- Offizieller Beitrag
Der ZSC spielte im heutigen Spiel am Waldrand von Kloten zwei Drittel lang genau gleich, wie im Hallenstadion am letzten Donnerstag. Alles lief genau gleich wie dann.
Das heisst, nein, stimmt nicht ganz: Der Marc-André Bergeron muss entweder meine Zeilen gelesen haben oder – eher wahrscheinlich - sein Trainer hat ihm ernsthaft ins Gewissen geredet und ihm gesagt, er solle so zur Sache gehen, wie wenn er mit der Rennkarre auf dem Racetrack unterwegs sei. Und das hat er sich, wie Figura heute zeigte, zu Herzen genommen. Wir haben’s ebenfalls wohlwollend zur Kenntnis genommen, Monsieur B.
Also, zwei Drittel lang und circa 7 bis 8 Minuten im dritten Drittel war’s, wie gesagt, eine Kopie des im Penaltyschiessen verlorenen Match gegen den gleichen Gegner vor ein paar Tagen. Aber danach änderte sich etwas. Nicht dass der ZSC auf Playoff-Hockey oder auf „physisches Spiel“ umgestellt hätte, nein. Man blieb beim bestens bekannten Muster des attraktiven Kombinations-Eishockeys. Was änderte war der Gegner!
Die Klotener wirkten plötzlich weniger spritzig, abgekämpft und müde. Sie rannten minutenlang der Scheibe nach, ohne sie behändigen zu können, welche die Stadtzürcher gekonnt durch die eigenen Reihen gleiten liessen. Der Spielstand von 2:1 für die Platzherren widerspiegelte zu jenem Zeitpunkt, wie auch im Hallenstadion im vorherigen Meisterschaftsspiel, das Kräfteverhältnis ungenügend.
Unglaubliche Szenen spielten sich vor dem von Flückiger auch heute gut gehüteten Tor ab. Aber mehr als das Anschlusstor, welches Mitte Match wie ein Blitz aus heiterem Himmel, und, wie es schien, eher zufällig fiel, resultierte vorderhand nicht.
Ganz genau 8 Minuten vor Schluss kam es zum Ausgleich. Auf eher kuriose Art und Weise: Ein Abpraller von Flückigers Fanghandschuh geht in die Luft. Der Keeper hinten nach, voll auf die Scheibe fokussiert, er greift in die Höhe, verfehlt allerdings den Hartgummikobold, welcher via seinen Rücken in seinem Kasten landet – endlich war der Gleichstand erreicht!
Jetzt funktionierte die Stadtzürcher Kombinationsmaschinerie wie geschmiert. Roman Goldhelm Wick narrte Bandmitgliedkollege Eric Guitarist Blum hinter dem Tor in mehreren Phasen, zwinkerte ihm dann vor dem Pässchen vors Tor noch kurz zu und Ryan Shannon schoss unhaltbar in die nahe Ecke zur erstmaligen Führung.
Diese wurde dann durch Cunti nach einem Champagnerangriff über Blindenbacher und Nilsson in der Folge noch ausgebaut. Der Mist war geführt, der Match war gelaufen, da änderte das Anschlusstor der Klotener in Überzahl kurz vor Schluss auch nichts mehr.
Meine Klotener Kollegen waren so beeindruckt vom ZSC im dritten Drittel, dass sie mir nach dem Match in der „Time Out Bar“ bei feuchtfröhlicher Stimmung bereits zum Meistertitel gratulierten. Mehr als ein zufriedenes Schmunzeln kam aber von meiner Seite nicht zurück. Zumindest vorläufig nicht!