• Offizieller Beitrag

    Die ZSC Lions starten ohne Spektakel – sie gefallen aber trotzdem

    Der Meister kommt mit vier Punkten aus zwei Spielen gut aus den Startlöchern. Es besteht noch viel Luft nach oben, die Zürcher warten auf den Einsatz ihrer offensiven Künstler. Die Handschrift des neuen Trainers ist derweil schon gut sichtbar.

    Ulrich Pickel (NZZ)

    Einen Schönheitspreis hat der Meister gegen den SCB und die Rapperswil-Jona Lakers nicht gewonnen. Aber das kann ihm egal sein. Damit nicht gleich Hektik ausbricht, geht es beim Saisonstart in erster Linie darum, möglichst gut aus den Startlöchern zu kommen. Und das ist den Zürchern nicht schlecht gelungen. Mit vier Punkten aus zwei Spielen können sie zufrieden sein.

    Drei Tore haben sie geschossen, drei erhalten – die kleine Ziffer allein deutet an, dass es bisher unspektakulär zuging. Dass die Torschützen Drew Shore, Denis Hollenstein und Maxim Noreau heissen, ist aus Zürcher Sicht erfreulich. Shore war letzte Saison ein Sorgenkind, jedes frühe Erfolgserlebnis stärkt das Selbstvertrauen und hilft dem US-Center, das Vergangene hinter sich zu lassen. Und im Fall von Hollenstein und Noreau gilt: Je früher Neuzugänge treffen, desto leichter fällt ihnen der Anpassungsprozess. Und für den neuen Coach Serge Aubin sind die Punkte wichtig, weil sie jene Ruhe geben, die jeder Trainer braucht, um ungestört arbeiten zu können.


    Die ersten zwei Spiele gaben auch einen Eindruck davon, wie die Handschrift des Kanadiers aussieht. Er sagte: «Wir wollen das Spiel von hinten heraus entwickeln, und ich glaube, wir waren ziemlich solid in der Defensive. Was den Angriff betrifft, ist es eine Frage der Zeit, bis wir unser Potenzial ausschöpfen.»


    Serge Aubins taktische Maxime

    Es kommt nicht von ungefähr, dass Aubin den Fokus auf ein diszipliniertes Abwehrverhalten legt. Im Kader steckt sehr viel Substanz, gleichwohl ist dieses Gebilde verwundbarer, als man auf den ersten Blick denkt. Aubin hat mitbekommen, dass die ZSC Lions in der letzten Saison lange Zeit Mühe mit einer sauberen Defensive hatten, was ein Hauptgrund war, warum sie am Ende der Qualifikation nicht über den siebenten Platz hinauskamen. Die Zürcher sind von ihrer Veranlagung her verspielt, sie lieben es, mit der Scheibe schöne Spielzüge und Passfolgen aufs Eis zu zaubern. Die defensive Absicherung vergessen sie allerdings gerne. Deshalb gilt nun «defense first» als Maxime. Auch wenn der Zeitpunkt noch sehr früh ist: Im Vergleich mit dem chaotischen letzten Herbst scheinen die Lions auf soliderem Fundament zu stehen.

    Und der Coach ist mehr als ein Zweckoptimist, wenn er davon ausgeht, dass die Offensive mit der Zeit stärker werden wird. Erstens braucht die Mannschaft etwas Zeit, um seine Philosophie zu verinnerlichen. Es ist noch nicht allzu lange her, da mussten sich die Spieler mit einem komplexen schwedischen System abmühen. Dann kam das Intermezzo mit Hans Kossmann, der das skandinavische Korsett über Bord warf und taktische Einfachheit predigte. Und nun steht seit dem letzten Dezember der dritte Trainer da, der dem Team an der Taktik-Tafel die Marschrichtung vorzeichnet.

