• 5 :geil:

    wenn man auch spiele gewinnt, in welchen man auch durchaus hätte 2 punkte liegen lassen können... :nick:

    Ludo im TC: „In anderen Vereinen wäre ich nicht mehr Trainer, man hat mir die nötige Geduld gegeben, um die Mannschaft besser zu machen und unser Beispiel zeigt, dass mit dem passenden Konzept auch mit dem gleichen Trainer der Erfolg zurückkehrt. Das Ehepaar Canepa und Thommy Bickel sind Leute, die nahe am Team sind und deshalb gesehen haben, dass Trainerstab und Mannschaft immer eine Einheit waren.“

    nzz am sunntig:

    Die Serie der Zürcher beeindruckt immer mehr

    Der FCZ macht Fortschritte. Dieses Lob verdient, wer fünfmal in Serie gewonnen hat und sich auch durchsetzt in einem Match in der Fremde, in dem er keineswegs besonders gut spielt. Auf dem Weg zum 1:0 in Neuenburg bestätigten die Zürcher, dass sie an Stabilität und Konstanz hinzugewonnen haben. Dazu kommt das Glück des Seriensiegers.

    Denn die Zürcher gewannen in der eisigen Maladière durch ein Tor in der 65.Minute, das sie auch einem Patzer des gegnerischen Torhüters Matthias Minder verdankten. Der bekam eine flache Hereingabe Aiyegun Tosins nicht zu fassen, der Ball flog in die Füsse Blaz Kramers, und der verpasste die Gelegenheit nicht, den Ball über die Linie zu schieben. Kramers Serie wird, parallel zu den Ergebnissen der Mannschaft, immer beeindruckender. Fünfmal in Folge hat der FCZ gewonnen, zu jedem dieser Siege trug Kramer ein Tor bei, einmal gar zwei. Vorher hatte er in neun Auftritten, allerdings vorwiegend in Teilzeit, nicht getroffen. Als Mannschaft legte der FCZ eine solche Serie zuletzt im Frühjahr 2014 hin, damals mit gar sechs Erfolgen unter Urs Meier.

    Fehler des Gegners auszunützen, ist kein Glück. Das beanspruchten die Zürcher allerdings ein paar Minuten später, als der Schiedsrichter nach Rücksprache mit dem VAR nicht anerkannte, was Xamax-Verteidiger Igor Djuric nach einem Eckball erreicht hatte: den Ball über die Zürcher Torlinie zu befördern. Der Treffer zählte nicht. Wie Djuric gegen Torhüter Yanick Brecher vorging, war für den Spielleiter nicht regelgerecht. So klar schien die Sache allerdings nicht, der FCZ hatte Glück.

    Das beansprucht zu haben, bestritten auch die Zürcher Exponenten nicht – weder Sportchef Thomas Bickel noch Trainer Ludovic Magnin. «Wir sind sehr zufrieden mit den drei Punkten», sagte der Trainer, «und man muss sagen, es war auch ein bisschen Glück dabei.» Für ihn war das Spiel «nur schwer zu analysieren. Denn ich fühlte mich zeitweise wie beim Eishockey, so schwierig war das Terrain.» Also der Kunstrasen am kalten Abend eines Regentages. «Deshalb haben wir auch eher mir langen Bällen agiert», so Magnin. Bickel lobte, dass sich seine Mannschaft das Glück auch verdiene, weil sie klar einen Schritt nach vorne gemacht habe. Man dürfe sie, gewiss auch in Relation zu den Young Boys und Basel, noch nicht als Spitzenteam bezeichnen – «aber als Mannschaft, die sich nach oben orientieren kann».

    Das Gegenteil ist Xamax – als Zweitletzter, der nun wieder dreimal in Folge verloren hat und gegen den auch die Kleinigkeiten sprechen. Es sei ein Spiel auf Messers Schneide gewesen, sagte der Neuenburger Magnin, Trainer Joël. «Wir hatten das Gefühl, dass das erste Tor entscheiden würde. Also suchten wir es in der zweiten Halbzeit.» Es fiel für den Gegner.

    Dafür zog die Zürcher Fangemeinde zufrieden von dannen – nach einem Spiel, das sie begonnen hatte mit einer eindrücklichen Choreografie zu Ehren der Klub-Ikone Köbi Kuhn.

    NieUsenandGah


  • Der FCZ bezwingt Xamax 1:0 – es ist der fünfte Meisterschaftssieg in Folge. In der Super League ist es bald sechs Jahre her, dass die Zürcher eine solche Serie hingelegt haben. Ihr Trainer hiess damals Urs Meier.

    :shock: schon eine Weile her! Läuft beim FCZ!

