Beiträge von Daywalker

    Was ich nicht verstehe - dann spielen wir mit Landolt und Schwendeler, die bekommen jedoch kaum Eis. Landolt gefühlte zwei Shifts, dafür Marti und Lehtonen, zusammen 50 Minuten. Ist mötzle auf hohem Niveau I know, heute zählten die drei Zähler, mehr nicht

    ...ich habe jeden shift von schwendeler (immerhin mehr als 7 min.) beachtet und muss sagen, er hat mich sehr überzeugt.

    Gaht grad e chli Poscht ab; eifach nöd uf Spielersiite, obwohl's det einiges ztue gäbt. Bei Bora, Marche und Guerrero laufen die Verträge aus, Bo dürfte weg sein. Ein Stürmer fehlt weiterhin (wieviel ist wohl hinter dem erneuten Gerücht "Drmic"?).

    Beim Staff dürfte Bickel auch bald weg sein und ich könnte mir vorstellen, dass auch Nef - für seine Trainerentwicklung - zu einem Weggang geleitet wird.

    Wir werden sehen ...

    ...bin der meinung, dass man mit ihnen verlängern sollte :wink:

    so wie es zu lesen ist, auch in deutschen medien, scheint die übliche floskel von „gegenseitigen einvernehmen“ diesmal tatsächlich keine floskel zu sein. es wurde wirklich gegenseitig/gemeinsam beschlossen.

    weicher schweizer zuschauer hat während der 2. hz gestern abend, der mitspielverweigerung und dem erneuten, logischen späten ausgleich nicht an fischer gedacht?

    das idealszenario wäre, wenn die nati sich doch noch die quali holt (in der wohl schwersten qualigruppe dieser em und aller zeiten…:mrgreen:). fischer nimmt sein 4-5 monatiges sabatical und übernimmt ab märz/april 2024 die nati. also noch VOR der em.

    ...ich glaube, dass de üse lieber jedä tag mit de spieler wett schaffe, als blos bi de nati-termine. so "funktioniert" er vermuetli besser.

    würden halt gärn nomal bim fcz gseh, aber ebä...

    Bodychecks und SperrenWie sieht Gerechtigkeit nach diesem Foul aus?

    Unfaire Checks korrekt zu sanktionieren, ist schwierig. Und oft Ansichtssache. Vor allem Fans empfinden die verhängten Sperren regelmässig als zu mild. Es gäbe Möglichkeiten für drastischere Verdikte.

    Kristian Kapp
    Kristian Kapp
    Publiziert: 30.10.2023, 06:00

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    Noch selten sorgten ein Urteil und eine Sperre unter Schweizer Fans für derart viel Unverständnis wie jene zu Ambris Laurent Dauphin und seiner Attacke gegen Tyler Moy. Taxiert wurde sie als unerlaubter Körperangriff. Das Verdikt von vier Sperren verursacht Empörung, da es angesichts der Art des Fouls als deutlich zu mild angesehen wird. Dauphin sprang Moy rund einen Meter von der Bande entfernt und mit ausgestrecktem Stock an.

    Natürlich muss stets berücksichtigt werden, dass die korrekte Ahndung unfairer Checks im Eishockey eine besondere Herausforderung ist. Nur schon die Unterscheidung zwischen unfair und fair spaltet selbst Experten regelmässig. 0 seconds of 11 secondsVolume 90%


    Der Check von Laurent Dophin gegen Tyler Moy Die als unerlaubter Körperangriff taxierte Aktion ergab 4 Spielsperren vom Einzelrichter. MySports

    Weil im immer schnelleren Spiel fast schon akzeptiert werden muss, dass live bei weitem nicht alles korrekt bewertet werden kann, stehen nun vor allem die Rechtssprecher in der Kritik. Sie sind es, die in höherer Instanz die Fouls nachträglich beurteilen und mit Sperren sanktionieren; in der National League können sie auf Bilder von sieben oder mehr Kameras zurückgreifen.


    Fouls werden in drei Kategorien eingeteilt


    Es sind dies die Player Safety Officers (PSO), die Ankläger, sowie der Einzelrichter, die aktiv werden. Als PSO amten die ehemaligen Spieler Ryan Gardner und Dale McTavish; sie sichten die Videos aller potenziellen Fälle und geben dem Einzelrichter Karl Knopf und seinem Stellvertreter Reto Annen, zwei Juristen, Empfehlungen bezüglich Sperren ab.