    Hinzu kommt, dass die Lions nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte sind. Die Fraktion der offensiven Künstler ist stark dezimiert. Mit Robert Nilsson, der in dieser Kategorie die Nummer eins ist, können sie auf unabsehbare Zeit gar nicht rechnen. Sein designierter Stellvertreter, der neu verpflichtete Tscheche Roman Cervenka, verpasste den Saisonstart leicht angeschlagen. Und der Scharfschütze Fredrik Pettersson muss noch zwei Spielsperren absitzen, bis er wieder spielberechtigt ist. Aubin sieht die Möglichkeit, dass Cervenka am Dienstag dabei sein wird. Dasselbe gilt auch für Hollenstein, der in beiden Partien einer der auffälligsten Lions war, am Samstag aber nach einem Check vorzeitig aufhören musste. Laut Aubin handelt es sich jedoch nur um ein kleines muskuläres Problem.

    Dafür ist Pius Suter zurück. Er ist eine willkommene Verstärkung, mit mehr als einem Skorerpunkt pro Spiel war er letztes Jahr einer der effizientesten Zürcher. Zur allgemeinen Überraschung erschien er schon am Samstag in Rapperswil-Jona im Line-up.

    Pius Suters langer Tag

    Wenige Stunden vor dem Spiel war er am Samstag in Kloten gelandet, mit dreistündiger Verspätung. Der 22-jährige Center weilte knapp zwei Wochen im Vorbereitungs-Camp der New York Islanders in der NHL. Theoretisch hätte er bis Anfang Oktober bleiben können, aber er fiel einem Kaderschnitt zum Opfer. Man bleibe in Kontakt, sagte er. Es war sein zweiter Anlauf, im Vorjahr weilte er bei den Ottawa Senators. Ein dritter soll nächstes Jahr folgen, die NHL ist Suters Ziel. Ende Saison läuft sein Vertrag in Zürich aus. Diesen ohne eine Ausstiegsklausel für Nordamerika verlängern werde er sicher nicht, «alles andere lassen wir jetzt noch offen».

    In der zweiten Meisterschaftswoche geht es für die Zürcher mit nur zwei Spielen weiter, am Dienstag im Hallenstadion gegen die SCL Tigers, am Freitag folgt eine Partie in Genf – zwei auf Papier gut lösbare und deshalb umso tückischere Aufgaben. Der Meister ist solid gestartet. Gefestigt ist er noch nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Medical Report

    In Rapperswil haben sich gleich drei Spieler der ZSC Lions verletzt. Fabrice Herzog (Beinverletzung) fällt mindestens eine Woche aus, Patrick Geering (Oberkörper) sicher fürs Heimspiel vom Dienstag gegen Langnau. Denis Hollenstein (Unterkörper) ist fraglich. Dasselbe gilt für den bereits zuvor verletzten Roman Cervenka (Oberkörper). Robert Nilsson befindet sich nach wie vor im individuellen Aufbautraining.

    Wir wünschen gute Genesung!

    • Offizieller Beitrag


    Medical Report

    In Rapperswil haben sich gleich drei Spieler der ZSC Lions verletzt. Fabrice Herzog (Beinverletzung) fällt mindestens eine Woche aus, Patrick Geering (Oberkörper) sicher fürs Heimspiel vom Dienstag gegen Langnau. Denis Hollenstein (Unterkörper) ist fraglich. Dasselbe gilt für den bereits zuvor verletzten Roman Cervenka (Oberkörper). Robert Nilsson befindet sich nach wie vor im individuellen Aufbautraining.

    Wir wünschen gute Genesung!

    Hoffe sehr, dass Geering nicht zu früh in den Spielbetrieb zurück gekehrt ist. Habe vernommen, dass er "eigentlich"
    noch immer nicht ganz fit gewesen sei, bzw. die Nachwehen seiner Verletzung von letzter Saison ihn noch immer
    beeinträchtig haben.......

  • Hoffe sehr, dass Geering nicht zu früh in den Spielbetrieb zurück gekehrt ist. Habe vernommen, dass er "eigentlich"
    noch immer nicht ganz fit gewesen sei, bzw. die Nachwehen seiner Verletzung von letzter Saison ihn noch immer
    beeinträchtig haben.......