    Läuft auch in Güllen! Die werden doch nicht.....! :shock:

    Es wär schon cool, wenn St. Gallen den beiden Dominatoren der letzten 10 Jahre ein Bein stellen würde. Und soll mir niemand kommen mit Champions-League, Euroliga etc. Von diesen Wettbewerben werden die CH-Clubs in Zukunft sowieso nur noch Träumen können. Aber Hauptsache die CH-Meisterschaft wird wieder etwas spannender.
    Und der FCZ gewinnt auch mal wieder ein Spiel, wo man auch hätte verlieren können. Solche Dreckssiege sind für die Lernkurve wichtiger als ungefährdete 3-0 Erfolge.

  • Zitat von Larry

    Wie geschrieben gibt es Gewinner und Verlierer. Was mich stört: Der FCZ ist ein Durchlauferhitzer geworden, Leute kommen und gehen. Schönbi ist mein letzter Fixpunkt. Schade!


    was heisst der fcz, die ganze liga! mit dem unterschied, dass basel/yb die jungs - dank vollem tresor - 1-2 jahre länger halten können. dank dem selben tresor ist man auch in der lage spieler zurückzuholen bevor sie >35 jahre alt sind.

    auch schönbi wäre ohne verletzungspech schon seit +/- 5 jahren in der buli!


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    NieUsenandGah

  • Zitat von snowcat


    auch das ist nicht wirklich planbar nur mit jungen spielern. manchmal funktionierts, manchmal nicht. und wenns funktioniert, sind die leistungsträger schneller weg als du ein- und ausatmen kannst.

    würde mich nicht wundern, wenn güllen bereits in der rückrunde nicht mehr reibungslos funktioniert. von nächster saison will ich gar nicht sprechen...


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    ebe...

    Itten, Quintilla, Hefti & Co.: Droht dem FC St. Gallen schon im Winter der Ausverkauf?

    https://www.blick.ch/-id15654276.ht…n=blick_app_iOS


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    NieUsenandGah

    • Offizieller Beitrag

    Die NZZ bringt es auf den Punkt:

    Der FCZ geht gegen Servette 0:5 unter – der Zürcher Klub kann nicht erwachsen werden

    Der FC Zürich bleibt den Nachweis schuldig, auf dem Weg zum Spitzenklub zu sein – beim 0:5 gegen Servette offenbart er fehlende Reife. Das Team von Ludovic Magnin lässt alles vermissen, was auf eine positive Entwicklung deuten könnte.

    Es war ein schöner Sonntag im Juli, als sich der FC Zürich in die Saison aufmachte voller Erwartungen, Hoffnungen und Zuversicht. Lugano hiess der Gegner zum Start der Meisterschaft, und als das Spiel vorbei war, hatte der FCZ 0:4 verloren. Zerstoben all die Vorfreude auf die Meisterschaft. Acht Heimspiele später, es war ein kühler Sonntag im Dezember, hiess der Gegner Servette. Voller Erwartungen, Hoffnungen und Zuversicht machte sich der FCZ auf, um nach fünf Siegen in Folge den sechsten Erfolg zu feiern. Es kam anders. Ganz anders.

    «Manchmal glaubte ich, ein Spiel von Anfang Saison gesehen zu haben», sagte der FCZ-Trainer Ludovic Magnin nach dem Spiel. Und er sagte auch: «Wir haben immer gewusst, dass wir noch keine Spitzenmannschaft sind. Wir sind auf dem Weg, eine zu werden.» Erwartungen, Hoffnungen, Zuversicht. Seit bald zwei Jahren hantiert Magnin mit diesen Versprechen. Und manchmal auch mit Nonchalance. Magnin sagte: «Wir haben gewusst, dass wir wieder einmal ein Spiel verlieren. Morgen steht in der Zeitung, wie schlecht wir waren. Damit kann ich umgehen. Das Leben geht weiter.

    Mehr als eine Momentaufnahme
    Noch fehlt das Spiel in St.[FOUR-PER-EM SPACE]Gallen am nächsten Samstag, dann ist die erste Saisonhälfte vorbei für den FC Zürich. Wo steht der FCZ? Hat sich die Mannschaft entwickelt? Ist sie weitergekommen? Ist sie auf dem Weg zum Spitzenklub, wie es Ludovic Magnin sehen will? Die Antwort ist einfach. Sie lautet: Nein.

