• [quote='snowcat','https://forum.zscfans.ch/thread/964-d%C3%A4-fcz-fred/?postID=144319#post144319']

    2-0 ebenfalls durch Stocker… heute somit keine
    Feierlichkeiten.
    Bin ja gespannt wie das wird in einer Woche im Joggeli

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    als gudy obedruff breche mer de valentina no beidi bei…


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    Hejo drno 🤪

    • Offizieller Beitrag

    Die legendäre 93. Minute des FC Zürich

    «Wie in einer Bananenrepublik»

    Nef wirft ein, Stahel flankt, Filipescu schiesst: Am 13. Mai 2006 fällt das berühmteste Tor im Schweizer Fussball. Es ist ein Tag für die Ewigkeit – auch wegen der Krawalle. Jetzt ist das Duell FCB - FCZ so aktuell wie selten.

    Thomas Schifferle
    Thomas Schifferle
    Publiziert heute um 20:00 Uhr


    Schuss ins Glück: Iulian Filipescu bezwingt im Fallen Basels Goalie Pascal Zuberbühler und macht den FC Zürich in der letzten Minute der Saison 2005/2006 zum Meister.


    Schuss ins Glück: Iulian Filipescu bezwingt im Fallen Basels Goalie Pascal Zuberbühler und macht den FC Zürich in der letzten Minute der Saison 2005/2006 zum Meister. Foto: Patrick B. Kraemer (Keystone)

    Manchmal ist es einfach, eine Geschichte zu erzählen. Dass daraus sogar Geschichte wird, kommt hingegen selten vor. Ausser Alain Nef schnappt sich den erstbesten Ball und leitet mit seinem Einwurf das berühmteste Tor im Schweizer Fussball ein.

    1:1 steht es an diesem 13. Mai 2006 kurz vor Schluss zwischen den zu der Zeit besten Teams der Super League. Dem FC Basel genügt daheim vor 32’000 Zuschauern im St.-Jakob-Park ein Punkt, um schon wieder Meister zu werden, der FC Zürich braucht den Sieg, um erstmals seit einem Vierteljahrhundert den Titel zu gewinnen. Noch sechs Runden vor Schluss hat der FCZ acht Punkte hinter dem FCB gelegen.


    In Basel läuft inzwischen die 91. Minute. Auf der Tribüne sagt Präsident Sven Hotz zu Tochter und Schwiegersohn: «Wir machen das Tor noch.» Der FCZ kommt zu einem Einwurf. Verteidiger Nef rennt der Seitenlinie entlang nach vorn, nimmt sich den ersten Ball, den er sich greifen kann, und wirft ihn so schnell als möglich ein. Ein paar Sekunden später ist der Ball bei Florian Stahel.

    In diesem Moment tragen einige Basler auf ihrer Bank schon die vorgefertigten «Schweizer Meister»-Leibchen. Präsidentin Gigi Oeri hält ihres noch in der Hand. Trainer Christian Gross nimmt davon nichts wahr, er steht an der Seitenlinie und gestikuliert, wohl in der Hoffnung, die Spieler würden davon noch etwas mitbekommen.

    Die Polizei baut sich vor dem Gästesektor auf, sie befürchtet Ausschreitungen frustrierter Zürcher Anhänger, falls ihre Mannschaft den Titel verpasst. Und begeht dabei eine fatale Fehleinschätzung, weil sie die aufgeladene Stimmung auf der anderen Seite des Stadions, in der Muttenzerkurve, nicht spürt. Irrtum der Polizei: Statt die Gefahr zu erkennen, die von der Muttenzerkurve ausgeht, postiert sie sich vor Spielschluss vor den Zürcher Fans.


    Irrtum der Polizei: Statt die Gefahr zu erkennen, die von der Muttenzerkurve ausgeht, postiert sie sich vor Spielschluss vor den Zürcher Fans. Foto: Patrick Straub (Keystone)

    Iulian Filipescu hält es nicht mehr in der Abwehr, wo er seinen bevorzugten Arbeitsplatz hat. «Geh zurück!», ruft ihm Trainer Lucien Favre zwar zu. Aber er denkt sich: «Verteidigen? Wofür?» Ein paar Tage vor dem Spiel hat er einem Nachbarn noch gesagt: «Daniel, am Samstag musst du vor dem Fernseher dabei sein. Wir schlagen Basel. Und ich erziele das entscheidende Tor.»