    Soweit ich mich erinnere, war die Verletzung Ende letzter Saison aber in der Leistengegend, diese nun gemeldete eine Oberkörper-Verletzung, dürfte also etwas Neues sein

  • Zitat von ZSC_Forever

    Soweit ich mich erinnere, war die Verletzung Ende letzter Saison aber in der Leistengegend, diese nun gemeldete eine Oberkörper-Verletzung, dürfte also etwas Neues sein

    Nein es war, wie ich meine, eine Schultergelenkverletzung, würde daher zu Oberkörper passen

  • Zitat von The Fan

    Geering hatte eine Leisten-OP Schränz

    Geering spielte den Playoff Final gegen Lugano mit kaputter Schulter:

    "Von zahlreichen Spielern erhielt Fischer Absagen, die medizinisch begründet wurden, so unter anderen von den Meisterspielern Patrick Geering (kaputtes Schultergelenk), Christian Marti und Pius Suter (beide Handverletzung). Weil sie ebenfalls angeschlagen sind, erklärten Luganos Verteidiger Philippe Furrer sowie die beiden Klotener Stürmer Denis Hollenstein und Vincent Praplan Forfait für den Titelkampf in Kopenhagen"

  • Zitat von Eggi

    Geering spielte den Playoff Final gegen Lugano mit kaputter Schulter:

    "Von zahlreichen Spielern erhielt Fischer Absagen, die medizinisch begründet wurden, so unter anderen von den Meisterspielern Patrick Geering (kaputtes Schultergelenk), Christian Marti und Pius Suter (beide Handverletzung). Weil sie ebenfalls angeschlagen sind, erklärten Luganos Verteidiger Philippe Furrer sowie die beiden Klotener Stürmer Denis Hollenstein und Vincent Praplan Forfait für den Titelkampf in Kopenhagen"


    Das stimmt, hatte aber trotzdem noch eine Leisten OP[emoji6]🤪

  • Zitat von ZSColin

    Cool bliibe Amir, de Schränz hät Rächt - Es ISCH vo de Schulterverletzig vom letschte Jahr, nöd de Leisten OP.
    I know it.

    EiEi Sir[emoji85]

    Dänn hoffemer mal, dass euse Captain bald wieder ufem Is isch!

    • Offizieller Beitrag

    Der neue ZSC-Trainer Serge Aubin warnt vor Überheblichkeit und sagt: «Ich spüre die Spieler besser»

    Am Dienstag treffen die ZSC Lions in der Champions League auf die Vienna Capitals, das Team, das Aubin in den letzten zwei Jahren coachte. Im Interview erzählt er, wie er mit Detailpflege an der Einstellung der Spieler arbeitet.

    Ulrich Pickel (NZZ)

    Die Saison ist zwei Wochen alt. Sie haben viermal gewonnen und dreimal verloren. War Ihr Start mit den ZSC Lions schwieriger als erwartet?

    Er war ziemlich nah an den Erwartungen. Es geht sehr eng zu in dieser Liga. In den ersten zwei Spielen waren wir bereit. Das dritte Spiel gegen Langnau war ein Rückschritt und Weckruf, die letzte Woche mit drei Siegen war solid. Wir konnten endlich die Punkte sammeln als Belohnung für unsere Anstrengungen.

    Haben Sie die Auftritte der Mannschaft manchmal auch überrascht?

    Überrascht ist vielleicht nicht ganz richtig. Ein neuer Trainer, einige neue Spieler: Da braucht es Zeit, bis man alle Puzzleteile beisammenhat. Wir hatten immer auch einige Verletzte, mussten regelmässig Umstellungen vornehmen. Es war nicht leicht, die richtige Mischung in den Linien zu finden und eine kompakte Gruppe herzustellen, die geschlossen nach vorne marschiert. So gesehen war der Start sehr herausfordernd.

    Serge Aubin
    pic. · Der 43-jährige Kanadier blickt auf eine beachtliche Spielerkarriere zurück. Er war kein begnadeter, aber ein zäher und kampfstarker Stürmer. 396 Spiele absolvierte er in der NHL, in der Schweiz spielte er erfolgreich für Genf/Servette, Biel und Freiburg (247 NLA-Spiele, 250 Skorerpunkte). 2011 zog er nach Hamburg, wo er verletzungshalber aufhören musste und nahtlos ins Trainermetier wechselte. 2016 verliess er die Hamburg Freezers als Headcoach und übernahm die Vienna Capitals, mit denen er gleich in der ersten Saison Meister wurde. Die ZSC Lions sind erst seine dritte Trainerstation. Bei den Zürchern unterzeichnete der dreifache Familienvater einen Zweijahresvertrag mit Option auf eine dritte Saison.

