Zitat von snowcatAlles anzeigennein, es wird eben nicht das recht, sondern das unrecht durchgesetzt!
nochmals: die grosse sauerei am ganzen ist, dass cc - bzw. die spieler in seinem auftrag - vor gericht gingen um eine provisorische verfügung zu erwirken um damit das eigentliche vergehen, nämlich die nicht berechtigten transfers eben dieser spieler, quasi ungeschehen zu machen. ein geschickter schachzug eines anwalts. aber: so scheisse wie das in diesem fall auch sein mag, in einem rechtsstaat darf man das nun mal! und da das gericht diese provisorischen verfügungen bestätigt hat, steht das nun mal über den statuten eines verbandes. das bedeutet nichts anderes, als dass sion die spieler - in der zeit während der die verfügung gültig war - einsetzen durfte. darum konnte die disziplinarkommision auch gar nicht anders entscheiden, als die spiele für gültig zu erklären. sonst hätte sie das eigene recht gebrochen. die fifa verlangt nun aber genau dies! die machen nichts anderes als die usa und einzelne eu staaten im steuerstreit. nach unserem recht sind die bankdaten geschützt, trotzdem werden die banken, unter massiven drohungen dazu genötigt, diese herauszugeben.
jetzt wird folgendes passieren: um basel und die nationalmannschaften nicht zu gefährden, werden sion die, während der zeit der superprovisorischen verfügung, gewonnenen punkte abgezogen. da dies aber im krassen widerspruch zu unserem rechtssystem geschieht, wird cc das nie und nimmer akzeptieren und dagegen prozessieren. ein prozess, welcher wahrscheinlich bis vor bundesgericht gehen wird, was dann locker 3-4 jahre dauern kann. mit anderen worten: die tabelle am ende dieser saison wird während dieser ganzen zeit eine provisorische sein. nicht auszudenken, wenn sion zum meistertitel oder einem uefacup platz genau die abgezogenen punkte fehlen...sion wird die meisten, zumindest die entscheidenden, prozesse gewinnen. nicht kurz- wahrscheinlich nicht mal mittelfristig, aber ganz sicher langfristig.
gegen cc kann sich der verband nur noch mit dem ausschluss des fc sion wehren. aber auch dagegen kann man sicher prozessieren und mit superprovisorischen verfügungen o.ä. trotzdem in der superleague weiterspielen.
dieser schreiber im von dir geposteten blick artikel bringt es auf den punkt:
Blöchlinger Hanspeter, Zürich - 19:49 | 24.12.2011
» Das TAS wird sich gegen den FC Sion entscheiden und dann wird sich das Bundesgericht wiederum zu Gunsten des FC Sion aussprechen da eine provisorische Verfügung im schweizerischen Recht nicht rückwirkend als ungültig erklärt werden kann. So einfach ist's, der Rest ist vergeudete Tinte.gruess roli c.
hier noch eine andere sichtweise aus einem leserbrief - eines basler advokaten - aus der nzz am sonntag, welche larry gefallen dürfte (bin mal gespannt, aber das endgültige ergebnis dürfte sowieso erst in ein paar jahren bekannt sein):
Im Sinne des Sports
«Ächzen nach dem Fifa-Ultimatum»
NZZ am Sonntag vom 18. Dezember
Wer bei einem zivilen Gericht vorsorgliche Massnahmen beantragt, geht Risiken ein. Die gesuchstellende Partei haftet für den aus einer ungerechtfertigten vorsorglichen Massnahme erwachsenen Schaden. Die sechs Spieler des FC Sion haben eine ungerechtfertigte vorsorgliche Massnahme erwirkt, weil sie vom Kantonsgericht aufgehoben wurde. Entsprechend waren die Spieler nie spielberechtigt, es gilt, was vor Erlass der vorsorglichen Massnahme galt. Den Schaden tragen die Brandstifter und nicht andere.
Das Ultimatum der Fifa ist richtig und umzusetzen. Übernimmt das Rekursgericht der Liga diese Aufgabe innert Frist, wären gar die Spielregeln eingehalten. Die Gremien des SFV sind aufgefordert, die Vorteile der Verbandsgerichtsbarkeit unter Beweis zu stellen und rasch und im Sinne des Sports zu handeln.
Andreas H. Brodbeck, Advokat, Basel