-Meisterspieler das Potenzial für die NHL aufwiesen: Andres Ambühl, den er «meinen Schweizer Sohn» nennt, und Aufsteiger Luca Cunti, über den er sagt: «Er wusste immer, wie man spielt. Jetzt weiss er, wie man gewinnt.» Konkreter, als «wir müssen bei ihnen abwarten», wird er indes nicht.

    Auch eine Prognose, wann die Flames wieder ein ernsthafter Titelaspirant sein werden, will er nicht wagen: «Ich wünschte, ich wüsste es. Aber es gibt kein Zeitfenster für den Erfolg. Alles, was ich versprechen kann, ist: Ich werde niemals aufgeben.» Beim ZSC hat er dies bewiesen.

    Aus dem Tages-Anzeiger:
    Biels Sturmlauf für Schläpfer gegen einen blamablen Meister
    Mit einem 7:0 über den ZSC hievten sich die Seeländer über den Strich. Der Zürcher Captain Mathias Seger sprach danach Klartext.

    Von Simon Graf, Biel
    Was ging an diesem Abend wohl in Kevin Schläpfer vor? Der Bieler Trainer dürfte von einem Mix von Gefühlen beherrscht worden sein, den er wohl selbst nicht recht einordnen konnte. Am Mittwoch war im 65. Lebensjahr überraschend seine Mutter verstorben, gestern stand er schon wieder an der Bande. Eine Trauerminute vor dem ersten Bully ­erinnerte an das bestürzende Ereignis, danach wirkte Schläpfer von aussen wie immer. Er verwarf die Hände, wenn er mit den Schiedsrichtern nicht einverstanden war, klatschte seinen Spielern aufmunternd zu, ärgerte sich über die (wenigen) verpassten Chancen. Nur ­jubeln mochte er nicht.

    Als alles vorbei war, sein EHC 7:0 gewonnen und sich auf einen Playoff-Rang gehievt hatte, schüttelte er die Hand von Assistent Dino Stecher und verliess die Arena schnurstracks. Sein Wunsch, keine Interviews zu geben, stiess natürlich allseits auf Verständnis. Was hätte er auch sagen sollen? Natürlich wiegt sein privater Schicksalsschlag viel schwerer als ein Eishockeyspiel. Aber wahrscheinlich tat dem Baselbieter etwas Ablenkung gut. Und auf jeden Fall hatte seine Präsenz eine inspirierende Wirkung auf sein Team. Es bestürmte das ZSC-Tor von der ersten Minute an und fand nach einem beschwingten Startdrittel zu einer meisterlichen Effizienz mit vier Treffern aus zehn Torschüssen im Mittelabschnitt.

    «Wir wollten alle für ihn zusammenstehen», sagte der dreifache Torschütze Beaudoin danach. Dass Schläpfer trotzdem gecoacht habe, müsse man ihm hoch anrechnen. «Er kam vor dem Spiel in die Garderobe und hielt eine gute Rede.» Derweil die Bieler Spieler im Bauch des Stadions Rede und Antwort standen, brauste plötzlich eine Welle des Applauses durch die Arena. Dies, weil bekannt gegeben worden war, dass Gottéron das 4:3 gegen die Flyers über die Zeit gebracht hatte. Aus Dank für die freundliche Hilfestellung waren in Biel im Verlaufe des Abends sogar «Cho­mutow, Bykow»-Sprechchöre ertönt.

    Nichts zu feiern gab es für die angereisten Zürcher. Bei den ZSC Lions sah man konsternierte Mienen, Goalie Wolf schien noch nicht recht zu wissen, wie ihm geschehen war. Der talentierte 21-Jährige griff im dritten Saisonspiel, das er von Beginn bestreiten durfte, ein paar Mal daneben. Doch mit seinen ­Fehlern war er in guter Gesellschaft. Wie ­etwa Lashoff vor dem 0:3 als letzter Mann den Puck Wieser servierte, war ­erstaunlich. Die Zürcher gewannen kaum einen Zweikampf und fanden nie die Emotionen, um gegen dieses Biel zu bestehen. Nichts mehr erinnerte an die Mannschaft, die am Dienstag im Derby die Flyers 4:2 niedergerungen hatte.

    Man kann das 0:7 – die höchste ZSC-Niederlage seit dem 11. Januar 1997 (1:8 in Bern) – als einmaligen Betriebsunfall abtun. Oder als schlechtes Zeichen ­deuten. Vielleicht setzte Coach Marc Crawford mit der Goaliewahl auch ein falsches ­Signal. Seger stellte aber klar: «Wolf darf man keinen Vorwurf ­machen. Der Vorwurf muss an die Mannschaft ­gehen. Das ganze Jahr ist Wolf mit grossem Einsatz dabei, und wenn er mal spielen darf, ­lassen wir ihn so im Stich.» Auch an die Kloten Flyers dachte der ZSC-Captain: «Unsere Leistung ist ihnen gegenüber eine Frechheit. Ich kann verstehen, wenn sie nun verärgert sind.» Doch seine Worte dürften für den Kantonsrivalen ein schwacher Trost sein.

