Sicher nicht der stärkste Gegner in der Gruppe (eher der schwächste) und kein Gradmesser wie Rögle, aber solche Spiele anfangs Saison, sind bei uns auch schon knapper ausgefallen oder vergeigt worden.
Fehérvár AV19 1:7 ZSC Lions
Zürcher Budget-Sieg in Ungarn
Der Spielbericht
Was für ein Start in die neue Saison! Nur gerade 39 Sekunden brauchen die ZSC Lions, um durch Yannick Weber in Führung zu gehen. Andrighetto legt mit einem herrlichen Shorthander nach und Bodenmann nutzt auch die erste Überzahl. Fast perfektes Eishockey der Löwen in der Startviertelstunde. Dass die Ungarn aber kein Kanonenfutter sind, zeigen sie nur zwei Minuten später. Terbocs hält nach einer zu wenig konsequenten Befreiungsaktion des ZSC unhaltbar für Hrubec drauf. Fehérvár drückt bis zur Pause auf den zweiten Treffer, aber der Schweizer Vertreter rettet sich zur Sirene.
Fehérvár läuft im zweiten Drittel deutlich mehr, wirft viel mehr Herz und Leidenschaft ins Spiel. Sofort können sie den Zürchern im Spielaufbau das Leben schwer machen und mit der Physis dagegenhalten. Als Fournier wegen einer Spielverzögerung aber raussitzen muss, spielen die Lions im Powerplay mit ihrem Gegner Katz und Maus. Torschütze Bodenmann dreht sich mehrmals von einer Seite zur anderen und wird dann herrlich vom Flügel angespielt.
Es ist zwar eine Art Drohung, die Constantine im Powerbreak noch rausbringt, als er beim Stand von 1:5 damit spekuliert, den Torhüter fast zehn Minuten vor Schluss rauszunehmen. Doch die Lions spielen ihr Ding runter, Hollenstein und Lehtonen schrauben das Resultat weiter in die Höhe und sorgen für die budgetierten drei Punkte in Ungarn.
Der Gewinner
Juha Lammikko (ZSC Lions). Ein Tor hat der Finne nicht erzielt, dafür die Tore 2 und 3 vorbereitet. Er hat den dritten Sturm herausragend geführt und mit seiner Übersicht brilliert.
Der Loser
Justin Sigrist (ZSC Lions). In der Vorbereitung hat er sich die Nomination in die zweite Sturmlinie verdient. Doch er kassiert die Höchststrafe, Trainer Grönborg versetzt ihn fürs Schlussdrittel in die vierte Formation.
Szene des Spiels
Wie Sven Andrighetto in der 6. Minute in Unterzahl übers ganze Spielfeld läuft, den direkten Gegenspieler narrt und nachher noch wunderbar zum 0:2 trifft, das war absolute Sonderklasse und hat Fehérvár AV19 auch gleich den Zahn gezogen.
Die Tore
1. Minute, 0:1 durch Yannick Weber: Was für ein Blitzstart! Die Zürcher jubeln schon nach 39 Sekunden über den Führungstreffer von Weber! Der Verteidiger nutzt die erste grosse Chance des Spiels.
6. Minute, 0:2 durch Sven Andrighetto: Eigentlich will Andrighetto nur Sekunden schinden. Doch er kann den Puck übers ganze Spielfeld tragen und tanzt Hari dann Knöpfe in die Beine. Von der rechten Seite schlenzt er die Scheibe dann perfekt in den Winkel zum Shorthander!
13. Minute, 0:3 durch Simon Bodenmann: Wallmark runter auf die Grundlinie, Lammikko direkt wieder hoch in den Slot und Bodenmann schliesst ebenfalls direkt aus dem Handgelenk perfekt über den Beinschoner von Roy zum 3:0 ab. Das war Tic-Tac-Toe von den Lions mit Fehérvár!
16. Minute, 1:3 durch Istvan Terbocs: Der Konter von Fehérvár AV19 läuft, Marti macht eigentlich seinen Job. Doch mit den Schlittschuhen vertändelt er den Puck und Terbocs hält sofort drauf. Er bezwingt Hrubec zum ersten Tor seines Vereins in der CHL!
37. Minute, 1:4 durch Simon Bodenmann: Im Slot kann Bodenmann Pirouetten drehen. Sehr schön spielen die Flügel quer durch die Box der Ungarn und bedienen nachher den Torschützen. Dieser haut direkt drauf und erzielt seinen zweiten Powerplay-Treffer am heutigen Abend.
47. Minute, 1:5 durch Denis Hollenstein: Petan lässt sich von Hollenstein auf der eigenen blauen Linie vom Puck trennen. Der Topstürmer schlenzt sofort zentral den Puck durch die Beine von Roy!
56. Minute, 1:6 durch Mikko Lehtonen: Was für ein Hammer! Texier spielt zu Lehtonen und dieser hämmert den Puck vom Bullykreis wunderbar über die Stockhand von Roy in den Winkel!
57. Minute, 1:7 durch Denis Hollenstein: Findlay kann im ersten Anlauf verhindern, dass der Puck ins Tor kullert. Er schiesst ihn aber Roy hinten an die Beine und von dort landet er im Kasten. Hollenstein wird als offizieller Torschütze geführt.