• Offizieller Beitrag


    Für mich zwischen den Zeilen schon!

    Der FC Zürich ist mit einem Punkt aus drei Spielen miserabel ins neue Jahr gestartet. Ihm fehlt die Fähigkeit, eine Krise zu bewältigen.

    Bickel schweigt also lieber. Und sagt so doch sehr viel darüber, in welchem Zustand sich der FCZ derzeit wieder einmal befindet. Es ist eigentlich so wie immer, seit Ludovic Ma­gnin Trainer der Zürcher ist: Immer dann, wenn die Resultate darauf hoffen lassen, dass sich das Team endlich gefunden hat, kommt der Rückschlag. Und der Club scheint weiterhin keine Lösung für das Problem zu finden.

    Was für Aussenstehende ebenso faszinierend ist, wie es einen Sportchef wie Bickel frustrieren muss: Die Wellenbewegungen sind nicht nur bei den Resultaten zu beobachten. 2020 ist jedes Spiel des FCZ die reinste Achterbahnfahrt. Beim 2:3 gegen Luzern werfen die Zürcher die Partie in weniger als einer Viertelstunde fort. In Sitten dominieren sie beim 1:1 das Mittelstück, sind aber am Anfang und am Ende der Partie völlig überfordert. Und zuletzt gegen Basel – gut, da ist es dann eigentlich nur noch eine ganz, ganz lange Höllenfahrt ins 0:4.

    Die Diagnose ist rasch gestellt: Dem FCZ fehlt unter Magnin die Resilienz. Also die Fähigkeit, eine Krise zu bewältigen – und sie womöglich gar als Chance zu nutzen, um sich zu verbessern.

    Zwar sagt Magnin nach der Niederlage gegen den FCB: «Wir kennen das von der Hinrunde. Die Mannschaft wird zurückkommen.» Aber dieser Aussage widerspricht die langfristige Tendenz: Die zeigt keineswegs auf, dass das Team unter seinem Trainer Fortschritte macht, die von kurzen Rückschlägen begleitet werden. Es ist eher umgekehrt: Lange Phasen der Stagnation werden dann und wann von einem kurzen Aufschwung unterbrochen.

    Als Magnin den FCZ vor fast exakt zwei Jahren von Vorgänger Uli Forte übernimmt, liegt die Mannschaft auf Rang 3. Mit Magnin endet die Saison auf Platz 4 – aber immerhin mit dem Cupsieg. Ein Jahr später ist es Rang 7. Im Moment drohen die Zürcher gerade wieder den Anschluss an die Europacup-Plätze zu verlieren. Acht Punkte beträgt der Rückstand auf das drittplatzierte Basel. Der Weg nach Europa via Cupsieg ist seit dem 0:4 im Achtelfinal bei YB nicht mehr möglich. Der FCZ muss hoffen, dass Basel oder YB den Cup gewinnt, damit Rang 4 noch für die Europa League berechtigt. Und selbst der droht bei einer Niederlage gegen den direkten Konkurrenten Servette am Sonntag zu entgleiten.

    Das ist es, was dem FCZ besonders zu denken geben muss: dass ihm mit Servette und vor allem St. Gallen zwei Clubs mit tieferen Budgets voraus sind. Beide Konkurrenten treten mit einer Stilsicherheit auf, von der der FCZ nur träumen kann. Sie stehen für schnelles Umschalten, freches Gegenpressing. St. Gallen schiesst die meisten Tore der Liga – Servette erhält die wenigsten.

    Wofür die Zürcher stehen? Sie haben bislang die zweitmeisten Gegentore der Liga erhalten. Mehr gesicherte Informationen über das generelle Auftreten dieser Mannschaft gibt es nicht.

    Das hängt mit dem Trainer zusammen, der trotzdem eben erst einen neuen Zweijahresvertrag unterschreiben durfte. Es hat aber auch damit zu tun, wie diese Mannschaft aufgebaut ist. Der FCZ wirkt wie ein Haus im Bau, bei dem sofort die Ostmauer einstürzt, wenn endlich der Westflügel repariert scheint. Und hat das Bad warmes Wasser, fällt garantiert der Strom aus.