    PSO und Einzelrichter unterscheiden jeweils zwischen drei Kategorien von Vergehen. In Kategorie 1 (maximal 1 Spielsperre) fallen Fouls, welche «unabsichtlich, mit leichter Fahrlässigkeit oder geringer Wucht erfolgen». Kategorie 2 (2 bis 4 Sperren) sind «Checks, welche bewusst ausgeführt werden, eine erhebliche Rücksichtslosigkeit (…) und Wucht beinhalten oder sonst als überdurchschnittlich gefährlich beurteilt werden müssen». Kategorie 3 (5 oder mehr) kommt zur Anwendung, wenn «sich die Qualifikationsmerkmale häufen oder sogar Vorsatz vorliegt». Tönt kompliziert? Ist kompliziert.

    Die Empfehlung der PSO bei Dauphin war Kategorie 2, der Einzelrichter folgte dieser und entschied sich für die höchstmögliche Strafe (4 Sperren). Liest man Teile seiner Begründung («Der Check war völlig übertrieben», «Der Beschuldigte hat so ziemlich alles falsch gemacht», «Solche Frust- oder Kamikaze-Aktionen wollen wir (…) nicht sehen»), fragt man sich aber auch: Was braucht es für Kategorie 3?

    Die Aktion sei «gerade noch knapp als Kategorie 2» zu bewerten, weil der Einzelrichter als strafmildernd taxiert, dass Dauphin seinen Gegner Moy an der Schulter und nicht am Kopf getroffen habe und er sich in seiner Stellungnahme «entschuldigt und aufrichtige Reue gezeigt habe». Beides lässt aufhorchen: Der PSO schreibt in seiner Empfehlung nicht von der Schulter, sondern vom Nacken als Kontaktpunkt – es herrscht also selbst unter Experten keine Einigkeit, und je nach Kamera lässt sich für beide Seiten argumentieren.

    Zudem ist es schwierig, nachzuvollziehen, warum eine Entschuldigung den Ausschlag bei der Kategorisierung geben soll. Offen bleibt, ob es eine Rolle spielte, dass Moy (zufällig) unverletzt blieb, was auch Fragen aufwerfen würde.

    Die Mehrheitsmeinung über die zu milde Strafe ist gemacht. Doch nicht alle sehen es so, sondern finden das Urteil angemessen. Denn im Eishockey ist es nicht unüblich, auch die Rolle des Gefoulten zu berücksichtigen, so schlimm die Bilder auch aussehen mögen. Was als Täter-Opfer-Umkehr kritisiert werden kann, hat aber einen Grund: In einem derart schnellen und physischen Sport, der auf einer von harten und hohen Banden umgebenden Eisfläche gespielt wird, beeinflusst nicht selten auch das Verhalten des Gecheckten den Ausgang der Aktion. Im Falle Dauphins fällt zum Beispiel auf, dass Moy rund einen Meter vor der Bande hart abbremst, statt ihre Nähe zu suchen.


    Mehr Spielsperren pro Kategorie wären möglich


    Und dann gibt es auch diesen Aspekt: Es sind nicht nur die Fans, die bei milden Urteilen den Schutz der Athleten vermissen. Fast nie werden Spieler für mehr als sieben oder acht Spiele gesperrt, selbst diese Zahlen werden nur selten und meist nur für Wiederholungstäter ausgesprochen. All das ist auch bei den Clubs ein Thema. Die Lakers gingen sogar den unüblichen Schritt der Berufung und forderten vom Verbandssportgericht eine höhere Sperre gegen Dauphin, wenn auch vergeblich: Es blieb auch nach der Neubeurteilung durch die noch höhere Instanz bei den vier Spielsperren. 0 seconds of 25 secondsVolume 90%


    Checks bei Ambri gegen Rapperswil Hitzige Atmosphäre: Wenige Minuten vor der Charge gegen Moy begingen Ambris Diego Kostner und Rapperswils Jeremy Wick gleich drei zumindest fragwürdige Aktionen innert Sekunden – alle unbestraft. MySports

    Bloss: Würden die Clubs grundsätzlich längere Sperren wollen, hätten sie ein Mittel dazu. Die Anzahl der Sperren innerhalb der Kategorien ist nicht in Stein gemeisselt und könnte durch die Liga angepasst werden. Einer der Gründe, warum dies nicht geschieht, dürfte auch dieser sein: Jeder Club findet sich irgendwann in der Rolle des Angeklagten wieder. Ist es ihm dann lieber, wenn der eigene (Star-)Spieler für 5 oder für 15 Spiele aus dem Verkehr gezogen wird? Es ist jedem und jeder selber überlassen, die Antwort auf diese Frage zu finden.



    für diä, wos interessiert, us de sunntigsziitig vo hüt...

