ich bin eigentlich "pro Zumbi", denke aber, dass wir damit ein falsches Signal senden, wenn Hrubi draussen bleibt. So à la Arroganz und wir nehmen sie nicht mehr ernst.. Deshalb Hrubi drinlassen und Grant eine Pause gönnen.
Kein vernünftiger Coach wechselt ohne Not in den PO's den Goalie.
Genie oder Grössenwahnsinniger? FCZ-Sportchef Milos Malenovic ist die umstrittenste Figur im Schweizer Fussball
Er war ein hochbegabtes Kind, ein mächtiger Spielerberater und hat bei mehreren Klubs für Unruhe gesorgt. Der 40-Jährige gilt als schnell und brillant, aber auch als manipulativ und skrupellos.
Fabian Ruch (NZZ)
Diese Geschichte hat eine lange Vorgeschichte. Am 2. Oktober 2023 wurde Milos Malenovic als Sportchef des FC Zürich vorgestellt – nachdem er bereits mehrere Monate parallel zu seiner Arbeit als Spieleragent ein Beratermandat im Klub ausgeübt hatte. Bald eineinhalb Jahre später ist beim FCZ nichts mehr, wie es war.
Milos Malenovic hat den Betrieb auf den Kopf gestellt, es gab über fünfzig personelle Wechsel. In Dutzenden von Gesprächen mit Direktbetroffenen kristallisiert sich das Bild eines Mannes heraus, der direkt, zuweilen radikal und immer sehr von sich überzeugt seinen Weg geht.
Der FC Zürich ist heute der FC Malenovic. Der 40-Jährige hat in der Vergangenheit die Entwicklung bei mehreren Vereinen beeinflusst. Die Muster glichen sich: Malenovic gewinnt in einem führungsschwachen Klub an Einfluss, es gibt Unruhe, Malenovic zieht weiter. So war das bei Ajax Amsterdam, bei GC, beim FC Biel.
Wie wird es beim FCZ?
Beim FC Zürich ist Malenovic als Sportchef erstmals offiziell an der Klubmacht. Von einem «Klima der Angst» im Betrieb berichteten unabhängig voneinander in den letzten Monaten viele interne Quellen. Sie sprachen davon, wie dominant Malenovic in stundenlangen Sitzungen auftrete, sie beschrieben Lügen, falsche Versprechen und Einschüchterungen. Als er zu seiner ersten Sitzung mit allen Angestellten im Nachwuchsbetrieb erschien, sollen seine ersten Worte gewesen sein: «Wem es nicht passt, der kann gehen. Ich habe über fünfzig Bewerbungen.» Auch langjährige, verdienstvolle und beliebte Mitarbeiter wie Heinz Russheim, Leiter der FCZ Academy, oder Klublegenden wie Daniel Gygax verliessen den Verein, Letzterer nach sieben Jahren als Jugendtrainer.
Niemand will öffentlich reden
Die Insider, frühere und heutige Angestellte, erzählten beispielsweise, wie der Sportchef alle Aufstellungen bis hinunter in die U 15 diktiere, wie er Trainings leite und Trainer massregle, alle Details bestimme und Menschen austausche, als seien sie Schachfiguren. Es sind nicht ein, zwei Geschichten von ein, zwei Personen, es sind zehn, zwanzig Geschichten von zehn, zwanzig Personen, stets bezeugt von mindestens zwei Quellen. Öffentlich reden möchte auch jetzt niemand darüber. Das Fussballgeschäft ist klein, man kennt sich, es bestehen Abhängigkeiten, manche stehen dem Sportchef nahe, andere haben Angst.
Und die Frage an Milos Malenovic lautet: «Gehen Sie wirklich so rücksichtslos vor?»
Milos Malenovic sitzt in einer Zigarrenlounge in einem edlen Hotel im Zürcher Seefeld. Über drei Stunden dauert das Gespräch mit ihm. Malenovic ist freundlich und jovial, schnell und scharfsinnig. Er spricht von seinen Kindern, von seiner Frau, über seine Erziehung, und man muss aufmerksam sein, um mithalten zu können.
Er ist ein faszinierender Erzähler und ein brillanter Verkäufer – und er ist bereit, zu jedem Vorwurf Stellung zu nehmen. Ruhig, souverän. Er sagt: «Unsere Entwicklung stimmt. Wir haben viele Bereiche neu und professionell aufgestellt.» Dabei sei es doch normal, dass Menschen unzufrieden seien, die nicht mehr beim FCZ arbeiten dürften. «Im Fussball wird viel hintenrum gesprochen. Das muss man aushalten können.» Er sagt, dass alle die Chance erhalten hätten, sich zu beweisen. «Wer unsere Philosophie nicht mitträgt oder nicht leistungsbereit ist, hat aber bei uns keine Zukunft.»
Malenovic vermittelt den Eindruck, dass er die grossen Linien zeichne und auch verantwortlich für den Nachwuchs sei. Er kennt sich schliesslich im internationalen Fussball aus und will den FCZ Schritt für Schritt in einen Klub wie Ajax Amsterdam verwandeln: Ausbildung von Talenten, Ablösesumme generieren, wachsen, Titel gewinnen. Dabei müsse einer entscheiden, und er lässt keine Zweifel offen, dass er über genügend Kompetenz verfügt, um auch Trainings zu leiten, Einwechselspieler in der Super League zu instruieren, Trainer zu coachen, in allen relevanten Fragen das letzte Wort zu haben. Trainerdiplom? Hat Malenovic nicht. Braucht er nicht.