    NHL in der NLA: Nicht alles Gold, was glänzt
    Mittwoch, 17. Oktober 2012, 18:27 Uhr
    Die neue Saison ist rund einen Monat alt und insgesamt 19 NHL-Söldner fanden den Weg in die Schweiz. Die Vorfreude auf die Superstars war gross. Doch nicht alle NHL-Sterne glänzten bisher am NLA-Firmament.
    Spezza, Streit, Nash, Thornton und Co. brachten zwar den mit ihren klingenden Namen versprochenen Glamour in die hiesigen Sportarenen. Auch der Zuschauerschnitt in der bisherigen Qualifikation konnte im Vergleich zum Vorjahr um rund 300 Zuschauer auf 6634 erhöht werden. Ein genauerer Blick offenbart indes, dass sich das Abenteuer mit den Lockout-Spielern nicht für alle Teams auszuzahlen scheint.
    Lions und Fribourg ohne NHL-Stars top
    Die aktuelle Tabelle zeigt nämlich Überraschendes: Mit dem aktuell Tabellen-Zweiten ZSC Lions und dem drittplatzierten Fribourg-Gottéron sind ausgerechnet die beiden einzigen Teams der NLA an der Tabellenspitze, die keinen Lockout-Spieler verpflichtet haben.
    «Wir haben Vertrauen in unsere Mannschaft und wollten mit dem neuen Trainer Mark Crawford Stabilität aufbauen. Da wäre es nicht gut gewesen, einen NHL-Spieler zu verpflichten, von dem man nicht weiss, wie lange er bleibt», erklärte Peter Zahner, CEO des Meisters aus Zürich, den Verzicht. ZSC-Captain Mathias Seger findet es ebenfalls gut, dass die Mannschaft so blieb, wie sie im Sommer zusammengestellt worden ist. Mit anderen Worten: Der ZSC ist auch ohne NHL-Spieler stark genug.
    Zug und Davos im Tief
    Trotz NHL-Verstärkung derzeit den NLA-Anforderungen nicht gewachsen scheinen die beiden letztjährigen Qualifikations-Dominatoren EV Zug und HC Davos. Qualisieger Zug dümpelt trotz Namen wie Damien Brunner und Rafael Diaz seit Beginn der Saison unter dem Strich. Aktuell belegen die Zentralschweizer Rang 9. Die Rekordmeister aus Davos sind sogar noch einen Platz schlechter klassiert. Das hatten sich die NHL-Superstars Joe Thornton und Rick Nash, die den HCD 2005 noch zum Meistertitel geschossen hatten, vor ihrem 2. Engagement im Landwassertal sicher anders vorgestellt.
    Vor allem Zugs Negativserie erstaunt, denn mit Brunner und Diaz stehen zwei NHL-Exporte in den Top 10 der Torschützenliste. Doch das Beispiel zeigt, dass hervorragende Individualisten den Erfolg des ganzen Teams nicht garantieren können. Ob Detroits Henrik Zetterberg das Ruder noch herumreissen kann, muss bezweifelt werden.
    Kaum Spektakel in Bern
    Auch in Bern setzte man grosse Hoffnungen in Spieler wie Mark Streit, Roman Josi und John Tavares. Doch die Hauptstädter sind ebenfalls harzig gestartet und belegen mit Rang 6 eine Position im Mittelfeld. Das entspricht sicher nicht den Ansprüchen eines Vereins, der es sich erlaubt, erfolgreiche Trainer schon mal wegen ausbleibendem Spektakel zu entlassen.
    Viel Freude in Genf und Rapperswil
    Es gibt aber auch Teams, die vom Lockout profitieren. Genf-Servette, das im vergangenen Jahr noch in den Playouts gestanden hatte, grüsst als überraschender Leader von der Tabellenspitze der NLA. Und auch die Rapperswil-Jona Lakers, die das gleiche Schicksal ereilt hatte, überraschen mit Rang 4. Beide haben NHL-Söldner verpflichtet, doch weder Logan Couture (Genf) noch Superstar Jason Spezza (Lakers) erscheinen in den Statistiken ihrer Teams als dominante Figuren. Den «Goldhelm» tragen andere. Doch beide machen mit ihrer Übersicht und Technik ihre Mitspieler.
    Ein Blick auf die Team-Topskorer untermauert die These, dass die Bilanz der Lockout-Söldner eher durchzogen ausfällt. Mit Brooks Laich (Kloten), Brunner (Zug) und Thornton (Davos) tragen nur 3 NHL-Söldner den «Goldhelm». Dass es bald mehr werden, ist indes zu bezweifeln. Denn es scheint Bewegung in den NHL-Tarifstreit zu kommen.
    Lockout-Spuk bald vorbei?
    Die Liga hat der Gewerkschaft jüngst ein Angebot unterbreitet, dass die Aufteilung des Gesamtertrages (rund 3,3 Milliarden Dollar) im Schlüssel 50:50 anstatt wie zuvor verlangt mit 53:47 Prozent vorsieht. Bei einer Annahme der Offerte durch die Spielergewerkschaft könnte die NHL bereits ab dem 2. November starten. Dann wäre der Lockout-Spuk in der NLA vorbei... und der ZSC und Fribourg wohl nicht nur finanziell die heimlichen Sieger.

    Wänn de guet isch hät irgendöper sin Job nöd gmacht..


    Davos testet Santeri Alatalo

    Mittwoch, 17. Oktober 2012, 08:45 - Martin Merk


    Der HC Davos testet den finnischen Verteidiger Santeri Alatalo. Der Sohn des GCK-Lions-Trainers Matti Alatalo spielte als Junior in der Schweiz und hat eine Schweizer Lizenz.

    Laut "20 Minuten" wird der 22-Jährige diese Woche von Del Curto getestet. In den letzten fünf Jahren stand Alatalo in Finnland beim HPK Hämeenlinna im Einsatz, zuerst als Junior, seit zwei Jahren in der höchsten Liga, wo er auch diese Saison startete. Bislang bestritt er 113 Spiele (5 Tore, 14 Assists) in der finnischen SM-liiga. Für Finnland stand er auch in Junioren-Nationalmannschaften im Einsatz, schaffte es aber nie an eine U20- oder U18-WM.