da sind wir schon zu zweit! aber nicht weil ich mit beiden entscheidungen leben kann, sondern weil die entscheidung mit diesem erstinstanzlichen urteil bereits in meinen sinn gefallen ist! solange rechtsunsicherheit herrscht - und die herrscht solange bis eine seite aufgibt oder das bundesgericht entscheidet - werden keine kurvensperren (kollektivstrafen) mehr ausgesprochen werden, wenn zwei dutzend 15 jährige, 2 stunden nach einem spiel, knapp 3 kilometer vom stadion entfernt, mit ein paar polizisten räuber und poli spielen. und dieser zustand kann jahre dauern.
mit dem aktuellen richterspruch bleiben nur folgende 2 mögliche szenarien:
- die unwahrscheinliche, dass alle das urteil akzeptieren und es niemand weiterzieht und das kaskadenmodell somit per sofort geschichte ist
- die wahrscheinliche, dass die verlierer das nächst höhere gericht bemühen werden. und glaub mir, canepa wird es mitmachen bis nach lausanne. er hat (jetzt mit diesem erstinstanzlichen urteil) auch alle zeit der welt! und genügend finanzielle ressourcen sind auch vorhanden. kostet nicht alle welt, jedenfalls nicht ausserhalb der finanziellen möglichkeiten der familie canepa oder des fcz.
ich bin aber jetzt schon gespannt, mit was für einem lustigen ersatzmodell die politiker nun kommen werden um das kaskadenmodell abzulösen.
Ich glaube es wäre ein Trugschluss zu glauben, dieser Entscheid führe zu Rechtsicherheit. So macht mich doch dieser Satz hellhörig: "Denn der Statthalter lässt durchblicken, dass seine Einschätzung bei einem Hochrisikospiel möglicherweise anders ausgefallen wäre."
Zumal, wenn ich das nicht falsch verstehe, diese Argumentation sowieso völlig falsch wäre. Der "Grund" der Kurvensperren liegt ja nicht darin, für eine Hochrisikospiel das Risiko zu minimieren, sondern die Masse zu bestrafen und daraus (zu Unrecht) auf eine reinigende Wirkung zu hoffen. Da spielt die Frage ob die Sperre gegen Lausanne oder Basel ist doch keine Rolle.