Genie? Oder Grössenwahn?
Im Sessel der Zigarrenlounge gibt Malenovic einem das Gefühl, im Moment gerade der wichtigste Mensch in seinem Leben zu sein. Obwohl danach auf seinem Smartphone derart viele Anrufe und Nachrichten auf eine Antwort warten, dass einem schwindlig werden kann. Er ist charmant, neugierig, schlagfertig, hat sich vorbereitet, ist alles andere als herablassend.
Menschen, die mit dem Spielerberater Malenovic zusammengearbeitet haben, erzählen von dessen Schnelligkeit und Geradlinigkeit, von Intelligenz und Raffinement, von Fleiss und harter Arbeit, aber auch vom manipulativen Charakter und davon, wie geschickt Malenovic darin sei, Schwächen und Unsicherheiten auszunutzen und sich der Situation anzupassen. Er sei gefährlich brillant. Und grenzenlos ehrgeizig.
Ein Wunderkind mit Ambitionen
Nachdem seine Karriere als Spieler wegen Verletzungen mit 26 Jahren zu Ende gegangen war, baute Malenovic die erfolgreiche Spieleragentur Soccer Mondial auf. Er spricht von 300 Tagen, die er teilweise pro Jahr auf Reisen gewesen sei. Am Morgen in Madrid, am Mittag in London, am Abend in Moskau. Und umgekehrt.
Wenn man mit Malenovic geredet hat, kann es sein, dass man ziemlich beeindruckt ist. So lässt sich unter anderem erklären, warum die FCZ-Besitzer Heliane und Ancillo Canepa ihren Klub bei Malenovic in besten Händen sehen und bei jeder Gelegenheit betonen, wie grossartig die Arbeit des Sportchefs sei. Sie vertrauen ihm total. Und Malenovic, sagen seine Kritiker, sorge dafür, dass nur er engen Kontakt zu den Canepas habe, es erinnere sie an die Enkeltrick-Masche – selbst der Verwaltungsrat sei über vieles nicht informiert.
Zum Beispiel letztmals beim Transfer des ehemaligen französischen Nationalspielers Benjamin Mendy. Die üble Vorgeschichte des Fussballers wurde nicht überprüft, obwohl einmal googeln gereicht hätte, um zu erkennen, dass dieser Transfer für riesigen Ärger sorgen wird. In Malenovics Augen ist Mendy geläutert, nachdem der Fussballer mangels Beweisen vor Gericht von mehreren Vergewaltigungsvorwürfen hatte freigesprochen werden müssen.
Ein Gerücht hält sich hartnäckig: Es soll mindestens eine mündliche Absprache geben zwischen den Canepas und Malenovic, wonach der FCZ irgendwann an den Sportchef verkauft werde. Die Beteiligten dementieren das mit Vehemenz. Malenovic sagt, er habe einen Vierjahresvertrag als Sportchef unterschrieben. Dabei setzt er stark auf Datenanalyse, arbeitet modern, ist ausgezeichnet vernetzt, installiert Fachkräfte mit Vergangenheit in Amsterdam oder Salzburg. Und wenn er einem ausführlich erklärt, wie seine Philosophie genau aussieht, hört sich das smart an. Es läuft sportlich nicht perfekt, aber die Ausrichtung ist erkennbar. Der FCZ will Talente wie Junior Ligue fördern, die Achse wird besetzt durch Führungsspieler wie Steven Zuber, einen früheren Fussballer von GC.
Milos Malenovic scheut das Risiko nicht, das fällt in der beschaulichen Schweiz auf. Er hat aber auch eine einnehmende Seite. Wenn er sich wohlfühlt, spricht er gerne über sein Leben, die Kindheit, über den strengen Vater, der ihm eigentlich nie das Gefühl gegeben habe, am Ziel zu sein. Disziplin sei sehr wichtig gewesen, kulturell bedingt auch, harte Arbeit, gute Schulnoten.
Malenovic war ein hochbegabtes Kind, mit drei Jahren begann er Akkordeon zu spielen, der Fussball war seine Liebe, Schach die Leidenschaft. Er wollte, er musste überall der Beste sein, und er war oft der Beste, im Fussball, in der Musik, im Schach. Aber der Vater war nicht zufrieden. Selbst als Malenovic als Wunderkind des Akkordeons galt und einen Anlass mit weltweiter Ausstrahlung gewann. Er hätte ein Weltklasse-Akkordeonspieler werden können, aber er wollte ein Weltklasse-Fussballer sein.
Fleiss, Cleverness, Ehrgeiz – das zeichnet Malenovic aus
Malenovic sagt, er gehe mit allen Menschen respektvoll um. Dabei gibt es nicht nur diese Geschichte, die vom Internetportal Nau.ch publik gemacht wurde: Malenovic habe Giacomo Koloto an dessen 16. Geburtstag übel beschimpft, weil der FCZ-Jugendspieler zum FC Basel wechsle. Er sei ausgerastet und habe dem Jungen vor die Füsse gespuckt. Malenovic dementierte heftig, der Artikel verschwand von der Website – und ist heute online nicht mehr zu finden.