    Die Erwartungen in Zürich sind stets hoch. Das Publikum will von dieser Mannschaft Siege sehen, und zwar nicht nur knappe, sondern möglichst klare. Mit 14 Toren nach 7 Spielen sind die Lions im Angriff noch sehr verhalten.

    Das muss jeder für sich beurteilen. Wenn man sich herumschaut, sieht man, wie ausgeglichen die Liga ist. Ein 2:1 oder ein 3:1, gegen wen auch immer, ist eine hervorragende Leistung. Ich glaube, das haben wir schnell gelernt in der letzten Zeit: Wir müssen bescheiden bleiben und dürfen niemanden unterschätzen. Im Übrigen mache ich mir keine Sorgen um unseren Angriff, die Tore werden mit der Zeit schon noch fallen.

    Wie gut kennen Sie die Spieler und ihre Mentalität jetzt schon?

    Ich habe allmählich einen ziemlich guten Zugang zu ihnen. Ich sehe, wie sie reagieren, wenn Widerstände auftauchen, aber auch, wenn wir erfolgreich sind. Ich spüre die Spieler besser. Ihnen geht es sicher auch so. Wir kommen zusammen.

    Auch wenn Sie sagen, dass die Liga ausgeglichen ist: Eine Ihrer grössten Herausforderungen dürfte sein, die Spieler auf Duelle gegen die sogenannt kleinen Mannschaften einzustellen. Die Lions neigen gerne zum Minimalismus.

    Es ist nicht meine Aufgabe, die Spieler gegen die sogenannt kleinen Gegner mehr vorzubereiten. Jeden Gegner zu respektieren, ist eine Frage der Einstellung. Daran arbeiten wir jeden Tag.

    Und wenn die Spieler die richtige Einstellung nicht finden, schreiten Sie ein. Am Tag nach der Niederlage gegen Langnau gab es die Quittung in Form von Übungen, die wie ein Straftraining aussahen. Ist dies die Art, wie Sie in solchen Situationen mit den Spielern kommunizieren?

    Das war ein harter Tag für uns, und ich glaubte, dass wir einen solchen Tag brauchten. Wir können nicht jedes Spiel gewinnen. Aber ich will, dass wir jedes Mal alles versuchen, um zu gewinnen. Wie sehr wir uns anstrengen, liegt allein in unseren Händen.

    Als Sie sich entschieden, das Team in diesem Training hart anzufassen, hatten Sie da nicht die Befürchtung, diese Massnahme komme zu einem etwas gar frühen Zeitpunkt?

    Wir sind hier, um zu gewinnen. Nein, ich hatte keine Bedenken wegen des Zeitpunkts. Es war einfach eine kleine Erinnerung, dass die Saison begonnen hat und wir bereit sein müssen. Es geht darum, was bei solchen Massnahmen herauskommt. Und mit der Art, wie die Spieler jetzt arbeiten, zeigen sie mir, dass eine weitere solche Massnahme momentan wahrscheinlich nicht nötig ist.

    Nun spielen Sie am Dienstag in der Champions League gegen die Vienna Capitals. Gegen das Team, das Sie in den letzten zwei Jahren coachten, werden Sie sich noch mehr als sonst im bestmöglichen Licht präsentieren wollen.

    Nein, nicht mehr als sonst. Wir wollen uns einfach weiter nach vorne orientieren, nachdem wir in der letzten Woche dreimal gewonnen haben. Ich weiss, dass die Wiener gegen uns richtig zur Sache gehen werden. Wir müssen gewinnen, wenn wir weiterkommen wollen, sie auch. Das ist eine ideale Situation, um zu sehen, wie wir uns verhalten, wenn es wirklich wichtig ist.


    Aber werden das die Spieler auch so sehen? Man nimmt in der Schweiz Gegner wie die Vienna Capitals oder das Eishockey in Österreich nicht allzu ernst.

    Nun, das war bei den Lions vor vier Jahren der Fall – und dann verloren sie gegen Wien. Ich spielte letztes Jahr mit den Capitals gegen den EV Zug, wir gewannen. Es wäre ein grosser Fehler, Wien auf die leichte Schulter zu nehmen. Sie haben in dieser Saison noch nie verloren. Alles in allem ist das Niveau in der Schweiz schon höher, aber in Bezug auf ein einzelnes Spiel heisst das nichts.