    Kurz: Der FCZ hat derzeit eine Mannschaft in Schieflage. Üblicherweise liegt es am Trainer, für Stabilität zu sorgen. Magnin hat darum zu Wochenbeginn die Mannschaft länger und noch härter trainieren lassen. Er hat mit ihr ein intensives Videostudium betrieben. Nur an einem wird er nichts ändern: an seiner Art, wie sie Fussball spielen soll.

    Der Artikel ist ein totaler Verriss an Mangnins "Arbeit"!

    Nun die nächste Klatsche, gegen den Aufsteiger!

    Auch im FCZ Forum wie auch in der gesamten Presse gibt es niemanden mehr ausser Cillo der Magnin noch etwas zutraut!

    Magnin raus! Für die FCZ Fans tut es mir leid, aber Cillo mag ich jede Niederlage in den Arsch gönnen!

    • Offizieller Beitrag

    Der FCZ spielt sich gegen Servette ins Niemandsland

    Die Zürcher verlieren ein weiteres Mal hoch – mit dem 1:4 bei Servette sind sie noch gut bedient.

    Bernhard Brunner (NZZ)

    Der FCZ-Trainer Ludovic Magnin sagte schon vor der 0:4-Niederlage im letzten Heimspiel gegen den FC Basel, dass seine Mannschaft selbst bestimme, wo die Reise hingehe. Ins Niemandsland der Tabelle oder doch ein wenig weiter nach vorne mit Anschluss an Qualifikationsspiele für die Europa League. Was damals galt, galt erst recht an diesem sonnigen Sonntagnachmittag im Stade de Genève gegen Servette. Nun, der FCZ entschied sich für eine vorläufig unauffällige, mit wenig Ambition versehene Position in der Tabelle, Platz 5. Magnin sagte, der FCZ befinde sich in einer schwierigen Phase, «einer sehr schwierigen». Das lässt sich statistisch untermauern. Vier Spiele, ein Punkt, lautet die Bilanz in der Rückrunde. 44 Gegentore in 22 Spielen musste der FCZ über die bisherige Spielzeit verdauen. Man braucht kein gewiefter Analytiker zu sein, um zu wissen, wohin solche Werte führen: in eine Krise, aber auf jeden Fall nicht dorthin, wo man sich das vorstellt. Auch der Torhüter und Captain Yanick Brecher spricht davon, «in dieser Rückrunde nichts Anständiges gezeigt zu haben».

    Magnin blieb sich treu und stellte eine Mannschaft mit offensivem Potenzial auf – mit Mimoun Mahi anstelle von Blaz Kramer in der Sturmspitze und Benjamin Kololli und Aiyegun Tosin auf den Flanken mit der Idee, ihren zentralen Offensivmann mit Bällen zu versorgen. Das klappte in einzelnen Szenen, irgendwann mit Kramer statt Mahi im Sturmzentrum, «aber wir nutzen die Torchancen nicht resolut und verteidigen schlecht», sagte Magnin an der Pressekonferenz.

    In dieser Saison steht eine Frage im Zentrum der mannigfaltigen Analysen über die Performance des FCZ: Wie ist es möglich, sich ein halbes Dutzend Mal in Kanterniederlagen zu spielen? Was macht es aus, dass der FCZ bisweilen gut, interessant gar, aber eben auch miserabel und fragil auftreten kann? Vielleicht ist das Rätsel einfacher zu lösen, als man denkt. Was (auch) in Genf auffiel: Die FCZ-Spieler lassen es vermissen, Aktionen von A bis Z mit Durchschlagskraft auszuführen. Das war in der Offensive und in der Defensive zu beobachten. Mahi dribbelt sich beispielsweise elegant durch die Abwehrreihe, der Wille, das Tor zu erzielen, fehlt dann irgendwie. Der Stürmer fällt hin, die Zürcher reklamieren ein Foul eines Genfers im Strafraum, aber die TV-Bilder zeigen: Da war nichts. Auch andere Torchancen werden durch Kramer leichtfertig vergeben, einzig Pa Modou hatte Pech, sein Ball aus kurzer Distanz wehrte der Genfer Verteidiger Steve Rouiller kurz auf der Linie ab.

