ZSC - Lausanne 21.12.2019

  • Zitat von larlf

    Noreau + Berni fehlen schon, aber wenn das Alleine der Grund für unsere schlechte Deffensive ist, dann müssen wir def. Angst vor den PO haben, falls denen was passieren sollte.
    Aus meiner Sicht gibt es momentan wirklich sehr viele, die unter den bisherigen Leistungen spielen, egal in welchem Block/Position.

    Kämpferisches Lausanne, desolate ZSC Lions
    https://www.tagesanzeiger.ch/30021701

  • Shit happens! Das war grottenschlecht, aber auch nur ein Qualispiel von 50. Vielleicht waren die WM - Shirts schuld?

    Der Trainer lobte Geering und Krüger? Eigentlich waren alle schlecht, aber ich fand Trutmann, Marti und Schäppi auch genügend. Der Rest unterirdisch.

    Pettersson ein Rätsel, vielleicht braucht der eine Luftveränderung.

    Bin einfach gespannt, welches Gesicht wir in den Playoffs zeigen. Alles ist möglich.

  • Zitat von Larry

    Nun ja aber dieses Spiel ist ja nicht der Massstab, nach wie vor hat kein Team weniger Tore erhalten und auch nicht mehr geschossen. Kirche im Dorf lassen.


    Scho so, dass die Quali bisher zum grössten Teil (sehr) gut war, aber in den letzten Spielen waren einige bescheidene dabei!
    Auch gegen Fribourg hats vor allem gereicht, weil der Gegner desolat war.
    Es zeigt sich halt auch, dass es nicht viel braucht, um Spiele zu verlieren.
    Egal ob das die Einstellung, abwesende Spieler oder anderes ist.

    Bin wie 007 auf das Gesicht des Teams in den PO gespannt.

    Nach der NFL ist vor den PO (oder so ähnlich :)

    • Offizieller Beitrag

    Der alte Ungeist schleicht wieder an bei den ZSC Lions

    Nach ihrem erfolgreichen Herbst sind die Lions dabei, erneut über sich selber zu stolpern. Noch hält sich der ZSC an der Tabellenspitze, doch dies wird demnächst nicht mehr der Fall sein, wenn er mit der Launenhaftigkeit der letzten Wochen weitermacht.

    Ulrich Pickel (NZZ)

    Ob mitten im Kampf am Strich oder an der Tabellenspitze, eines muss man den ZSC Lions lassen: Sie haben hohen Wiedererkennungswert. Dumm nur, dass sich dieser an einer Eigenschaft festmacht, die niemandem ganz geheuer sein kann. Die Lions sind und bleiben unberechenbar. Alles war angerichtet für eine grosse Party. Das letzte Heimspiel des Jahres, die Halle fast ausverkauft, dazu ein verunsicherter Gegner, der nach zuvor fünf Niederlagen in Serie leichte Beute zu sein schien. Doch am Ende blieben dem Publikum die Grittibänzen im Hals stecken. Und die Stimmung hätte kaum schlechter sein können.

    Die Spieler rangen um Erklärungen. «Wir müssen über die Bücher, individuell und als Kollektiv», sagte der Captain Patrick Geering. 2:6 verlor seine Mannschaft am Samstag gegen Lausanne, der gebeutelte Gegner aus der Westschweiz feierte den ersten Sieg im Dezember und hatte auf der Fahrt nach Zürich wohl nicht einmal davon zu träumen gewagt, dass der Auftritt im Hallenstadion zu einer derart einfachen Angelegenheit werden würde.

    Verträge sind unterschrieben

    Noch hält sich der ZSC an der Tabellenspitze, doch dies wird demnächst nicht mehr der Fall sein, wenn er im Stil der letzten Wochen weitermacht. Eine Chance gibt es noch, das Jahr versöhnlich zu beenden, am Montag in Biel. Aber das grosse Bild stimmt nicht mehr. Im November begann die Formkurve zu sinken, die Leistungen waren durchzogen. Da war zum Beispiel auch das Viertelfinal-Aus im Cup gegen Ajoie, ein 3:6 gegen einen B-Ligisten.