    Der SUV traf ihn mit 85 km/h – wie Kevin Lötscher ins Leben zurückgefunden hat

    Der Walliser war ein gefeierter Eishockeyspieler, dann veränderte ein schwerer Unfall alles. In seiner Biografie spricht er schonungslos über den Weg zurück, das Scheitern und seine Depression.

    Marco Oppliger
    Marco Oppliger
    Publiziert: 21.10.2023, 16:50

    Heute kann Kevin Lötscher wieder lachen. Aber hinter dem ehemaligen Nationalspieler liegt ein beschwerlicher Weg mit vielen Tiefen. Heute kann Kevin Lötscher wieder lachen. Aber hinter dem ehemaligen Nationalspieler liegt ein beschwerlicher Weg mit vielen Tiefen. Foto: Barbara Héritier

    XIV.V.MMXI – so steht es tätowiert auf Kevin Lötschers Brustkorb, direkt unter seinem Herzen. 14. Mai 2011 – jenes Datum ist für ihn wie ein zweiter Geburtstag. Es ist der Tag, an dem ihm ein neues Leben geschenkt wurde. So erzählt es Lötscher in seiner eben erschienenen Biografie.

    Nadine Gerber weiss nur zu gut, wovon Kevin Lötscher spricht. Mit 14 wurde sie von einem Auto angefahren und schwer verletzt. Nachdem die SRF-Journalistin bereits mehrere belletristische Romane veröffentlicht hatte, nahm sie sich deshalb Lötschers Geschichte an. Erschienen ist das Werk im Weber-Verlag.

    Doch an jenen schicksalsvollen Tag hat der Walliser keine Erinnerungen mehr. Sein erstes Leben endet auf einem Kieshaufen in Siders: bewusstlos, blutend aus Mund, Nase und Ohren. Auf einmal ist nichts mehr so, wie es einmal war – Lötscher, dieser hoffnungsvolle Eishockeyspieler, liegt im Koma.

    Das Buch besticht durch seine Offenheit, die einem zuweilen nahegeht. Weil Lötscher tief blicken lässt. Er spricht schonungslos über seine Rehabilitation und das gescheiterte Comeback, aber auch über seine Depressionen und die Trennung von seiner Frau. Heute geht es dem 35-jährigen Vater von zwei Kindern gut. Er hat sich zum Ernährungsberater ausbilden lassen, ein eigenes Unternehmen gegründet und tritt als Referent auf. Aber bis er an diesen Punkt gelangt ist, dauerte es viele Jahre.

    Auf das sportliche Highlight folgt der Schicksalsschlag

    Im Mai 2011 ist Lötscher auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Mit starken Leistungen beim EHC Biel hat er sich einen Vertrag beim damaligen Branchenprimus SC Bern ergattert. Und der kräftige Flügel mit den feinen Händen macht sich daran, auch international für Aufsehen zu sorgen.

    Erstmals wird er für eine Weltmeisterschaft aufgeboten und schiesst gegen die USA sogleich zwei Tore. Dadurch werden NHL-Scouts auf ihn aufmerksam, eine erste Anfrage für ein Sommercamp liegt vor. Sieht Lötscher sich heute Bilder von der WM an, kommt ihm das komisch vor. Weil er sich zwar erkennt, aber alles um dieses Turnier herum in seinem Kopf gelöscht ist.

    Wenige Tage nach der WM feiert er mit Freunden im Wallis ausgelassen. Als die Gruppe am frühen Morgen weiterziehen will, wird Lötscher von einer stark alkoholisierten jungen Frau über den Haufen gefahren. Mit dem SUV ihres Vaters trifft sie ihn von hinten – mit fast 85 km/h. Er fliegt 30 Meter durch die Luft. Auf der Glasgow-Skala, welche die Schwere einer Schädel-Hirn-Verletzung vorgibt, wird Lötscher als 3 eingestuft. Je tiefer die Zahl, desto schlechter der Zustand. 3 ist die tiefste Stufe.