    Und in der Zürcher Defensive sieht man, wie der Genfer Offensivspieler Miroslav Stevanovic den Stürmer Grejohn Kyei bedienen darf, notabene in der gefährlichsten Zone vor dem Tor, kein enges Markieren, nichts. Tor Servette, 1:0. Und nach dem Ausgleich durch Tosin nach 64 Minuten sieht man erneut ein ungenügendes Verhalten in der Verteidigungsarbeit der Zürcher. Varol Tasar darf auf den Kopf des eingewechselten Koro Kone flanken, der seine Bewegungsfreiheit im Zentrum nutzt und zum 2:1 trifft. Am Ende steht es 4:1 für Servette, das Team hatte Lust, weitere Tore zu erzielen. Servette steht nun dort, wo der FCZ gerne stünde: als Vierter auf einem Rang, der Träumen ein wenig Platz lässt.

  • Zitat von Larry

    Von den "Fussballfachleuten" beim FCZ einst abgeschoben.....

    Beim FCZ abgeschoben – jetzt ist er unverzichtbar
    Berat Djimsiti ist lange unterschätzt worden. Am Mittwoch spielt er an seinem Geburtstag im wichtigsten Clubwettbewerb.

    https://www.tagesanzeiger.ch/sport/uefa-cha…/story/11723686


    tschimcity würde ich jetzt nicht unbedingt fehlender kompetenz der damaligen sportlichen führung anlasten. hat auch im ausland erst im x-ten anlauf reussiert. solche spieler hat beinahe jeder verein. spieler, welche erst um sieben ecken wirklich einschlagen. das gibts...

    mehr sorgen macht mir die restliche saison des fcz. letztes jahr hatte xamax als neunter 37 punkte, also barrage. denke, mit 38 punkten ist man garantiert durch. das wären dann noch 2 siege und ein unentschieden. schafft der fcz (ziemlich) sicher.

    ABER: das ist und war nie der anspruch des fcz in dieser saison!

    hier meine ersten deutlichen worte gegen den trainer magnin: es kann sein, dass ein (junger) trainer 2 jahre braucht um seine ideen umzusetzen. gut wenn man ihm zeit lässt. spricht für die sportliche führung. selbst kloppo brauchte in liverpool 4 jahre um die jetzige total dominante „fussball total“ elf zu formen.

    aber es kann nicht sein, dass nach 2 jahren die totale inkonstanz (immer noch) die einzige konstante ist! es kann auch nicht sein, dass ein (für schweizer verhältnisse relativ teures) team, welches sich in der tabelle nach vorne orientiert bzw. orientieren will über ein halbes dutzend kanterniederlagen kassiert in etwas mehr als der hälfte der saison. das spricht klar gegen den trainer. das festhalten an magnin ist jetzt nicht mehr „zeit lassen“ und nachhaltiges denken. jetzt ist es sturheit. sturheit von canepa! ich bin sicher, dass bickel magnin bereits auf diese saison hin ausgewechselt hätte, aber er durfte nicht!

    die transfers auf diese saison hin sind auch nicht so schlecht, wie sie jetzt teilweise aussehen. allesamt haben schon top leistungen gezeigt. aber auch sie: ohne konstanz! generell ist das gesamte kader zu (deutlich) mehr fähig, als es im moment zeigt. ich bin mir sicher, dass ein celestini, seoane, zeidler oder bruno berner, bedeutend mehr aus dem team rausholen würden. magnin hatte jetzt exakt 2 jahre zeit und seine gefühlten 15 chancen. mehr als gelegentliche höhenflüge waren aber nicht drin. das reicht, experiment (projekt) abbrechen. von mir aus die saison noch mit magnin zu ende bringen, ausser es besteht plötzlich akute barrage/abstiegsgefahr.

    und dann alles dafür tun, dass berner ab nächster saison übernimmt, bevor er in niederhasli landet!

    die frage: kann/will cillo über seinen schatten springen?


