Beiträge von ZSC4E

    Du machst gute Argumente, da kann ich nicht widersprechen. Was mir einfach ein mulmiges Gefuehl gibt ist dass wir uns mit ihm auf ein Experiment einlassen. Ein Coach mit Null Cluberfahrung ist auf jeden Fall ein Risiko.

    Natuerlich hoffe auch ich auf das Beste und es wuerde mich riesig freuen wenn Du mir meinen Post am Tag nach dem Meistertitel unter die Nase haelst!

    Ist nicht jeder Trainerwechsel immer irgendwie ein Experiment und ein Risiko? Der Erfolg wird dir durch keinen Mann an der Bande garantiert. Weder durch sein Palmares oder seine Erfahrung noch durch seinen Führungsstil.

    Für das andere bin ich schlicht zu faul. Aber dafür gäbe es dann andere User :evil:

    Ich war nie Head Coach eines College Teams, Groenborg aber auch nicht!

    Er war mehrheitlich Assistant bei einem Division 3 College Team. Division 3 College Sport hier ist recreational und wird vom College weder finanziell noch in einer anderen Form unterstuetzt. Das ist keine relevante Erfahrung.

    Okay du bist gut informiert. Ich seh das halt so:

    Wie viel Erfahrung hast du denn in der Führung von Eishockeyspieler? Ich seh in diesem Punkt Grönborg als sehr erfahren an und um das geht es doch am Ende das Tages, um die Führungsqualitäten. Sehen wir in die nahe Vergangenheit. Wallson hatte Erfahrung als Coach eines Profi Club Teams. Er hatte super Jahre in Skelleftea und noch nie eine Viertelfinalserie verloren, bis... Und die meisten sind sich einig, dass er schlicht der falsche Typ war.

    Auch Aubin hatte Erfahrung, und auch sein Coaching Stil wurde rasch als für nicht gut genug befunden.

    Kossman und Arno mag ich nicht einzubeziehen da sie als Feuerwehrmänner ganz eine andere Aufgabe hatten und jeweils ein vorbereitetes Team übernahmen.

    Grönborg wird noch 2 Assistenten bekommen. Vielleicht bringen die ja die Club Erfahrung mit in den Staff und es gibt super Synergien?

    Ich versuch optimistisch zu sein und warte gespannt auf den Saisonstart. Ändern können wir doch eh nichts.

    Grönborg war zusammen mit Krüger bei Buffalo im Gespräch. Krüger soll nun dort vier Millionen kassieren. Der (Teilzeit-)Coach der Schweizer Fussball Nati kassier eine Million. Wo ist das Problem?

    Hab ich von einem Problem geschrieben? Das ist deine Interpretation. Fand es einfach spannend mal ne Zahl zu hören.

    Jep! Genau das muss man machen! Hart spielen und sie nicht ihr Spiel machen lassen, nicht mitspielen wollen! Auf dem Papier waren sie schon vor der WM Favorit, unterdessen ist klar das sie Lust auf mehr haben. Alles andere als der Titel wäre eine Überraschung aber gewonnen haben sie ihn noch nicht.

    Aber man muss schon sehen, neben ihren technischen Fähigkeiten können sie auch körperlich ordentlich austeilen und dagegenhalten. Sie machten gestern phasenweise einen sehr kompletten Eindruck. Ich hoffe das spiel gegen Schweden morgen Abend wird im free tv irgendwo gezeigt.


    Ich bin immer wieder erstaunt, wie hier Einige von euch Spieler bei uns haben möchten, die eben mal gerade in Topform sind, und dies in einem optimalen Umfeld.
    Oder was war denn von Genazzi oder Fora während der Saison zu hören? Wenig bis nichts.

    Es ist so, wie einige hier schreiben, die Probleme beim ZSC liegen nicht an der Qualität des Kaders, sondern innerhalb der Führung.

    Es wird vor allem wochenlang die Führung kritisiert wie sie einfach die besten der anderen einkaufen und sich es zu einfach machen. und dann kommen trotzdem wieder vorschläge und wünsche für solche spieler die einmal in erscheinung treten.

    Gutes Scouting für die NLA heisst definitiv nicht die auffälligsten Spieler zu holen. Siehe Kubalik: kein einziges spiel an der WM 2017 und trotzdem verpflichtet worden.