Ist es dieser Anspruch, unbedingt der Beste zu sein, der Malenovic antreibt und es ihm nicht erlaubt, zu verlieren (und sei es nur einen jungen FCZ-Spieler an den FC Basel) oder ein konsensorientierter Mensch zu sein? Als Fussballer war er talentiert, Schweizer Nachwuchs-Nationalspieler, er war zielstrebig und spielintelligent, doch Verletzungen beendeten seine Karriere als Stürmer. Danach setzte er sich sehr jung als Berater durch – und gerade in diesem undurchsichtigen Geschäft hatte niemand auf ihn gewartet. Malenovic schaffte es. Er war die Nummer eins in der Schweiz. Er hatte es allen bewiesen.
Warum sollte Milos Malenovic all das aufgeben, die Millionen, den Ruhm, die Reisen, und als Sportchef in der kleinen Fussball-Schweiz arbeiten – wenn er nicht die Zusicherung hätte, den FCZ einmal übernehmen zu können? Malenovic spricht von seinen kleinen Kindern, für die er mehr Zeit habe, wenn er nicht ständig im Ausland sei. Wobei er, das unterstreichen selbst Kritiker, immer noch sehr hart arbeitet.
Fleiss, Cleverness, Ehrgeiz – diese Eigenschaften ziehen sich durch die Karriere von Milos Malenovic. Die renommierte niederländische Zeitung «NRC» beschrieb vor zwei Jahren in einer Geschichte über acht Seiten, wie Malenovic bei Ajax Amsterdam im Sommer 2022 ein Machtvakuum ausgenutzt und den Klub in Schwierigkeiten gebracht habe. Titel: «Wie Ajax in einen permanenten Zustand des Krisenmanagements geriet.» Untertitel: «Während des letzten Sommers lag die Transferpolitik von Ajax teilweise in den Händen eines umstrittenen Fussballagenten. Der Verein hatte nicht immer Einblick in die von ihm getroffenen Vereinbarungen.»
Drei Klubs, dreimal Ärger
Milos Malenovic war im Sommer 2022 der Berater des Ajax-Starspielers Dusan Tadic und des Ajax-Trainers Alfred Schreuder. Der Sportchef Marc Overmars, eine Klublegende, musste beim Amsterdamer Eliteklub gehen, weil er sich Frauen gegenüber ungebührlich verhalten hatte. Ajax versank im Durcheinander – da trat Malenovic aufs Parkett. Er tauchte gemäss «NRC» immer häufiger im Ajax-Trainingszentrum auf, überzeugte die Verantwortlichen und erhielt ein Mandat des orientierungslosen Klubs, um im Transfersommer im Namen von Ajax Gespräche zu führen und Deals zu machen – wobei er gleichzeitig als Berater mit seiner Agentur aktiv war. Ein Autor des Artikels sagt, diese Zusammenarbeit mit Malenovic habe Ajax richtig durchgeschüttelt.
Oder GC: Dort begann Malenovic, ein früherer Grasshoppers-Junior, 2012 seine Karriere als Berater. Mit dem Captain Veroljub Salatic, seinem Klienten und Freund. Malenovic warb mit Unterstützung Salatics viele GC-Spieler ab. «NRC» konnte Dokumente einsehen, wonach Malenovic während sieben Jahren an mindestens 19 GC-Transfers beteiligt war und angeblich 6,6 Millionen Euro verdiente, wobei seine Provision in einigen Fällen mehr als 30 Prozent betrug – in der Branche sind 5 bis 10 Prozent üblich. «NRC» sprach mit vier ehemaligen GC-Führungskräften, zwei davon wurden dahingehend zitiert, dass Malenovic ein Intrigant sei, der GC Millionen Franken gekostet habe. Die zwei anderen sagten, der Einfluss des Beraters sei eine Folge der schwachen Klubführung gewesen.
Malenovics Zeit bei GC endete im Streit, der Trainer Michael Skibbe warf Salatic hinaus. Die Grasshoppers warfen Salatic und Malenovic laut «NRC» einen «totalen Mangel an Loyalität» vor und forderten Malenovic auf, «seine Handlungen, die darauf abzielen, die Autorität des Trainers und des Vorstands zu untergraben», sofort einzustellen. Im Jahr 2020, nach einem Konflikt mit dem Verwaltungsrat, kündigte GC an, «jede Zusammenarbeit mit Malenovic zu beenden».
Schliesslich der FC Biel: Malenovic erwarb sich 2015 das Vertrauen des Präsidenten Carlo Häfeli, der vom Europacup träumte. Der Zürcher Häfeli arbeitete eng mit Malenovic zusammen, und das «Bieler Tagblatt» beschrieb damals, wie sich der Berater im Klub bald wie ein Sportchef aufführte, viele seiner Spieler wie Antonio Marchesano beim damaligen Challenge-League-Klub unterbrachte, für den Verein Verhandlungen führte, unter anderem mit YB. Nach ein paar Monaten lag der FC Biel wirtschaftlich am Boden, er verlor die Lizenz. Jahre später wurde Häfeli wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 18 Monaten verurteilt. Malenovic sagte damals, er habe dem Klub nur helfen wollen mit seinen Beziehungen.