    Gesendet von iPhone mit Tapatalk

    NieUsenandGah

    • Offizieller Beitrag


    Wow! Ich bin sprachlos. Wir sind uns erstmals in zwei Jahren bei dem Thema einig. Sogar fast 100%.

    • Offizieller Beitrag

    Die FCZ-Schau des Grauens
    Ludovic Magnin träumt von Powerfussball, wie ihn derzeit Leipzig spielt. Sein Team aber liefert etwas ganz anderes ab.

    Heute, 09:00 von Florian Raz

    RB Leipzig also. Nein, eine Nummer kleiner geht es nicht. Wenn Ludovic Magnin spricht, dann sind die Ziele klar. Und sie sind gross. Also erklärt der Trainer des FC Zürich, warum er seinen Spielern auch gegen Xamax am Samstag nicht einen etwas vorsichtigeren Plan mit auf den Weg geben wird: «Denken Sie, Leipzig würde in unserer Situation hinten rein stehen?» Und dann sagt er den schönen Satz: «Ich habe kein Problem damit, den Sturkopf zu spielen.»

    Die Ziele, die Magnin hat, sind klar. Und davon rückt er auch nach vier Spielen mit nur einem Punkt nicht ab. Er stellt sich eine Mannschaft vor, «die den Gegner auf dem ganzen Feld unter Druck setzt». Eben genauso wie Leipzig, das in der Champions League gegen Tottenham eindrücklich gezeigt hat, wie moderner Pressing-Fussball aussieht.

    Magnin hat bloss ein Problem: Sein FCZ hat am letzten Sonntag beim 1:4 gegen Servette gezeigt, wie moderner Pressing-Fussball sicher nicht aussieht. Es ist halt ein Unterschied, ob die Spieler den Gegner hoch angreifen, am besten gleich zu zweit. Ob sie sich gierig in die Zweikämpfe stürzen und im Notfall auch nicht vor einem Foul zurückschrecken, um den gegnerischen Angriff möglichst früh zu unterbinden. Das ist, was Leipzig macht. Oder ob die Spieler einfach weit vorne stehen, ohne den Gegner unter Druck zu setzen. So machen es derzeit die Zürcher – und sie werden dafür in diesem Jahr im Schnitt mit drei Gegentoren pro Spiel bestraft.

    Die Partie in Genf war eine taktische Horrorshow. Für Magnin liegt das in erster Linie daran, dass seine Mannschaft nicht mit der «nötigen Aggressivität» am Werk war: «Unser ganzer Plan kann nicht aufgehen, wenn diese Voraussetzung nicht erfüllt ist.» Die riesigen Löcher, die sich derzeit in der Zürcher Abwehr auftun, liegen aber auch an den Anweisungen, die Magnin gibt. «Ich will, dass meine Offensivspieler spekulieren», gibt er zu. In Genf sah das dann so aus, dass sich bei praktisch jedem Zweikampf im Mittelfeld bereits fünf bis sechs Zürcher gegen vorne orientierten. Ging das Duell dann verloren, was im Fussball ja manchmal vorkommen soll, gerieten die Zürcher Abwehrspieler sofort in eine Unterzahlsituation.

    Der FCZ spielt derzeit wie ein Pokerspieler, der seine Karten gar nicht erst anschaut, sondern immer sofort «all-in» geht und alle seine Chips setzt. Das geht oft daneben. Manchmal geht es aber auch auf. Darum stellt Magnin mit Blick auf die vergebenen FCZ-Gelegenheiten in Genf fest: «Die Jungs trauen sich was und kommen zu Chancen. Das war auch schon anders.»

    Entscheidend ist allerdings, in welchem Verhältnis der mögliche Gewinn zum Verlust steht. In Genf zählten die Statistiker von Sofascore drei Grosschancen für Zürich und neun für Servette. Das ist keine Relation, mit der man mit einem Punktgewinn oder gar Sieg rechnen darf. Und die Partie war kein Einzelfall. In den letzten zehn Ligaspielen hat der FCZ nur beim 3:0 gegen Luzern mehr Chancen herausgespielt als der Gegner. Fünfmal hatte das andere Team die besseren Gelegenheiten, viermal war das Verhältnis ausgeglichen.

