• Offizieller Beitrag

    Hockeystock statt Heugabel

    Bevor sich Kevin Klein mit der Familie auf seiner Farm in Ontario niederlässt, möchte er die ZSC Lions prägen. Der 32-Jährige ist ein Mann fürs Grobe.

    Mit seinem Irokesenschnitt, dem markanten Gesicht und seiner imposanten Postur sieht Kevin Klein etwas angst­einflössend aus. Doch er ist, sofern man es nicht auf dem Eis mit ihm aufnimmt, ganz umgänglich. Geduldig posiert er für Fotos, und gerne erzählt er, welcher Mensch sich hinter dem stämmigen Verteidiger versteckt. Doch zuerst diese Frage: Hat er tatsächlich auf 2,75 Millionen Dollar Gehalt verzichtet, um seine ­Karriere in Europa fortzusetzen?

    «So ist es», sagt er mit ruhiger Stimme. «Wer mich kennt, der weiss, dass ich nie nur wegen des Geldes spielen würde. ­Natürlich sind 2,75 Millionen viel. Aber die hätten das Leben unserer Familie nicht verändert. Wir pflegen einen ziemlich minimalistischen Lebensstil.» Und der lässt sich mit den 30,32 Millionen brutto, die er in der zwölfjährigen NHL-­Karriere einnahm, gut finanzieren.

    Trotzdem war seine Entscheidung bemerkenswert. Bei den New York Rangers nicht mehr erste Wahl, entschied er sich für den Aufbruch. «Meine Frau und ich sprachen schon länger darüber, einmal nach Europa zu kommen. Und ich wollte mehr Zeit mit meiner Familie verbringen und hatte es satt, öfter auswärts zu schlafen als im eigenen Bett.»

    «Wer mich kennt, der weiss, dass ich nie nur wegen des Geldes spielen würde.»

    Seine ersten Erfahrungen seien durchwegs positiv, betont der 32-Jährige. Deutschland, Österreich und die Schweiz waren seine bevorzugten Destinationen gewesen, weil er wegen seiner Grosseltern, die aus Deutschland stammen, in den deutschen Sprachraum wollte. Roman Josi, Nick Spaling und ­Rafael Diaz, die er nach der Schweiz fragte, sagten übereinstimmend, hier würde es ihm gefallen. «Ich vertraute ihrer Meinung, sie hatten recht.»

    Am Wochenende war er mit der ­Familie zum Wandern auf dem Sattel. «Es ist wunderbar, in einer Stunde in den Bergen zu sein.» Auch in Winkel, wo alle ZSC-Ausländer wohnen, gefällt es ihm. «Es ist wie eine kleine Gemeinschaft. Die Kids können hinaus aus der Tür und mit den anderen spielen.» Die Söhne sind acht und fünf, besuchen die dritte Klasse und den Kindergarten – auf Deutsch. Sie sollen so die Sprache schnellstmöglich aufsaugen. Die Eltern tun sich da noch ­etwas schwerer.

    Mühe mit dem grossen Eis

    Auch beim Eishockey kämpft Klein noch mit leichten Anpassungsproblemen. «Die grössere Eisfläche verändert viel», hat er erfahren. So wurde er auch schon spektakulär überlaufen. «Die Winkel sind ganz anders, die Stürmer haben viel Platz, um aussen herum zu fahren. Ich muss meine alten Gewohnheiten ver­gessen. Zuletzt ging das immer besser.» Bei 9 von 16 Zürcher Gegentoren stand er bisher auf dem Eis. Was bei ihm aber auch auffällt, ist sein kerniger Schuss. Bisher traf er zweimal, beim Saisonauftakt in Langnau zum 4:3 in Overtime solo.

    Apropos Overtime: In einer solchen schrieb Klein eine bemerkenswerte Story: Am 8. Dezember 2014 wurde er gegen Pittsburgh von einem Stock am linken Ohr getroffen. Die obere Hälfte hing nur noch an einem Stück Haut und wurde behelfsmässig angenäht. So zusammengeflickt, kehrte Klein aufs Eis zurück und schoss in der Verlängerung das 4:3.

    Zeigt diese Szene seinen Charakter? Er winkt ab. «Im Eishockey spielen viele mit Verletzungen und Schmerzen. Mit dieser Mentalität wächst man auf. Speziell war damals, dass ich in der Overtime traf.» Am Ohr sieht man kaum mehr ­etwas. Es wurde mit 23 Stichen ­genäht. «Zum Glück gibt es in New York gute Schönheitschirurgen», sagt er ­lachend.