Viele Gerüchte – Malenovic lacht darüber
Milos Malenovic ist einer, der auch einmal Grenzen ritzt, sie überschreitet, damit spielt. Wie im Fall Mendy. Damit ist er nicht allein im Fussball. Es kursieren einige Geschichten aus Malenovics Vergangenheit, die einem Mafiafilm entstammen könnten. Muss man das alles ernst nehmen? Die Fussballbranche ist schwatzhaft, Malenovic hat Neider, in gewissen Ländern sind die Regeln anders.
Aber diese Geschichten können Eindruck hinterlassen und einschüchternd wirken.
Um Malenovic ranken sich viele Gerüchte. Gegenwärtig wird erzählt, er habe sich mit seinem alten Kompagnon und Spielerberater Veroljub Salatic zerstritten, gleichzeitig wird behauptet, er arbeite immer noch eng mit früheren Mitstreitern zusammen und halte dort die Fäden zusammen. Kolportiert wird auch, Malenovic plane angesichts der Turbulenzen beim FCZ schon wieder den Ausstieg, seine ausländischen Investoren seien abgesprungen, er wolle zu Ajax Amsterdam wechseln.
Malenovic lacht, wenn er diese Geschichten hört. Er sagt: «Die Arbeit beim FCZ hat doch gerade erst richtig begonnen.» Und es sei ihm ohnehin egal, was andere von ihm denken und über ihn sagen würden. So tritt er auf. Einerseits. Gleichzeitig wird er als eitel beschrieben, er lechze nach Anerkennung, heisst es. Kürzlich setzte er an einer Pressekonferenz zur umfassenden Medienschelte an, weil ihm die negative Berichterstattung nicht passt. Malenovic sagte unter anderem, er sei daran beteiligt gewesen, dass André Breitenreiter, der FCZ-Meistertrainer von 2022, damals nach Zürich gewechselt sei. Menschen, die das beurteilen können, schmunzeln darüber.
In solchen Momenten ist Milos Malenovic wie ein Neureicher, der in der Elite ankommen will. Es geht immer um Resultate, Erfolg, Belohnung. Und vermutlich hat er lange davon geträumt, einen Fussballklub zu dirigieren. Nun will er den FCZ in die Zukunft führen, sportlich und wirtschaftlich. Im letzten Geschäftsjahr mussten die Canepas 7,5 Millionen Franken Verlust decken.
Zerstörung oder Krönung des Canepa-Lebenswerks?
Nach den vielen personellen Wechseln im Klub scheint Malenovic alles und alle im Griff zu haben. Der Captain und Torhüter Yanick Brecher sagte kürzlich im «Blick»: «Ich bin schon lange dabei und habe sehr viel erlebt beim FCZ – aber was in diesem Jahr unter Milos Malenovic im Verein passiert ist, gab es so in dieser Form noch nie. Überspitzt gesagt, werden wir jetzt erst richtig professionell.»
Für Heliane und Ancillo Canepa sind es Aussagen, die beweisen, dass sie auf dem richtigen Weg sind. Sie haben sich oft lange für ihre Angestellten eingesetzt, was löblich ist – aber sie mussten auch schon feststellen, dass sie sich bei der Auswahl ihres Führungspersonals getäuscht haben.
Der frühere Geschäftsführer Nick Gast etwa war im Unternehmen sehr unbeliebt, wurde aber von den Canepas geschützt, bis es wirklich nicht mehr ging, weil sogar die Fans mit Spruchbändern protestierten. In der Südkurve ist man derzeit gespalten, wie man mit der herausfordernden Entwicklung umgehen soll. Etwa mit den Zuzügen von Mendy und Zuber, die bei vielen Anhängern umstritten sind, oder den zahlreichen Wechseln im Betrieb.
Irgendwann werden Heliane und Ancillo Canepa ihren geliebten Klub in jüngere Hände geben wollen und müssen. Wenn es mit Malenovic als Sportchef nicht klappt, stehen sie wieder vor einem «Change-Management», Imageschaden inklusive. Ein früherer Mitarbeiter des FCZ, dem Verein als Fan immer noch sehr verbunden, sagt, er habe Angst, dass die Canepas gerade ihr Lebenswerk zerstörten. Wenn man Milos Malenovic richtig verstanden hat, wird er das Lebenswerk der Canepas krönen.
Verstörende Wochen – der FC Zürich verliert sich selbst
Der Transfer von Benjamin Mendy ist der jüngste Höhepunkt einer irritierenden Entwicklung im FCZ. Die Kritik im Umfeld wächst. Wohin steuert der Verein?