    Nun haben solche Statistiken nicht in jedem Fall eine Auswirkung auf das Ergebnis des Spiels. Die Zürcher haben im Herbst tatsächlich mehrere Partien gewonnen, in denen sie weniger Chancen hatten als der Gegner. Nur spricht die Wahrscheinlichkeit dagegen, dass ein Team andauernd gewinnt, obwohl der Gegner häufiger aufs Tor schiesst.

    So stellt sich die Frage, ob Magnin aus seinen Beobachtungen die richtigen Schlüsse zieht. Er stellt mit Blick auf die Resultate fest: «Wir haben viele Spiele mit bloss einem Tor Unterschied gewonnen. Wenn wir aber verloren haben, dann meist hoch.» Für ihn spricht das dafür, dass seine Spieler in den gewonnenen Partien «an ihre Grenzen gegangen sind» – zuletzt aber nicht mehr: «Nur wenn wir ans Limit gehen, erkämpfen wir uns das nötige Quäntchen Wettkampfglück.»

    Das ist eine Interpretation. Eine andere wäre, dass Magnins System mehr Risiken als Chancen beinhaltet. Dass also nicht die knappen Siege des Herbstes den Normalfall darstellen, sondern die Niederlagen.

    Aber so mag Magnin nicht denken. Und er sieht in Leipzig das perfekte Beispiel, warum er weiterhin auf dem richtigen Weg ist: «Die hatten auch Rückschläge und brauchten Jahre, bis alles zusammengewachsen war.»

    Magnin arbeitet nun exakt seit zwei Jahren an seinen Ideen mit dem FCZ. Und soll nicht auch seine zweite komplette Saison als Cheftrainer in einer Enttäuschung enden, muss sein Plan endlich wieder einmal aufgehen. Am besten schon gegen Xamax.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Champs-de-Mars

    Nicht mal Xamax schlagen wir, was für ein Bankrotterklärung für den Staff und das Team. War zum Glück nicht am Spiel, aber was man darüber liest tönt nach Trauerspiel vor einer Saisonminuskulisse.


    Was soll jetzt dieses Geunke? Kein Sachverstand auf hier?.

    Da gelingt es dem Team und dem Trainer die Punktezahl aus vier Spielen in einem zu verdoppeln! He, das heisst plus 100 % in einem Spiel! Zeigt mir ein Team/ein Trainer der das sonst geschafft hat. Gibt keinen!!

    Statt stets zu jammern wäre etwas mehr Sachverstand angezeigt. Zum Glück hat das unser Präsi. Ich gehe davon aus, dass da morgen - zumindest für den Trainer - eine Sonderprämie ansteht. Weiter so!!

    (Ironie off)

    • Offizieller Beitrag

    NZZ online bringt es auf den Punkt:

    «Wir haben keine Chance, und genau das ist unsere Chance», sagte der FCZ-Trainer auf die Frage, mit welchen Aussichten seine Mannschaft am kommenden Samstag in Bern gegen die Young Boys antreten werde. Magnins philosophische Kapriole wirkte wie die Volte eines Galgen-Humoristen, der sich mit Gleichmut die Enttäuschung auszureden versucht.

  • Er stellt sich eine Mannschaft vor, «die den Gegner auf dem ganzen Feld unter Druck setzt». Eben genauso wie Leipzig, das in der Champions League gegen Tottenham eindrücklich gezeigt hat, wie moderner Pressing-Fussball aussieht.

    das machte der fcz hervorragend gegen basel beim 3:2 sieg und nachher auch meistens in den erfolgreichen spielen gegen ende der rückrunde.