    Klein spielte bis Januar 2014 für Nashville, als er zu den Rangers transferiert wurde und mit diesen gleich in den Stanley-Cup-Final stürmte, der gegen Los Angeles verloren ging. Gleichwohl war die Zeit bei den Predators für ihn die prägendste. Da nahm er sich anfangs eines jungen Schweizers namens Josi an. Inzwischen wurde dieser zum Captain der Predators ernannt. «Er wird ein ­guter Leader sein», sagt Klein. «Niemand kann ein schlechtes Wort über ihn ­sagen. Er ist ein wunderbarer Mensch und ein exzellenter Spieler.»

    Er kann auch laut werden

    Auch Klein soll in Zürich ein Leader sein. Er erwartet das ebenfalls von sich. «Ich kann laut werden, wenn es nötig ist», sagt er. Er werde sich nicht zurückhalten, nur weil er neu sei. «Wir sind ein Team. Egal, ob einer ein paar Wochen hier ist oder schon Jahre.»

    Sven Leuenberger möchte, dass der Kanadier da eine ähnliche Rolle spielt wie Patrick Thoresen. Der Sportchef zeigt sich bisher zufrieden mit Klein. Er habe angedeutet, dass er eine gesunde Härte hineinbringen könne. Und je wichtiger die Spiele, desto mehr werde das der Fall sein. Dass er Mühe bekommen könne, wenn es allzu schnell gehe, habe er gewusst, sagt Leuenberger.

    Wie lange sein Zürcher Abenteuer dauern wird, weiss Klein nicht. Er plant vorerst für ein Jahr. Sicher ist, dass er sich irgendwann mit der Familie auf ­seiner Farm in Ontario niederlassen wird. Sie liegt auf einer Anhöhe, «es ist ein wunderbarer Flecken mit einem Teich und rund 20 Hektaren Land».

    Klein auf dem Traktor oder mit der Heugabel – das kann man sich gut vorstellen. Doch zuerst hat er mit den ZSC Lions noch einiges vor. Auch da gibt es Arbeit.

    (Tages-Anzeiger)

    • Offizieller Beitrag

    Danke für's posten Larry.
    Auch Klein wird sich noch steigern müssen. Bei 9 von 16 Gegentreffern auf dem Eis? I mean come on.......
    Aber wie schon an anderer Stelle geschrieben. Ich glaube wir brauchen einen solchen Spieler. Unsere
    Schönwetterspieler ziehen ja ihren Schwanz wieder ein, wenn's eng und heiss wird.
    Ach ja und apropos Rüfenacht (kommt mir gerade in den Sinn). Es war der absolute Hammer, wie er
    am Anfang des Spiels vorne im Slot Rabatz gemacht hat, nachdem das Spiel bereits unterbrochen wurde.
    Chiesa hat ihm dann so lange auf die Fresse gehauen, dass er - Chiesa - auf die Strafbank musste. Rüfi
    hat sich nicht gewehrt - warum auch? Die Berner haben dann in Überzahlt das 1:0 geschossen.......
    DAS ist Einsatz für's Team!!

  • Wechselt Josh Anderson in die NLA?
    Der Kanadische Stürmer Josh Anderson der noch immer auf die Vertragsofferte der Columbus Blue Jackets wartet, wird nächste Woche einen Vertrag bei einem NLA-Verein unterschreiben, falls es nicht in extremis zu einem Abschluss mit Columbus kommt. Dies hat sein Agent bestätigt.

    Ob der wohl auf unserer Liste steht?


  • bruched mir dänn wieteri stürmer?
    potential hetted mir vorne glaubs gnueg, vor allem im verglich zum talent bi de verteidiger...

    Finde ich schon gut einen Stürmer zu holen. Habe keinen Bock auf einen NHL-Defenseman, der überfordert ist mit der Eisfläche. Stürmer können sich besser an das anpassen.

  • naja, ich han nie uf dem Niveau chöne spiele, aber am Klein sini Erklärig tönt für mich glich plausibel: dass dur d'Grössi alles änderet, Winkel, Möglichkeit zum verbie fahre, etc und er drum sie's "Positionsspiel" muen ahpasse.
    Ich hett glich lieber weniger Gägegoal und drum en Verteidiger mit Erfahrig + emne Niveau wo einiges höcher isch als en neue Junior vo GCK

  • Klar, das hört sich für mich auch plausibel an. Aber ob er sich jemals an diese Art des Eishockey-Spiels gewöhnen kann? Die Gefahr besteht, dass er hier seine Stärken einfach nie zeigen kann und dann sein Spiel komplett verändern muss.
    Wenn ein Verteidiger, dann ein Europäer, von mir aus auch einer der NHL-Erfahrung hat.

  • Der Anfang vom Ende für Sjögren:

    As L'Express-L'Impartial reports, HC La Chaux-de-Fonds is on the lookout for a replacement for John McFarland. A possibility might be ZSC Lions' Mattias Sjögren.

