Rappi - ZSC 15.02.2013

  • Heute müsste ja Lehtonen das erste Mal spielen.

    Bin richtig gespannt auf diesen Mann!

    Hoffe er kann etwas Offensivpower reinbringen!

    Kommt gut!

    Tipp heute: Rappi 2:5 ZSC

    • Offizieller Beitrag

    Sofort das Herz des Zürcher Anhangs erobert

    Von Simon Graf, Rapperswil-Jona


    Der neue ZSC-Finne Mikko Lehtonen bereitete beim 3:2 gegen die Lakers zwei Tore Wicks vor und liess sich bereitwillig feiern.

    So hatte sich Mikko Lehtonen sein Schweizer Debüt wohl etwa vorgestellt. Der Finne war beim glückhaften 3:2 der ZSC Lions am Obersee an den letzten beiden Toren beteiligt und wurde danach vom Zürcher Anhang gefeiert. «Ich glaube, sie hatten meinen Namen skandiert», sagte er. «Und meine Kollegen sagten mir, es sei Brauch hier, zu den Fans zu fahren, wenn sie einen rufen. Also tat ich es. Die Gepflogenheiten sind von Land zu Land verschieden.» In Russland etwa pflege man sich nach Siegen jeweils nur im Kollektiv der Kurve zu stellen. Mit einem breiten Grinsen fügte er an: «Das offensive Eishockey hier gefällt mir. Und natürlich macht es viel mehr Spass zu spielen als nur die ganze Zeit zu trainieren.»

    Letztmals Ende November hatte Lehtonen mit dem russischen Tscherepowets ein Spiel bestritten und sich dabei an der Schulter verletzt, nun ist er, da die Meisterschaft in der Schweiz in die entscheidende Phase geht, wieder fit. Und soll er den ZSC Lions mit seinen Goalgetter-Qualitäten helfen. Die beiden Assists bei Wicks Toren zur Wende – in der 52. und 61. Minute –, waren wohl eher untypisch für den 1,94-MeterHünen, der gerne und oft den Abschluss sucht. Es war für ihn ohnehin kein alltäglicher Eishockeyabend: Er musste ihn auf der für ihn ungewohnten Position als Center für den gesperrten Shannon beginnen und wirkte damit überfordert. Nach einem Drittel hatte Coach Marc Crawford ein Einsehen und beorderte Bärtschi in die Mitte. Danach lief es der designierten Paradelinie besser.

    Er spüre schon eine gewisse Chemie mit Wick, fand Lehtonen. Heute gegen die SCL Tigers dürfte Rückkehrer Shannon zwischen den beiden spielen und Bärtschi nach hinten rücken. Die viele Eiszeit, die Crawford seinem neuen Stürmer gleich beim ersten Auftritt zugestand, auch im Powerplay, legt nahe, dass er sich viel von diesem verspricht. Die längere Spielpause war dem 25-Jährigen allerdings noch anzusehen. Mehrmals verlor er in den ersten zwei Dritteln die Balance, erst allmählich steigerte er sich. Offensichtlich war aber schon, dass er den direkten Weg zum Tor sucht und den Puck gut abdeckt. Und dass er sich mit seiner Masse in den Zweikämpfen zu behaupten vermag. Elegant sieht es bei Lehtonen nicht aus, ähnlich wie etwa bei Ryan Gardner. Doch das hat den SCB-Stürmer ja auch nicht daran gehindert, in der laufenden Saison schon 24 Tore zu erzielen.

    Das Zürcher Happyend gegen die Lakers darf indes nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die ZSC Lions nach der fast zweiwöchigen Pause lange schwertaten. Und weil sie erst in der Overtime gewannen, beträgt ihr Rückstand auf den drittplatzierten EVZ nun bereits fünf Punkte. Wick hätte die Partie schon in der normalen Spielzeit entscheiden können, traf aber bei 59:50 statt dem leeren Tor nur den Pfosten. Lehtonen brauche sicher ein paar Spiele, um den Rhythmus zu finden, sagte der zweifache Torschütze. «Aber ich bin überzeugt, dass er sich gut bei uns einfügen wird.»

    Nicht mehr gross auf die Rangliste schielen müssen die Lakers, die im Playout aller Wahrscheinlichkeit nach auf Ambri treffen. Um sich für dieses Duell abzusichern, verpflichteten sie kurz vor Transferschluss noch den kräftigen finnischen Verteidiger Teemu Kesä. Der 31-Jährige, der in Dänemark und in der 2. Bundesliga Strafenkönig wurde, dürfte die Antithese zu Walser sein, dem kreativen Geist in der Lakers-Abwehr. Vielleicht sind Kesäs Qualitäten im Playout ja gefragt.

    Lakers - ZSC Lions 2:3 n.V. (0:0, 2:1, 0:1) Diners Club Arena. – 4877 Zuschauer. – SR: Rochette, Kaderli/Wüst. – Tore: 23. Bärtschi (Eigentor Sven Berger/Ausschluss Gmür) 0:1. 25. Rizzello (Hürlimann) 1:1. 39. Earl (Camichel/Ausschluss Schnyder) 2:1. 52. Wick (Bärtschi, Lehtonen) 2:2. 61. (60:37) Wick (Lehtonen, Monnet/Ausschluss Walser) 2:3. – Strafen: 4-mal 2 Minuten gegen die Lakers, 3-mal 2 Minuten gegen die ZSC Lions.
    Lakers: Müller; Walser, Sven Berger; Camperchioli, Gmür; Geyer, Geiger; Thöny, Earl, Burkhalter; Rizzello, Hürlimann, Thibaudeau; Riesen, Wichser, Sejna; Jörg, Camichel, Nils Berger; Neukom.
    ZSC Lions: Flüeler; Seger, Geering; Blindenbacher, McCarthy; Maurer, Lashoff; Schnyder; Ambühl, Cunti, Kenins; Wick, Lehtonen, Bärtschi; Bastl, Trachsler, Monnet; Bühler, Schäppi, Baltisberger.
    Bemerkungen: Lakers ohne Kolnik (krank), Aebischer, Camenzind, Welti und Winkler (alle verletzt), ZSC Lions ohne Shannon (gesperrt) und Stoffel (verletzt). – 9. Thibaudeau verletzt ausgeschieden. 59:40 Timeout ZSC Lions. 60. Pfostenschuss Wick.

    © Tages Anzeiger

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