    Das 0:5 gegen Servette zeigte mehr als die Momentaufnahme eines Teams, das vielleicht einen schlechten Tag erwischt hat, ein Spiel, in dem das Pech an den Schuhen klebt oder dem Schiedsrichter Fehler unterlaufen. Das Spiel zeigte eine Mannschaft ohne Mentalität, ohne Wille, ohne Zusammenhalt. Sie zeigte das Gesicht eines Teenagers in der Pubertät. War er gestern lustig und froh, ist er heute übellaunig und hochfahrend. Erwachsensein geht anders.

    Die Voraussetzungen waren für Magnins Mannschaft eigentlich optimal für den Nachweis, einen Schritt vorwärtsgemacht zu haben beim Erwachsenwerden. Mit fünf Siegen und dem Vorrücken in den vierten Tabellenrang, nur noch sieben Zähler hinter dem Leader, hätte das Selbstvertrauen vorhanden sein müssen. Das Wissen, im letzten Heimspiel des Jahres dem Heimpublikum einen beherzten Auftritt zu zeigen, wäre Motivation genug gewesen. Erst recht, als die Südkurve das Team mit einer eindrücklichen Choreografie zu Ehren des verstorbenen Köbi Kuhn empfing. Am Ende stand die höchste FCZ-Heimniederlage in der Geschichte der Super League fest.

    Nach der Führung durch Park (18.) schaffte es Domgjoni fünf Minuten später zwei Mal nicht, aus fünf Metern den Ausgleich zu erzielen. Der erste Versuch wurde abgewehrt, der zweite landete über dem Tor. Es war die einzige Situation, in der sich der FCZ hätte Energie holen können, um sich vielleicht doch noch an die Grundtugenden des Sports zu erinnern: Organisation, Tempo, Laufbereitschaft. Der FCZ-Sportchef Thomas Bickel sprach von einer «Riesenenttäuschung». Ihm war nicht entgangen, dass der Mannschaft in den ersten zwanzig Minuten die Organisation fehlte, vor allem in der Defensive. «Ich erwarte, dass die Spieler das merken und darauf reagieren können», sagte Bickel. Das Spiel sei «ein herber Rückschlag in der Entwicklung».

    Das 0:5 gegen den gut organisierten Aufsteiger aus Genf bildet nicht nur eine Klammer zum Saisonbeginn mit dem 0:4 gegen Lugano. Auch gegen den FC Basel verlor der FCZ 0:4, gegen YB gleich drei Mal mit demselben Ergebnis, wenn man das Ausscheiden im Cup zur Bilanz der ersten Saisonhälfte zählt. Betrug die Differenz zu den zwei Spitzenteams also jeweils vier Tore, zeigte das 0:5 vom Sonntag, dass auch der Abstand zu einem Neuling in der Super League fünf Treffer sein kann für den FC Zürich. Der FCZ-Captain Yanick Brecher machte es sich vielleicht etwas einfach, als er nach dem Spiel sagte: «Lieber einmal hoch verlieren – und dann wieder siegen.» Denn die heftigen Ausschläge nach unten sind keine Ausnahmen. Sie haben System.

    Magnin tritt an Ort
    Das System heisst Magnin. Der FCZ-Trainer hat es noch immer nicht geschafft, der Ansammlung von talentierten Spielern ein Fundament zu vermitteln, auf dem diese Ansammlung von Talent zu einer Mannschaft zusammenwachsen kann. Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt. Dazwischen gibt es wenig. Stabilität, Ruhe und Abgeklärtheit sind Eigenschaften einer Spielweise, die sich eine Mannschaft im Laufe der Zeit und im Alltag erarbeiten muss. Der FCZ ist weit davon entfernt, Verlässlichkeit in sein Spiel zu bekommen. Der FCZ ist seit dem 0:4 im Juli stehengeblieben. Magnin tritt an Ort.

  • so wies usgseht gömmer mit 27 pkt i d‘winterpause. ha au scho vor em servette spiel mit ere niederlag in sg grächnet.

    27 pkt. isch aber bedütend meh, als nach de erschte 10 spiel befürchtet. aber trotzdem weniger, als vor de saison erhofft.

    27 pkt heisst aber au, dass mer mit 5 sieg i de rückrundi, und dänn 42 pkt., nüt mit em abstieg und de barrage ztue hät. sötti absolut machbar si. isch aber natürli nume d‘minimum erwartig. d‘asprüch sind doch es bizz höcher...

    mit ere optimale rückrundi isch aber no villes möglich. natürlich nume bis platz 3. 1-2 isch gsetzt. d‘frag isch jetzt eifach: häts team und de magnin de rank gfunde und isch servette nume en usrutscher gsi?

    bi gspannt uf d‘rückrundi! dete chamer no alles verändere, im positive wie im negative! :nixwiss:


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    NieUsenandGah

  • Zitat von Larry

    He he...der FCZ als grosser Spielverderber! Jä nu, wer sie nicht macht der kriegt sie! Aber das Stadion ausverkauft, alle verfügbaren Tickets gingen im Vorverkauf weg...da kann man in Zürich nur neidisch nach Osten schauen. Wann kommen bei uns wieder einmal 19'000 an ein Meisterschaftsspiel?


    na ja, die tix kosteten auch nur 18.79...