    Bickel sagt: «Er ist ein Tier»


    Der Rumäne ist seit zweieinhalb Jahren beim FCZ, stets knorrig und wortkarg. «Kein Mitspieler sagt, er sei ein Superkollege», erinnert sich Fredy Bickel, der damalige Sportchef. Filipescu lässt sich von Favre keine grossen Ratschläge geben. Er trainiert auch immer wieder lausig. Als die sportliche Leitung einmal das Gefühl hat, die Spieler würden zu viel essen, gibt er bei einem Mannschaftsessen auf seine Art die Antwort, was er davon hält: Er wirft ein Brötchen nach dem Assistenztrainer, der ihn zur Zurückhaltung aufgefordert hat.

    «Aber alle haben einen unglaublichen Respekt vor ihm», sagt Bickel, «im Spiel ist er ein Tier.» Filipescu stabilisiert die Abwehr entscheidend. Volume 90%


    Die legendäre 93. Minute: Nef wirft ein, Stahel flankt, Filipescu trifft – und der FCZ ist Meister. Video: SRF

    In Basel also hat er sich nach vorne geschleppt, als der Ball zu Stahel kommt. Der Verteidiger flankt im Fallen von der rechten Strafraumseite zur Mitte, alle verpassen den Ball, bis er dann bei Filipescu ist. Und Filipescu trifft ebenfalls im Fallen aus wenigen Metern: nach 92 Minuten und 42 Sekunden. Es ist sein erstes Tor überhaupt in seinem 77. Spiel für den FCZ.

    Er dreht jubelnd ab. Favre hüpft aufs Spielfeld. Der FCZ ist Meister, dank der besseren Tordifferenz als das punktgleiche Basel. Im Stadion ist es schlagartig still. Der Schiedsrichter pfeift ab. «Dann brechen die Dämme», erinnert sich Florian Stahel später an das, was zur Schande von Basel führt.


    Die Jagd auf die Zürcher


    Um die 300 Basler Hooligans stürmen nach dem späten Siegtor den Platz und bringen alles ausser Kontrolle. Bei einigen «brennen die Sicherungen durch» (Stahel). Sie werfen Petarden und Feuerwerkskörper gezielt auf Zürcher Spieler. Sie machen Jagd auf sie. Nef und der junge Steve von Bergen bringen sich mit Sprints in Sicherheit. Das Fernsehen zeigt sie im Tribünengang mit angstvollen Blicken. Von Bergen will nicht mehr rausgehen: «Sonst bin ich tot.»

    Endlich erkennt die Polizei die Bedrohung, die vom Basler Mob ausgeht. Sie zieht quer über den ganzen Platz einen Riegel auf. Filipescu beschleicht Angst, als er sieht, was auf ihn zukommt. Er greift zum Mittel der Selbstverteidigung und wehrt sich gegen die Hooligans mit Tritten. Als er Favre umarmt, reisst er sich wieder von ihm los, weil er einen nächsten Angreifer vor der FCZ-Bank sieht. Er tritt auch nach ihm. Alhassane Keita setzt sich auf die gleiche Art zur Wehr. Notwehr des Siegtorschützen: Basler Fans machen Jagd auf die FCZ-Spieler, Iulian Filipescu dreht im Reflex den Spiess um.


    Notwehr des Siegtorschützen: Basler Fans machen Jagd auf die FCZ-Spieler, Iulian Filipescu dreht im Reflex den Spiess um. Foto: Daniela Frutiger (Freshfocus)

    Auf der Haupttribüne weint Sven Hotz vor Glück, 20 Jahre hat er als Präsident auf diesen Tag warten müssen. Plötzlich erhält er einen Stoss von hinten und fällt über die Stuhlreihe vor ihm. Der Täter pöbelt ihn auf üble Art an. Dafür kommt ein junger Mann zu ihm: «Herr Hotz, ich bin GC-Fan. Aber Ihnen gönne ich diesen Titel von ganzem Herzen.» Die Nachwirkungen des Angriffs spürt Hotz noch Monate später. Öffentlich hat er sich dazu nie äussern wollen.

    Lucien Favre sagt in die TV-Kamera: «Was heute passiert ist, ist wie in einer Bananenrepublik.» Bernhard Heusler, damals erst auf dem Weg zum Präsidenten des FCB, sagt einmal im Rückblick: «Der 13. Mai war von der sportlichen Seite her emotional extrem aufgeladen. Aber er war auch eine Eruption von Problemen, die sich zuvor angesammelt hatten.» Club und Kurve haben im Jahr 2006 noch ein schwer belastetes Verhältnis. Der Dialog fehlt. Heusler muss ihn erst wieder herstellen.