    Magnin hat bloss ein Problem: Sein FCZ hat am letzten Sonntag beim 1:4 gegen Servette gezeigt, wie moderner Pressing-Fussball sicher nicht aussieht. Es ist halt ein Unterschied, ob die Spieler den Gegner hoch angreifen, am besten gleich zu zweit. Ob sie sich gierig in die Zweikämpfe stürzen und im Notfall auch nicht vor einem Foul zurückschrecken, um den gegnerischen Angriff möglichst früh zu unterbinden. Das ist, was Leipzig macht. Oder ob die Spieler einfach weit vorne stehen, ohne den Gegner unter Druck zu setzen. So machen es derzeit die Zürcher – und sie werden dafür in diesem Jahr im Schnitt mit drei Gegentoren pro Spiel bestraft.

    genau das macht der fcz sehr konsequent in der rückrunde! das sie es anders könnten, haben sie bewiesen. warum klappts nicht mehr? :nixwiss:

    NieUsenandGah

  • xamax war in ihren aktionen wirklich grottenschwach. aber eben: der fcz war weder kämpferisch, spielerisch noch taktisch besser als xamax. (fast) jede andere super league mannschaft hätte gestern im letzi gewonnen. hoch gewonnen...

    nzz am sunntig:

    Der FCZ kommt nicht vom Fleck

    Der FCZ-Präsident Ancillo Canepa ist bekannt dafür, dass er besonders leidenschaftlich mit seiner Mannschaft mitfiebert. Und wenn er es nicht mehr aushält vor lauter Anspannung, geht er manchmal in die Tiefgarage des Letzigrund-Stadions und dreht mit seinem Hund Kookie eine Runde. Oder er setzt sich auf die Spielerbank und fiebert mit in der Hoffnung, den Siegtreffer mit Spielern und Staff zu bejubeln. Gestern Samstag wählte Canepa die Spielerbank. Am Ende verliess er ruckzuck seine Angestellten und verschwand im Spielertunnel. Er hatte genug gesehen. Er sah nicht zufrieden aus.

    Seit zwei Jahren ist Ludovic Magnin FCZ-Trainer. Vor kurzem verlängerte Canepa den Vertrag um zwei weitere Jahre, ein Statement, dass der FC Zürich mit dem Romand in die Zukunft gehen will. Nur: Die Zukunft ist irgendwann, die Gegenwart ist jetzt. Und die Gegenwart gegen Xamax war im Wesentlichen nicht anders als in den bisher gezeigten Partien der Rückrunde. Als sich die FCZ-Spieler zur Fankurve bewegten, wurden sie mit Pfiffen empfangen. Dem FCZ geht es gerade nicht so gut.

    Das dachte auch Magnin, als Xamax nach sechs Minuten in Führung ging. Der Xamaxien Ramizi hatte den Ball nach einem abgewehrten Corner ins Zentrum geschossen, der Ball wurde von einem Mitspieler abgelenkt und landete im Tor von FCZ-Goalie Brecher. «Wir haben die Seuche», sagte Magnin auf die Frage, was er nach dem frühen Gegentor gedacht habe. Es war wieder «ein Witz-Tor», wie es der FCZ schon gegen Luzern erhalten hatte, wieder war es ein Gegentreffer, der das Selbstvertrauen von null auf unter null sacken liess. Denn es war ja nicht so, dass der FCZ mit breiter Brust in dieses Spiel gegangen wäre.

    Einen einzigen Punkt hatte er seit der Winterpause geholt und die weiteren drei Spiele allesamt verloren. Das 1:4 vom letzten Sonntag in Genf gegen Servette hatte die taktischen und personellen Schwächen bis aufs Skelett entblösst, der FCZ klapperte nur noch mit morschen Knochen. Das hätte sich gegen die Neuenburger ändern sollen, aber am Ende war es dann eben doch so, dass auch Magnin nicht zufrieden sein konnte mit nur einem Punkt.

    Immerhin spielte der FCZ disziplinierter und etwas besser organisiert als in Genf, aber er war weit davon entfernt, dominant und mit Tempo den Ausgleich zu suchen. Xamax schien auch nicht so recht zu wissen, was es mit der Führung anfangen sollte – das zweite Tor suchen? Abwarten? Während das Team von Coach Joël Magnin noch am Überlegen war, erzielte Kramer den Ausgleich, nachdem Serey Die im Mittelfeld grosszügig Sohm den Weg frei gemacht hatte.

