Beiträge von Larry

    Zitat von Iceman

    In vielen "Foren" wird ja jetzt der eigene Frust dadurch gedämpft, dass man den Finalteilnehmern deren Mängel vorwirft, insbesondere sie hätten nur defensiv gemauert und so. Das mag - mindestens im Falle des SCB - teilweise wahr sein. Es wäre aber ebenso spektakulär wie tödlich, wenn man sich gegen die guten Läufer und Techniker aus Kloten und Fribourg auf einen offenen Schlagabtausch eingelassen hätte. Jeder muss mit den Steinen bauen, die er hat. In der NZZ steht richtigerweise, dass das Team des SCB den Zenit eigentlich überschritten habe. Die "alten Kämpfer" wie z.B. Plüss oder Rüthemann können nicht verbergen, dass der Zahn der Zeit seine Spuren hinterlässt. Und die "jungen Wilden" sind zwar ein Versprechen für die Zukunft, trotzdem kann man aber von 17 und 19jährigen Typen noch nicht erwarten, dass sie in den PO's den Karren reissen. In diesen zermürbenden Spielen fehlen ihnen noch ein paar Kilo Muskeln und ein paar Jahre Erfahrung.

    Die "Vorwärtsstrategie-Klubs" Kloten, Zug, und Gottéron haben zur Kenntnis nehmen müssen, dass die Favoritenrolle nicht so angenehm ist wie die des Underdogs. Und dass trotz respektablem Budget und teuren Transfers sehr viel schief gehen kann. Diese Erfahrungen haben die jetzigen Finalteilnehmer oft genug selbst machen müssen.

    Und was das von vielen vermisste offensive Spektakelhockey anbelangt: Ich bin zwar kein NHL-Kenner, glaube aber nicht, dass dort im Playoff-Final Elfentanz und Kunststücke für die Galerie Trumpf sind.

    Genau so ist es!

    Hockey der Marke "wir seckeln wie blöd herum" mag in der Quali gut aussehen, Erfolg hat dies jedoch noch nie gebracht!

    Der einzige Club der den Spagat zwischen erfolgreichem PO Hockey und gutem Quali Hockey hingebracht hat die letzten Jahre war Davos.

    Die anderen herumseckler haben nur verloren wenn es ums Ganze ging.

    Zitat von Reto

    Ich bin da eigentlich zwenig drin bim FCZ, aber wänn ich Fringer ghöre, han ich eifach schwer s'Gfühl, dass das überhaupt nöd passe würd. De Fringer passt sit em Debaku in Aserbaidschan us minere Sicht sowieso nienets meh here, aber zum FCZ scho gar nöd.

    :nick: :flaming:

    Neuer FCZ-Trainer: Schweizer Lösung zeichnet sich ab

    Uli Forte, Murat Yakin und vor allem Rolf Fringer gelten als Favoriten auf Urs Fischers Nachfolge.

    Von Peter Bühler

    Jeden Montag tauschen Ancillo Canepa und Fredy Bickel im Rahmen der FCZGeschäftsleitungssitzung ihre Gedanken aus. Vorgestern war die Bereinigung der Kandidatenliste für den Trainerposten das wichtigste Traktandum für den Präsidenten und seinen Sportchef. Über 50 Trainer hatten sich für die Nachfolge des entlassenen Urs Fischer beworben.

    Aus dem Ausland meldeten sich vorab deutsche Fussballlehrer wie die unvermeidlichen Lothar Matthäus oder Mario Basler, aber auch Thomas Doll, Volker Finke oder Michael Skibbe. Sie alle wissen um die Affinität von Canepa für die Bundesliga. Der FCZ-Präsident hatte schon nach der Entlassung Fischers kundgetan, er könne sich einen guten deutschen Trainer mit Biss und Siegermentalität im Letzigrund gut vorstellen. Nun sagt er dazu lediglich: «Einzelne Namen kommentiere ich nicht.»