Christine Steffen, Fabian Ruch, Stephan Ramming22.02.2025, (NZZ)
Es gebe genügend Gesprächsstoffe, hatte die Zürcher Südkurve vor dem Match gegen Yverdon geschrieben. Die Abschiebung von Antonio Marchesano oder die Verpflichtung von Benjamin Mendy waren mit dem Gesprächsstoff gemeint. Die Kurve hatte eine deutliche Botschaft an die Klubführung bereit: «Canepas: En Verein mit ‹Stil und Klass› gseht andersch us». Das Transparent bezog sich auf ein Interview mit Heliane Canepa, in dem sie den Mendy-Transfer rechtfertigen wollte. Trotz dem mühseligen 2:1-Sieges, bei dem Marchesano einen Treffer erzielte und von der Südkurve ausgiebig gefeiert wurde, wollte sich niemand so richtig freuen. Der FCZ im Krisenmodus.
Mit Krisen kennt sich der FC Zürich aus. Der Abstieg 2016 hinterliess einen zerrütteten Verein und beissende Wut auf das Präsidenten- und Besitzerpaar Canepa. Doch bereits nach wenigen Wochen hatte sich der Verein auf einer lustvollen Tour durch die Challenge League gefangen.
Die Irritation der vergangenen Monate, die vor knapp zwei Wochen im Transfer von Benjamin Mendy gipfelte, hat eine andere Qualität. Dem Franzosen wurde in England von mehreren Frauen vorgeworfen, sie vergewaltigt zu haben. Das Gericht musste ihn wegen mangelnder Beweise freisprechen.
Der Transfer, die Art und Weise, wie er vollzogen wurde, ohne ein Wort über die Vergangenheit des Spielers, aber mit ein «bisschen Stolz», sorgten weitherum für Unverständnis. Anhänger und Sympathisantinnen sagen, sie hätten zunehmend Mühe, ihren FCZ wiederzuerkennen.
Kultur hatte im Verein eine wichtige Rolle
Die Canepas haben in ihrer bald 20-jährigen Amtszeit auf sportlicher Ebene nicht immer richtig entschieden. Aber auf der feinstofflichen haben sie einiges richtig gemacht. So haben sie begriffen, dass ein Verein nicht allein von der Gegenwart lebt, sondern auch von der Vergangenheit. Ein Museum ist entstanden, Vereinschroniken, ein Film zum 125-Jahre-Jubiläum des Klubs. Sie haben an der Identität des Vereins gearbeitet, davon zeugen die früheren Spieler, die in die Organisation integriert wurden. Als der FCZ 2022 Meister wurde, waren Blerim Dzemaili, Alain Nef, Florian Stahel, Daniel Gygax und Davide Taini in unterschiedlichen Funktionen im Verein.
Das Präsidentenpaar hat es geschafft, dem FCZ ein fortschrittliches Image zu geben. Etwa, indem es entschieden den Frauenfussball gefördert hat. 2022 sagte die damalige FCZ- und Nationalspielerin Meriame Terchoun: «Die Akzeptanz der Frauen ist hier höher als in anderen Vereinen.» Als die Männer am 1. Mai 2022 im Volkshaus den Meistertitel feierten, stürmten auch die Frauen auf den Balkon, die am Tag davor den Cup gewonnen hatten. Es war ein wichtiges Signal.
Eine der Spielerinnen war Martina Moser, sie war im Meisterjahr auch im Teammanagement der Männer tätig, der damalige Trainer André Breitenreiter bezeichnete sie an der Siegesfeier als «Königin von Zürich». Heute arbeitet sie als SRF-Expertin. Die Verpflichtung von Mendy sieht auch sie kritisch: «Der Transfer überzeugt mich sportlich nicht, ethisch und moralisch ist er sicher fragwürdig.»
Die frühere Nationalspielerin hat den Eindruck, dass der FCZ unvorbereitet auf den Shitstorm wirkte und die Kommunikation des Transfers nicht optimal vorbereitet war. «Da gehen mir Werte und Prinzipien, die der Klub jahrelang vorgab, verloren – der FCZ steht für Stil und Klasse? Der Mendy-Transfer ganz sicher nicht. Da hätte ich mir kommunikativ eine aktivere Begleitung vorstellen können. » Sie sagt, der FCZ habe gerade für den Frauenfussball sehr viel gemacht. «Aber der Klub sabotiert sich selber, das ist sehr schade.»
Ähnlich sieht es Kathrin Martelli, Präsidentin der Gönnervereinigung «le donne blu» für die FCZ-Frauen. Die Verpflichtung Mendys sei «ein schlechtes Zeichen für den Sport», sagt die ehemalige Zürcher FDP-Stadträtin. «Es ist nicht neu, dass der Männerfussball eine unappetitliche Macho-Welt sein kann. Wenigstens hätte der FCZ die Vergangenheit Mendys von Anfang an klar benennen müssen.» Sie sei froh über die Reaktion der Frauenzentrale, die den Transfer kritisiert hatte, und dass es einen Dialog gebe. «Ich hoffe, Herr und Frau Canepa schauen nun genau hin, was der Spieler macht», sagt die 72-Jährige.