    Since McFarland will be sidelined for three weeks with a hand injury, HCC is looking for an import player from the National League. As the newspaper writes, best possibility would be Sjögren. The Swede, however, has missed last two games due to adductor problems and is questionable for tonight's game against EHC Biel as well.
    The 29-year-old center has appeared in three games for the ZSC Lions thus far this season, in which he was able to put up one goal and one assist.

    • Offizieller Beitrag


    Du weisst schon das Lugano das Spiel gewonnen hat....

    Fands gut von Lugano gleich zu Spielbeginn klar zu machen das man sich nicht einschüchtern lässt....

    Ähm Larry, klar weiss ich das. Wollte mit diesem Bsp nur zeigen, dass man nicht nur
    dumpfe Schläger braucht. Sondern Leute, die dort hingehen und VOR ALLEM DAS TUN,
    was weh macht. Zu pöbeln, crosschecken und nachher sich in die Fresse schlagen lassen
    (mehrmals!!), damit die eigene Mannschaft in Überzahl spielen kann..... DAS ist das Holz,
    aus dem Champions geschnitzt werden!
    Immer am Rande der Legalität, intelligent austeilen und einstecken können - das hat mich
    wiederum bei Rüfi brutal beeindruckt. Ich meine, ist er ein talentierter Hockeyspieler?
    Hat er ausgeprägte Skills??? Aber mit solchen Leuten wirst du Meister, bzw. sind deine Chancen
    grösser. Es braucht auch die Diven, die Skorer, die Tänzer, die Raketen. Die, welche alle Fans
    "sehen und zujubeln". Aber eben, das andere auch.
    Dass - gefühlt - diese kurze Saison schon mehr Spieler des Z in Schüsse gelegen sind als in der
    gesamten letzten ...... ein gutes Zeichen! Die Resultate? Nicht scheissegal, aber was soll's.
    Lugano hat Bern geschlagen - na und? Sind die jetzt plötzlich DER Meisterfavorit für dich? Meinung
    geändert Larry? Nicht mehr der SCB? Wen hast du lieber in der entscheidenden Phase in deinem
    Team. Einen Cunti oder einen Scherwey?

    Wie gesagt es BRAUCHT beide Elemente. Und uns hat - neben einem überragenden Goali - ganz
    klar eines dieser Elemente gefehlt letztes Jahr. Von mir aus kann Lugano nun alle Spiele gewinnen
    und ein EVZ-Ausländer wiederum der Topskorer der Saison werden. Aber - um u.a. auch dich zu
    quoten - wer wird Meister? Lugano, EVZ? Oder SCB, HCD??

  • Der SCB kam aber mit Scherwey auch in die Playouts, und der Z wurde mit Cunti Meister. Man kann und sollte nie etwas an einem Spieler aufhängen. Am Ende des Tages ist es immer das Teams, das Wettkampfglück und anderes welches den Unterschied macht!

    • Offizieller Beitrag


    Der SCB kam aber mit Scherwey auch in die Playouts, und der Z wurde mit Cunti Meister. Man kann und sollte nie etwas an einem Spieler aufhängen. Am Ende des Tages ist es immer das Teams, das Wettkampfglück und anderes welches den Unterschied macht!

    Ok, i dem Fall auch nochmals für dich:
    Wen hast du HEUTE lieber im Team in den PO's: Cunti oder Scherwey?

  • Du schreibst es aber selber: "...dann verträgt es auch Künstler".
    Nur Künstler funktioniert in der Quali, mit nur Holzhacker kommst wahrsch gar nicht in die PO, deshalb braucht es wie überall im Leben: die Mischung/Dosierung bestimmt das Gift...
    und zwar in allen Bereichen, egal ob Jung/Alt, Künstler/Hhacker, etc
    Das ist auch der Grund, weshalb ich lieber einen guten Verteidiger hätte, als einen Stürmer, der in der NHL nur zu wenigen Einsätzen gekommen ist. Für mich stimmt momentan die Balance zwischen Sturm/Verteidigung nicht, da wir zu viele Tore erhalten...

  • oder auch nicht ...

    s L'Express-L'Impartial reports, HC La Chaux-de-Fonds is on the lookout for a replacement for John McFarland. According to the newspaper, ZSC Lions' forward Mattias Sjögren might be a possibility. The Lions, however, denied this.

    Since McFarland will be sidelined for three weeks with a hand injury, HCC is looking for an import player from the National League. As the newspaper writes, best possibility would be Sjögren. The Swede, however, has missed last two games due to adductor problems and is questionable for tonight's game against EHC Biel as well.
    As the ZSC Lions announce later that day, Sjögren will definitely not suit up for HC La Chaux-de-Fonds as the club has officially denied this report on Twitter.

  • klar, aber für die Angriffsauslösung ist eher die Verteidigung zuständig + wenn dort haarsträubende Pässe gespielt werden, dann kann auch der Sturm nix dafür.
    Für die restlichen Situationen ist def. das gesamte Team verantwortlich

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