    Die FCZ-Führung mauert

    Über die Wahl des neuen Trainers entscheidet letztlich eine «Findungskommission». Ihr gehören neben Canepa und Bickel die Verwaltungsräte Gregor Greber und Hugo Holenstein an. Grossen Einfluss in diesem Gremium dürfte Bickel haben, er ist der Fussball-Fachmann. Auch er will zur Trainerernennung nichts sagen, bemerkt nur: «Das Verfahren läuft.» Wer Bickel genauer kennt, der weiss, dass er eine Schweizer Lösung bevorzugt. Während seiner bisherigen Tätigkeit als Sportchef von YB und dem FCZ arbeitete er immer mit einheimischen Trainern: in Bern mit Marco Schällibaum, in Zürich mit Lucien Favre, Bernard Challandes und Urs Fischer.

    Bickels Philosophie, auf einheimisches Schaffen zu setzen, macht Sinn. Vorab deutsche Trainer schielen immer Richtung Bundesliga und setzen sich beim erstbesten Angebot in die Heimat ab. Jüngstes Beispiel dafür ist Thorsten Finks Wechsel von Basel zum HSV. Und der FCZ setzt vorab auf junge Fussballer, bevorzugt aus dem eigenen Nachwuchs. Da ist es von Vorteil, wenn der Cheftrainer mit den Schweizer oder noch besser den Zürcher Verhältnissen vertraut ist und sich nicht monatelang einarbeiten muss.

    Dass der FCZ trotz der Misere in der laufenden Meisterschaft noch immer eine attraktive Adresse ist, beweist auch die Vielzahl der Bewerbungen von Schweizer Trainern. Eine Bestätigung ist von FCZ-Seite nicht erhältlich, aber es sollen sich mehrere Coaches gemeldet haben, die bei Super- und ChallengeLeague-Vereinen unter Vertrag stehen. Nicht dazu gehören Christian Gross von YB und Heiko Vogel vom FCB, aber offenbar Murat Yakin. Er reibt sich in Luzern regelmässig mit Präsident Walter Stierli und hat einen grossen Teil des Publikums mit seinem Defensivfussball verärgert. Die Beziehung zwischen Yakin und dem FCL ist kühl geworden.

    Yakin strahlt Glamour aus, was Fischer völlig abgeht – und was Canepa gefällt. Aber wer das Trainertalent Yakin verpflichtet, der weiss, dass er stets eine grosse Entourage von Verwandten, Bekannten und Adabeis mit sich schleppt, die zur Belastung werden können. Im Gegensatz zu Yakin ohne Verein sind Uli Forte und Rolf Fringer. Auch sie haben sich beworben und stehen mit grösster Wahrscheinlichkeit auf der Liste von Canepa und Bickel. Für Forte, wie Yakin 37, spricht die Unverbrauchtheit, sein Aufstieg in der Trainerhierarchie wurde durch die Entlassung in St. Gallen vor einem Jahr aber jäh gestoppt. Vielleicht ist der FCZ für ihn (noch) eine Nummer zu gross.

    Fringer: Hunger und Erfahrung

    Bleibt Fringer. Viele sind der Ansicht, er sei bei seiner Entlassung im Mai in Luzern das Opfer einer von Hakan Yakin angezettelten Intrige geworden. Hakan ist Murats Bruder. Und der 55-jährige Fringer, der zwar österreichischer Staatsbürger ist, den grössten Teil seines Lebens aber in der Schweiz verbrachte, ist wohl der Topfavorit auf den Trainerposten beim FC Zürich. Er hat grosse Erfahrung, auch internationale. Und nach fast einem Jahr ohne Job ist er hungrig nach Fussball. Allerdings: Mit seinen letzten Clubs St. Gallen und Luzern ist er nach jeweils starkem Beginn eingebrochen und den Nachweis schuldig geblieben, auch langfristig erfolgreich zu arbeiten.

    Powered by © Tages Anzeiger

    Zitat von Simms

    Du Larry, ist es dermassen langweilig am Pool das du die ganze Zeit die Schweizer Medienlandschaft durchforstet?