«Genau hinschauen» ist im Sport ein wichtiges Thema. «Gerade mit Blick auf die Frauen-EM gibt es viele gute Projekte für mehr Gleichberechtigung, Inklusion, Meldestellen bei sexuellen Übergriffen und vieles mehr», sagt Aline Trede, Mitglied im Zentralvorstand des Schweizerischen Fussballverbands. Mendy sei zwar freigesprochen worden, aber seine Geschichte hätte dazu dienen können, das Thema offensiv und vor allem positiv aufs Tapet zu bringen, sagt die Nationalrätin und Fraktionschefin der Grünen. «Das wäre eine echte Chance gewesen», sagt Trede und fragt: «Warum lässt der FCZ Mendy nicht selber Stellung nehmen?»
Mit dem neuen Geschäftsführer verschlechtert sich die Stimmung
Der FCZ setzt in den Augen vieler Anhänger aufs Spiel, was er sich über Jahre erarbeitet hat. Es war ihm gelungen, sich als offenen Verein zu positionieren, als Teil einer lebendigen urbanen Szene. Die Canepas bezeichneten den Klub gerne als Familie – sie betonen seine wichtige Rolle für die Stadt und die integrative Kraft. Doch heute ist es, als würden die Grundfesten erodieren.
Wann hat der FC Zürich angefangen, sein Gesicht zu verändern?
2021 trat Nick Gast die Stelle als Chief Operations Officer an, die Stimmung auf der Geschäftsstelle verschlechterte sich. Langjährige Mitarbeiter verliessen den Klub. Sie beklagten den Umgang des Geschäftsführers mit den Angestellten. Selbst die Südkurve protestierte mit Spruchbändern gegen den ungeliebten Gast. Die Canepas reagierten auf die Kritik, wie sie es oft tun: mit grösstmöglicher Renitenz. «Wir stehen voll und ganz hinter Nick Gast und sind mit seiner Arbeit äusserst zufrieden», sagte Ancillo Canepa im Sommer 2023.
Ein paar Monate später trennte er sich dennoch von seinem Geschäftsführer. Sportlich blieb der FCZ hinter den Ansprüchen zurück, dazu kamen wirtschaftliche Schwierigkeiten. Im Geschäftsjahr 2023/24 betrug das Defizit 7,5 Millionen Franken. Die Canepas glichen es aus – so wie sie es seit bald 20 Jahren tun.
Das Ehepaar war mit seinem Privatvermögen und dem unverbrüchlichen Commitment immer der Garant für das Überleben des Klubs. Doch eigentlich sind die beiden längst im Pensionsalter. Eine Nachfolgeregelung für den 71-jährigen Ancillo und die bald 77-jährige Heliane Canepa drängt je länger, je mehr. Vor diesem Hintergrund wird verständlich, warum sie sich dem Mann verschrieben, der heute über vieles im Klub bestimmt.
Milos Malenovic trat im Sommer 2023 zuerst als Berater auf den Plan. Parallel dazu arbeitete er weiter als Spieleragent. Bereits dieses Arrangement war gewöhnungsbedürftig, zumal mehrere FCZ-Fussballer Klienten Malenovics waren. Schon damals gab es Gerüchte glaubhafter Quellen darüber, dass Malenovic beim FCZ nicht nur bald als eine Art Sport-CEO einsteigen, sondern den Klub irgendwann auch als Besitzer übernehmen könnte. Die Canepas dementierten heftig.
Anfang Oktober 2023 wurde Malenovic offiziell als Sportchef präsentiert – und die Canepas schwärmten in den höchsten Tönen von ihm, obwohl sich um das Geschäftsgebaren des einstigen Fussballspielers seit Jahren Spekulationen ranken. Bei Ajax Amsterdam beispielsweise, so schrieben es niederländische Medien, soll er einst ein Machtvakuum ausgenutzt und mit dubiosen Deals viel Geld verdient haben.
Beim FCZ blieb seit Malenovics Einstieg kein Stein auf dem anderen. Weit über 50 personelle Veränderungen gab es im Betrieb in den letzten 18 Monaten, Malenovic baute den Klub Schritt für Schritt um – oft begleitet von Unruhe. Es heisst, er sei ein Selbstdarsteller, dirigiere und dominiere, mache falsche Versprechungen, setze auch Junioren unter Druck, sei brillant, aber manipulativ. Bereits vor einem Jahr schrieb die «NZZ am Sonntag» von einem «toxischen Klima der Angst» im Verein. Malenovics Macht ist umfassend, er hat alle wichtigen Stellen mit Leuten seines Vertrauens besetzt, dirigiert die Trainer, bestimmt Aufstellungen selbst im Nachwuchs. Niemand widerspricht.
Der Klub wirkt, als hätte er sich in eine Parallelwelt zurückgezogen. Am deutlichsten zeigt sich das im Transfer von Mendy, in dem man auch nach massiver Kritik kein Problem erkennen will. Selbst bei den Treuesten hat der Verein an Goodwill eingebüsst. Reeto von Gunten, Autor und Radiomoderator, ist FCZ-Fan und langjähriger Saisonkartenbesitzer im Letzigrund. Die Verpflichtung von Benjamin Mendy bestürzt auch ihn. Er sagt: «Es ist erschreckend, welche Prioritäten gesetzt werden. Das Signal, das man mit einem solchen Transfer sowohl an die Spielerinnen wie auch an die Spieler im Verein, die Fans im Stadion und ganz allgemein an alle Männer und Frauen sendet, ist anscheinend egal. Haltung und Moral spielen keine Rolle.»