    Sie sind nach sieben Jahren in Hamburg und Wien zurück in der Schweiz. Hat sich die Liga in dieser Zeit verändert?

    Ein wenig schon. Die Teams sind näher beieinander als damals. In den ersten zwei oder drei Linien sind die Spieler der meisten Mannschaften ähnlich begabt. Das war in diesem Ausmass nicht so, als ich noch hier spielte. Diese Entwicklung geht nicht zuletzt auf die gute Arbeit im Nachwuchs zurück. Der Grat zwischen Erfolg und Enttäuschung ist wirklich sehr schmal geworden.

    Als Sie 2011 die Schweiz verliessen, waren Sie noch Spieler. Jetzt sind Sie als Trainer zurück, und dies erst noch beim Meister. Die ZSC Lions sind Ihre bis anhin grösste berufliche Herausforderung.

    Das ist eine wunderbare Gelegenheit für mich. Ich weiss, dass wir hier etwas erreichen können. Aber als ich nach Wien kam, war das auch eine Herausforderung. Ich hatte keine Ahnung vom Eishockey dort, kannte keinen einzigen Spieler und musste eine erfolgreiche Gruppe aufbauen. In dieser Hinsicht ist es in der Schweiz einfacher. Hier hatte ich von Anfang an eine gute Vorstellung vom Potenzial der Spieler, ich kenne noch ziemlich viele von ihnen. Letzten Freitag waren wir in Freiburg, da kenne ich noch fast die halbe Mannschaft.

    «Man kann als 43-Jähriger nicht 18 Jahre Erfahrung als Trainer mitbringen, wenn man 17 Jahre lang als Profi spielte.»

    Waren Sie überrascht, als die Lions Interesse zeigten? Sie sind ein junger Coach, vor Ihnen waren sehr prominente und erfahrene Leute wie Bob Hartley und Marc Crawford hier.

    Wissen Sie, ich finde es immer ziemlich lustig, wenn man sagt, ich hätte noch nicht so viel Erfahrung. Man kann als 43-Jähriger nicht 18 Jahre Erfahrung als Trainer mitbringen, wenn man 17 Jahre lang als Profi spielte. Ich habe in meiner Zeit als Spieler viel gelernt, von dem ich heute Gebrauch machen kann. Natürlich, Erfahrung ist durch nichts zu ersetzten. Aber ich fühle mich bereit für meine Aufgabe hier.

    Wer hat Sie von all den Trainern, die Sie einst hatten, am meisten beeinflusst?

    Wenn es um Details und Vorbereitung geht, dann Bob Hartley. Ihn hatte ich in der Minor League (Hershey Bears), in Colorado und Atlanta in der NHL. Das war eine lange Zeit. Er war hart. Aber mit der Art, wie er Wert auf die Details legte, machte er aus mir einen besseren Spieler. Wenn es um die Kommunikation geht, darum, wie man den Spielern auch den Spass vermittelt, dann beeindruckte mich Gerard Gallant, der momentan in Las Vegas der Coach ist. Er hat einen speziellen Zugang zu den Leuten, selbst in heiklen Momenten kann er locker und entspannt bleiben. An ihn denke ich oft. Und bei Chris McSorley in Genf lernte ich viel in Sachen Intensität und Leidenschaft. Er hatte da etwas Ansteckendes.

    Wie man hört, legen Sie bei Ihrer Arbeit sehr viel Wert auf Kommunikation.

    Ja, aber das muss man nicht extra forcieren. Manchmal geht es nur um kleine Gesten, indem man beispielsweise fragt, wie es der Familie geht. Man zeigt einfach, dass man sich kümmert, nicht nur, wenn jemand ein gutes oder ein weniger gutes Spiel hatte. Es geht mir aber auch um die Details. Eishockeyspiele gewinnt man mit vielen kleinen, unspektakulären Aktionen, die man von der Tribüne aus gar nicht erkennen kann. Wir arbeiten daran, diese Dinge so zu beherzigen, dass sie uns allmählich in Fleisch und Blut übergehen. Das wird auch geschehen, aber es braucht etwas Geduld. Mir wäre es natürlich auch am liebsten, wenn wir alle Probleme über Nacht lösen könnten.