    Auf alle Fälle ist es klasse, meistens hat man den Beitrag im Forum, sobald er im Netz erscheint. Guter Service! :cool:

    Tagi (Printausgabe) lese ich normalerweise am Abend, wenn er in der CH online geschaltet wird, so um 23 Uhr/5 Uhr

    Am morgen ist meine Internet Zeit, dann bringe ich mich auf den neusten Stand.

    Danach: Just Another Perfect Day in Paradise :cool:

    ZSC Lions Anfrage in Kloten für die Spiele 2 und 6

    (sg.)


    Die ZSC Lions haben gestern in Kloten eine Anfrage deponiert, ob die Kolping-Arena am 3. und 12. April verfügbar wäre. An diesen Daten würden die Finalspiele 2 und 6 ausgetragen, wenn der Start der Serie auf Samstag vorgezogen würde. «Aber natürlich wollen wir unbedingt verhindern, im Exil zu spielen», betont CEO Peter Zahner. «Denn dann würde für uns der Final zu einer verlustreichen Angelegenheit.» Für Spiel 6 im Halbfinal, das nicht nötig wurde, mussten die Zürcher Vorleistungen im Wert von rund 50 000 Franken erbringen. Mit dem SCB hat Zahner noch keinen Kontakt aufgenommen. «Solange die Serie gegen Fribourg läuft, herrscht Funkstille. Das gebietet der Respekt.»

    Powered by© Tages Anzeiger

    "Ein schlechtes Gefühl, wenn alles hinter dem Rücken passiert»

    Von Silvan Schweizer


    Spieler wie Félicien Du Bois werden wegen der grossen Finanzprobleme der Kloten Flyers zu Transferkandidaten – ohne ihr Wissen.

    Die Ungewissheit rund um die angespannte Macht- und Geldsituation bei den Flyers hat nun erst recht die Mannschaft erfasst. Denn Präsident und NochMehrheitsaktionär Jürg Bircher hat damit begonnen, einzelne Spieler anderen Clubs anzubieten, ohne diese darüber vorher zu informieren. Der künftige Geschäftsführer Adrian Fetscherin will das Budget ohnehin deutlich entlasten, und das ist eigentlich nur mit Spielerverkäufen möglich. In Kloten herrscht jedoch die Angst, dass der angeschlagene Bircher daraus vor allem Ablösesummen kassieren will, um eigene Darlehen abzubezahlen.

    Wenn die Flyers diesmal tatsächlich nur mit drei Ausländern und dafür mit Rückkehrer Patrick von Gunten starten würden, wäre das Budget nach diversen Abgängen wohl tiefer als in der abgelaufenen Saison. Dies genügt jedoch offenbar nicht. Nun werden vor allem teure Nationalspieler wie Stürmer Roman Wick sowie die Verteidiger Félicien Du Bois und von Gunten plötzlich zu Kandidaten für einen Clubwechsel. Andere wie Romano Lemm und Captain Victor Stancescu dürften hingegen bleiben.

    Keine Ablösesumme in Sicht

    SCB-Sportchef Sven Leuenberger bestätigt, «wie andere Clubs auch» Kontakt zu Kloten zu haben. Zu möglichen Namen äussert er sich nicht. Roland Habisreutinger von Lugano dementiert ein Interesse an Wick, sagt aber: «Wenn ein Verteidiger auf den Markt kommt, müssten wir das anschauen.» Eine Ablösesumme kommt für ihn wie für andere Sportchefs jedoch nicht infrage: «Es ist utopisch, zu denken, dass wir zusätzlich Geld bezahlen für einen Spieler, der schon 300 000 Franken oder mehr Salär kostet. Das liegt nicht im Budget.»