Hinzu kommt der sportliche Niedergang. Mitte November war der FCZ noch Leader, jetzt muss er um den Einzug in die Meisterrunde der besten sechs bangen. Begleitet wird das Abrutschen von Aktionismus auf dem Transfermarkt. Der Klub nimmt in der Winterpause erneut einen umfassenden Kaderumbau vor und lässt die Identifikationsfigur Antonio Marchesano ziehen.
Mendy ist das Problem der anderen
Krise? Unruhe? Probleme? Ein Treffen dieser Tage mit Milos Malenovic ermöglicht einen eindrücklichen Einblick in die Parallelwelt. Auf jede Geschichte und jeden Vorwurf hat Malenovic eine Antwort. Selbstbewusst, souverän, stilsicher argumentiert der 40-Jährige. Er sieht es so: Nur zwei, drei Siege ist der FCZ von der Tabellenspitze entfernt, die letzten Begegnungen verliefen unglücklich, der Umbruch im Klub verläuft perfekt, der Prozess benötigt Zeit und Anpassungen. Im FC Zürich arbeiten Menschen mit Haltung, mit Stil und Klasse, es gibt intern keine Schwierigkeiten, die Polemik von aussen ist uninteressant.
Der Weg stimmt. Alles gut. Der Transfer von Mendy? Malenovic sieht kein Problem, höchstens in der Haltung vieler Menschen in der Schweiz. Einen Spieler wie Jean-Pierre Nsame, der einst ein Baby geschüttelt hat, würde der FCZ nicht verpflichten, aber Mendy sei freigesprochen und habe Malenovic die ganze Story ausführlich dargelegt.
Und sowieso: Es gebe viele junge Frauen, die Fussballer umschwärmten, arrangierte Partys besuchten und bereit seien, mit ihnen ins Bett zu gehen. Mendys Verpflichtung sei ein Coup, der Weltmeister ein Gewinn für das Team und ein Vorbild für die Nachwuchsspieler.
Vor zwei Wochen hat Malenovic nach massiver Kritik am FCZ zur Medienschelte ausgeholt. Doch eigentlich ist es ihm egal, was Aussenstehende finden – das vermittelt er im Gespräch. Er ist überzeugt von sich, seinen Ideen, der Neugestaltung des Klubs. Und Ancillo und Heliane Canepa sehen den FCZ bei ihm in besten Händen.
Die NZZ kommentierte vergangenen Dezember: «Vereinsführung und Trainer des FC Zürich geben sich aggressiv – so kracht der Klub an die Wand.» Sollte es so weit kommen, hätte Malenovic rasch wieder einen Job im Fussballgeschäft. Die Canepas aber stünden vor einem Scherbenhaufen.
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Der Franzose war der achtfachen Vergewaltigung angeklagt. Der Verein stützt sich auf seinen Freispruch. Vielmehr müsste er sich aber fragen, was der Zuzug für…
Benjamin Mendy war Teil einer frauenverachtenden Fussballkultur. Seine Verpflichtung rückt den FC Zürich in ein zweifelhaftes Licht
Das Verhalten des Franzosen war nicht justiziabel, aber moralisch verwerflich. Es ist unverständlich, dass sich der FCZ-Präsident Ancillo Canepa nicht damit befassen will.
Der FC Zürich hat in den vergangenen Monaten ein irritierendes Bild abgegeben. Als in jüngster Zeit einige Spieler den Klub verliessen und dessen Transferpolitik hinterfragt wurde, reagierte die Klubführung belehrend. Man habe eben den Masterplan nicht verstanden. Wurde die aggressive Kommunikation des Cheftrainers Ricardo Moniz kritisiert, beschied der Präsident Ancillo Canepa, er hätte sich noch viel drastischer ausgedrückt. Der Eindruck war der einer notorischen Gereiztheit.
Canepa hat die Welt schon immer gerne in «Ahnungslose» und Eingeweihte eingeteilt, Erstere waren eigentlich alle ausserhalb des Klubs, die Vorgänge infrage stellten. Im Gespann mit dem Trainer Moniz und dem Sportchef Milos Malenovic, seit Oktober 2023 auf dem Posten, hat sich diese Haltung verstärkt. Immer mehr erinnert der Verein an den alten Witz, in dem sich der Geisterfahrer fragt, warum ihm so viele Idioten entgegenkommen. Im FCZ wird Selbstgerechtigkeit zelebriert, Kritiker werden abgekanzelt. Und jetzt also verpflichtet der Klub Benjamin Mendy – das ist nicht mehr nur irritierend, sondern höchst fragwürdig.
Selbst die Verteidigung bezeichnete Mendy als «gefühllos»
Auch wenn der Verteidiger vor Gericht freigesprochen wurde, sich die Vergewaltigungsvorwürfe mehrerer Frauen nicht beweisen liessen, hat der Prozess in England eindrücklich gezeigt, wie Mendy seine Rolle als Profifussballer verstand. Er hat sie genutzt, um Frauen in Nachtklubs aufzureissen, sie nach Hause zu nehmen und mit Kollegen zusammen Sexpartys zu feiern.