    Der junge Mann, eben noch ein vor Kraft strotzender Spitzensportler, zeigt keinerlei motorische Reaktionen mehr. Neben dem schweren Schädel-Hirn-Trauma hat er drei angebrochene Wirbel, drei angebrochene Rippen und zwei kaputte Knie. Tagelang harren seine Angehörigen am Spitalbett aus. Über dieses Hoffen und Bangen erzählen sie in persönlichen Beiträgen im Buch eindrücklich.

    Er muss alles neu lernen

    Ebenso eindrücklich sind seine Erzählungen vom Weg zurück in die Normalität. Fast 20 Kilogramm verliert Lötscher im Koma. Schritt für Schritt muss er seinen Körper wieder aufbauen und vor allem an seinen kognitiven Fähigkeiten arbeiten. Physisch macht der damals 23-Jährige rasch Fortschritte, weshalb bald einmal der Wunsch reift, es nochmals als Profi zu versuchen.

    Eishockey ist sein Leben, dieser Sport bedeutet ihm seit frühester Kindheit alles. Um dieses Comeback zu schaffen, lässt er nichts unversucht und reist gar in die USA, um sich von einem Spezialisten behandeln zu lassen.

    Mit dem damaligen SCB-Sportchef Sven Leuenberger unternimmt er erste Schritte auf dem Eis. Aber es zeigt sich, wie schwierig die Rückkehr werden sollte. Denn: Durch den Unfall ist Lötschers rechte Seite eingeschränkt. Doch Eishockey ist eine Sportart, die enorme Anforderungen an den Athleten stellt: Er muss schnell Schlittschuh laufen können, seine Umgebung stets im Blick haben und dabei in Sekundenbruchteilen Entscheidungen fällen. Das fiel Lötscher zuvor leicht – nun tut er sich damit äusserst schwer. Der schwierige Weg zurück: Kevin Lötscher beim Training mit dem ehemaligen SCB-Sportchef Sven Leuenberger. Der schwierige Weg zurück: Kevin Lötscher beim Training mit dem ehemaligen SCB-Sportchef Sven Leuenberger. Foto: Lukas Lehmann (Keystone)

    Bei seinem Ex-Club Biel erhält er nochmals eine Chance, doch da erkennt er, dass es nicht mehr wie gewünscht vorwärtsgeht. Der Versuch, es anschliessend eine Liga tiefer zu schaffen, scheitert ebenso. Er muss sich eingestehen, dass er nicht mehr der Spieler ist, der er einmal war. Also zieht er den Schlussstrich – und verliert den Boden unter den Füssen.

    Er ist ein Getriebener, der sich betäuben muss

    Alles, was ihn geprägt und ausgezeichnet hat, ist damit weg. Das Selbstwertgefühl geht flöten. Um sich zu betäuben, beginnt Lötscher zu kiffen, der Frust nimmt zu, und diesen bekommt in erster Linie seine Partnerin Yvonne ab, die Mutter seiner beiden Söhne. Die Ehe geht schliesslich in die Brüche. Davon erzählt auch sie in einem persönlichen Beitrag.

    Längst rät ihm das Umfeld, professionelle Hilfe zu suchen, aber dafür ist sein Stolz zu gross. Und noch grösser ist die Unzufriedenheit. Er arbeitet als Gärtner und später als Verkäufer in einem Hockeyshop, doch an beidem verliert er rasch die Freude. Lötscher ist ein Getriebener – und er erkennt schliesslich, dass er sich doch Hilfe suchen muss.

    Über Monate besucht er wöchentlich eine Psychologin, arbeitet so alles auf und findet wieder in die Spur. Er sagt: «Wenn ich Menschen meine Geschichte erzähle, relativieren sich vielleicht deren eigene Probleme, sie ändern ihre Ansichten oder lernen, wieder mehr Lebensfreude zu verspüren. Wichtig ist dabei für mich, dass ich wieder an mich glaube und dies auch ausstrahle. Ohne den Glauben an mich selbst könnte ich meine Message nicht in die Welt hinaustragen.»

