geklaut aus dem „fussball kommentator“…
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Er macht gerade auf sich aufmerksam…
Bo Björnhølt Henriksen (49) Cheftrainer beim 1.FSV Mainz 05.
Der FSV Mainz 05 hatte gerade die Reissleine gezogen. Nach einer 1:3-Niederlage in Stuttgart am 21.Spieltag der Bundesliga musste Jan Siewert seinen Trainerstuhl räumen. Mainz dümpelt arg angeschlagen auf Platz 17 in der Bundesligatabelle herum mit 4 Punkten Rückstand auf Platz 16 und satten 9 Punkten auf den rettenden Platz 15. Es gibt nicht mehr viel Hoffnung darauf wie der FSV noch mehr als Platz 16 und somit die Relegation erreichen könnte.
Am 13.Februar erklimmt der Däne Bo Henriksen das Podium bei einer einberufenen Pressekonferenz der 05er. Er wird als neuer Cheftrainer präsentiert. Bo wer? Gute Frage. Bis vor kurzem war er noch Trainer vom FC Zürich und er machte seinen Job dort sicher nicht schlecht. Als er aber mit Mainz einig ist, bittet er um die Freigabe und bekommt sie auch. Davor hatte Henriksen ausschließlich in seiner Heimat Dänemark als Trainer gearbeitet. Viele Jahre war er Trainer beim unterklassigen Verein Brönshöj BK bei dem er auch 2009 seine Spielerkarriere beendet hatte. 2010 stieg er mit der Mannschaft in die zweite dänische Liga auf und konnte sie dort etablieren. Von 2014 bis 2020 war er Trainer beim AC Horsens in der höchsten dänischen Liga, der Superliga. Seine gute Arbeit brachte ihm dann 2021 eine Anstellung beim dänischen Spitzenclub FC Midtjylland ein. Nach nur einer Saison musste er trotz Vizemeisterschaft und Pokalsieg aber wieder gehen.
Da saß er nun bei dieser Pressekonferenz in Mainz und schnell wurde klar was diesen Bo Henriksen antrieb. Er redete über Motivation und Blockaden im Kopf der Spieler und was alles möglich ist wenn man diese überwindet und seinen Ängsten willensstark entgegen tritt. „Wenn man vor etwas Angst hat, trifft es in vielen Fällen auch ein“ meint er bei seiner Amtsantrittsrede und wirkt dabei wie einem amerikanischen Motivationsvideo entsprungen. Einige dürften sich gefragt haben, ob dieser Trainer wirklich der richtige ist.
Jedenfalls springt der Funke schon im folgenden Heimspiel gegen Augsburg über, dass das Team am Ende mit 1:0 gewinnt. Wie eine Mischung aus Irrwisch und Rumpelstilzchen hopste und gestikulierte Henriksen 90 Minuten an der Seitenlinie herum und rastete beim Schlusspfiff dann völlig aus. Er rennt wie ein Verrückter über den Platz und zeigt heftigst die Siegerfaust mit hervorstehenden Augen. Dabei wirkt er völlig authentisch und ungekünstelt. Die Mannschaft und die Fans hat er schnell auf seiner Seite. Ab da geht es für Mainz fast nur noch bergauf. Auch eine 1:8 Klatsche gegen die Bayern tut dem ganzen keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil. Seit dem 26.Spieltag ist Mainz ungeschlagen und gewann 3 von 4 Spielen. Das Resultat ist, dass Mainz aktuell mit 4 Punkten Vorsprung auf Platz 16 steht und nur noch 1 Punkt auf Platz 15 fehlt. Irrwischstilzchen Henriksen immer motiviert und engagiert mittendrin. Danish Dynamite eben.
Sollte der sympathische Bo Henriksen mit Mainz 05 tatsächlich noch die Klasse halten, kann man der Führung der Mainzer nur heftigst zu diesem Trainer-Coup gratulieren. Wäre ja nicht der erste Kulttrainer den die Mainzer hervorbringen würden.