    Die Konstanz ist verschwunden, die Zürcher fallen stattdessen von einem Extrem ins andere. Der Auftritt gegen Lausanne fand nur 24 Stunden nach einem überzeugenden 3:0-Sieg in Freiburg statt. Auch das 5:0 auswärts Ende November gegen den damaligen Überflieger HC Davos war ein Statement gewesen – und blieb ebenfalls ein Einzelfall. Kurz darauf leisteten sich die Zürcher einen peinlichen Auftritt gegen Rapperswil-Jona, bei dem der Gegner nach 107 Sekunden 3:0 führte und der mit Ach und Krach im Penaltyschiessen doch noch gewonnen werden konnte.

    Der Unterschied zur Frühphase der Meisterschaft sticht ins Auge. Traumatisiert vom Verpassen der Play-offs im Frühling, legte der Meister von 2018 eine demütige Haltung an den Tag. Es war zu sehen, dass er zu jedem Spiel mit sehr viel Respekt vor dem Gegner antrat. Kein Aufwand war zu gross, Leidenschaft, Biss, Zweikampfstärke, alles warfen die Zürcher in die Waagschale. Zusammen mit ihrer unbestreitbaren spielerischen Klasse schwangen sie sich rasch zu einem Höhenflug auf, der bis an die Tabellenspitze führte.

    Nun aber gleichen die Spiele wieder verdächtig oft den rätselhaften Auftritten, wie sie in der letzten und vorletzten Qualifikation typisch waren: eine toxische Mischung aus Fehlern, Konzentrationsmängeln und zu wenig Entschlossenheit – es scheint, als ob der alte Ungeist wieder anschleicht. «Manchmal haben wir Spiele, in denen wir dem Game-Plan nicht folgen. Manchmal kommt es mir aber auch vor, als ob wir keinen Energie-Level haben», sagt der Sportchef Sven Leuenberger.

    Er ärgert sich über «dumme Entscheidungen» auf dem Eis. Wo der Ursprung liegt, ist für ihn klar: «Am Ende des Tages muss man einfach Profi sein und die richtige Einstellung haben.» Viele Steuerungsmöglichkeiten hat Leuenberger nicht mehr. Das Team steht weitestgehend, die Verträge sind fast alle verlängert. Nur die Causa Severin Blindenbacher ist noch offen. Wie es hier weitergeht, bleibt vorderhand unklar. Weder der 36-jährige Verteidiger noch der Sportchef lassen sich in die Karten blicken.

    Grönborgs Flitterwochen

    Im Gegensatz zu Leuenberger und Blindenbacher sieht Rikard Grönborg die Unberechenbarkeit seiner Zürcher Löwen zum ersten Mal. Was er bisher erlebte, waren Flitterwochen. Nun kommt der Alltag. Der schwedische Trainer lernt eine Seite der Mannschaft kennen, die er bisher nur vom Hörensagen kannte. Am Samstag war er «sehr enttäuscht». Der 51-Jährige sagte: «So können wir nicht spielen. Wir müssen das auf den Tisch bringen.» Den Grund sieht er am gleichen Ort wie Leuenberger: «Das ist eine mentale Sache.»

    Der erfolgreiche Herbst hat den ZSC Lions das Selbstvertrauen zurückgegeben. Der Trennstrich der Tabelle ist (noch) weit weg. Ein Gefühl der Sicherheit schleicht sich ein, das Entschlossenheit und Konzentration schwächt. Aus Selbstvertrauen wird schnell Selbstgenügsamkeit – der perfekte Nährboden für den Absturz.

