Dann gibt es halt heute den ersten Sieg. Schätze die Tessiner zwar stärker ein als letztes Jahr, unsere Jungs werden aber gewillt sein den Ausrutscher von gestern zu korrigieren.
Mein Tipp: 5:2 Sieg für unsere Mannen und der Humpen wird einmal mehr nichts trinken.
Matchbericht:
Späte Wende im Tessin
09.09.2011
HC Lugano - ZSC Lions 1:2 n.V. (0:0/1:0/0:1/0:1)
Die ZSC Lions fahren in Lugano ihren ersten Saisonsieg ein. Down spät im Schlussdrittel und Tambellini in der vierten Minute der Verlängerung bringen den ZSC auf die Gewinnerstrasse.
In der Resega läuft die 54. Minute, als Domenichelli beim Stand vom 1:0 nur den Pfosten trifft. Ein zweites Tor hätte Lugano den Sieg garantiert. Aufgrund ihrer Feldüberlegenheit wäre dieser auch verdient gewesen. So kommt es anders im Tessin. Der Löwe Down erwischt in der Drehung eine holpernde Scheibe derart glücklich, dass der Puck den Weg ins Tor findet. Mit diesem Treffer nach 55:58 rettet er sein Team in die Overtime. Dort sorgt Tambellini per satte Direktabnahme für den Zürcher Sieg. Das 1:2 kommt in Überzahl zu stand. "Heute haben wir das Spiel wegen eines hohen Stockes gewonnen, gestern deswegen verloren", spricht Bob Hartley in seinem Fazit Downs Strafe vor dem entscheidenden Tor gestern und Ulmers heute an.
"Paraden zur richtigen Zeit"
Tatsächlich gibt es kaum einen anderen Grund für das späte Happy End. Dies liegt vor allem daran, dass die ZSC Lions auch heute erst im letzten Drittel auf Touren kommen. Nach dem Ausgleich von Down läuft die Maschinerie sogar sehr gut. Vor dem 1:1 steht aber der HC Lugano dem Sieg näher. Die Heimmannschaft produziert im Mitteldrittel mehr als doppelt so viele Torschüsse wie der ZSC. Die Führung, die sich Lugano in der 24. Minute erspielt, geht in Ordnung. Simion geniesst nach einem schlauen Querpass von Nummelin unmittelbar vor Flüeler viel Platz und hat freie Bahn zum 1:0. Kurz vor der zweiten Sirene besitzt Sannitz in Kombination mit Jörg gar eine Riesenchance auf das 2:0, doch Murphy kann zusammen mit Flüeler ein zweites Gegentor verhindern. "Lukas machte die wichtigen Paraden zur richtigen Zeit und hielt uns im Match", meint sein Coach, der Flüeler noch gestern Abend über dessen Nomination informierte. Die Gäste aus Zürich sind in dieser Phase in der Offensive kaum anzutreffen. Angriffe der Lions verpuffen spätestens hinter der gegnerischen blauen Linie.
Doppelte Überzahl überstanden
Ähnlich das Bild zu Beginn. Nach dem gestrigen Spektakel im Schlussdrittel fühlen sich die ersten 20 Minuten heute wie ein Kulturschock an. Sowohl die Lions als auch der HC Lugano generieren praktisch keine gefährliche Torszene. Die Zürcher befinden sich höchstens hinter dem Tor von Benjamin Conz, vor den Kasten der Tessiner gelangen sie selten. Und wenn einmal ein Löwen im Slot freisteht, dann wird der Moment für das Abspiel verpasst. Während bei den ZSC Lions auch das Powerplay harmlos bleibt, feuern Luganos Special Teams wenigstens einige Schüsse ab. Als aber Rintanen in eine 5:3 Überzahlsituation ideal frei gespielt wird, zerbricht dem Neo-Bianconeri der Stock. Eine Szene, die zum keineswegs berauschenden Spiel passt. Und es ist jene, die Bob Hartley ein gutes Gefühl für den weiteren Verlauf gibt: "Wenn du auswärts eine doppelte Unterzahl überstehst, dann gewinnst du normalerweise." Der Trainer der Lions sollte recht behalten...
(Sandro Frei, Lugano)