    • Offizieller Beitrag

    Nett.
    Aber wie fast überall im Profisport: Ein guter Coach ist ein erfolgreicher Coach. Ein schlechter Coach ist ein erfolgloser Coach.
    Am Schluss zählt halt dann doch nicht, wie gut er kommunizieren, trainieren und während des Spiels coachen kann, sondern nur,
    wie viele Punkte auf dem Konto zu sehen sind.......

    Aber ja, von aussen betrachtet scheint es z.T. zwischen dem Z und Aubin zu funzen, tiptop.

    • Offizieller Beitrag

    Wie, bitte, geht's zum Tor? Die ZSC Lions suchen einen direkten Weg

    Nach 11 Spielen haben die Zürcher erst 24 Tore geschossen. An Stürmern, die wissen, wie man trifft, mangelt es ihnen nicht. Doch im Team herrscht Ladehemmung.

    Ulrich Pickel (NZZ)

    Die ZSC Lions erleben keinen beschwingten Herbst. Ihre Hoffnung, sie könnten sich mit guter Frühform bald im vorderen Bereich der Tabelle festsetzen, bleibt einstweilen unerfüllt. Nicht, dass die Tabelle nach dem ersten Fünftel der Qualifikation schon sehr aussagekräftig ist, aber etwas mehr als 24 Tore nach 11 Spielen hatte man auf jeden Fall erwarten können. Woran liegt es, dass sich die Mannschaft ähnlich wie im letzten Herbst so schwertut? Das Kader ist stark, das Selbstvertrauen sollte nach dem Gewinn des Meistertitels ebenfalls vorhanden sein.

    Hinten konkurrenzfähig

    Haben die ZSC Lions etwa ein Trainerproblem? Die Resultate sprechen nur bedingt für Serge Aubin. Seine Aufbau- und Entwicklungsarbeit aber lässt sich bis jetzt sehen. Er ist neu in Zürich und verfügt als 43-Jähriger über begrenzte Erfahrung. Doch er verfolgt einen klaren Plan, den er auch vermitteln kann. Und er zeigt Führungsstärke.

    Roman Cervenka zum Beispiel spielt immer im Powerplay, es ist eine Paradedisziplin des tschechischen Technikers. Als am Dienstag beim 3:6 gegen Biel das letzte Drittel lief, musste er aber zuschauen, wie seine Kollegen in Überzahl spielten. Cervenka hatte zuvor zu viele Fehler produziert. Auf der anderen Seite hat Aubin den Mut, Dinge zu tun, die kurzfristig unvorteilhaft sind. Dem Verteidiger Tim Berni zum Beispiel schenkt er viel Vertrauen. Bernis Plus-Minus-Bilanz liegt bei minus sieben – der schlechteste Wert im Team. Der 18-Jährige zahlt Lehrgeld, der Trainer ist aber überzeugt vom Potenzial des Spielers und gibt ihm Zeit, um Erfahrung zu sammeln.

    Im Tor und in der Verteidigung stehen die ZSC Lions insgesamt ziemlich solid da. Lukas Flüeler und Niklas Schlegel sind in aller Regel verlässliche Goalies. Die Abwehr ist mit 2,27 Gegentoren pro Spiel konkurrenzfähig, wenn auch nicht überragend. Der Sportchef Sven Leuenberger sagt: «Wenn vom HC Davos gesprochen wird, heisst es sofort, wie jung diese Mannschaft sei. Aber auch wir haben eine der jüngsten Mannschaften der Liga. Das merkt man einfach hin und wieder. Den Bielern haben wir mit Fehlern vier, wenn nicht fünf Tore geschenkt. Zieht man diese Aussetzer ab, war unser Spiel nicht so schlecht. Wir erspielten uns viele Chancen, scheiterten aber an deren Auswertung.»