    Er ist in der ersten Linie unserer Nati. Sicher einer der besten Stuermer mit CH Pass.

    Genau das richtige in der aktuellen Situation ihn nicht zu holen. Einige haben uns ja als das Real Madrid des CH Eishockeys gesehen, dann Praplan zu fordern würde genau das bekräftigen. Hollenstein und Bodenmann waren letzte Saison Top Transfers. Jetzt waren sie auch nur knapp genügend. Das Problem ist doch schlichtweg nicht das Kader..


    Nino kommt wenn Freigabe von den Hurricanes. Offensivpower wie noch nie. Bin gespannt wie das kommmt gegen die großen Nationen....

    Das Powerplay wird wahrscheinlich, zumindest in einer Linie, etwas besser. Aber ein Finaleinzug sehe ich nicht.

    Ich bin gespannt was man noch für ein Ausländer holt oder sind es eventuell doch zwei ?
    Nach den Erfahrungen der letzten Jahren, sollte man eigentlich zur Einsicht kommen, dass man spätestens nach dem NHL cut 5 Ausländer im Team hat (Ansonsten ist ja wieder der Markt ausgetrocknet).

    Ganz meine Meinung!

    «Ich liebe hohe Erwartungen»
    Der neue ZSC-Coach Rikard Grönborg erklärt erstmals ausführlich, wieso er sich für die Lions entschieden hat.

    Wer ist Rikard Grönborg? Ein «harter Arbeiter» und «sehr neugieriger Mensch». Foto: Melanie Duchene (Keystone)

    Simon Graf

    @SimonGraf1

    Bratislava

    Sie waren schon ein paarmal in Zürich, auch als schwedischer Nationaltrainer. Was wissen Sie über die ZSC Lions?
    Ich kenne die Tradition dieses Clubs, habe mich auch mit dessen Geschichte auseinandergesetzt. Mit der Fusion des Grass­hopper-Club und des ZSC. Und ich weiss, dass die Fans Resultate erwarten. Ich liebe hohe Erwartungen. Als schwedischer Nationalcoach habe ich Erfahrung damit. Und die Leute aus der ­Organisation, die ich getroffen habe, haben mich beeindruckt. Von Mister Frey über Peter Zahner zu Sven Leuenberger. Wie sie mir alles dargelegt haben. Wie Sie ja wohl wissen, verfolgte ich den Job eines Headcoachs in der NHL. Aber als das nicht klappte und mir die Lions ein Angebot machten, konnte ich nicht Nein sagen. Es ist eine Herausforderung, die mich sehr reizt.

    Wie nahe waren Sie an einem NHL-Job?
    Ich hatte ein paar Jobinterviews, aber letztlich war nichts Konkretes auf dem Tisch. Ein paar NHL-Teams warten ja immer noch zu. Und als mich die Lions kontaktierten, war ich von Anfang an sehr interessiert. Ich flog nach Zürich, traf alle, und sie präsentierten mir alles. Da sagte ich zu mir: Das ist eine konkrete Offerte von einem der Topclubs aus Europa, da muss ich zusagen! Zudem gefällt mir die Schweizer Liga, das High-Speed-Eishockey, das hier gespielt wird. Und die Eishockeykultur. Ich freue mich auch, in der Schweiz zu leben. Es ist ein wunderschönes Land. Ich liebe Ordnung.

    Als schwedischer Nationalcoach arbeiten Sie nur punktuell mit den Spielern. Was wird anders sein als Clubtrainer?
    Zuerst einmal freue ich mich darauf, täglich mit den Spielern zu arbeiten und zu erleben, wie sich das Team im Verlaufe des Jahres entwickelt. Die Beziehung zu den Spielern aufzubauen. Ein Grund, wieso bei uns Schweden so viele grossartige Spieler an die WM kommen, ist, weil ich mit ihnen schon gearbeitet habe, seit sie 16, 17 sind. Sie wissen, was sie bei mir erwartet. Ich bin gut darin, ein Umfeld zu schaffen, in dem die Spieler Topleistungen bringen.