Vor Gericht sagte Mendy, mit vielen Frauen zu schlafen, sei für ihn normal, offensichtlich auch ungeschützt. Manchmal sei das in der gleichen Nacht geschehen, in der diese auch Sex mit seinen Freunden gehabt hätten. Obwohl er die Risiken kenne, machte er sich «keine Sorgen» wegen sexuell übertragbarer Krankheiten. Nach dem Sex mit einer 17-Jährigen fragte er sie per SMS, ob sie die «Pille danach» genommen habe. Dass diese Sexpartys während der Covid-Pandemie stattfanden, ist nur ein weiteres stossendes Faktum. Selbst die Verteidigerin sagte, ihr Mandant habe «monumentale Fehler» gemacht und sich «gefühllos» und «moralisch zweifelhaft» verhalten.
Die Aussagen von Mendy zeigen, dass er Teil jener zerstörerischen Fussballkultur war, in der sich Männer, korrumpiert von Geld und Ruhm, nehmen, was sie möchten, und sich für unantastbar halten. In dieses Milieu gehören Spitzenspieler wie Dani Alves oder Robinho, beide wegen Vergewaltigung verurteilt. Oder der frühere spanische Verbandspräsident Luis Rubiales, dem derzeit in Madrid wegen der sogenannten Kuss-Affäre der Prozess gemacht wird. Ihr Verhalten ist frauenverachtend. Das mag nicht in jedem Fall justiziabel sein. Moralisch zu verurteilen ist es trotzdem – zumal im Fall von Mendy ausser ein paar Worten der Einsicht vor Gericht nie echtes Bedauern sichtbar wurde.
Kürzlich sagte Ancillo Canepa, angesprochen auf den Fall eines FCZ-Spielers, der von der Polizei einvernommen wurde, es gebe eine rote Linie im Klub. «Wenn diese Linie überschritten wird, reagieren wir kompromisslos.» Es erstaunt, dass bei allem, was man über Benjamin Mendy weiss, diese rote Linie in den Augen von Canepa nicht überschritten wurde. Zumal er immer wieder betont, wie wichtig der Charakter eines Spielers sei.
Das Leid der Opfer wird bagatellisiert
Der Klub sendet mit der Verpflichtung von Mendy nicht nur das Signal, dass ihm der problematische Hintergrund eines Spielers egal ist. Canepa sagt überdies, Fussballer würden eben gerne «ohne Fehlverhalten» eingeklagt, um von ihnen «Schweigegeld» zu erpressen. Diese Fälle gibt es. Doch allzu oft ist dies die Behauptung jener, die Täter zu Opfern machen – und damit das Leid der Opfer bagatellisieren.
Man muss sich fragen, wie intensiv sich Ancillo Canepa mit der Vergangenheit seines Neuzugangs auseinandergesetzt hat. Sie sei bei der Verpflichtung kein Thema gewesen, sagt er. Keine Gespräche darüber, wie Mendy heute zu seinem Verhalten steht? Sollte dies tatsächlich der Fall sein, hat sich der Klub noch stärker von der Realität abgekapselt, als es in den letzten Monaten den Eindruck gemacht hat.
...war auch dabei ab mitte 70er-jahre. im rückblick trotzdem eine 'geile' zeit... mit dem töffli vom letzi ins hallenstadion... 2 bratwürste - 2 niederlagen... nostalgisch verklärt halt.
War aber schwierig im Letzi in den 70er Jahren eine Niederlage zu sehen. 3x Meister in Folge 74-76, da habe ich jeweils gehofft das endlich ein Team kommt das uns fordern kann....!
Beim ZSC musste man leiden, das schweisste mich an den Club, beim FCZ konnte man Erfolge geniessen, Meistertitel und Cupsiege im Multipack.
der zsc war ja von 1971 bis 1981 permanent in der nlb.
So schlimm war es schon nicht!
Schon in der ersten Saison 71/72 wurde der Aufstieg nur knapp gegen Fribourg und Bern (Aufsteiger) verpasst, auch wegen einem selten dummen Modus.
Ein Jahr später ist man dann schon zwei Runden vor Schluss im ausverkauften Hallenstadion gegen Davos nach einem 5:4 (war dabei) aufgestiegen! Mein erstes ZSC Highlight!
Für die NLA hat man sich dann mit....1. Liga Spielern wie Mario Eichholzer verstärkt....zudem verletzte sich Star Wayne Small vor dem ersten Heimspiel gegen den SCB. Der Rest ist Geschichte.
Dann 7 Jahre NLB am Stück....wünsche ich niemandem.....war oft auch Auswärts dabei.....
Ich meine, 4 Spiele in 5 Tagen - schon krass! Glaube eine solche Pace gibt es sogar in der NHL nicht.
Ja das ist krass! Die Panthers hatten auf einem Road Trip im Januar 4 Spiele in 6 Tagen, auch je 2x back-to-back aber mit 2 Tagen dazwischen, allerdings mit Reisen. Unser erfahrener Coach meinte das hätte er noch nie erlebt. Erholung kommt natürlich zu kurz, Verletzungsanfälligkeit steigt. Ist ein Mist!