    Für NLA-Spieler, die trotz laufenden Vertrags wechseln und ihrem altem Verein so «gestohlen» werden, wird seit 2009 gemäss Reglement ein Schadenersatz von 1 Million Franken fällig, für Nationalspieler kostet diese feindliche Übernahme sogar über 1,5 Millionen. Doch die Verhandlungsparteien könnten sich in Klotens Fall auch anderweitig finden. Vor allem aber benötigt ein Transfer im Gegensatz zur NHL nach wie vor die Einwilligung des Spielers. Dieser könnte sich querstellen und bis zum Vertragsende die volle Lohnsumme einfordern.

    «Ich möchte gerne in Kloten bleiben», stellt Du Bois klar. «Mit der Wahrheit muss jeder leben können. Aber es bleibt ein schlechtes Gefühl, wenn alles hinter dem Rücken der Spieler passiert und uns niemand informiert.» Auch Teamkollege Wick wird deutlich: «Es ist ehrlich gesagt ein Scheissgefühl, wenn man solche Dinge in der Zeitung lesen muss. Wir wissen nicht, wo wir stehen. Als Spieler weisst du langsam nicht mehr, was glauben. Man kann nur abwarten und hoffen, dass es noch gut kommt.»

    Ein entscheidender Lohn

    Diese Woche wird in Kloten der Monatslohn fällig. Bis anhin kam dieser im Gegensatz zu den Boni stets pünktlich. Käme es nun aber auch hier zu Verzögerungen, würde wohl ein Umdenken stattfinden und dies den Absprung einiger Leistungsträger beschleunigen.

    (Mitarbeit: ewu)

    Powered by© Tages Anzeiger

    Finaldaten Hoffen auf Fribourg

    (sg.)


    Die ZSC Lions sorgten dafür, dass ein sechstes Halbfinalspiel im Klotener Exil nicht nötig wurde. Doch noch ist die Terminproblematik nicht ausgestanden. Wenn der SCB morgen Dienstag gewinnt, würde der Finalbeginn gemäss den Weisungen im Handbuch für den Spielbetrieb (Punkt 3.6) um einen Termin auf Samstag vorgezogen. Und das würde heissen, dass den Zürchern ihr Heimstadion für die Finalspiele 2 und 6 wegen des Aufbaus für die GVs von Swisscom (4. April) und Swiss Re (13. April) wohl nicht zur Verfügung stünde. Der SCB müsste dann einwilligen, dass der Final trotzdem zu den ursprünglichen Daten (ab Dienstag, 3. April) gespielt würde. In Bern mag man darüber aber nicht diskutieren, solange die Finalqualifikation noch nicht feststeht. Gelöst wäre das Problem mit einem Freiburger Sieg am Dienstag. Dann würde der Final plangemäss stattfinden.

    Powered by© Tages Anzeiger


    Rauschende Ballnacht mit dem ZSC

    Die Zürcher eliminierten auch den EVZ mit 4:0 und sorgen mit ihrem Playoff-Märchen für Begeisterung.

    Von Simon Graf

    Keiner weiss bei den ZSC Lions besser als Jeff Tambellini, welch starke Emotionen Eishockey auslösen kann. Im Frühling 2011 spielte der Kanadier mit Vancouver im Stanley-Cup-Final gegen Boston und erlebte, wie jenes Duell die ganze Stadt in den Bann zog. Und als die Canucks den Titel knapp verpasst hatten, entlud sich die Enttäuschung in Tumulten auf den Strassen Vancouvers. Doch am Samstagabend nach dem vierten Sieg über Zug beteuerte Tambellini vor der ZSC-Kabine mit glänzenden Augen: «Glauben Sie mir, es war im Stadion lauter als in Vancouver. Die Schweizer Fans sind so leidenschaftlich.»

    Während Monaten hatten die ZSC Lions zu Hause in einer meist unterkühlten Umgebung gespielt. Am Samstag, im erstmals ausverkauften Hallenstadion, kochte die Stimmung über. 4000 Wunderkerzen hatten schon zuvor für Atmosphäre gesorgt, im Spiel deuteten die Zürcher früh an, dass sie die hohen Erwartungen nicht enttäuschen würden. Sie spielten aktiver als in den beiden Partien zuvor, in denen sie einiges Glück beansprucht hatten, und unterhöhlten bald einmal den Glauben der Zuger. Nachdem Ambühl und zweimal Schäppi von der 29. bis zur 35. Minute von 1:0 auf 4:0 erhöht hatten, durfte man sich auf den Rängen ganz den Festivitäten widmen.

