ZSC - Rappi 11.10.2013 / Rappi - ZSC 12.10.2013

    • Offizieller Beitrag

    Dank Flüeler und Kenins die Heimstärke zementiert

    Die ZSC Lions fertigten die kriselnden Lakers 5:0 ab und feierten so in ihrem sechsten Auftritt im Hallenstadion den fünften Sieg.

    Von Simon Graf, Zürich

    Es soll noch jemand behaupten, die ZSC Lions genössen in der zuweilen unterkühlten Atmosphäre des Hallenstadions keinen Heimvorteil. Die Resultate sprechen da eine ganze andere Sprache. Im sechsten Heimspiel feierten die Zürcher mit dem 5:0 gegen die Lakers ihren fünften Sieg, 16 ihrer 19 Punkte haben sie auf eigenem Eis geholt. Derweil sie in der Fremde in fünf Versuchen noch sieglos sind, haben sich die Lions in Oerlikon ein Torverhältnis von 22:8 erspielt. Und Flüeler blieb zu Hause bereits zum dritten Mal ohne Gegentor. «Wir hatten nach den letzten beiden Auftritten etwas gutzumachen», fand der Goalie, der sich den vierten Saison-Shutout im Schlussabschnitt noch verdienen musste. «Das ist uns gelungen.»

    Man muss der Vollständigkeit halber anfügen, dass die kriselnden Lakers für die Zürcher gerade richtig kamen, um ihre Heimserie zu zementieren. Die Handschrift von Anders Eldebrink ist bei den St. Gallern beim besten Willen nicht zu erkennen. Aber natürlich wird es auch mit jeder Niederlage schwieriger. Die gestrige war die sechste in Serie, und der Vergleich zu den letztjährigen Lakers fällt nicht günstig aus. Damals wiesen sie – es war soeben die SpezzaManie am Obersee ausgebrochen – nach 11 Runden 18 Punkte auf, jetzt sind sie mit nur 7 Punkten Letzter und haben 8 Punkte Rückstand auf den Strich. Wenigstens gibt es heute in der Diners Club Arena im Rematch gegen den ZSC etwas zu feiern: das 999. NLA-Spiel.

    Krachende Checks und Tore

    Nebst Flüeler stach bei den Stadtzürchern im Hallenstadion vor allem Kenins heraus, der zweifache Torschütze. Der Lette, der die ersten beiden Saisonspiele wegen einer Ellbogenverletzung verpasst hatte, ist mit sieben Punkten aus neun Partien inzwischen einer der produktivsten ZSC-Stürmer. Und da er nun in einer der ersten zwei Linien und im Powerplay spielen darf, wird er in diesem Winter neue offensive Bestmarken aufstellen. Das ist gute Werbung für seine Zukunft in Kanada. Im Juli unterschrieb er einen Vertrag bei den Vancouver Canucks, nachdem er zuvor auch das «Prospect Camp» in Winnipeg besucht hatte. «Die Stadt Winnipeg gefiel mir überhaupt nicht», erzählte er. «In Vancouver spürte ich sofort eine gute Energie. Deshalb zögerte ich nicht mit der Unterschrift.»

    Die Verantwortlichen der Canucks hätten gestern ihre liebe Freude am Kenins gehabt. Allein im Startdrittel teilte er mehrere krachende Checks aus, bei seinen Toren zum 2:0 (19.) und 4:0 (33.) stand er nach einem Abpraller nach einem Bergeron-Schuss sowie einem schönen Pass Bärtschis richtig. Er müsse sich bei seinen Mitspielern bedanken, sagte Kenins. Und er betonte, dass er, obschon er die NHL und insbesondere die Canucks auf «NHL Gamecenter Live» aufmerksam verfolge, noch mit ganzem Herzen in Zürich sei: «Ich bin hier gross geworden und liebe es hier.»

    Der kantige Flügel lobte Flüeler für seine gestrige Leistung und sagte zum Journalisten: «Bitte erwähne auch, dass es uns sehr geholfen hat, dass Luca Cunti zurück war.» Der Center hatte sich gefreut wie ein kleines Kind, als er nach seiner Rippenverletzung das Okay für einen Einsatz erhalten hatte. Er wirkte noch etwas gehemmt, war mit seiner ordnenden Hand aber eine wichtige Figur. Für den Jubel des Abends war der sonst diskrete Latendresse nach seinem verwerteten Penalty zuständig. Der sanfte Riese hat schnelle Hände, aber noch nicht die Beine, um sie wie gewünscht einzusetzen. Der Penalty, bei dem keine Gegenspieler störten, kam ihm da gelegen.