    ...wer ist horst?

    ...er meint de kanton züri, nöd d'stadt :wink:

    Da der Stadtrivale zum Ligaerhalt gepfiffen wird, ist Europa trotz den letzten beiden Niederlagen nur zwei Punkte entfernt.

    So ein Spieler auf FCZ-Seite hat sich schon mal selber kaltgestellt. Kryeziu auch 2 Spiele gesperrt. Wird auch im Derby fehlen.

    Aber wir werden 2 Tore schiessen müssen. Der FCZ wird ja minimal einen Penalty inkl. Wiederholung zugesprochen bekommen.

    Cilo weiss ja übrigens aus seiner Stürmerkarriere beim FC Rüti wie man richtig hinfallen muss.... :) . Das haben einige am Sonntag wunderbar übernommen.

    ...hahaha, zwei mitglieder vom cabanarsch 'he schiri!' fanclub

    Ich finde es wirklich cool, dass immer wieder Links von der scheibenden Zunft hier gepostet werden. Aber wie jetzt bei

    dir Ouimet, würde es mehr Sinn machen den Artikel zu posten. Nicht jeder hat ein Abo .......... ;)

    Er ist Zürcher, aber mit seinen Töchtern spricht er Schwedisch

    Dean Kukan verliess die NHL, um bei den ZSC Lions eine grössere Rolle zu spielen. Es hat sich gelohnt. Heute will er gegen Davos das Break schaffen.

    Simon Graf
    Simon Graf
    Publiziert heute um 09:01 Uhr

    Jubelnder Dean Kukan: Er hat im Playoff bereits zwei wegweisende Tore erzielt.


    Jubelnder Dean Kukan: Er hat im Playoff bereits zwei wegweisende Tore erzielt. Foto: Andy Müller (Freshfocus)

    Als Dean Kukan vor der ZSC-Garderobe dem Reporter Rede und Antwort steht, läuft Alexandre Texier vorbei, deutet auf seinen Kollegen und ruft mit einem Strahlen im Gesicht: «Er ist unser Schlüsselspieler!» Kukan lächelt verlegen und wartet auf die nächste Frage. Er ist keiner, der sich in den Vordergrund drängt, zumindest nicht abseits des Eises. Wenn er spielt, hingegen schon.

    Das ist der Grund, wieso er nun bei den ZSC Lions ist. Die Nebenrolle, die ihm in der National Hockey League zugeteilt wurde, mochte er nicht mehr länger spielen. Deshalb kehrte er nach elf Jahren in Schweden und Nordamerika zu seinem Stammclub zurück. Und hier spielt er gross auf. Die Coachs und Captains der National-League-Teams wählten ihn nach der Qualifikation in den exklusiven, alljährlichen Tamedia-Awards mit Abstand zum besten Schweizer Verteidiger der Liga. Auch im Playoff hat er mit zwei wegweisenden Toren in den Spielen 1 (zum 1:0) und 3 (zum 3:1) schon brilliert.

    Zitat
    «Ich wollte mehr Eiszeit und Verantwortung, und die habe ich hier bekommen. So macht es viel mehr Spass.»
    Dean Kukan

    «Ich wollte mehr Eiszeit und Verantwortung, und die habe ich hier bekommen», sagt der 29-Jährige. «So macht es viel mehr Spass. In Columbus war ich sechster oder siebter Verteidiger und spielte kein Powerplay oder Boxplay, hier bin ich in allen Situationen auf dem Eis. Und wenn man mehr Eiszeit bekommt, kann man auch mehr probieren. Wenn ich hier einen Fehler mache, bin ich zwei Einsätze später wieder auf dem Eis. In Columbus hingegen sass ich dann im nächsten Match auf der Tribüne.»

    Viele Schweizer NHL-Rückkehrer tun sich in der Heimat zunächst schwer, Kukan hingegen brauchte nur wenig Anlaufzeit. Gegen Ende Oktober begann er plötzlich haufenweise zu punkten, ergatterte sich zeitweise sogar den gelben Topskorer-Helm. Mit 31 Punkten war er in der Regular Season so produktiv wie nie zuvor. Und das nicht auf Kosten seines Defensivspiels. Entschlossen nach vorne: Dean Kukan enteilt dem Davoser Joakim Nordström.