    Die Launen dieser Mannschaft stellen für Grönborg die grosse Herausforderung der kommenden Monate dar. Bisher konnte er nicht nachvollziehen, dass im Nachgang der letzten Saison so viele schlechte Geschichten über die Lions erzählt wurden. Jetzt dürfte auch er zu verstehen beginnen. Am Ende des Jahres möchte man ihm zurufen: «Willkommen in Zürich!»

    • Offizieller Beitrag


    Also was ab dem 2. Drittel gezeigt wird/wurde ist wohlwollend ausgedrückt eine Frechheit.

    Bin ausnahmsweise 100% bei dir Mushu. Wobei ich das 3. Drittel gar nicht mehr so stark überbewerten möchte.
    Aber das 2. Drittel war einfach nur schlecht. Für mich das schlechteste Drittel dieser Saison!
    Schon kurz vor dem Ende des 1. Drittels bekommen wir 11 Sek. vor Abpfiff noch ein Gegentor.......
    Und anschliessend ging einfach gar nichts mehr - unfassbar!
    Ortio hat z.T, nicht gut ausgesehen und Flüeli hatte definitiv keinen Sahnetag. Aber so schlecht, mit so wenig
    "Pfupf" habe ich den Z diese Saison noch nie gesehen. Ich meine, wie lange dauerte es, bis wir die
    Scheibe kontrolliert oder unkontrolliert im Drittel der Lausanner hatten? Eeeewig. Darum war's für die
    Lausanner anschliessend gar nicht so schwer uns zu verteidigen. Und vorne?
    Unsere designierten Leistungsträger Wick, Bodenmann, Pettersson, etc. - ein Totalausfall.

    Und ja, man soll - wie Larry schreibt - die Kirche im Dorf lassen. Wir stehen ja noch immer gut da.
    Aber der Analyse von Püggel in der NZZ gibt's nichts mehr hinzuzufügen. Wie ich bereits schon
    einmal geschrieben habe: "Quo vadis ZSC"??........

    • Offizieller Beitrag

    Nach Pickel (NZZ) noch Graf (TA):

    Die Löwen sind genügsam geworden

    Die ZSC Lions haben ihre Tugenden der ersten zwei Saisonmonate eingebüsst und müssen schleunigst den Turnaround schaffen.

    Simon Graf (TA)

    Das Heimspiel gegen Lausanne war für die ZSC Lions ein spezielles. Es war nicht nur ihr letztes im Kalenderjahr 2019, in dem sie ja das Playoff verpasst und einiges gutzumachen haben. Es war auch gedacht als Promo für die Heim-WM vom nächsten Mai, da sich die Teams der beiden ­Austragungsorte duellierten. So spielten die Zürcher vor über 10'800 Zuschauern in schicken Spezialtrikots mit dem WM-­Logo und dem WM-Slogan («Let’s Make History») auf dem Rücken.

    Doch es wurde für die ZSC Lions kein Abend für die Geschichte. Sondern einer der Pleiten, Pech und Pannen. Versinnbildlicht durch die Szene zu ­Beginn des Schlussabschnitts, als Goalie Lukas Flüeler den Puck im Powerplay hinter dem eigenen Tor stoppte, keiner seiner Teamkollegen kam, um ihn zu übernehmen, er darauf den Angriff selbst lancierte und unglücklich Dustin Jeffrey anspielte, der sich mit dem 5:2 bedankte.

    Nur 11 von 30 Punkten

    Spielten die Zürcher in den ersten zwei Saisonmonaten wie aus einem Guss, griff ein Rädchen ins andere, passt seit Mitte November nicht mehr viel zusammen. Es begann mit einem 1:2 beim SCB, der da noch in der Krise steckte. In den letzten zehn Spielen haben die Zürcher nur 11 von 30 möglichen Punkten geholt– nur der Tabellenletzte Rapperswil-Jona (acht Punkte) war in dieser Phase noch schlechter.