    Mit 17:5 Toren eliminierten die ZSC Lions in vier Spielen das beste Team der Qualifikation. Und nachdem sie im Viertelfinal den Davoser Scharfschützen Petr Sykora frustriert hatten, stoppten sie im Halbfinal Liga-Topskorer Brunner. Die Strategie Bob Hartleys, Ambühl und Tambellini auf die gegnerische Topreihe anzusetzen, ging perfekt auf. Auch, weil sich die Protagonisten dieser Aufgabe passioniert widmeten. «Ich liebe diese Rolle», sagte Tambellini, der in der NHL schon ähnlich eingesetzt worden war. «Da bist du immer am Puls des Geschehens. Und wir haben ein ausgeglichenes Team. Nun haben einfach die anderen Linien die Tore geschossen.»

    23 von 30 Toren von Schweizern

    Tambellini traf gegen Zug erst mit einem sehenswerten Shorthander zum 5:0, als die Serie entschieden war. Dafür hat Bärtschi im Playoff schon 8 Tore erzielt. 23 der 30 Tore wurden von Schweizern geschossen – ein gutes Zeichen. Die Mannschaft ist gut ausbalanciert und wirkt äusserst fit, allen voran Ambühl und Tambellini, die so antrittsschnell scheinen wie noch nie. «Wir haben in unserer Kabine keinen Einzigen, der nach dem Spiel keinen Eisbeutel auf seinen Körper legt», sagte der Kanadier. «Wir blocken ständig Schüsse, laufen bis zur Erschöpfung. Das tut weh. Aber nur so kann man im Playoff gewinnen. Hier geht es nicht mehr um Talent, sondern nur darum, sich aufzuopfern und unablässig weiterzuarbeiten.»

    Hartley: «Eine Familie geworden»

    Das Playoff und die Qualifikation seien zwei verschiedene Saisons, in denen unterschiedliche Qualitäten gefragt seien, ist Tambellini überzeugt. «Einige sind stark in der Qualifikation, andere blühen erst im Playoff auf.» Hartley sagt: «Wir sind eine Familie geworden. Der Schlüssel dazu ist, dass sich jeder als Teil dieser Familie fühlt.» Selbst Gobbi und Ziegler, die kaum spielten, würden mit ihrer positiven Einstellung zur guten Ambiance im Team beitragen.

    An seinem ersten Arbeitstag am 26. Juli habe er gesehen, dass es viel Arbeit gebe, blickt Hartley zurück. «Aber ich merkte auch schnell: Diese Spieler wollen arbeiten.» Der erste Titel seit 2008 ist noch weit weg. Und doch ist er inzwischen ein realistisches Ziel geworden. Denn Tambellini und seine Kollegen können nicht genug bekommen von rauschenden Ballnächten wie am Samstag.

    Powered by© Tages Anzeiger
    --------------------------------------------


    Kommentar Von Simon Graf

    Vom hässlichen Entlein zum Schwan

    Die wundersame Auferstehung der ZSC Lions im Playoff gemahnt an die Rockballade «Schwan» des Mundartbarden Gölä, in der er besingt, wie aus dem ungeschickten, verspotteten und einsamen Mädchen von der Schule eine von Schönheit strahlende Frau wurde. Auch die Zürcher hatten im Verlauf der Qualifikation einiges an Spott über sich ergehen lassen müssen, und so sehr sie sich auch Mühe gaben, ihnen fehlte die Ausstrahlung. Mancher Fan blieb angesichts des grauen Alltags der ZSC Lions lieber zu Hause. Doch nun, im März, sind sie die Bewunderten und Umjubelten geworden. Plötzlich identifiziert sich ganz Zürich mit diesem Team.

