Ist ja nicht gerade so, dass man vor der Saison die düstersten Prognosen auf dem Pinboard gelesen hätte, auch wenn Grönborg natürlich schon länger in der Kritik stand. Das Team wurde jedoch insgesamt als tauglich beurteilt, um den Titel zu holen, und diese Einschätzung dürfte nach wie vor stimmen. Bei den Ausländern verhält es sich wie anderswo auch, d.h. es gibt Licht und Schatten, aber die Baisse kann nicht auf im Vergleich zur Konkurrenz "schlechtere" Ausländer zurückgeführt werden. Auf der wichtigen Goaliposition ist man gut besetzt.
Nach der letzten Finalserie müssten zudem alle Spieler mehr als "geladen" sein, weshalb es schwerfällt, die Ursache in einer mangelhaften Motivation zu suchen. Würde man dank der zweifellos im Team vorhandenen Klasse mit Leichtigkeit durch die Quali schweben, hätte man eine gute Erklärung dafür, wenn immer mal wieder blasierte Auftritte folgen bzw. man gegen klare Underdogs den nötigen Ernst nicht aufbringen würde. Man hat jedoch nicht den Eindruck von Larifari-Auftritten, da man sich (meistens...) redlich abmüht, aber komischerweise seine Stärken nicht ausspielen kann.
Insgesamt schon ein Rätsel, auch wenn der Faktor "Grönborg" und das nordischen Trainern pauschal unterstellte "System- + Schablonendenken" stets überbewertet worden ist.
PS:
Der vielgehörte Einwand, die Top-Klubs würden sich mit der höheren Zahl an Ausländern einfach 6 Super-Duper Ausländer zulegen, und seien dann für die Konkurrenz unerreichbar, hielt ich nie für stichhaltig. Einfach deshalb, weil es selbst bei 4 Ausländern kaum je einem Klub gelang, wirklich 4 Top-Shots zu engagieren. Vielmehr hat die erhöhte Anzahl Ausländer die Ausgeglichenheit gefördert, zumal die Sportchefs der (vermeintlichen) Kellerkinder offenbar einen guten Job gemacht haben bei der Verpflichtung ihrer Söldner. Entsprechende CH-Spieler hätten diese Klubs nie bekommen.