    Damit ist das Hauptproblem angesprochen: die Offensive mit ihren mageren 24 Toren. Hätten die ZSC Lions nicht ein breites Kader mit jungen Spielern, die ihnen Energie und wichtige Impulse geben, sähe das Bild noch unvorteilhafter aus. Jérôme Bachofner, der 22-jährige Topskorer, und Raphael Prassl, der 20-jährige Center, spielten mit ihren Treffern Hauptrollen bei den Siegen in Davos und gegen Lausanne.

    Diese allein ergaben sechs der bisher achtzehn gewonnenen Punkte. Die Jungen spielen frech und unbeschwert. Was fehlt, ist die Unterstützung durch die vielen Routiniers mit Ladehemmung. Zu ihnen gehört auch Reto Schäppi. Der 27-jährige Center und Nationalstürmer steht bei einem Tor und einem Assist. Er sagt: «Am Anfang legten wir den Fokus stark auf die Defensive. Das ist uns ganz gut gelungen. Nun versuchen wir, den Angriff anzukurbeln. Von dem, was wir trainieren, funktioniert einiges schon ganz gut. Aber wir tun uns noch schwer. Im Angriff muss man mit Instinkt spielen. Wir aber überlegen zu viel.»

    Formtiefs und Verletzungen

    Besonders problematisch ist die Tor-Blockade bei den ausländischen Stürmern. Cervenka, Drew Shore und Fredrik Pettersson haben zusammen erst zweimal getroffen. Hinzu kommen die Verletzten. Momentan sind es mit dem Captain Patrick Geering, Roman Wick, Mattia Hinterkircher, Pius Suter und Robert Nilsson deren fünf. Sie werden in den nächsten Spielen fehlen, am Freitag gegen den Aufsteiger in Rapperswil-Jona, am Montag erneut gegen den Aufsteiger und am Dienstag in Langnau. Bei Suter und Wick, die beide am Oberkörper verletzt sind, hoffen die Lions, dass der Ausfall nicht länger als eine Woche dauern wird.

    Ein paar Leistungsträger, die ihre Form suchen, ein paar Verletzte – und schon sind auch die ZSC Lions eine Mannschaft, die schwer um jeden Punkt ringen muss. Von Krisenstimmung will der Sportchef Leuenberger nichts wissen: «Vor den Niederlagen in Bern, im Cup gegen Langnau und dann gegen Biel haben wir sieben Mal nacheinander gewonnen.» Dass er sich schützend vor die Mannschaft stellt, ist Teil seiner Funktion. Aber auch er weiss: Die Zürcher müssen möglichst rasch ihre Tor-Blockade überwinden. Mit jedem Spiel mehr, das in einer Enttäuschung endet, wird der Weg zum Gehäuse mühsamer.

    • Offizieller Beitrag


    Irgendwie hat Aubin mehr, viel mehr Kredit als der schwedische Hans.

    Wallson hatte endlos Kredit, er hatte eine richtige Sekte hinter sich. Nach einem Jahr wurde das zweite ulitmativ gefordert, nach zwei verlorenen Jahren wurden zwei weitere gefordert. Der hatte mehr als genug Kredit nur hat es nichts gebracht.

    Zu seiner Entschuldigung sei gesagt das solche Trainer an dem festhalten was ihnen einmal Erfolg gebracht hat, war bei Wallson so aber auch bei Guy Bucher in Bern. Er konnte einfach nicht über seinen Schatten springen.

    • Offizieller Beitrag

    Wallson hatte endlos Kredit, er hatte eine richtige Sekte hinter sich. Nach einem Jahr wurde das zweite ulitmativ gefordert, nach zwei verlorenen Jahren wurden zwei weitere gefordert. Der hatte mehr als genug Kredit nur hat es nichts gebracht.

    Zu seiner Entschuldigung sei gesagt das solche Trainer an dem festhalten was ihnen einmal Erfolg gebracht hat, war bei Wallson so aber auch bei Guy Bucher in Bern. Er konnte einfach nicht über seinen Schatten springen.

    Ich meinte bei den Fans Larry. Betr. unserer Führung hast du Recht - ja. Aber das schwedische Trainergespann wurde bereits nach 10 - 15 Games vom mehr als 50%
    der Anhänger nicht mehr als nur geduldet. Und ja, schlussendlich zu Recht! Was aber an meiner Aussage nichts ändert.

  • Trifft es 100 %. Auch nach den Rappi spielen..

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