Fribourg - Z 05.10.18

    • Offizieller Beitrag

    Erfolgreiche Minimalisten

    Zum vierten Mal in sieben Spielen endet eine ZSC-Partie mit einem 2:1. Die Art und Weise des Sieges in Freiburg ist eindrücklich und glücklich zugleich.

    Kristian Kapp

    Nein, torreich sind diese ZSC-Spiele nicht, spektakulär auch nur selten: 14:13 Tore nach sieben Partien. Immerhin erfolgreich sind sie mittlerweile, die Lions, dieses 2:1 bei Gottéron war der dritte Sieg in Folge. Und er wirkte in der Nachbetrachtung wie das Ausführen eines perfekten Planes: Zuschlagen, nichts anbrennen lassen. Gut, so einfach war es dann doch nicht …

    Der Zürcher Start war gut. Der ZSC, mittlerweile doch zu einer kleinen Star-Truppe mit vielen spielerischen Elementen mutiert, zeigte sich kämpferisch. Zwei Szenen im noch jungen Spiel zeigten unterschiedliche Einstellungen, mit denen die Teams starteten. Während Gottérons Mottet nach einem Check Blindenbachers die Hände verwarf und das Publikum gegen die Referees aufbrachte, reagierte Jérôme Bachofner nach einer fast identischen Szene anders.

    Kaum von Rossi (korrekt) über den Haufen gefahren, sprang der ZSC-Stürmer auf, sprintete übers halbe Feld und verwertete Pius Suters Vorarbeit. Es war das 2:0 nach neun Minuten, es war für Bachofner eine Art Wiedergutmachung: Am Vorabend hatte er gegen Ambri einen Gegentreffer fahrlässig verschuldet.

    Kleins grosser Aussetzer

    Das Problem war nicht der Start. Das Problem war, wenn bei einem Sieg überhaupt von Problemen gesprochen werden kann, die Verwaltermentalität, die nun einsetzte. Nicht, dass der ZSC schlecht verwaltete. Es machte nie den Eindruck, als würden die Lions die Kontrolle verlieren.

    Das 2:1 kassierte der ZSC noch im Startdrittel, weil Kevin Klein doppelt patzte: Zuerst mit einem misslungenen Aufbaupass, dann, weil er die Nerven und dann auch noch die Position verlor – Lhotak konnte freistehend einschieben. Mottet verpasste zwar im Powerplay das leere Tor und das 2:2, viel mehr war da lange nicht. Und wenn, dann machte der wieder ins ZSC-Tor zurückgekehrte Lukas Flüeler einen sicheren Eindruck.

    Aber weil Eishockey halt ein Spiel auf Eis ist, bei dem auch Zufall und Fortune nicht nur Nebenrollen spielen, ist das eine Sache mit Ein-Tor-Führungen und Kontrolle. Es war zwar eindrücklich, wie souverän der ZSC im Schlussdrittel die Freiburger Angriffe neutralisierte. Doch weil ein 2:1 nur ein 2:1 ist, wurde es am Ende dennoch eng. Wie Flüeler Marchons und Sprungers Schüsse parierte respektive an den Pfosten lenkte, war grandios, aber auch von Glück begünstigt.

    Cervenka geht noch unter

    Darum wäre mehr offensive Präsenz des ZSC vorteilhaft gewesen. Stellvertretend ist da mit ­Roman Cervenka einer der vielen Zürcher Königstransfers zu nennen. Der brillante Techniker spielt zwar im Powerplay schöne Pässe (wie beim 1:0 Noreaus), er stand aber nach vier Einsätzen noch immer bei keinem Plustor bei numerischem Gleichstand auf dem Eis. Gestern blieb er gar ohne Schussversuch.

    Das sind auch Luxusprobleme bei einem Sieg. Vor allem, da der ZSC in der Offensive derzeit mit Nilsson, Herzog und Pettersson auf viel Qualität verzichten muss. Gottéron, das sich auf diese Saison hin nochmals verstärkt hat, rannte hingegen vollzählig und erfolglos an. (Tagesanzeiger.ch/Newsnet)
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    Hab mir das Spiel gestern angeschaut. Fand die Leistung gut, ein Tor mehr hätte meine Nerven beruhigt (Verwaltermentalität!). Cervenka ist im Unterschied zum Saisonstart in der CL in der Meisterschaft noch nicht angekommen. Die Rückkehr von Freddie wird das Team stärker machen. Hollenstein kommt wie Noreau gut! Weiter so!

    • Offizieller Beitrag

    Habe mir das Spiel heute morgen ebenfalls angeschaut. Ziemlich gute Analyse des Herrn Kapp.
    Neben Cervenka ist auch Klein noch nicht auf der Höhe ihres Schaffens. Ok, müssen sie auch noch nicht, solange das Team gewinnt.
    Das Team hat den "fast-Fehlstart" korrigiert, kämpft und macht alles in allem Freude! Und jetzt fangen die Jungen auch noch an zu
    scoren..... tiptop!!

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