    Es heisst, die ZSC Lions bräuchten einen Coach, der mit harter Hand führt, manchmal die Peitsche schwingt. Sind Sie ein harter Trainer?
    Was heisst schon hart? Für mich geht es darum, zusammenzuarbeiten. Nicht gegeneinander. Es ist nicht ich gegen sie, es ist wir. Ich bin sehr neugierig, stelle ­viele Fragen. Aber wenn wir beschlossen haben, etwas zu tun, setze ich das durch. Wenn wir über längere Zeit Erfolg haben wollen, nicht nur ein Jahr, muss man einen ­etwas anderen Ansatz wählen, als die Peitsche zu schwingen, wie Sie es ausdrücken.

    Sind Sie mehr Schwede oder Amerikaner?
    Diese Frage wird mir oft gestellt. Als ich zurück nach Schweden kam, wurde ich als Amerikaner angeschaut. Weil sich zuvor meine ganze Coachingkarriere in Nordamerika abgespielt hatte. Das war ein Trumpf für mich: Ich kannte die schwedische Kultur, aber auch die nordamerikanische Art des Coachings. Ich coachte 15 Jahre in Nordamerika. Gleichzeitig ist mir die Ausbildung wichtig. Ich mag es, die Spieler zu entwickeln, anzutreiben, damit sie ihr Bestes ausschöpfen. Ich bin also eine Mischung, kein typischer Schwede, aber auch kein typischer Amerikaner.

    «Stolzer als auf meine Goldmedaillen bin ich auf meine Beständigkeit.»
    Rikard Grönborg, ZSC-Coach

    Sie waren als Spieler kein Star, mussten sich als Coach hocharbeiten. Wie prägte Sie das? Was sagt das über Sie aus?
    Dass ich ein harter Arbeiter bin. Ich bin keiner, der die Stunden zählt. Wenn du in diesem Job Erfolg haben willst, musst du mehr tun als der neben dir. Ich führte in Schweden in der gleichen ­Saison die U-18 und die U-20. ­Zudem habe ich einen akademischen Hintergrund, mir gefällt es zu planen. Ich hatte ja nicht vor, Coach zu werden, als ich auf­gehört hatte zu spielen. Aber das Eishockey brachte mich immer wieder zurück, eröffnete mir neue Chancen. Ich liebe es, mit Menschen zu arbeiten. Ich liebe es, in einem kompetitiven Umfeld zu arbeiten. Und ich liebe das Eishockey. Mein Job vereint alles.

    Hat es Sie verändert, Weltmeistertrainer Schwedens zu sein?
    Nicht gross. Ich bin stolzer auf meine Beständigkeit als auf die Goldmedaillen. Als Coach kann man nur konstante Arbeit bringen. Ob es dann Gold wird, oder ob man einen Final verliert, das hängt an den Spielern. Aber ich habe mich immer durch konstante Arbeit ausgezeichnet. Wir spielten stets um Medaillen mit.

    Wie reagieren die Leute, wenn sie Sie in Stockholm auf der Strasse sehen?
    Das hat sich schon etwas verändert. Natürlich werde ich öfter angesprochen. Aber das stört mich nicht. Als Nationalcoach ist es Teil des Jobs, dass man ein Botschafter ist fürs Eishockey. Das gefällt mir. Ich wirke auch gerne in der Trainerausbildung. Aber jetzt freue ich mich darauf, mit einem Clubteam zu arbeiten. Als mir der Verband einen Dreijahresvertrag anbot, lehnte ich ab, weil ich das Gefühl hatte, dass es Zeit ist für etwas Neues. Zürich war da noch kein Thema.

    Könnten die ZSC Lions für Sie das Sprungbrett in die NHL sein? Wie bei Bob Hartley und Marc Crawford?
    Ich betrachte das nicht so. Vielleicht bleibe ich zehn Jahre in der Schweiz, wer weiss. Ich ging einst nach Nordamerika für ein Jahr und blieb 20 Jahre. Man weiss nie, wohin einen das Leben führt.

    Haben Sie sich mit Hans ­Wallson unterhalten, bevorSie unterschrieben?
    Nein, ich habe mit Lars Johansson geredet. Aber nicht vertieft. Ich will mir meine eigene Meinung bilden. Wir sprachen mehr darüber, wie es ist, in Zürich zu leben. Auch mit Hartley habe ich mich darüber unterhalten. Sie haben beide geschwärmt.