    Entschlossen nach vorne: Dean Kukan enteilt dem Davoser Joakim Nordström. Foto: Roger Albrecht (Freshfocus)

    Der Urdorfer, der einst auf der Kunsteisbahn Weihermatt zusammen mit ZSC-Teamkollege Chris Baltisberger gross geworden war, perfektionierte in Nordamerika sein defensives Handwerk. Sonst hätte er sich nicht über fünf Jahre in der weltbesten Liga behaupten können. «Ich habe mich beim ZSC nicht neu erfunden, ich kann mich hier einfach besser entfalten», sagt er. Aufgrund seiner reichen Erfahrungen im Ausland hat er den Anspruch an sich, auf dem Eis als einer der Leader voranzuschreiten. «In der Garderobe bin ich aber eher ruhig, da können andere führen.»

    Auch im Spiel braucht es einiges, damit Kukan seine Ruhe verliert. Wobei er sagt: «Anfang Saison hatte ich Mühe mit den Schiedsrichtern, weil sie hier anders pfeifen. Da war ich ein paarmal nahe am roten Bereich. Aber jetzt im Playoff beherrsche ich mich ohnehin noch mehr als sonst. Ich habe mir gesagt: Es bringt nichts, wenn ich dumme Strafen hole.»

    Auch im Privatleben brauche es viel, um ihn zur Weissglut zu treiben. «Ich nerve mich höchstens einmal, wenn das Kind zu Hause nicht zuhört.» Wobei man inzwischen im Plural reden muss: Im vergangenen September kam Ella zur Welt, die zweite Tochter. Die ältere Tochter Tove ist inzwischen zweieinhalb Jahre alt. Der Familienzuwachs war für Kukan auch ein Grund, sich in der Schweiz niederzulassen. «Wir wohnen in Winkel, wo die Ausländer und auch ein paar andere Schweizer sind. Hier ist es superschön mit der Familie, hier hat man seine Ruhe.»


    Ein Mix der Sprachen


    Seine Frau Jenni ist Schwedin, er lernte sie in Lulea kennen, wo er von 18 bis 22 spielte. «Es ist nie einfach, in ein neues Land zu kommen», sagt er. «Aber sie ist in der Schweiz auch näher an ihrer Heimat.» Während des Playoffs halte sie ihm noch mehr als sonst den Rücken frei, damit er sich ganz aufs Eishockey konzentrieren können. Etwa, wenn Ella gerade mal nicht so gut schläft in der Nacht. Sie sprechen beide Schwedisch mit den Töchtern und untereinander einen Mix aus Schwedisch und Englisch. Das Schweizerdeutsche würden Ella und Tove hier automatisch lernen, sagt Kukan. Er hat ja bei den ZSC Lions einen Vertrag bis 2027 unterschrieben.

    Dies mit dem festen Vorsatz, Meister zu werden. In der American Hockey League schaffte er das schon, 2016 mit den Lake Erie Monsters. Das Team steigerte sich damals im Playoff in einen Spielrausch, verlor in vier Runden nur zwei Spiele und gewann Halbfinal und Final jeweils 4:0. «Irgendwann kam in der Garderobe das Gefühl auf, dass wir nun einfach durchmarschieren», erinnert sich Kukan.

    Bei den ZSC Lions fühlt es sich zurzeit noch nicht so an. «Das erste Spiel war unser bestes», urteilt der Verteidiger. «Im zweiten tauchten wir gar nicht auf, das dritte war knapp.» Es dürfe in Spiel 4 auf keinen Fall mehr sein, dass das Team so energielos auftrete wie im ersten Spiel in Davos. Kukan ist überzeugt: « Wir können noch viel besser spielen, als wir das bisher gezeigt haben. Wenn wir Meister werden wollen, müssen wir nochmals einen Schritt machen.» Und er schreitet gern voran.

    Er ist allein das Eintrittsgeld wert

    Der NHL-Stürmer wurde für sein Seelenheil an die ZSC Lions ausgeliehen, nun spielt er gross auf. Alexandre Texier erklärt, wieso es ihm hier so gut gefällt – und liebäugelt damit, in Zürich zu bleiben.

    Simon Graf
    Simon Graf
    Publiziert heute um 09:00 Uhr

    «Hier habe ich die Freude am Spiel wiedergefunden.» Alexandre Texier vor der Swiss-Life-Arena. 


