im ersten abschnitt wird mit wenigen worten - aber trotzdem sehr treffend - beschrieben, weshalb der fc bayern überall so beliebt ist (aus dem heutigen limmattaler):
Bereit, Bayern? Bereit!
Fussball 40 Tage nach dem WM-Final startete die Bundesliga – Bayern München gewann dank Toren von Müller und Robben 2:1 gegen Wolfsburg. Von Sebastian Wendel, München
München, die selbst ernannte Stadt der Superlative. Im Reiseführer steht, der englische Garten sei das schönste Naherholungsgebiet Deutschlands. Die Weisswürste seien die besten weit und breit. In der Allianz Arena, Heimat des FC Bayern München, heisst der Stadionspeaker die Zuschauer im schönsten Stadion der Welt willkommen. Logisch, dass die Klub-Bosse überzeugt sind, mit Pep Guardiola den besten Trainer der Welt zu beschäftigen. Mit Robert Lewandowski spielt neu der treffsicherste Bundesliga-Stürmer der vergangenen Jahre im Bayern-Dress. Gekommen ist er aus Dortmund, was dort den verzweifelten Versuchen, eine langjährige Dominanz des Erzrivalen aus München zu verhindern, einen Dämpfer versetzt hat. Botschafter Paul Breitner prahlt: «Normalerweise ist unsere Mannschaft nicht zu schlagen. Meisterschaft, Pokal, Champions League – wir haben die beste Mannschaft und können alles gewinnen.»
Guardiola warnt
Nur einer mochte sich in den letzten Tagen nicht anfreunden mit dem in München überall präsenten «Mia-san-mia»-Gefühl. Der Trainer. Vehement bremste Pep Guardiola vor dem Eröffnungsspiel der 52. Bundesliga-Saison die Euphorie, sagte: «Wir sind nicht in einer idealen Situation.» Abwehrchef Martinez mit Kreuzbandriss ein halbes Jahr out, die sechs deutschen Weltmeister erst seit ein paar Wochen im Training, eine kräfteraubende Promo-Reise in die USA, die 0:2-Niederlage im Supercup gegen Erzrivale Dortmund – tatsächlich deutete einiges auf einen Fehlstart der Münchner hin. «Bereit, Bayern?», fragte mit höhnischem Unterton die «tz» in ihrer gestrigen Ausgabe.
Guardiola beruhigt sich
Spätestens 60 Sekunden nach Anpfiff der zweiten Halbzeit ist die Antwort klar: Die Bayern sind bereit – trotz all der Probleme und Guardiolas Understatement. Arjen Robben hat soeben auf Vorlage von Lewandowski zum überfälligen 2:0 getroffen. Nachdem er eine Halbzeit lang fuchtelnd, schreiend und immer wieder die Hände verwerfend die Seitenlinie auf und ab getigert ist, steht jetzt auch der spanische Trainer ruhig an der Seitenlinie, die Hände in den Taschen der Designerhose. Daran ändert sich nichts, als kurz darauf der Kroate Ivica Olic den Anschlusstreffer für die Gäste erzielt. Zu überlegen ist das Heimteam in dieser Phase gegen einen Gegner, der sich zum Ziel gesetzt hat, in dieser Saison hinter dem Liga-Dominator aus München «the Best of the Rest» zu werden.
Petkovic ohne neue Erkenntnisse
Auch der neue Schweizer Nationaltrainer Vladimir Petkovic ist gestern nach Deutschland gereist. Zwei Wochen vor dem EM-Qualifikationsspiel gegen England will Petkovic an diesem Wochenende Erkenntnisse über den Formstand der 18 Bundesliga-Schweizer sammeln. In München hat er gesehen, was allgemein erwartet wurde: Ricardo Rodriguez gehört auch in der neuen Saison zu den stabilsten Wolfsburgern. Xherdan Shaqiri beginnt die Spiele dort, wo er sie seit seinem Wechsel nach München meistens begonnen hat: auf der Ersatzbank. Als er nach 60 Minuten für Götze ins Spiel kommt, kann «Shaq» nicht mehr glänzen. Und Klose, vor einem Jahr mit sieben Millionen Franken der Wolfsburger Königstransfer, kommt weiterhin nicht an Eigengewächs Robin Knoche vorbei.