    Dass sie es könnten, zeigten sie in Davos (5:0) und am Freitag in Freiburg (3:0). Sonst gab es nicht mehr viel Erbauliches. «Natürlich ist es eine mentale Sache», antwortete Rikard Grönborg am Samstag spät gereizt auf die Frage, wie ein solcher Leistungsabfall innert 24 Stunden von einem 3:0 zu einem 2:6 möglich sei.

    «Uns ist die Konsequenz abhandengekommen», sagt Sportchef Sven Leuenberger und verweist als Wendepunkt auch auf jenes Bern-Spiel. Die Mannschaft habe in den ersten 20 Partien sehr gutes und erfolgreiches Eishockey gespielt. Aber auf Rang 1 etabliert, hätten sich in der Abwehr mehr Fehler eingeschlichen und sei die Gradlinigkeit im ­Abschluss verloren gegangen.

    «Das Problem ist, dass wir fahrlässig mit unseren Chancen umgehen, die Geduld verlieren und von unserem System abweichen.»
    Sven Leuenberger, ZSC-Sportchef

    Das aktive Eishockey, das Grönborg spielen lässt, mit stetem Druck auf den Puckführenden, ist sehr effektiv, wenn es konsequent umgesetzt wird. Doch wenn die Spieler zögern oder zu viel wollen und das System verlassen, tun sich schnell Lücken auf. So sagt Captain Patrick ­Geering: «Was uns zu schaffen macht, sind die schnellen Gegenangriffe.» In der Tat tauchten in den letzten Wochen immer wieder gegnerische Spieler in Überzahl vor den ZSC-­Torhütern auf.

    Könnte es sein, dass die Konkurrenz das System Grönborgs durchschaut und ein Gegenmittel gefunden hat? «Logisch studieren uns die anderen», sagt Leuenberger. «Aber das Problem ist, dass wir fahrlässig mit unseren Chancen umgehen, irgendwann die Geduld verlieren und von unserem System abweichen.» So hätten zuletzt immer wieder ­Verteidiger «gepincht», was bedeutet, dass sie in der gegnerischen Zone nach vorne preschen, um Druck auf den Puck zu machen. «Das ist bei uns eigentlich verboten. Und wenn wir mit vier Mann nach vorne stürmen, ­laufen wir in Konter.»

    Er habe durchaus Verständnis dafür, wenn sich nach 30 Runden eine gewisse mentale und körperliche Müdigkeit breitmache, sagt Leuenberger. «Aber dann sollten wir wenigstens clever spielen und die gebotenen Chancen nützen.»

    Keine blauen Flecken mehr

    Ein weiteres Problem, das Gee­ring anspricht, ist, dass die Zürcher nicht mehr so oft vor dem gegnerischen Tor anzutreffen sind, um die berühmten blauen Flecken einzustecken. Obschon sie am meisten Tore erzielt haben, sind sie so punkto Schusseffizienz nur noch die Nummer 4. Und es ist altbekannt, dass man vor dem Tor die besten Chancen hat zu reüssieren.

    Genügsamkeit gemixt mit ­Ungeduld und Disziplinlosigkeiten und einer aufkeimenden Unsicherheit – das ist der Cocktail, der den Zürchern derzeit schwer auf dem Magen liegt. Sie sind zwar immer noch Leader, punktgleich mit dem erstaunlichen Servette. Doch nur, weil der EV Zug und der HC Davos zwei Spiele weniger bestritten haben. Nach Punkten pro Spiel sind die ZSC Lions mit 1,8 nur noch die Nummer 3 der Liga hinter Zug (1,89) und Davos (1,82). Und wenn sie so weiterfahren, werden sie bald durchgereicht ins breite Mittelfeld.

    Heute Montag in Biel haben sie noch die Chance, die Weihnachtspause mit einem Erfolgserlebnis anzugehen. Oder wie es Patrick Geering ausdrückt: «Es ist Zeit, dass wir wieder einen Aufwärtstrend kreieren.»

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!