    Xamax hatte mit einem von FCZ-Goalie parierten Kopfball die beste Chance in der zweiten Halbzeit, die den 7700 Zuschauern etwas mehr Unterhaltung, aber nicht besseren Fussball bot. In der Schlussphase versuchte der FCZ, den Sieg zu erzwingen, doch die Aktionen blieben ungefährlich. Auf der anderen Seite stand Nuzzolo bei zwei Kontern im Zentrum des Geschehens. Und als dieser in der Nachspielzeit Anlauf zu einem Freistoss nahm, dachte der FCZ-Trainer etwas, was er später nicht aussprechen wollte. Der Ball ging über Brechers Tor. Magnin war erleichtert, nur gedacht zu haben.

    Stephan Ramming, Zürich

    NieUsenandGah

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Larry

    Sanggalle olé! Die zeigen was möglich wäre (für den FCZ), was möglich ist (in SG)! Habe das ja Hüppi/Sutter nicht wirklich zugetraut, aber Chapeau! Hütte ausverkauft, stehen auf dem 1. Platz und könnten Meister werden! Weiter so!

    Zum Glück haben die kein 18'000er-Stadion gebaut! So schnell kann es gehen; sogar in SG (die hätten wohl auch schon gerne mehr als 19'500 ...).

    In ZH natürlich unmöglich. Da ist ein 18'000er Stadion schon fast zu gross.

    Trostlos!

    (Natürlich hat ZH diese Potential auch!! 100%ig. Und wenns so ist; will Vanepa zurück in den Letzi. Der ist nähmlich spitze und ohne Umzug geht es unmöglich weiter vorwärts! Der FCZ kann ja nichts dafür, dass die Stadt ZH so völlig perpektivenlos ein viel zu kleines Stadion bauen konnte! Jede Wette ...)

  • Zitat von Larry

    Sanggalle olé! Die zeigen was möglich wäre (für den FCZ), was möglich ist (in SG)! Habe das ja Hüppi/Sutter nicht wirklich zugetraut, aber Chapeau! Hütte ausverkauft, stehen auf dem 1. Platz und könnten Meister werden! Weiter so!


    eine schöne momentaufnahme, ja. es passt so, wie es beim fcz damals mit favre passte. aber da ist auch sehr viel glück dabei, wenn du die mannschaft nach san gallens kriterien zusammen stellen musst. zugänge durften nichts kosten und waren allesamt in den anderen verein auf dem abstellgleis! das kommt mir doch irgendwie bekannt vor...

    was san gallen jedoch ganz sicher hat (und der fcz nicht...): einen präsidenten, der rigoros aufräumte. finanziell und strukturell. der sportchef scheint freie hand zu haben bzw. die zwei entscheiden gemeinsam. und das beste: obwohl hüppi in der ch sportwelt wahrscheinlich einen bekanntheitsgrad von gegen 100% hat, rhetorisch als sportreporter äusserst geschickt ist und eine kamera ihn kaum einschüchtert, hört und sieht man nicht viel von ihm.

    SO sollte ein präsi funktionieren. womit wir bereits wieder beim kern des fcz problems wären!


    Gesendet von iPhone mit Tapatalk

    NieUsenandGah


  • was san gallen jedoch ganz sicher hat (und der fcz nicht...): einen präsidenten, der rigoros aufräumte. finanziell und strukturell. der sportchef scheint freie hand zu haben bzw. die zwei entscheiden gemeinsam. und das beste: obwohl hüppi in der ch sportwelt wahrscheinlich einen bekanntheitsgrad von gegen 100% hat, rhetorisch als sportreporter äusserst geschickt ist und eine kamera ihn kaum einschüchtert, hört und sieht man nicht viel von ihm.

    SO sollte ein präsi funktionieren. womit wir bereits wieder beim kern des fcz problems wären!

    Gesendet von iPhone mit Tapatalk

    :applaus:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!