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    NieUsenandGah

  • Gegen Senf komplett neben den Schuhen heute in Guellen hervorragenden Konterfussball bei nur ca 37%Ballbesitz ich sage nur ein bisschen mehr Konstanz und wir koennen uns unter den Top 3 etablieren!

  • hm, nume 8 pkt rückstand uf de 1. i de winterpause!
    no vor es paar wuche undenkbar! mit em gliche rückstand simmer scho 2005/2006 i d‘winterpause.... :floet:


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    NieUsenandGah

    Einmal editiert, zuletzt von snowcat (15. Dezember 2019 um 18:40)

  • Wundertüte FCZ, sag da ich nur zum Spiel in SG. Bin jetzt mal gespannt darauf, von wem man sich bereits in der Winterpause trennt. Wenn man die "nicht im Kader" Spieler betrachtet, könnte es den einen oder anderen prominenten (Popovic, Bangura) und teuren (Ceesay) Einkauf treffen.

    • Offizieller Beitrag

    Der Fritz lacht nicht mehr

    Fritz Künzli war beim FCZ ein Mittelstürmer, wie ihn die Schweiz bis heute selten gesehen hat – und er war ein Lebemann, bis er das Gedächtnis verlor. Jetzt ist er 73-jährig gestorben.

    Thomas Schifferle (TA)

    Es gab den Karli, den Jure, den Köbi, und es gab den Fritz. Es ­waren die Helden alter Zeiten, als Vornamen noch genügten, um Spieler zu erkennen. Vornamen waren wie Statussymbole.

    Karli war Karl Grob, der ewige Torhüter des FCZ, Jure war ­Jurica Jerkovic, der Künstler, wie ihn der FCZ sonst kaum einmal gehabt habt, Köbi war Köbi Kuhn. Alle sind sie in diesem Jahr gestorben.

    Und jetzt gibt es auch den Fritz nicht mehr, diesen wunderbaren Torjäger aus den Zeiten, als der FCZ gross wurde. Lange schon ist er krank gewesen, Demenz mit Beginn von Alzheimer war die ärztliche Diagnose, die seine Frau, die Entertainerin Monika Kaelin, im April 2017 öffentlich machte. An diesem verregneten vierten Adventssonntag ist Fritz Künzli im Spital Hirslanden gestorben, am 8. Januar wäre er 74 geworden. Künzli war das Leben und ­Lachen, und wenn sich Daniel ­Jeandupeux, so etwas wie der Philosoph unter den früheren Schweizer Fussballern, an seinen alten Mitspieler erinnert, fällt ihm eine Formulierung ein, die so gar nichts Philosophisches an sich hat, die aber den Kern trifft: Fritz sei «ein liebe Siech» gewesen.

    Fritz war der Bub aus der Provinz, der Sohn des Sonnen-Wirts in Glarus. Und dass es die Sonne war, war bedeutend für seine Karriere und für den FCZ. 15 war er, als er dank einer Spezialbewilligung für die 2.-Liga-Mannschaft des FC Glarus stürmen durfte. Zwei Jahre später, im Herbst 1963, durfte er erstmals im Letzigrund vorspielen, er ­gehörte zu einem der beiden Auswahlteams, die das Vorspiel des Europacup-Matchs des FCZ gegen Galatasaray bestritten. Kein Jahr später wechselte er zum FCZ.

    Der Anfang in der «Sonne»

    Eigentlich wollten ihn die Grass­hoppers verpflichten. Die Geschichte dazu erzählte Künzli viele Jahre später, es war im Frühjahr 1998, als er sich vor einem Derby zwischen GC und dem FCZ nach Witikon aufmachte, um mit Roger Berbig über alte Zeiten zu reden. Berbig war die GC-Legende, inzwischen Arzt und weiter gut in Form, und Künzli brachte das Lachen mit. Das Hemd spannte über dem Bauch, als er sich an 1964 ­er­innerte und «einen Herrn ­Keller», der im Namen von GC vorgefahren war. In Glarus gab es drei, vier Beizen, Künzlis ­Eltern führten die Sonne, gegenüber war die Krone. Der Herr Keller traf den Vater des ­jungen Fritz auf der Strasse und sagte ihm, er wolle mit Fritz ­reden, er warte in der Krone. «Meinem Vater ging natürlich ­sofort ‹de Lade abe›», wusste Künzli, «und der Transfer zu GC war geplatzt.»