    Wurden Sie schon vor der Schweizer Mentalität gewarnt?
    Ich komme mit einem offenen Geist. Wenn ich schon Vorurteile hätte, wäre das nicht gut. Und wenn ich denken würde, in der Schweiz sei alles gleich wie in Schweden, wäre ich kein besonders guter Coach.

    Die Schweizer Liga ist geprägt von einer Welle von nordländischen Coachs. Der Stil von Dan Tangnes bei Zug mit Druck auf dem ganzen Eis wird momentan als das Nonplusultra angesehen. Was schwebt Ihnen vor?
    Ich finde laufbetontes Eishockey auch gut. Aber ich mag es, den Rhythmus des Spiels zu ver­ändern. Und den Puck schnell zu spielen. Das Passspiel ist sehr wichtig. Wenn man hier an der WM die Russen beobachtet oder unser Team, wie wir das Tempo variieren, ich denke, das ist der nächste Schritt.

    «Ich lernte zu verstehen, welch grossen Einfluss Kommunikation hat, verbal wie nonverbal. Wie man anderen hilft, die Dinge nicht negativ zu sehen, sondern als Chance.»
    Rikard Grönborg, ZSC-Coach

    Wie gut kennen Sie die ­Mannschaft schon?
    Ich hatte gerade ein Meeting mit Sven Leuenberger, und wir gingen das Team gemeinsam durch. Aber ich habe erst mit Pettersson und Nilsson gearbeitet. Wenn ich nach Zürich komme, werde ich mich mit jedem Spieler treffen, um ihn kennen zu lernen.

    Im WM-Final 2018 schlugen Sie mit Schweden die Schweiz im Penaltyschiessen. Das war ein bisschen glückhaft, nicht?
    Die Schweizer spielten ausgezeichnet, es war, als ob wir das ganze Spiel hinterherliefen. Die Regeln besagten nun mal, dass der Final im Penaltyschiessen entschieden wird. Dieses Jahr ist es ja anders. Ich sprach nach dem Spiel mit Fischer, natürlich war er sehr enttäuscht. Aber er durfte stolz sein auf sein Team. 2013 in Stockholm war ich auch schon dabei, als Assistenztrainer. Die zwei Silbermedaillen zeigen, dass die Schweizer vieles richtig machen, ein gutes Programm haben.

    Sie haben einen Bachelor-­Abschluss in Journalismus ...
    … und einen Master-Abschluss in Management. Da ging es viel um Leadership. Ein spannendes Thema! Mich interessiert, was Menschen antreibt. Wir sind alle anders, funktionieren unterschiedlich. Ich lernte zu verstehen, welch grossen Einfluss Kommunikation hat, verbal wie nonverbal. Wie man anderen hilft, die Dinge nicht negativ zu sehen, sondern als Chance. Die klassischen Kabinenansprachen mache ich auch ab und zu. Aber die tägliche Beziehung zu den Spielern ist wichtiger. Ich studierte sieben Jahre, coachte daneben aber schon. So konnte ich schon gewisse Dinge einbauen und ausprobieren.

    Welchen Titel würden Sie als Journalist über ein Porträt über Sie setzen?
    Vielleicht diesen: Ich habe noch lange nicht genug. Ich bin ein sehr neugieriger Mensch. Das treibt mich vorwärts.

    Der amerikanische Schwede
    Rikard Grönborg ist eine markante Figur mit seinem gepflegten weissen Bart. Als Weltmeistercoach Schwedens 2017 und 2018 geniesst er in seiner Heimat ein hohes Ansehen. Er war kein grosser Spieler, hörte mit 26 auf, um in St. Cloud das College abzuschliessen. Dort rutschte er ins Coaching hinein. 2006 kehrte er nach Schweden zurück und arbeitete sich im Verband hoch, vom Scout und Videocoach bis zum A-National­trainer. Nun unterschrieb er bis 2021 beim ZSC. Er besitzt auch den US-Pass, ist mit der Amerikanerin Dawnie verheiratet und hat mit ihr die Töchter Chloe (6) und Grace (1).