    Wie konnte es dazu kommen? Zuerst einmal deshalb, weil die ZSC Lions wie das Mädchen in Göläs Song fest daran glaubten, dass aus dem hässlichen Entlein dereinst ein Schwan werden könnte. Sie hörten, obschon die Resultate lange auf sich warten liessen, nie auf zu arbeiten und schafften es je länger, desto besser, die Ideen ihres neuen, fordernden Headcoaches Bob Hartley umzusetzen. Und mit jedem Sieg wuchsen nun im Playoff ihr Glaube und ihr Selbstvertrauen.

    Für den Schwan, so weiss wie Schnee, gibt es bei Gölä keine Grenzen mehr. Und für die ZSC Lions in diesem Playoff ? Sie dürften im Final auf den SC Bern treffen, ein Team, das in diesem Winter Ähnliches durchgemacht hat und auch zur richtigen Zeit erstarkt ist. Und wer schon einmal einen Schwanenkampf erlebt hat, der weiss: Da geht es unerbittlich zu und her.

    Powered by© Tages Anzeiger
    -------------------------------------------

    Seger: «Glücklich, aber noch nicht zufrieden»

    (Interview: sg.)

    Der ZSC-Captain über die Stimmung im Team und die Annäherung an Bob Hartley.


    Was hätten Sie entgegnet, wenn Ihnen jemand gesagt hätte, der ZSC würde Davos und Zug 4:0 eliminieren?

    Ich hätte ihm zugelächelt. Wir glaubten immer an uns, daran, dass wir im Playoff etwas erreichen könnten. Aber zweimal 4:0 hatten wir sicherlich nicht erwartet. Natürlich nehmen wir es gerne.

    In den beiden Serien erzielten die ZSC Lions 30 zu 9 Tore. Eine beeindruckende Bilanz.

    Beeindruckend sind vor allem die neun Tore, die Flüeler in acht Spielen zugelassen hat. Das ist ein unglaublicher Wert. Aber wir müssen schon wieder nach vorne schauen. Im Final werden wir auf einen Gegner mit sehr viel Selbstvertrauen treffen. Egal, ob es Bern oder Fribourg ist.

    Wie erklären Sie die Entwicklung vom Durchschnittsteam der Qualifikation zum Dominator im Playoff ?

    Wir hatten einen schwierigen Start, haben danach aber immer besser gespielt. Auch wenn es sich nicht immer auszahlte in Resultaten. Es ist das Ziel jedes Teams, im Playoff sein bestes Eishockey zu spielen. Das ist uns gelungen.

    Musste sich das Team zuerst an Bob Hartley gewöhnen?

    Es war ein beidseitiger Prozess. Wir mussten uns an sein System gewöhnen, es verinnerlichen. Aber auch er machte eine Entwicklung. Es ist schon etwas anderes, ob man in Nordamerika oder in Europa coacht. Wir haben uns gefunden.

    Ist Hartley weicher geworden?

    Nein, weicher sicher nicht. Er ist sehr fordernd. Und das ist auch gut so. Er hat bei uns eine Leistungskultur entwickelt.

    Was war der Schlüssel im Playoff ?

    Wir spielten gegen die beiden besten Offensivteams. Klar ist da die Abwehrarbeit der Schlüssel. Flüeler war hervorragend, aber auch die Stürmer haben extrem gut defensiv gearbeitet.

    Wie war die Stimmung am Samstagabend in der Kabine?

    Gut, aber nicht ausgelassen. Wir sind glücklich, aber noch nicht zufrieden. Wir wollen noch mehr.

    Schauen Sie sich am Dienstag das TV-Spiel Fribourg gegen Bern an?

    Ich weiss nicht. Ich denke, wir werden von unserem Finalgegner noch genug Videobilder zu sehen bekommen.

    Powered by © Tages Anzeiger

    Zitat von Figment

    Larry hast den Flug schon gebucht ? Wolltest doch gehen bei einer Finalteilnahme. :wink:

    Nein, habe die Zeit schon verplant!