    Dann fuhr Edi Naegeli vor, als Präsident des FCZ so etwas wie ein Goldschürfer auf der Suche von Talenten, Naegeli ging in die Sonne und sagte Vater Künzli: «Herr Künzli, holen Sie die beste Flasche Wein aus dem ­Keller.» Der Vater freute sich, es wurde geprostet und getrunken, und der Wechsel des jungen Fritz ging über die Bühne. 8000 Franken betrug die Transfersumme, und Fritz bekam auch so viel an Handgeld. Vor allem war er da, wo er unbedingt hinwollte: in Zürich.

    Er spielte noch einmal für ­seinen FC Glarus. Eine Woche später debütierte er beim FCZ. Er schoss gleich das Tor zum 1:1. Gegner war GC. Und der Gegner behauptete, Künzli sei noch nicht spielberechtigt gewesen. Der ­Rekurs wurde abgewiesen.

    So begann die Karriere eines Spielers, wie es ihn selten ge­geben hat, vielleicht nie mehr. Künzli war nicht nur der beste Mittelstürmer seiner Zeit, einer der besten überhaupt bis zum heutigen Tag, er war eben auch das Leben und das Lachen. Die Mischung hat ihn einmalig und unvergessen gemacht.

    Im FCZ-Buch «Eine Stadt, ein Verein, eine Geschichte» steht über Künzli: «Heute würde man Künzli einen Popstar nennen. In den Sechzigerjahren war er das, was Cristiano Ronaldo 40 Jahre später in Manchester und Madrid wurde. Die Herzen flogen ihm zu.» Daniel Jeandupeux sagt heute: «Er war nicht nur ein Spieler. Er war viel mehr. Er war ein Posterboy.»

    Die Bars und der Porsche

    Von Künzli gibt es ein Bild, das ikonenhaft ist. Die Schweiz ­spielte im November 1967 gegen Italien, das Wankdorf war ­randvoll, als sich Künzli in eine Flanke stürzte und mit seinem Flugkopfball das 2:1 erzielte. Der grosse Giacinto Facchetti kam mit seinem ausgestreckten Bein zu spät. 21 war Künzli damals, ein solches Tor würde heute schon fast für einen Transfer ins ­Ausland reichen. Damals war das anders, Künzli hat das nie bedauert. Es ging ihm auch in Zürich gut. «Ich ging sicher gerne und häufig ‹uf d Gass›», erzählte er im Haus Berbig. Er kannte das Mascotte am Bellevue und die Bars der Langstrasse, die er mit seinem grünen Porsche regelmässig ansteuerte.

    Künzli wurde mit dem FCZ zweimal Meister und viermal Cupsieger, er war dreimal Torschützenkönig, bis Edi Naegeli, sein Präsident, eines Tages ­sagte: «Wo der Wille zur Leistung fehlt, kann wohl nur noch ein Wechsel der Umgebung helfen.» Künzli musste 1973 den FCZ verlassen. Zum Abschied bekam er noch eine Busse von 2000 Franken, er hatte sich mehr fürs Jassen als für die Ausheilung seiner Verletzung interessiert. Der FC Winterthur nahm ihn auf, Künzli war froh, weil er dann weiterhin in Zürich leben konnte. Von Winterthur zog er weiter nach Lausanne, später landete er auch noch in San Diego und Houston. 1979, mit 33, beendete er seine Karriere. Sie war gross, aber nie so gross, wie sie hätte sein können.

    Künzli wurde Wirt und führte zusammen mit seiner Frau den Ochsen hinter der Langstrasse. Er stieg in den Champagner- und Weinhandel ein. Irgendwann begann er sein Gedächtnis zu verlieren. Sein Lachen hat er erst jetzt verloren.

    • Offizieller Beitrag


    dieses jahr sterben uns die fczler der kult mannschaft aus den 70-er weg...

    Dieses Jahr sind nicht weniger als fünf (!) ehemalige FCZ Spieler gestorben! Alle viel zu früh!

    Vom Team meiner ersten Saison im Letzi 1968/69 sind auch schon fünf Spieler gestorben:

    Jürgen Neumann (2002), Martinelli (2013), Grob, Kuhn und Künzli (alle 2019).

    Weitere FCZ Spieler aus dieser Zeit die bereits verstorben sind:

    Rudi Brunnenmeier (2003), Zappa (2005), Peter Risi (2010), Timo (2012) und Jure Jerkovic sowie Norbert Eder (beide auch 2019).

    :sad:

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