    ZSC Lions - Lakers 5:0 (2:0, 2:0, 1:0) Hallenstadion.– 8248Zuschauer.– SR: Koch,Kaderli/ Mauron. – Tore: 7. Keller (Blindenbacher) 1:0. 19. Kenins (Bergeron/Ausschluss Seger!) 2:0. 32. (31:49) Latendresse (Penalty) 3:0. 33. (32:19) Kenins (Bärtschi, Shannon) 4:0. 57. Wick (Shannon, Blindenbacher/Ausschluss Sejna) 5:0. – Strafen: 7-mal 2 Minuten gegen die ZSC Lions, 5-mal 2 Minuten gegen die Lakers.
    ZSC Lions: Flüeler; Seger, Geering; Blindenbacher, Bergeron; Stoffel, Schnyder; Maurer; Keller, Cunti, Wick;Bärtschi,Shannon,Kenins;Latendresse,Schäppi, Zangger; Künzle,Senteler,Bastl; Baltisberger.
    Lakers: Aebischer; Lüthi, Nodari; Fernholm, Berger; Collenberg, Weisskopf; Gmür, Geiger; Camichel, Persson, Jörg; Rizzello, Earl, Hürlimann; Sejna, Wichser, Frei; Friedli, Burkhalter, Neukom.
    Bemerkungen: ZSC Lions ohneTrachsler,Nilsson und McCarthy, Lakers ohne Walser, Camenzind und Geyer (alle verletzt). – 32:19 Timeout Lakers.

    © Tages Anzeiger
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    Jetzt heute in Rappi gewinnen und am DI in der Halle gegen Davos, gegen die man schon beim letzten Spiel überlegen war, aber die Tore nicht machte. Dann wirds auch besser mit dem Nörgeln hier :razz:

  • Cha ich nur unterschriebe .. Rappi sich einfach nur langwillig..

    Und de Kenins werded mir mal no vermisse.. De sich einfach ein starche Spieler wo glaub bim Dustin abgluged haet wie mehr Checks richtig macht. Ha Freud ka an ihm und für mich eigentlich de besti Spieler gsi.

  • Also Langnau fand ich jeweils auch langweilig....nicht nur Rappi

    Apropos Kenins: sehr starke Saison bisher, einer der positiven Akzente! Aber jeder ist ersetzbar, oder vermisst z.Zt. jemand Monnet oder Ambühl?!?!

  • Zitat von BMW

    Also Langnau fand ich jeweils auch langweilig....nicht nur Rappi

    Apropos Kenins: sehr starke Saison bisher, einer der positiven Akzente! Aber jeder ist ersetzbar, oder vermisst z.Zt. jemand Monnet oder Ambühl?!?!

    Monnet ein wenig ja. Der steht einfach immer richtig. Ambühl gar nicht. Spielt zudem in Davos bisher schwach. War aber bei uns anfangs Saison aber auch so.

  • monnet ja und zwar weil er im letzten jahr bei uns die ganze saison offensichtlich ernst genommen hat...
    wie schon mal geschrieben, die welschen brauchen wohl ein bestimmtes alter, bis sie wissen worum es geht (cuche)

  • Was die Schiris hüt pfiffed isch ja e Katastrophe. Die drü Strafe im erste Drittel so wie die vom Blindi im 2. Drittel sind ja en Witz gsi! Und zum Schluss wird de Cunti verprüglet (ohni öpis gmacht zha) und de Wick zieht dRappi Spieler zrugg und bedi müend use??? Ich meine es spielt wohl hüt kei Rolle, aber dSchiri-Leistig isch under aller Sau!!!

    • Offizieller Beitrag

    Und neben dem Eis? Nun neben dem Eis war von der angekündigten Geburtstagsparty so gut wie nichts zu sehen. Jeder Kindergeburtstag hat mehr zu bieten als das, was die Rapperswiler heute an ihrer Party dem Publikum zeigten. Wer sich auf Retroshirts und ein Treffen mit Grössen aus 20 Jahren NLA-Geschichte der Lakers gefreut hatte, wurde bitter enttäuscht. Stattdessen gabs Klatschfecher wie in den Playouts und eine Vorstellung der Juniorenabteilungen. So, liebe Lakers, huldigt man bestimmt nicht seiner Helden vergangener Tage! :roll: :warnix:

  • Zitat von Larry

    Und neben dem Eis? Nun neben dem Eis war von der angekündigten Geburtstagsparty so gut wie nichts zu sehen. Jeder Kindergeburtstag hat mehr zu bieten als das, was die Rapperswiler heute an ihrer Party dem Publikum zeigten. Wer sich auf Retroshirts und ein Treffen mit Grössen aus 20 Jahren NLA-Geschichte der Lakers gefreut hatte, wurde bitter enttäuscht. Stattdessen gabs Klatschfecher wie in den Playouts und eine Vorstellung der Juniorenabteilungen. So, liebe Lakers, huldigt man bestimmt nicht seiner Helden vergangener Tage! :roll: :warnix:


    Und de super Pause Zeppelin ... :floet:

    • Offizieller Beitrag

    Bärtschis entscheidende Zentimeter

    Der ZSC-Flügel trifft wieder, ist mit acht Toren die Nummer 2 der Liga. Das Toreschiessen sieht Patrik Bärtschi nicht als Kunst, aber als Mysterium. «Wenn es läuft, überlegt man am besten nicht gross.»

