Auschreitungen in Fribourg von "aussen" provoziert
Die Zwischenfälle nach der Partie Fribourg gegen Bern von vergangenem Samstag hatten laut Denis L. Vaucher, Geschäftsführer der National League, nur begrenzt mit Eishockey zu tun. Wie Vaucher gegenüber slapshot.ch erklärte, seien Anhänger des SC Bern am Bahnhof von so genannten "Fribourger Secondos" in "Empfang" genommen worden. In der Folge ist die Polizei gegen die Angreifer vorgegangen. "Die ganze Sache dauerte etwa fünf Minuten. Die Polizei reagierte mit Gummischrot auf Steinwürfe. Die beiden Gruppen konnten so von einander ferngehalten werden", berichtet Vaucher, der selber in Fribourg vor Ort war und die Geschehnisse beobachten konnte. "Diese Gruppe, die am Bahnhof den Fans aufgelauert hat, ist ein bekanntes Problem in Fribourg", weiss Vaucher weiter zu berichten. ''Am Samstag sind demnach nicht Fan-Gruppierungen aneinander geraten. Was am Bahnhof Fribourg passiert ist, hatte nur begrenzt mit dem Eishockeymatch zu tun." Ein Geisterspiel am kommenden Donnerstag wäre aus Sicht von Denis L. Vaucher nicht die richtige Reaktion auf die Ereignisse vom Samstag.
Stellungnahme der NL zum ''Fall Fribourg''
Die aktuellen Vorfälle rund um die Play-off-Spiele zwischen dem SC Bern und dem HC Fribourg-Gottéron und die Androhung des Freiburger Amtstatthalters Nicolas Deiss, ein allfälliges sechstes Play-off-Spiel nicht in Freiburg austragen zu dürfen, veranlassen die Führung der Schweizerischen Eishockey Nationalliga ihren Standpunkt in Form dieser Stellungnahme darzulegen.
Vorab gilt es klar festzuhalten, dass sich die Vorfälle am letzten Samstag, 1. März 2008 in Freiburg ausschliesslich ausserhalb des Stadions und damit im Verantwortungsbereich der Öffentlichen Hand ereigneten. Die Führung und wichtige Exponenten der Kommission für Ordnung und Sicherheit der Nationalliga GmbH waren vor Ort und verfolgten die Geschehnisse im und um die Stadien mit höchster Aufmerksamkeit.
Die beiden involvierten Clubs haben sowohl im Vorfeld wie auch in der laufenden Play-off-Serie alles unternommen, um Ausschreitungen jeglicher Art zu verhindern. Die beiden Clubführungen und ihre Sicherheitsdienste nahmen gemeinsam mit den Polizeikräften jeweils eine Lagebeurteilung vor und erarbeiteten ein entsprechendes Sicherheitsdispositiv. Die Sicherheitsdispositive haben sich bewährt, d.h. sowohl in Bern wie auch in Freiburg ist es in der laufenden Play-off-Serie zu keinen nennenswerten Zwischenfällen unter rivalisierenden Fans gekommen. Die in den Medien erwähnten Vorfälle ereigneten sich am letzten Samstag im Umfeld des Freiburger Bahnhofs und sind einer Gruppe gewaltbereiter Jugendlicher aus Freiburg zuzurechnen, die keine Verbindung mit dem Eishockeyssport hat.
Die Schweizerische Eishockey Nationalliga GmbH zeigt sich besorgt über die Tatsache, dass das offensichtlich gesellschaftliche Problem gewaltbereiter Jugendlicher von politischen Behörden dem Eishockeysport angelastet wird.
Weiter zeigt sich die Schweizerische Eishockey Nationalliga GmbH als Verantwortliche für die Organisation der Meisterschaftsspiele erstaunt über die Tatsache, dass der Präfekt des Saanebezirks ohne Rücksprache mit der National League und den beiden betroffenen Clubs die Drohung, ein allfälliges sechstes Play-off-Spiel nicht in Freiburg durchführen zu dürfen, über die Medien ausgesprochen hat.
Die Führung der National League wird gemeinsam mit den beiden Clubs und den Polizeikräften - die bis anhin ausgezeichnete Arbeit geleistet haben - alles daran setzen, dass auch die restlichen Play-off-Partien zwischen dem SC Bern und dem HC Fribourg-Gottéron reibungslos durchgeführt werden.
Die Schweizerische Eishockey Nationalliga GmbH erwartet von den politischen Behörden des Kantons Freiburg verhältnismässige Massnahmen im Bereiche der öffentlichen Sicherheit ausserhalb des Stadions zu treffen und nicht durch politische Interventionen den geregelten Spielbetrieb zu behindern.