    Schiedsrichter Massimo Busacca hat seine ganz eigene Wahrnehmung, als er für sich und seine Assistenten redet: «Es ist schlecht, was passiert ist. Aber was wichtig für uns ist: Wir sind kein Thema gewesen.»

    Die Pokalübergabe an die Zürcher verkommt zur würdelosen Prozedur.

    Christian Gross nimmt die Tumulte gar nicht wahr. Er ist emotional leer, abwesend, grenzenlos enttäuscht. Er will nur noch in die Kabine. Als er später an der Pressekonferenz sitzt, nennt er die Basler Fans «toll». Eine Abordnung der tollen Basler Fans tobt in diesem Moment bestens hörbar vor dem Medienraum. Petarden, Steine, Flaschen, alles fliegt. Die Polizei antwortet mit Wasserwerfern, Tränengas und Gummischrot. Über 100 Personen werden verletzt, der Sachschaden beläuft sich auf 400’000 Franken. Gross sieht später ein, dass sein Verhalten ein Fehler gewesen ist, er habe eben nicht im Detail gewusst, was sich im Stadion abgespielt habe.

    Dafür ist das Tor Filipescus für ihn immer irregulär gewesen. Aus seiner Sicht hat Nef den Ball viel zu weit vorne eingeworfen.


    Die Tanzeinlage des Chefs


    Irgendwann kann der Bus des FCZ an diesem 13. Mai das Stadion verlassen. Über dem Ausgang hängt ein Monitor. Darauf steht: «Bitte ruhig das Stadion verlassen.» Die Heimfahrt wird bierfröhlich. Um 1.30 Uhr trifft die Mannschaft auf dem Maag-Areal ein. Bickel nimmt den Pokal mit nach Hause, «wohlweislich», sagt er. Am Sonntag feiern Tausende die Mannschaft auf dem Helvetiaplatz. Sven Hotz legt auf dem Balkon des Volkshauses eine Tanzeinlage hin. Siegestanz nach 20-jähriger Wartezeit: Kurz vor seinem Abgang erlebt Sven Hotz im Mai 2006 seinen grössten Moment als FCZ-Präsident.


    Siegestanz nach 20-jähriger Wartezeit: Kurz vor seinem Abgang erlebt Sven Hotz im Mai 2006 seinen grössten Moment als FCZ-Präsident. Foto: Walter Bieri (Keystone)

    Sechs Tage nach dem Spiel sitzt Filipescu im Büro von Hotz. Es geht um einen neuen Vertrag. 700’000 Franken hat er im Meisterjahr verdient, inklusive rund 100’000 Franken Prämien. Er will künftig nicht weniger haben. Darum sind ihm die 550’000 Franken, die Hotz bietet, zu wenig. Er wechselt nach Duisburg.

    Hotz sagt: «Wer in der Schweiz zahlt schon 550’000 Franken für einen 32-Jährigen? Für einen Spieler, der gemäss ärztlicher Erkenntnisse drei Tage Erholungsurlaub benötigt, wenn er eine Leistung von 70 Prozent erbracht hat?»

    Der FC Basel wird von der Swiss Football League mit 80’000 Franken gebüsst. Die ersten beiden Heimspiele der neuen Saison muss er vor leeren Tribünen austragen, bei drei weiteren Spielen bleibt die Muttenzerkurve geschlossen. Die Liga belegt Filipescu mit einer Busse von 500 Franken, Begründung: Überschrittene Grenzen der Notwehr. «Ein Witz», sagt er. Im November 2008 werden 26 Täter vom Basler Strafgericht verurteilt, drei von ihnen zu einer bedingten Gefängnisstrafe von bis zu zwölf Monaten.

  • En Kolleg nimmts… hät sich geschter gmäldet, chum isch de Match verbi gsi 🙄

    schad! habe mich zwar bewusst dazu entschieden nicht nach basel zu gehen, aber jetzt juckt es doch…falls ich zufällig und ohne grossen aufwand an ein ticket käme, würde ich mich überwinden und ins ghetto zu reisen!

    NieUsenandGah

  • Es schisst mi so wahnsinnig a, han die Tickets sit Wuche. Wär de Apfiff am zwei, dänn wäri aschlüssend uf Zug, aber so isch es zitlich nöd machbar… 😢😢

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