    Von Simon Graf

    In seiner legendären Motivationsrede im sehenswerten Sportfilm «Any Given Sunday» sagt Al Pacino als Footballcoach: «Man findet heraus, dass es im Leben auf Kleinigkeiten, auf Zentimeter ankommt. Und so ist es auch im Football.» Man könnte die Liste erweitern ums Eishockey. Wohl nur wenige wissen das so gut wie Patrik Bärtschi. Es sind Zentimeter, die entscheiden, ob der Puck reingeht oder an die Torumrandung prallt, ob man ein Spiel gewinnt oder verliert, eine Saison im Meisterjubel endet oder in der Frustration. Im Playoff 2012 waren die Zentimeter auf Bärtschis Seite, traf er plötzlich Mal für Mal und trug er mit seinen neun Toren viel zum Titel bei.

    Im vergangenen Frühjahr war dann wieder alles anders. Symbolhaft war die Szene im dritten Halbfinalspiel in Freiburg, als der ZSC-Flügel in den Schlusssekunden statt ins offene Tor an die Latte traf, Gottéron im Penaltyschiessen siegte und in der Serie uneinholbar auf 3:0 davonzog. Manchmal läuft der Puck für einen, manchmal nicht. So lapidar es tönt, Bärtschi hat mit den Jahren gelernt, dies zu akzeptieren. «Mir ist es immer noch ein Rätsel, wieso die Pucks manchmal reingehen und manchmal nicht», sagt er. «Am besten überlegt man gar nicht gross, wenn es läuft.» So wie jetzt. Zum 6:3 gegen die Lakers steuerte der 29-Jährige am Samstag zwei weitere Tore bei, mit deren acht ist er in der Liga die Nummer 2 hinter dem Davoser Schweden Marcus Paulsson (elf ).

    Das Vertrauen von Crawford

    Für eine solche Ernte hatte Bärtschi im vergangenen Winter 41 Spiele gebraucht, jetzt schaffte er es in 12. In der Meistersaison, in der er nach seinem Kreuzbandriss noch eine Schiene am rechten Knie hatte tragen müssen, hatte seine durchzogene Qualifikation körperliche Gründe gehabt. 2012/13 fühlte er sich wieder fit und spritzig, doch ihm fehlte das Glück im Abschluss. Und das nagt an jedem, der ein designierter Goalgetter ist. Obschon Bärtschi betont, er sei mit den Jahren kompletter geworden und stolz darauf, wenn er auch im Boxplay dem Team helfen könne. «Ich versuche, mich immer noch weiterzuentwickeln, und orientiere mich dabei an Mathias Seger und Berns Martin Plüss.»

    Coach Marc Crawford hielt in seiner ersten ZSC-Saison trotz fehlender Tore stets an Bärtschi fest, nahm ihm seinen Platz im Powerplay nicht weg und wurde nun belohnt für sein Vertrauen. «Bärtschi erarbeitete sich immer viele Chancen», sagt der Kanadier. «Und bei einem Spieler mit seinen Qualitäten war es unvermeidlich, dass die Tore irgendwann fallen würden. Er schiesst schnell und präzise, geht in die Zonen, wo es wehtut, und hat schnelle Hände.»

    Mit seinen Toren kompensiert Bärtschi den Abgang von Thibaut Monnet, des besten ZSC-Torschützen der vergangenen Saison, der ein so ganz anderer Typ Goalgetter ist. «Monnet ist ein Künstler. Aber was hatte er mit einem Namen, der so klingt, auch für eine andere Wahl?», scherzt Crawford in Anlehnung an den Impressionisten Claude Monet. Bärtschi betont, er sehe das Toreschiessen nicht als Kunst: «Zu schiessen, ist schon einmal ein guter Ansatz», sagt er. «Man muss dem Puck die Chance geben reinzugehen. Und ich hatte schon immer die Angewohnheit, den direkten Weg aufs Tor zu suchen und den Puck auch einmal reinzuwürgen.»

    Lockerer als Ehemann?

    Mit 41 Torschüssen führt er denn auch teamintern vor Roman Wick und Ryan Keller ( je 38). Das aktuelle Hoch ist Bärtschi anzusehen, mit geschwellter Brust fährt er übers Eis, und er scheint noch besser zu antizipieren als sonst, wohin der Puck kommt. Bei ihm, dem Ehrgeizigen, besteht keine Gefahr, dass er sich ausruht. Sondern, dass er zu verbissen ist. Entscheidend ist bei ihm, dass er sich eine gewisse Lockerheit bewahrt.

    Vielleicht hat auch eine Entwicklung in seinem Privatleben dazu beigetragen: Im Sommer heiratete er. «Das wird nun überall als Grund genannt, wieso ich so viele Tore schiesse», sagt er etwas amüsiert. «Dabei hat sich für mich nicht viel verändert.» Scherzhaft fügt er an: «Jedenfalls heisst das für mich nicht, dass ich nun jeden Sommer heirate.»

    © Tages Anzeiger

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