- Offizieller Beitrag
Zitat von LarryAlles anzeigenQualifikationssieger ZSC Lions
Glanzvolle Löwen
Kaum zu stoppen: Die ZSC Lions.
Die Zürcher überzeugen wie selten zuvor. Dank Konstanz und Klasse heben sie sich seit Monaten vom Rest der Liga ab. Was jetzt noch fehlt, ist der Titel.
Ulrich Pickel
Es handelt sich nicht um Marketing, wenn davon die Rede ist, dass die Teams der NLA in den letzten Jahren immer mehr zusammengerückt sind. Die am Dienstag zu Ende gehende Qualifikation hat vielmehr dick unterstrichen, was Sache ist: Jeder kann jeden schlagen. Nur zwei Ausnahmen gibt es: Die Rapperswil-Jona Lakers fristen ein Dasein als Punktelieferant der Liga.
Und an der Spitze thronen die ZSC Lions, die zum zweiten Mal nach 2003 die Qualifikation gewinnen. Die Bestmarken des HCD (2011, 113 Punkte) und des SCB (2008, 22 Punkte Vorsprung auf Platz 2) bleiben zwar unangetastet, aber das trübt das glanzvolle Bild nicht, das die Löwen abgeben. Seit dem 5. Dezember sind sie Tabellenleader, nichts konnte sie aus dem Tritt bringen.
Verletzungen kein Problem
Der Abgang von Andres Ambühl und Thibaut Monnet? Er war nie ein Thema, nachdem die Saison einmal angefangen hatte. Der Coach Marc Crawford sagte im Herbst: «Wir wollen ihnen mit unserem guten Spiel Grund geben, dass sie noch bereuen, uns verlassen zu haben.» Ob sie jetzt bereuen, ist nicht bekannt. Aber der Vorsatz des guten Spiels wurde allemal eingelöst. Kein Team spielte attraktiver, niemandem gelang der Spagat zwischen Spektakel und Disziplin so gut, niemand schoss mehr Tore (162) und erhielt weniger (109).
Auch Verletzungen waren kein Problem. Der Stammgoalie Lukas Flüeler zum Beispiel fiel einmal längere Zeit aus. Dasselbe passierte auch in Davos. Doch während der HCD einen Ausländer als Ersatz verpflichten musste, zauberte der ZSC einfach einen 18-Jährigen aus dem Nachwuchs hervor. Und Melvin Nyffeler hielt so gut, dass er, kaum war Flüeler zurück, von Servette für die nächsten drei Jahre abgeworben wurde, worüber sich die Freude der Lions in ziemlich engen Grenzen hält.
Oder Robert Nilsson. Zu Saisonbeginn fehlte er wegen einer Hirnerschütterung. Weil er im Vorjahr schon die gleiche Verletzung erlitten hatte, kamen leise Zweifel über den Wert des Neuzugangs auf. Als er dann aber einsatzbereit war, wurde blitzartig klar: Nilsson gehört zu der Sorte, die in engen Partien für den Unterschied sorgen können. Allein Nilssons Pässe, Tricks und Finten waren im kongenialen Zusammenspiel mit Luca Cunti und Roman Wick, den anderen grossen Künstlern im Team, oft schon das Eintrittsgeld wert. Und davon kam viel zusammen. Der Zuschauerdurchschnitt liegt bei 9000, mehr kamen nie seit der Neueröffnung des Hallenstadions 2005.
Praktisch ständig gab es bei den Ausländern Ausfälle. Über weite Strecken spielten die Lions nur mit deren zwei statt der erlaubten vier. Hektik kam trotzdem nie auf. Und wenn die Ausländer spielten, überzeugten sie mit Ausnahme des langsamen und bald wieder verabschiedeten Guillaume Latendresse. Die mit Spannung erwarteten Neuen, Ryan Keller und Marc-André Bergeron, erfüllen die Rolle des dankbaren Vorkämpfers beziehungsweise spielstarken Verteidigers. Bergeron sticht mit dem besten Wert der NLA in der Plus-Minus-Statistik hervor (plus 27).
Die Konstanz auf hohem Niveau konnte nur gehalten werden, weil von jenen, die gesund waren, praktisch alle ihr Potenzial abrufen konnten, was nicht zuletzt dem Trainer ein gutes Zeugnis ausstellt. Kein Wunder, wollen die Zürcher Kontinuität mit Crawford. Sie sind zuversichtlich, dass sie die Vertragsverlängerung mit dem Kanadier in den nächsten Tagen bekanntgeben können.
An Talent und Klasse hat es in der Lions-Kabine noch nie gemangelt, aber Crawford kommt nun entgegen, dass er auf ein Team zurückgreifen kann, das in seiner gegenwärtigen Altersstruktur nahezu perfekt ausbalanciert ist. Und in seiner Transferpolitik arbeitet der Klub gezielt weiter. Das jüngste Beispiel: Im Tausch für den Verteidiger Marco Maurer engagierten die Lions Ende November den Flügel Dan Fritsche aus Lugano. Der 28-Jährige hat immerhin 256-mal in der NHL gespielt. In Zürich kommt er aber vornehmlich im vierten Sturm zum Einsatz – mehr gibt es nicht zu sagen über die Qualität im Kader.
«Nun kommt die Alpe d'Huez»
Was jetzt noch fehlt, ist einzig die Krönung in Form des Titels. Wie sehr sich die Souveränität der vergangenen Monate auch unter dem Druck der Play-offs bestätigen wird, ist die grosse Frage. Der Sportchef Edgar Salis, der gerne bildhaft spricht, nimmt die Tour de France zum Vergleich: «Die Qualifikation war für uns eine erfolgreiche Etappe. Aber nun kommt die Alpe d'Huez.» (NZZ)
Na-na-na, es wurden schon andere Teams locker Quali-Sieger und haben's dann in den PO's vergeigt. Fribourg, Lugano, Bern...... etc. etc. etc.
AB 11. MÄRZ ZÄHLTS - FREUE MICH!!!!