ZSC - Klötis 20.10.14

    • Offizieller Beitrag

    Das Glück der Erfolgreichen

    Die ZSC Lions gewannen das achte Derby in Serie. Ein paar wenige gute Aktionen reichten ihnen zum 4:1.

    Simon Graf Zürich

    Obschon es bis weit ins dritte Drittel 1:1 stand, die Kloten Flyers tapfer kämpften und Gerber hielt, was er halten konnte, beschlich einen im Hallenstadion das Gefühl, dass die ZSC-Tore noch fallen würden. Es war die Macht der Erfahrung. In der 52. Minute war es dann so weit: Santalas Zuspiel in der Mittelzone fand seine Adressaten nicht, Shannon umspielte den Finnen via Bande, Baltisberger passte in die Mitte, wo Wick gekonnt ins Lattenkreuz ablenkte. Das 2:1 knickte die Klotener Hoffnungen, Bastl (53.) und Baltisberger (60.) erhöhten noch auf 4:1 und sorgten für ein Resultat, wie man es zwischen einem Spitzenteam und dem Zehnten erwartet.

    Dabei hätte das Spiel gut auf die andere Seite kippen können. Aber es passierte nicht. Wieder nicht. Zum achten Mal in Serie strahlten nach einem Derby die ZSC Lions. Und Flyers-Rückkehrer Mueller haderte mit den Zentimetern, die ihm zum 2:0 gefehlt hatten. Mit seinem zweiten Schuss hatte er Flüeler bezwungen, sein dritter prallte in der 10. Minute vom Pfosten zur Seite.

    3:4, 0:1, 0:1, 1:2, 2:5, 1:2, 0:2, 1:4

    «So ist das», sagt der Amerikaner schulterzuckend. «50 Minuten spielten wir gut, aber das reichte nicht.» 3:4, 0:1, 0:1, 1:2, 2:5, 1:2, 0:2, 1:4 lauten die letzten acht Derbyresultate aus Sicht der Klotener. Im Schnitt haben sie dabei nur ein Tor erzielt, was selten zum Sieg reicht. Sie konnten die Konzentrationsfehler der ZSC Lions, die ihnen schon früh mehrere hochklassige Möglichkeiten offerierten, nicht nutzen. Und Coach Felix Hollenstein zitierte danach eine altbekannte Sportweisheit: «Wer die Tore nicht schiesst, bekommt sie.»

    Das erste Saisonderby hatte in der Kolping-Arena trotz des unspektakulären Resultats (0:2) einen leidenschaftlichen Kampf geboten. Das zweite lebte vor allem von der Spannung. ZSC-Coach Marc Crawford machte für diese Partie der Fehler auch das schlechte Eis verantwortlich. «Ich sah nicht viele zusammenhängende Aktionen», stellte er fest. «Wenn man so nachlässig ist wie wir, gewinnt man normalerweise nicht», sagte er aber auch. «Wir spielten etwa 25 Minuten gut. Im mittleren Drittel und während einer kurzen Phase im letzten.» Es war die, welche die Partie entschied. Lob bekam von Crawford nur Flüeler, der 25 von 26 Schüssen abwehrte und die Liga mit einer Fangquote von 94,6 Prozent abgewehrter Schüsse anführt.

    Ach ja, der ZSC-Coach erwähnte auch noch, dass die Flyers im ersten Drittel wirklich gut gespielt hätten. Aber das war wohl mehr Höflichkeit, wie man sie einem Rivalen nach einem Sieg zollt. Im zwölften Duell mit Hollenstein siegte der Kanadier zum zehnten Mal.

    Eigentore von Back und Gerber

    Für eine solch gute Bilanz braucht es auch Glück. Wie gestern, als Back (nei de Stoop!) beim 1:1 Shannons (29.) den Puck mit dem Kopf ins eigene Tor lenkte und der Goalie den Puck beim 1:3 Bastls (53.) mit dem Schoner ins Tor wischte. Als die ersten Flyers-Spieler die Kabine verliessen, sah man vor allem betretene Mienen. Der Stachel des schlechten Saisonstarts sitzt tief. Mueller hat ihn nicht miterlebt, bestritt erst die dritte Partie seit seiner Rückkehr. Und er sprach die richtigen Worte: «Es ist doch nur ein Spiel. Wir sollten einfach spielen, statt uns allzu sehr zu verkrampfen.» Und dann fügte er noch an: «Ich bin hier, um meine neuen, alten Kollegen wieder zum Lächeln zu bringen.» Gestern gelang es ihm nicht.


    © Tages Anzeiger

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Larry

    Mer dörf das glaub nöd so ernst neh!

    Ich mues immer lache uf de Stockzäh und es isch nöd schlimmer als "Eui Muetter" vo de Südkurve.

    Find's nöd würkli originell. Aber ja, mir werdet halt alli älter und älter ............. Glaube mit 20 hetti das au no
    voller Inbrunscht mitgsunge, tja. Ich säg halt immer: "What happens and has been said in the Hallenstadion - stays in the Hallenstadion".
    So hani's scho mit ganz junge Jahre g'handhabt und so wird das au mim Sprössling bibracht.

  • Nach 9 Quali-Heimspielen sieht unsere Torstatistik nach Dritteln wie folgt aus:

    1. Drittel 8:9, 2. Drittel 13:3!, 3. Drittel 15:1!! 9 Spiele, 25 Punkte. Dem gibt es nicht viel beizufügen.

    http://www.hockeyfans.ch/legacy/stats/teamstats

    Sind wir wirklich so stark, dass wir eine ganze Saison mit einer Minimalleistung ins Spiel gehen und dann aufdrehen wenn nötig?

    Montagsspiele sind ebenso unnötig wie der Song von Fige's Mueter, aber trotzdem Nebensache.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von 007


    Sind wir wirklich so stark, dass wir eine ganze Saison mit einer Minimalleistung ins Spiel gehen und dann aufdrehen wenn nötig?

    Ich denke es läuft in etwa wie letzte Saison:

    Wir sind in erster Linie Heimstark, und irgendwann kommt eine Phase wo wir 10 oder mehr Spiele in Serie gewinnen und uns an der Tabellenspitze absetzen.

    Es ist nicht nötig wieder 20 Punkte Vorsprung zu haben wie letztes Jahr, aber Platz 1 sollte schon angestrebt werden, bei unserer Heimstärke fast schon der Garant für den Titel.

    Irgendwann können wir natürlich auch in ein Loch fallen, aber das kann (wird) den anderen Teams nicht anders gehen.

    Denke wir würden das wegen unserem breiten, ausgeglichenen Kader auch besser/schneller wegstecken.

    Bin auf jeden Fall gespann wie es weiter geht!

  • Das mit dem ersten Drittel ist wirklich interessant. Der ZSC hat in den letzten 15 Jahren mehrfach neue Rekorde in der Anzahl gewonnenen Spielen nach einem Rückstand aufgestellt. Ich habe die einzelnen Jahren jetzt nicht vorliegend. Aber es stand immer mal wieder in den Nachrichten, dass der ZSC viel mehr Spiele noch dreht, als alle anderen Mannschaften in der Liga es tun. Scheint wirklich eine Eigenheit dieses Klubs zu sein, dass man zuerst durch Gegentore angestachelt werden muss.

    Ich frage mich daher manchmal, ob es besser wäre, weniger zu trainieren und sich dafür immer voll auf die Spiele zu konzentrieren.

    Geistermeister 2022 ZSC Lions

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