Lakers - ZSC 11.01.2013

    • Offizieller Beitrag

    Kein Spezza, dafür Cunti

    Der ZSC-Center brillierte beim 3:1 gegen die Lakers. Zudem engagierten die Stadtzürcher den wuchtigen finnischen Flügel Mikko Lehtonen.

    Von Simon Graf, Rapperswil-Jona

    Die «Spezza-Festspiele» scheinen am Obersee schon weit weg. Ein Spektakel, wie es die Lakers etwa im Dezember beim 7:6 gegen den HCD aufführten, wird man in der Diners Club Arena in diesem Winter wohl kaum mehr sehen. Und das sei auch gut so, findet Coach Harry Rogenmoser trotz des gestrigen 1:3 gegen die ZSC Lions. «Es war schwierig, die Spieler zu disziplinieren, wenn sie einen solchen Künstler wie Spezza neben sich hatten», blickte er zurück. «Jeder wollte zaubern. Jetzt spielen wir wieder viel einfacher, schiessen den Puck ins Drittel und gehen ihm nach.»

    Es sei eine interessante Erfahrung gewesen, einen NHL-Star im Team zu haben, sagt Rogenmoser. «Aber jetzt stehen wird wieder etwa dort, wo wir Anfang Saison waren.» Und damals zählten die Lakers ja zu den positiven Überraschungen. Der Unterschied ist, dass sie nun schon 38 Spiele absolviert haben und ein Playoff-Platz inzwischen neun Punkte entfernt ist. Und da schmerzen Niederlagen wie gestern gegen die ZSC Lions.

    Rogenmoser zeigte sich beeindruckt von der disziplinierten Leistung der Zürcher: «Sie gestanden uns fast nichts zu, und vorne haben sie Individualisten, die den Unterschied machen.» Wie Monnet, der Müller zum 1:1 (27.) mit einem «Buebetrickli» erwischte. Und wie Cunti (29.), dem das wegweisende 2:1 gelang. Der Spielmacher, der phasenweise mit der Rolle des 13. Stürmers vorliebnehmen musste, ist zur Schlüsselfigur geworden. Gegen die Lakers war er mit seinen Dribblings, Sturmläufen, Pässen und gewonnenen Zweikämpfen in der Defensive der auffälligste Spieler.

    Viel Lob nach viel Blut

    Dass der Erlenbacher am vergangenen Samstag in Davos das Schlussdrittel bestritt, nachdem ihm eine Schnittwunde im Gesicht mit 15 Stichen genäht worden war, beeindruckte Sportchef Edgar Salis. «Ich war schon etwas geschockt, als ich sah, wie stark ich blutete und wie tief der Schnitt war», gestand Cunti. «Es war gut, dass ich in Davos noch spielte. Sonst hätte ich vor dem nächsten Spiel wohl ziemlichen Respekt gehabt.» Auch Coach Marc Crawford erwähnt Cunti fast nur noch lobend. «Es war vielleicht gut, dass er sich seinen Platz erarbeiten musste», sagte der Kanadier. Und schwärmte: «Er kann noch viel besser werden. Schliesslich ist er ja erst ein Baby.»

    Siege mit nur zwei Ausländern nähren die Zuversicht Crawfords. Und bald kommt Verstärkung: Die ZSC Lions verpflichteten bis zum Saisonende den 25-jährigen Finnen Mikko Lehtonen. Der wuchtige Flügel, der in Schweden 2010/11 in 55 Spielen 30 Tore schoss, könnte mit seiner Abschlussstärke genau das sein, was die Zürcher benötigen. Allerdings ist er noch nicht ganz fit. Wegen einer Schulterverletzung verlor er seinen Platz beim russischen Tscherepowets, bei dem er für die nächsten zwei Saisons aber schon wieder unterschrieben hat. Lehtonen trifft am Sonntag ein und wird dann untersucht.

    Sollte Teamarzt Gery Büsser, der einen Schulterspezialisten der Schulthess Klinik beiziehen wird, zum Schluss kommen, die Verletzung sei ein Hindernis, könnten die ZSC Lions bis zum 25. Januar aus dem Vertrag aussteigen. Doch Lehtonen ist dem Vernehmen nach überzeugt, schon bald wieder spielen zu können.

    Lakers - ZSC Lions 1:3 (0:0, 1:2, 0:1) Diners Club Arena. – 4979 Zuschauer. – SR: Rochette, Kaderli/Küng. – Tore: 22. Riesen (Sejna, Burkhalter/ Ausschluss Ambühl) 1:0. 27. Monnet (Maurer) 1:1. 29. Cunti (Kenins) 1:2. 59. Bastl (Trachsler, Monnet) 1:3. – Strafen: Je 2-mal 2 Minuten.
    Lakers: Müller; Walser, Sven Berger; Marzan, Gmür; Geiger, Geyer; Kolnik, Earl, Camichel; Jörg, Burkhalter, Neukom; Riesen, Wichser, Sejna; Thibaudeau, Hürlimann, Rizzello.
    ZSC Lions: Flüeler; Geering, Seger; Stoffel, Lashoff; Blindenbacher,Maurer; Schnyder; Bärtschi,Shannon, Wick; Ambühl, Cunti, Kenins; Bastl,Trachsler, Monnet; Baltisberger, Schäppi, Bühler.
    Bemerkungen: Lakers ohne Aebischer,Welti, Camenzind und Winkler (verletzt). – 28:06 Timeout Lakers. Lakers von 59:13 bis 59:57 ohne Torhüter.

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