    «Hier habe ich die Freude am Spiel wiedergefunden.» Alexandre Texier vor der Swiss-Life-Arena. Foto: Sabina Bobst

    Als Alexandre Texier im August zu den ZSC Lions stiess, umschwirrten den Franzosen viele Fragezeichen. Bei den Columbus Blue Jackets im US-Bundesstaat Ohio unter Vertrag, wollte er in einer schwierigen Zeit nicht mehr durch einen Ozean von seiner Familie in Grenoble getrennt sein. Zwei Todesfälle in seinem näheren Umfeld hatten ihn erschüttert. Darüber mag er nicht in der Öffentlichkeit sprechen. Möglicherweise spielten auch noch andere Faktoren hinein. Jedenfalls willigte sein NHL-Club ein, ihn für eine Saison an die ZSC Lions auszuleihen. Für sein Seelenheil.

    Schon jetzt lässt sich sagen: Es war eine gute Entscheidung. «Hier habe ich die Freude am Spiel wiedergefunden», sagt Texier. Und sein Lächeln. «Es ist mein Markenzeichen», sagt der 23-Jährige beim Treffen in der Sportsbar 1930 in der Swiss-Life-Arena. «Wenn ich lächle, fühle ich mich gut und habe Spass auf dem Eis. Dann spiele ich mein bestes Eishockey.»

    Und sein Lächeln steckt an. An guten Abenden ist Texier mit seinem rasanten Antritt, seinen feinen Händen und dem wuchtigen Schuss allein das Eintrittsgeld wert. Von diesen Abenden gab es zuletzt immer mehr. Auch im ersten Viertelfinalspiel gegen den HC Davos war er mit seiner sehenswerten Direktabnahme zum 3:1 und der Vorbereitung des 4:1 eine der auffälligsten Figuren. In den letzten sechs Spielen hat er sechsmal getroffen – so oft wie in seinen ersten 24 Auftritten. Wirkte er anfangs oft etwas verloren, tritt er je länger, desto dominanter auf.

    «Ich musste mich zuerst an die Liga, ans grössere Eisfeld, ans ganze Umfeld gewöhnen und an alles, was auch ausserhalb des Eisrinks passiert», sagt Texier. «Als ich mich nur noch auf mich selbst konzentrieren konnte, wurde es immer besser.» Die Vermutung, er habe möglicherweise gedacht, er könnte als NHL-Crack in der Schweiz einfach so durch die gegnerischen Abwehrreihen tanzen, und sei dann überrascht worden, dass es nicht so einfach ist, wischt er mit einem Lächeln weg. «Die National League ist nicht die NHL, aber hier wird wirklich gutes Eishockey gespielt.»

    Zitat
    «Wir sind uns sehr nahe hier. Hier kann wirklich ein Team entstehen, mehr als in der NHL. Dort kommen und gehen die Spieler.»
    Alexandre Texier

    Die Nestwärme in Zürich hat Texier gutgetan. Anfangs noch sehr zurückhaltend, ist er auch in der Garderobe aufgeblüht. «Wir sind uns sehr nahe hier», sagt er. «Hier kann wirklich ein Team entstehen, mehr als in der NHL. Dort kommen und gehen die Spieler. Du weisst nicht, wer am nächsten Morgen noch in der Umkleidekabine sein wird. Hier gibt es kaum mehr Wechsel. Das ist eine andere Art, zusammenzuarbeiten. Wir haben eine Gruppe, die zusammenhält. Ich glaube, das wird uns im Playoff zugutekommen.» Dieses Bild gab es zuletzt oft: Alexandre Texier hat in den letzten sechs Spielen sechsmal getroffen.


    Dieses Bild gab es zuletzt oft: Alexandre Texier hat in den letzten sechs Spielen sechsmal getroffen. Foto: Patrick B. Kraemer (Keystone)

    Seinen Landsmann Enzo Guebey kennt er sehr gut, inzwischen hat er sich auch mit dem Schweden Lucas Wallmark angefreundet. Der Trainerwechsel von Rikard Grönborg zu Marc Crawford habe ihn nicht gross tangiert, sagt Texier. «Es gibt Unterschiede, wie sie arbeiten, wie sie im Training sind und in der Videoanalyse. Aber für mich hat sich nicht viel geändert. Ich muss einfach meinen Job machen. Ich mochte Rikard, und ich mag auch Marc.»