    Es kommt noch Besuch von der Pinnwand hier, gehen wir halt zum Playoff der Panthers!

    Werde weiterhin "Live" aus Florida dabei sein, nicht ganz das selbe, aber ich weiss ja wie es ist! :suff:

    Wünsche allen viel Spass im Final, und bringt Gopfertelli den Chübel nach Züri! :cool:

    Mit einer Gala in den Final

    Die ZSC Lions liessen dem EVZ keine Chance mehr und greifen erstmals seit 2008 nach dem Titel

    VON SIMON GRAF

    ZÜRICH Und plötzlich ist Zürich zu einer Eishockeystadt geworden. 29 Heimspiele brauchte es, damit das Hallenstadion mit 11 200 Zuschauern erstmals in dieser Saison ausverkauft war. Doch jene, die sich zum ersten Mal an einen ZSC-Match verirrten, mussten es nicht bereuen. Spätestens ab dem Mitteldrittel setzte auf den Rängen Festlaune ein. Die Zürcher hatten mit drei Toren innert knapp sechs Minuten von 1:0 auf 4:0 erhöht, der EVZ fügte sich in die Niederlage und hatte nicht einmal mehr die Kraft oder Lust für Scharmützel.

    Zuletzt siegten die ZSC Lions 5:1 und zogen damit ohne Niederlage in den Final ein – etwas, das ihnen in den drei Jahren zuvor schon Davos, Bern und Kloten vorgemacht hatten.

    Der Unterschied ist, dass die Zürcher von Rang 7 aus als Aussenseiter und ohne viel Kredit ins Playoff gestiegen waren. Doch diese Mannschaft ist im März immer stärker geworden. Mit 13:4 Toren eliminierte sie zuerst Davos, gegen den EVZ erzielte sie nun ein Gesamtskore von 17:5. Die wohl besten Offensivteams der Liga fanden gegen die ZSC Lions im Playoff keinen Weg mehr zum Tor. Topskorer Brunner, der in den letzten Wochen intensiv von NHL-Scouts beobachtet wurde, brachte es im Halbfinal nur auf drei Assists, die Kanadier Holden und Metropolit auf je ein Zuspiel. Und in Spiel 4 wurde schnell klar, dass sich das Bild nicht mehr ändern würde. Die Zürcher hatten angekündigt, das Spiel mehr in die Hand zu nehmen, hielten Wort und brachten die Zuger oft schon in der eigenen Zone in Verlegenheit.

    Die Dämme brachen beim EVZ wieder im Mitteldrittel

    Das Unheil nahm für den EVZ in der 11. Minute seinen Anfang, als Helbling einen Konter lancieren wollte, mit seinem überhasteten Pass aber Kurmann traf und der Puck zu Bärtschi gelangte. Und der Flügel, der im März zu einer Hochform gefunden hat, traf mit seinem achten Playoff-Tor zum 1:0. Es war nicht die erste unglückliche Szene Helblings, der unter anderem in Spiel 3 Ambühls Overtimetor mit einem missglückten Befreiungsschlag vorbereitet hatte. Die Dämme brachen beim EVZ dann wie schon in Spiel 1 im Mittelabschnitt, als der erneut vor Tatendrang strotzende Ambühl (29.) und Schäppi (33./35.) auf 4:0 erhöhten. Für das Highlight des Spiels sorgte Jungcenter Schäppi mit seinem kühl verwandelten Penalty zum 3:0.

    Die Ausgeglichenheit sei das entscheidende Plus gegenüber dem EVZ gewesen, meinte Schäppi danach. Es sei eigentlich unerheblich gewesen, wer auf dem Eis gestanden sei. Bob Hartley geriet ins Schwärmen, wenn er auf die Leistungen seiner unerfahrenen Center Schäppi, Cunti und Baltisberger zu sprechen kam. «Sie machten einen hervorragenden Job. Und das gegen Gegner mit NHL-Vergangenheit.» Ein gutes Zeichen ist, dass sich bei den ZSC Lions ein starker Schweizer Kern herausgebildet hat. Von den 17 Toren im Halbfinal wurden nur deren 3 von Ausländern erzielt.

    Die ZSC Lions, die erstmals seit 2008 in den Final einzogen, haben im Playoff bislang eine der bemerkenswertesten Geschichten geschrieben. Doch abheben mochte ihr Trainer deswegen noch nicht. Auf die Frage, was er zu seinen Spielern nach dem Triumph gesagt habe, antwortete er trocken: «Dass sie nicht vergessen dürfen, die Uhr vorzustellen.»

    Powered by © SonntagsZeitung
    -------------------------------------------------

    BRENNPUNKT

    Die ZSC Lions wie 2008

    Simon Graf

    Die ZSC Lions orientierten sich im aktuellen Playoff an einem biblischen Sprichwort: «Die Letzten werden die Ersten sein.» Sie quälten sich durch die Qualifikation und landeten weit hinter den Erwartungen auf Rang 7. Doch nun, da der Titel ausgespielt wird, deklassierten sie die Topteams. Nach dem HC Davos eliminierten sie im Halbfinal auch den EV Zug mit 4:0 – und damit die Nummern 1 und 2 ohne Niederlage. Zwei solch spektakuläre Favoritenstürze nacheinander hatte zuvor noch niemand geschafft.

    Eigentlich pflegen Coaches zu mahnen, man könne im Playoff nicht einfach den Schalter umdrehen. Doch wie schafften es die Zürcher? Die Parallelen zu 2008, als sie von Rang 6 aus letztmals Meister geworden waren, sind augenfällig. Damals wie nun hatte ihre Aufwärtstendenz schon vorher eingesetzt. Auf leisen Kufen gewannen sie sieben der letzten zehn Spiele der Regular Season. Hatten sie sich vorher keine Mühe gegeben? Wer ihre verzweifelten Bemühungen beobachtet hatte, kommt zu einem anderen Schluss: Das Team hatte Zeit gebraucht, um sich an den Stil und das Konzept des neuen Coaches Bob Hartley zu gewöhnen.

    In den ersten Monaten wirkten die Spieler verunsichert

    und darauf bedacht, vor allem keine Fehler zu begehen. Doch allmählich verinnerlichten sie die Ideen ihres Chefs. Hartley ist kein angenehmer Trainer, sondern einer, der immer fordert. Die jüngste Entwicklung zeigt: Er war genau der Richtige, um die Leistungskultur wieder zu etablieren. In den Final dürfte den Zürchern der SC Bern folgen, der gestern seinen ersten Matchpuck verpasste. Es wäre eine neue Finalpaarung. Und eine attraktive.

    Powered by© SonntagsZeitung
    -----------------------------------------
    He Sandro: Es isch morge am foifi und Du häsch de Matchbricht nonig gmacht???? Bisch am :suff: ???? ;)

    Wenn ich "Ausverkauft" sage nehme ich das Ticketing von der Webseite bzw. schalte auf "0".

    Diese paar verquetschten Tickets verschenke ich via Radio 24 oder gebe sie an der Abendkasse an Leute die noch nach Tickets fragen.

    Aber so :roll:

    Zitat von snowcat

    schon, aber fink war ein trainer am anfang der karriere. da macht die schweiz schon sinn. skibbe hat immerhin die deutsche nati als co und als cheftrainer lüdenscheid, frankfurt, leverkusen und die herta hinter sich...

    gruess roli c.

    Hier machen sich einige falsche Hoffnungen auf einen "Erfolgstrainer".

    Einer mit Rang und Namen kommt nie zum FCZ, dafür ist Zürich als Adresse schlicht nicht gut genug!

    Wie Roli sagt könnte man einen BuLi Spieler verpflichten, der seine Trainerkarriere lancieren will.

    Oder man nimmt einen dieser Trainer, die in der Schweiz die Runde machen, sprich, überall entlassen werden, aber nirgens Erfolg haben (VP, Forte, Fringer, etc.).