    Dass seine Heimatstadt Grenoble von Zürich nur gut 400 Kilometer oder knapp fünf Autostunden entfernt ist, sei für ihn eine grosse Erleichterung, sagt Texier. Am freien Wochenende oder während der Nationalteam-Pausen fuhr er jeweils zurück, seine Mutter Carole besucht ihn oft. Er sagt: «Wir stehen uns sehr nahe. Sie hat mir immer geholfen, und ich weiss, dass sie immer für mich da sein wird, wenn ich sie brauche. Egal in welcher Liga, sie wird kommen und mich unterstützen.»

    Zitat
    «In Finnland realisierte ich, dass Talent allein nicht reicht. Das erste Jahr war hart.»
    Alexandre Texier

    Als Texier mit 17 nach Finnland zu Kalpa Kuopio auszog, begleitete ihn seine Mutter für seine erste Saison. In der zweiten war er bereits der Topskorer des Teams. Dass er eine spezielle Gabe hatte, merkte er schon als kleiner Junge. «Aber in Finnland realisierte ich, dass Talent allein nicht reicht. Mir wurde klar, dass man auch hart arbeiten muss. Das erste Jahr in Finnland war hart. Ich konnte weder Englisch noch Finnisch. Und plötzlich war ich nicht mehr der Beste, hatten die anderen Jungen ähnlich viel Talent wie ich.» Die ZSC Lions haben es ihm angetan: Alexandre Texier.


    Die ZSC Lions haben es ihm angetan: Alexandre Texier. Foto: Sabina Bobst

    Mit 19 bestritt er bereits seine ersten NHL-Spiele für Columbus, inzwischen blickt er auf drei Saisons in Nordamerika zurück. Im vergangenen Winter freundete er sich bei den Blue Jackets mit Grégory Hofmann an. «Wir verstanden uns auf Anhieb, es half, dass wir die gleiche Sprache sprechen», sagt er. Beide kehrten frühzeitig nach Europa zurück: Hofmann brach im Januar 2022 sein NHL-Abenteuer ab, und Texier fiel mit einer Fingerverletzung für den Rest der Saison aus und kehrte nach Frankreich zurück.

    Die beiden haben seitdem Kontakt gehalten, treffen sich nun auch in der Schweiz regelmässig zum Abendessen. «Über Eishockey reden wir dann nicht, sondern über das Leben sonst, über seine kleine Tochter», sagt Texier schmunzelnd. Wegen Hofmann schaute er sich im vergangenen Frühjahr auch ein Finalspiel im Hallenstadion an. Der EVZ siegte. In diesem Playoff könnten sie im Halbfinal oder im Final aufeinandertreffen.

    Zitat
    «Es ist eine Win-win-Situation. Die Blue Jackets helfen uns, weil sie uns einen guten Spieler geben. Wir helfen ihnen, weil wir ihn verbessern.»
    Marc Crawford

    Die Blue Jackets, die Texier noch für eine Saison unter Vertrag haben, halten immer noch grosse Stücke auf ihn. General Manager Jarmo Kekäläinen kam im Dezember wegen Texier in die Schweiz. Spielerdirektor Jarkko Ruutu war diese Saison ein häufiger Gast in Zürich. Crawford lud den Finnen sogar zu einem Gespräch ein, das er mit Texier führte. «Es ist eine Win-win-Situation», sagt der Coach. «Die Blue Jackets helfen uns, weil sie uns einen solch guten Spieler geben. Und wir helfen ihnen, weil wir einige Facetten seines Spiels verbessern.»

    Die Steigerung von Texier im Verlaufe dieser Saison ist in der Tat frappant. Sportchef Sven Leuenberger sagt: «Die Blue Jackets merkten schnell, dass wir mit ihnen arbeiten. Das Wohlgefühl, das sich Texier erhofft hatte, hat er hier gefunden. Sollte er bleiben wollen, für ihn würden wir immer ein Plätzchen finden.»

    General Manager Kekäläinen sagte gegenüber US-Journalisten, er erwarte Texier nächste Saison zurück in Columbus. Es sei noch nichts entschieden, sagt der Franzose. Die ZSC Lions haben es ihm angetan.